• Gisela May und Manfred Wekwerth
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mutter_Courage_und_ihre_Kinder

    XXII.Berliner Festtage

    Letzte Regiehinweise gibt der Intendant des Berliner Ensembles, Manfred Wekwerth (r.), der Titeldarstellerin Gisela May in der Neuinzenierung von Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“. Das Theater am Schiffbauerdamm bringt dieses Schauspiel am 3. Oktober 1978 als Beitrag zu den XXII. Berliner Festtagen heraus.

    Abgebildete Personen:

    May, Gisela: Schauspielerin, Sängerin, DDR (GND 118579487)
    Wekwerth, Manfred Prof. Dr.: Präsident der Akademie der Künste (AdK), Intendant des Berliner Ensembles, Zentralkomitee (ZK) der SED, DDR

    – Episches Theater
    https://de.wikipedia.org/wiki/Episches_Theater
    – Kunstwerke in der „Ästhetik des Widerstands“
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kunstwerke_in_der_%E2%80%9E%C3%84sthetik_des_Widerstands%E2%80%9C
    – Mutter Courage und ihre Kinder
    https://de.wikipedia.org/wiki/Mutter_Courage_und_ihre_Kinder

    – Gisela May
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gisela_May
    – Manfred Wekwerth
    https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Wekwerth
    – Bertolt Brecht
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bertolt_Brecht

    – Brecht-Weigel-Museum
    https://www.adk.de/de/archiv/gedenkstaetten/gedenkstaetten-brecht-weigel.htm
    Chausseestraße 125, 10115 Berlin, +49(0)30-20057-18 44, brechtweigelmuseum@adk.de

    – Brecht-Weigel-Haus
    https://de.wikipedia.org/wiki/Brecht-Weigel-Haus
    Bertolt-Brecht-Straße 30, 15377 Buckow, Tel. 033433 / 467

    #Berlin #Mitte #Schiffbauer_Damm #Chausséestraße #théâtre #DDR #Stadtrundfahrt #Buckow

  • „Modekönigin von Berlin“: Wie Regina Friedländer die Modeindustrie aufwühlte
    https://www.berliner-zeitung.de/open-source/regina-friedlaender-wie-eine-berlinerin-die-modeindustrie-aufwuehlt


    Zwei Hutmodelle von Regina Friedländer in der Berliner Modezeitschrift Styl, 1922

    A propos de la plus célèbre créatrice de mode féminine dans le Berlin de l’empire allemand et la république de Weimar

    13.03.2024 von Bettina Müller - Vor 120 Jahren gründete Regina Friedländer ihre Modefirma in Berlin. Damit trotzte sie alten Rollenbildern. Das ist ihre Geschichte.

    Extravagante Entwürfe und zeitlose Eleganz. Die fantastischen Hut-Kreationen der Regina Friedländer, im Berlin der 1920er-Jahre von Becker & Maass fotografiert, kann man heute bequem in einer Online-Ausstellung der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen Berlin besichtigen. Es ist eine visuelle Reise in die frühe Weimarer Zeit, als noch Aufbruchstimmung in der Stadt herrschte, sodass auch die Hüte manchmal so aussahen, als hätten sie Flügel, und somit der Trägerin auch eine gewisse Leichtigkeit verliehen.

    Kaum eine Lifestyle-Zeitschrift, in denen die Kopfbedeckungen, aber auch die Pelze und Roben aus dem Hause Regina Friedländer damals nicht zu finden waren. Sie hüllte die legendäre Anita Berber und andere Schauspielerinnen in elegante Gewänder, Aristokratinnen und Ehefrauen von Diplomaten gingen in ihrem Modesalon ein und aus. Jahrelang war ihr Name ein absoluter Garant für höchste Qualität, doch heute kennt so gut wie niemand mehr ihren Namen.

