Taxiverbände und Taxivermittlung warnen vor UBER
Die Taxi Berlin TZB GmbH, der quasi-Taxi-Vermittlungs-Monopolist in Berlin, sendet folgende Mail an alle angeschlossenen Fahrer/innen.
Info an alle Taxiunternehmer und Taxifahrer im Auftrag der Berliner Taxiverbände und von Taxi Berlin
Lassen wir uns von Google-Milliarden kaufen?
Uber will das “Arschloch” Taxigewerbe kapern - Nicht mit uns!
Es kommt JETZT auf JEDEN EINZELNEN von uns an.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nachdem die Firma Uber mit ihrem Versuch, Taxitouren an Privatfahrer ohne Konzession, Personenbeförderungsschein und entsprechende Versicherung zu vermitteln, mehrfach gerichtlich unterlegen war, suchen sie jetzt direkt nach Taxifahrern / Unternehmern, die ihre Uber Aufträge fahren.
Der Uber Fahrdienst wurde in Berlin und Hamburg verboten und prompt startet das Unternehmen sofort in diesen beiden Städten seinen Taxidienst.
Nach unseren Informationen will Uber hierbei ohne Vermittlungsgebühr arbeiten, um möglichst schnell eine Taxiflotte zur Vermittlung ihrer Aufträge aufzubauen. Das klingt zunächst einmal sehr verlockend, doch wir möchten Sie eindringlich bitten, sich davon nicht täuschen zu lassen.
Überall sonst auf der Welt, wo der Uber Dienst nicht oder noch nicht verboten ist, arbeitet Uber mit Privatfahrern und kassiert 20 bis 30 % der gesamten Fahreinnahmen.
Uber hat mit seinem Hauptgesellschafter und Sponsor „Google“ und dessen Werbenetze große Möglichkeiten, an sehr viele Kunden heranzukommen und verfügt außerdem über mindestens 1,7
Milliarden Dollar Investitionskapital.
Es ist davon auszugehen, dass die Firma Uber das Ziel verfolgt, sobald es rechtlich möglich ist, diese Touren wieder an Privatfahrer zu vermitteln, die aufgrund der illegal eingesparten Steuern, Abgaben und Kosten bis zu einem Drittel ihrer Einnahmen an Uber abführen können und müssen.
Travis Kalanick, der Geschäftsführer von Uber, hat in aller Öffentlich das weltweite Taxigewerbe als „Arschloch“ bezeichnet und plant - davon ist auszugehen - es zu vernichten, um damit am Ende den höchstmöglichen Profit mit „Privatfahrern“ zu erzielen.
Wir möchten Sie ausdrücklich vor diesem Dienst warnen, da die Zusammenarbeit und damit die Unterstützung dieses Dienstes langfristig zu einer schweren Schädigung des Berliner Taxigewerbes führen wird, indem angeworbene Taxitouren von heute später durch Uber an Privatfahrer vermittelt werden. Diese Touren wären dann für immer für das Taxigewerbe verloren.
Bitte lassen Sie sich auch nicht durch finanzielle Provisionen oder ähnliche Anreize in diese Falle locken.
Wenn Uber es erst einmal erreicht hat, dass viele Kunden über diesen Dienst bedient werden und weiterhin darüber bestellen, ist es schon zu spät.
Bitte sprechen Sie auch ihre Freunde und Kollegen an, die in
der Taxibranche arbeiten und versuchen Sie zu verhindern, dass dieser für das Taxigewerbe zerstörerische Dienst sich überhaupt in Berlin etablieren kann.
Mit freundlichen Grüßen
Vorstand Innung des
Berliner Taxigewerbes e.V.
Uwe Gawehn
Vorstand TaxiDeutschland,
Landesverband Berlin e.V.
Ertan Ucar
Vorstand Taxiverband
Berlin-Brandenburg TVB e.V.
Detlev Freutel
Vorstand Berliner
Taxivereinigung BTV e.V.
Richard Leipold
Geschäftsführer Taxi
Berlin TZB GmbH
Hermann Waldner & das Team von Taxi Berlin
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Impressum
Taxi Berlin TZB GmbH | Persiusstraße 7 | 10245 Berlin |
www.taxi-berlin.de
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Liest sich eigentlich ganz schön, kommt aber aus dem falschen Haus und leidet unter einigen Mängeln :
Wo ist das Angebot, sich für die Zahlung von Mindestlohn oder höheren Tarifen für die Fahrer einzusetzen ? Wo ist der Hinweis auf ordentliche Beschäftigungsverhältnisse nach Tarif- und Sozialstandards, die das Berliner Taxigewerbe jetzt endlich wieder zum Regelfall machen könnte ? Mit solchen Tönen hätten die Herren und Damen Unternehmer mein Herz und meine Unterstützung gewonnen. So weiß ich, daß hier jederzeit kündbare Jobs zu 5 Euro pro Stunde gegen jederzeit kündbare „freie“ Verträge zu ähnlichen Konditionen verteidigt werden sollen.
Was das Uber-Angebot für Fahrer taugt wird sich zeigen. Erfolg wird es kaum haben, jedoch aus anderen Gründen als als der geschlossenen Taxifahrerfront :
Berliner Taxis sind einfach zu gut, zu billig und zu zahlreich, als dass Uber dagegen anstinken könnte.
Vielleicht werden die kleinen Anbieter für Limousinenservice ein Problem bekommen. Aber das ist eine andere Geschichte, da geht es um Schmiergelder in Größenordnungen, die von Hand zu Hand und nicht per App fließen. Wenn Uber hier Top-Down vorgeht und Verträge mit Hotelketten schließt, trägt der US-Konzern vielleicht sogar zur Regulierung einer Wildwest-Branche bei. Hier könnte sich das Motto der disruptive entrepreneurs auf altdeutsche Art verwirklichen :
Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Studierzimmer
P.S. Sollten Sie T.K. treffen, richten Sie ihm trotzdem schöne Grüße vom Arschloch aus.