    Wer war Regina Friedländer, die die Berliner Presse damals zur „Modekönigin von Berlin“ krönte? Wer war die Frau, die damals die wohlhabenden Berlinerinnen mit ihren ausgefallenen Kunstwerken des Hutmacher- und Schneiderhandwerks beglückte? Die zudem als berufstätige Frau eine unkonventionelle Ehe mit dem zehn Jahre jüngeren Schriftsteller und Lyriker Leo Heller führte, aber auch – mit zwei Kindern aus erster Ehe – Familie und Beruf vereinbaren konnte?

    Es ist bis heute unklar, wo die 1866 als Tochter des (jüdischen) Kaufmanns David Oppler geborene Regina ihren Beruf erlernt hat. Im Sommer 1894 annonciert sie im Berliner Tageblatt und bietet „jungen Damen“ einen „Lehrkurs für feinen Damenputz“ an. Noch im selben Jahr heiratet sie den Kaufmann Hugo Friedländer. Als Putzmacherin ist sie in einem Teilbereich eines aufstrebenden Wirtschaftszweiges tätig, der sich mit der Herstellung von aller Art von Hüten und Kopfbedeckungen von Frauen und Mädchen befasst.

    Friedländer bleibt berufstätig

    Und so denkt sie nach ihrer Hochzeit, während sie ihr Korsett lockert, gar nicht daran, ihren Beruf aufzugeben und an Heim und Herd verbannt zu werden, im Gegenteil. Die Geburt ihrer Kinder Rosalie (1896) und Emanuel Werner (1900) können ihre Kreativität nicht im Keim ersticken. Wie sie die darauf folgenden Jahre die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gemeistert hat, bleibt ihr Geheimnis, die Quellen sind rar, Eigen-Aussagen fehlen.

    Am 15. April 1904 wird sie Unternehmerin und lässt ihre Firma „Regina Friedländer“ in das Firmenregister eintragen. Das ist kurios, sie darf eine Firma gründen, aber an die Wahlurne lässt man sie noch nicht.


    Frau mit Hut von Regina Friedländer; Kunstbibliothek/Staatliche Museen zu Berlin

    In diesem Jahr ist Berlin längst das Epizentrum der deutschen Modeindustrie und der Konfektion, und beherrscht teilweise sogar den Weltmarkt. Vor allem rund um den Hausvogteiplatz haben sich große Häuser angesiedelt, die für allerhöchste Qualität bürgen, zumeist haben sie jüdische Namen wie Israel, Gerson oder Manheimer. Sie versprechen ein „Paradies der Frauen“, so der Werbeslogan von Nathan Israel.

    Zwei Jahre nach der Firmengründung wird die Ehe zwischen Regina und Hugo Friedländer durch das Königliche Landgericht aufgelöst. Der Hauptgrund für die Trennung ist ein österreichischer Poet und Schriftsteller namens Leo Heller, der seit 1901 in der Stadt ist. Er war dem Ruf Ernst von Wolzogens gefolgt, der ihn als Textdichter für sein literarisches Kabarett „Überbrettl“ nach Berlin verpflichtet hatte.

    Mode und Poesie

    Es ist ein ungleiches Paar, das in der Berliner Gesellschaft auffällt, die große und stattliche Regina und der zarte Poet Leo, der seiner Regina überaus schwärmerische Gedichte schreibt, so auch 1907 in seinem Gedichtband „Präludien der Liebe“: „Ich weiß nur eines: daß mein Sein/So nah verbunden mit dem deinen,/Daß meine Seele ewig dein/Und deine Seele in der meinen“.

    In den nächsten Jahren kann sich Regina durch Fleiß und Talent einen Namen in der Berliner Modewelt machen. Bei ihrer Arbeit hat sie einen hohen künstlerischen Anspruch, betrachtet ihre Mode, ihren Beruf, so wie ihr Ehemann, auch als Kunst, und daher ist es auch kein Zufall, dass sie im Frühjahr 1910 mit ihrem Geschäft namens „Modes“ in die Potsdamer Straße umzieht. Eine Straße wie ein Magnet, bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts zieht sie verstärkt Künstler und Intellektuelle in ihren Bann.

    Mehrere Adressenwechsel und Einstellungsannoncen in einschlägigen Tageszeitungen, in denen sie immer wieder Laufmädchen, Buchhalterinnen, Zuarbeiterinnen und Verkäuferinnen sucht, zeugen von der stetigen Expansion ihrer Firma. 1918 gilt ihr Haus für eine Moderedakteurin bereits als „eines der führenden Berliner Modellhäuser“.

    Regina Friedländer hat mittlerweile einen Salon in der Königgrätzer Straße (heute Ebertstraße) eröffnet, den der Künstler Ludwig Kainer konzipiert hat. Und der ist für ihre Kundinnen ein Traum, der sogar in einer Kunstzeitung abgebildet wird: Man sieht Licht durchflutete Räumen, Fresko-Malereien an Wänden und Decken, eine geschmackvoll-harmonische Einrichtung. Alles strahlt eine ungeheure Leichtigkeit aus, sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre für ihre Kundinnen, die nicht nur einen simplen Hut kaufen wollen, sondern ein Gesamt-Kunstwerk. Das „Paradies der Frauen“ ist dort für sie Wirklichkeit geworden, doch nur, wenn die Damen das nötige Kleingeld dafür haben.

    Während Regina also die Reichen und Schönen der Stadt einkleidet und behütet, treibt sich ihr Ehemann derweil in ganz anderen Kreisen herum. Er hat sich in der Zwischenzeit unter anderem vom Poeten zum Kriminalberichterstatter entwickelt, pflegt beste Beziehungen zum Berliner Polizeipräsidium, ist mit mehreren Kriminalkommissaren befreundet. Mit Kriminalkommissar Ernst Engelbrecht verfasst er mehrere Bücher über die Berliner Unterwelt. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, was der Berliner Presse nicht verborgen blieb.

    Da konnte sich ein Verriss der Texte Hellers schon mal auf seine prominente Ehefrau beziehen, ohne dabei ihren Namen zu nennen: „Er kann seine Verwandtschaft zur Konfektion nicht bemänteln“.


    Frau in Kleid mit Hut von Regina FriedländerKunstbibliothek/Staatliche Museen zu Berlin

    Die 1920er-Jahre werden für das Ehepaar Heller die erfolgreichsten ihres Lebens. Leo Heller wird nicht nur zum „Kenner“ der Berliner Unterwelt, sondern auch zum Milieu-Chanson-Texter. Regina verfolgt weiterhin konsequent die Verbindung von Mode und Kunst. Vor allem 1921 wird dieser Anspruch auch durch eine neuartige Modeausstellung im Kunstgewerbemuseum von Berlin manifestiert. Und das ist kein „Mode-Tee“, wie sie zu dieser Zeit modern sind, es laufen auch keine Mannequins über den Laufsteg, sondern es werden komplett ausgestattete Salons von diversen Modefirmen ausgestellt, ebenso die schönsten Modelle der besten Hutateliers.

    Regina Friedländer zeigt einen grauen Krepphut mit Früchten und einen Florentiner Basthut mit Blumengewinde. Die Ausstellung ist ein wahres Feuerwerk an Farben und Formen, kongenial an die Räumlichkeiten angepasst, in denen Mode tatsächlich zur Poesie wird, und umgekehrt.

    Auch bei Modellhut-Ausstellungen in anderen Städten wie zum Beispiel Hamburg werden Reginas originelle Entwürfe gezeigt. Lifestyle-Zeitschriften wie Styl (Blätter für Mode und die angenehmen Dinge des Lebens), die vom Verband der deutschen Modeindustrie herausgegeben wird, zeigen Fotos ihrer Modelle. Arbeitsreiche Jahre in einer turbulenten und flirrenden Zeit, inmitten von Crepe Georgette, Plauener Spitze, Samt, Velours und anderer Geschmeide. Bei Modeschauen, Galas, Modetees und Messen wie die Berliner Durchreise oder die Berliner Woche.

    Abschwung und Krise

    In der Mitte der 1920er-Jahre hat Regina ihren Status als Modekönigin endgültig gefestigt, bietet in ihrem exklusiven Salon in der Budapester Straße Hüte, Kleider und Pelze an. 1928 wird Deutschland von einem wirtschaftlichen Abschwung erfasst, der das darauf folgende Jahr in der Weltwirtschaftskrise und auch im Niedergang der Berliner Modeindustrie enden wird.

    Und so meldet der Deutsche Reichsanzeiger am 7. Juni 1928, dass über das Vermögen der Regina Heller geb. Oppler, Inhaberin der Firma Regina Friedländer, das Konkursverfahren eröffnet worden sei. Doch sie will nicht kampflos aufgeben, und schafft auch das zunächst. Am Ende des Jahres wird die „GmbH für die Herstellung und den Vertrieb von Damenmoden und Damenputz Regina Friedländer“ gegründet, mit Regina und einem Kaufmann namens Fritz Dix, der das Stammkapital von 25.000 Reichsmark mit einbringt, als gemeinsame Geschäftsführer.

    Am 29. November 1928 wird das Konkursverfahren aufgehoben, doch dann tobt zehn Monate später im Land die Weltwirtschaftskrise. Die Zeit für Luxus ist nun endgültig vorbei. Und auch Regina schwächelt, und während das ganze Land schon bald am Boden liegt, reicht auch die Kraft der mittlerweile Anfang 60-Jährigen nicht mehr aus. Die „Modekönigin von Berlin“ erliegt am 7. März 1932 einem unbekannten Leiden. „Des Todes Dunkel Weicht des Lebens Helle. Und auch der größte Schmerz ebbt ab“, dichtet Leo Heller und verlässt Berlin für immer in Richtung Teplitz und anschließend Prag, wo er neun Jahre später verstirbt.

    Rosalie Friedländer verheiratete Voß wird 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet. Der Facharzt Dr. Emanuel Werner Friedländer, der in erster Ehe mit Lotte Ury, einer Cousine des Malers Lesser Ury verheiratet war, stirbt 1948 in Montevideo/Uruguay. Die Blütezeit der jüdischen Modesalons und Konfektionshäuser von Berlin war da schon lange vorbei, so wie luftig-leichte Verbindung von Mode und Poesie in Berlin.

    Kunstbibliothek am Kulturforum:
    #Matthäikirchplatz 6
    10785 Berlin

    Kunstbibliothek im Archäologischen Zentrum:
    #Geschwister-Scholl-Straße 6
    10117 Berlin

    Kunstbibliothek im Museum für Fotografie:
    #Jebensstraße 2
    10623 Berlin

    #Berlin #Mitte #Tiergarten #Hausvogteiplatz #Potsdamer_Straße #Königgrätzer_Straße #Budapester_Straße

    #Mode #culture #histoire #économie #vie_juive

  • Berlin : »Alte Münze« in privater Hand
    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1180651.kulturpolitik-berlin-alte-muenze-in-privater-hand.html

    Les dépense de guerre et pour l’armement obligent la ville de Berlin à enterrer des projets culturels. Il n’y aura pas de "House of Jazz" dans l’ancien hôtel de la Monnaie .

    12.2.2024 von David Rojas Kienzle - Der Kulturstandort in Mitte wird in Zukunft vollständig von den privaten »Spreewerkstätten« betrieben

    In der »Alten Münze« ist Normalbetrieb. Rauch von einem Grill vernebelt den Hof, es gibt ein Fotoshooting von tanzenden Menschen und im Café sitzen Leute, schlürfen Kaffee und unterhalten sich. Ganz so normal ist dieser Montag aber nicht, denn im ersten Stock tagt der Ausschuss für Kultur, Engagement und Demokratieförderung des Abgeordnetenhauses. Thema ist der Ort des Geschehens selbst: die ehemalige Münzprägeanstalt am Molkenmarkt in Mitte, heute ein Kulturort. Im Jahr 2012 sollte das landeseigene Gelände wie damals üblich an den meistbietenden Investor verhökert werden, was vom damaligen Senator Ulrich Nußbaum (parteilos) gestoppt wurde. Deswegen ist die »Alte Münze« immer noch in Landeshand.

    Der Stoff birgt Konfliktpotenzial. In den vergangenen Monaten war Stück für Stück bekannt geworden, dass der Senat bisher gefasste Pläne für das Gelände mit knapp 18 000 Quadratmetern Nutzfläche über den Haufen wirft. Zuletzt sollte auf dem Gelände ein »House of Jazz« entstehen.

    Doch daraus wird nichts. Ende Februar teilte der Senat auf Anfrage der Abgeordneten Daniela Billig (Grüne) mit, die Idee des »House of Jazz« an dem Ort nicht weiterzuverfolgen. Stattdessen bekommen die Spreewerkstätten, ein Unternehmen, das seit Jahren einen Teil des Geländes nutzt, einen langfristigen Mietvertrag für das ganze Gelände. Jazz ist vom Tisch. Damit wird das bisher genutzte Beteiligungsverfahren mit verschiedensten Akteuren beerdigt.

    Wie so oft wird die Entscheidung mit mangelndem Geld begründet. Man dürfe sich hinsichtlich der Haushaltslage nichts vormachen, erklärte Kultursenator Joe Chialo (CDU) im Ausschuss. »Wir müssen 2024 und 2025 einen dreistelligen Millionenbetrag auflösen«, sagte er. Nichtsdestotrotz wird das Land erheblich in die »Alte Münze« investieren. Wie der RBB am Montag berichtete, werden Landesmittel in Höhe von 46 Millionen Euro aus dem »Sondervermögen wachsende Stadt« für die Sanierung des Standorts fließen.

    Daniel Wesener, kulturpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion kritisiert das: »Wenn man diese Immobilie langfristig erhalten und entwickeln will, wird dieses öffentliche Geld fließen. Es kommt dann aber nicht mehr der freien Kunst- und Kulturszene zugute, sondern einem Privaten. Das finde ich bemerkenswert.« Gleichzeitig drohen mit der Entscheidung gegen das »House of Jazz« auch 13 Millionen Euro Fördermittel des Bundes für dieses Projekt verloren zu gehen. »Ich fürchte, diese Mittel sind weg. Und ich denke, das ist ein Drama für die Jazzszene«, so Wesener weiter. Der Kultursenator widersprach: Die Mittel seien nicht weg und es gebe Gespräche mit Kolleg*innen aus dem Bundestag dazu.

    Das Vorgehen des Senats stößt Martin Schwegemann von der Initiative »Stadt neu denken« als im Ausschuss angehörten Experten auf: »Hier in der ›Alten Münze‹, einem zentralen Kulturort der Stadt mit enormer potenzieller Strahlkraft, der laut Senatsbeschluss 2018 für die freie Kunst- und Kulturszene vorgesehen war, sehen wir uns an einem Punkt, wo langjährige Prozesse abgebrochen werden.« Bisher war das Gelände in einem Mischkonzept genutzt worden. Niedrige Ateliermieten wurden über höhere Mieten für Akteure aus der Kreativwirtschaft querfinanziert.

    Die AG Alte Münze der Koalition der Freien Szene Berlin fürchtet, dass sich das Gelände mit der vollständigen Vermietung an die Spreewerkstätten in eine falsche Richtung entwickelt. Chris Benedict, die für das Bündnis im Ausschuss sprach, meinte: »Die Verbände und Akteure der Kulturszene sehen hier nun die eklatante Gefahr, dass die ›Alte Münze‹ als zentraler Ankerort im Herzen der Stadt verloren geht und sich weiter in Richtung einer Party- und Eventlocation eines profitorientierten Firmengeflechts entwickelt.« In den vergangenen Jahren der Zwischennutzung sei das Gelände teilweise kulturell bespielt worden, es könne jedoch keine Rede von einem Ort für die freie Szene sein. Denn alle Nutzungsvereinbarungen, Mietpreisee und Raumvergaben lägen in der Verantwortung der Betreiber-GmbH und ihres Geschäftsführers, so Benedict weiter. Deswegen fordert das Bündnis ein Moratorium für die Vergabe des Areals und einen transparenten Prozess für sie.

    Felix Richter, der Geschäftsführer der Spreewerkstätten, sieht das anders. »Es wird so getan, als würde die freie Szene dort nicht mehr vorkommen. Aber das ist falsch«, meint er im Gespräch mit »nd«. Man wolle sicherstellen, dass die kostengünstige Nutzung für Künstler*innen auch weiterhin möglich sei. Das wollten die Spreewerkstätten durch die kostendeckende Nutzung erreichen. »Dadurch können wir die freie Szene und Künstler*innen subventionieren«, so Richter weiter.

    Letztlich geht es in der ›Alten Münze‹ um eine grundsätzliche Frage: Wie weit geht die staatliche Verantwortung für Kunstförderung? CDU-Politiker Christian Goiny, verantwortlich für Finanz- und Medienpolitik sowie Clubkultur, ist ganz klar dafür, das Areal an die Spreewerkstätten zu vermieten. Um das hohe Niveau der Kunst und Kultur Berlins zu halten, müsse es eine größere »Resilienz und Eigenwirtschaftlichkeit« auch in der Kulturszene geben. Grünen-Politiker Wesener hingegen meint zwar, dass das Geschäftsmodell der Spreewerkstätten, günstig Flächen anzumieten und zu Marktpreisen zu vermieten, völlig in Ordnung sei. »Aber damit kriegen wir keine Kunstförderung hin.«

    Alte Münze Berlin
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Alte_M%C3%BCnze_(Berlin)

    #Berlin #Mitte #Mühlendamm #économie #guerre #culture #jazz

  • The (many) costs of border control

    I have recently finished writing up a four-year study of the UK immigration detainee escorting system. This fully outsourced form of border control has not been the subject of academic inquiry before. While there is a growing body of work on deportation, few people have studied the process and its organisation in person, while sites of short-term detention have similarly been overlooked.

    The escorting contract is run as two separate businesses: ‘in-country’, known (confusingly for those more familiar with the US) as ICE, and Overseas, also referenced as OSE. ICE includes 31 sites of short-term immigration detention, many of which are in ports and airports including four in Northern France around Calais and Dunkirk, and a fleet of secure vans and vehicle bases. Overseas officers enforce removals and deportations. While staff may be cross deployed for ‘operational needs’, and some people do move from one part to another over the course of their careers, ICE and OSE are managed separately and staff in each tend to view themselves as distinct from colleagues working for the other.

    The study took many years to arrange and then was severely disrupted by the COVID-19 pandemic. It was one of the most taxing pieces of research I have ever done, and I am still recovering from it. A book about the project is currently in press and should be out later this year, with Princeton University Press. Here I explore some of the ‘costs’ of this system; in financial terms, in its impact on those employed within it, and on their communities. All these matters occur in the context of the impact of the system of those subject to it, as they are denied entry and forced to leave. As a researcher, I was also adversely affected by studying this system, but I shall leave reflections on that to a different piece.

    The current ten-year contract was awarded to Mitie, Care & Custody, in December 2017 at an estimated cost to the public of £525 million. Previous incumbents included Tascor, (part of the Capita group) and G4S. Like those competitors, Mitie holds many other contracts for a variety of public and private organisations. In their 2023 annual report, ‘Business Services’ (29%, £1172m) and ‘Technical’ Services (29% £1154m) provided the lion’s share of the company’s income, followed by ‘Central Government and Defence’ (20%, £828m). Profits generated by ‘Care & Custody’, which includes those generated by three immigration removal centres (Harmondsworth, Colnbrook and Derwentside) that are run under a different set of legal and financial arrangements, were not listed separately. Instead, they formed part of a general category of ‘Specialist Services’ made up of three other businesses areas: ‘Landscapes’, ‘Waste Management’ and, rather incongruously, ‘Spain’. Together, these four sets of contracts constituted just 10% of the company’s revenue (£411m) that year.

    The precise agreement that the Home Office signed for the services Mitie provides is hidden, like all contracts, under the veil of corporate confidentiality. But some information is available. The escorting contract, for instance, is subject to what is known as a ‘cap and collar’. This financial arrangement, which is designed to reduce exposure to financial risk for both parties, meant that during the pandemic, when the borders closed and the numbers detained in immigration removal centres dropped, that the company did not lose money. Despite detaining or deporting very few people, the collar ensured that staff continued to be paid as normal. Similarly, the cap means that Mitie is restricted in the additional costs they demand from the Home Office. The internal transportation of people under immigration act powers, for example, is paid for by ‘volume’, i.e. by the number of people moved within a daily requirement. Any additional movements that are requested that above that level generates profit for the company, but only within a set parameter.

    The cap and collar does not entirely protect Mitie from losing money. The contract includes a range of ‘service credits’, ie fines, which are applied by the Home office for cancellations, delays, injuries, and, escapes. The Home Office is also subject to small fines if they cancel a request without sufficient time for Mitie to redeploy the staff who had been assigned to the work.

    While a missed collection time (eg a person detained at a police station, who must be taken to an immigration removal centre) may incur Mitie a fine of £100, a delayed deportation would result in a fine ten times that sum, and a death ten times more again. These economic penalties form the basis of regular discussions between Mitie and the Home Office, as each side seeks to evade financial responsibility. They also shape the decisions of administrative staff who distribute detained people and the staff moving them, around the country and across the world. It is better to risk a £100 fine than a £1000 one.

    For staff, border control can also be considered in financial terms. This is not a particularly high paying job, even though salaries increased over the research period: they now hover around £30,000 for those employed to force people out of the country, and somewhat less for those who work in Short-term holding facilities. There is also, as with much UK employment, a north-south divide. A recent job ad for a post at Swinderby Residential Short-Term Holding Facility listed a salary of £26,520.54 for 42 hours a week; for two hours less work per week, a person could go to work in the nearby Vehicle base at Swinderby and earn £25,257.65. Down in Gatwick, the same kind of job in a vehicle base was advertised at £28,564.63. Both sums are well below the mean or median average salary for UK workers, which stand at £33,402 and £33,000 respectively. As a comparison, the salary for starting level prison officers, on band 3, is £32, 851, for fewer weekly hours.

    Under these conditions, it is not surprising to find that staff everywhere complained about their pay. Many struggled to make ends meet. As might be expected, there was a generational divide; unlike their older colleagues who were able to obtain a mortgage on their salary, younger people were often stuck either in the rental market or at home with their parents. Few felt they had many alternatives, not least because many of the sites of short-term holding facilities are in economically depressed areas of the UK, where good jobs are hard to come by. In any case, staff often had limited educational qualifications, with most having left school at 16.

    Border control has other kinds of costs. For those who are detained and deported, as well as their families and friends, these are likely to be highest of all, although they do not directly feature in my study since I did not speak to detained people. I could not see how interviewing people while they were being deported or detained at the border would be ethical. Yet the ethical and moral costs were plain to see. In the staff survey, for example, 12.35% of respondents reported suicidal thoughts in the past week, and 7.4% reported thoughts of self-harm over the same period. Both figures are considerably higher than the estimates for matters in the wider community.

    Finally, and this part is the springboard for my next project, there are clearly costs to the local community. When I first started visiting the short-term holding facility at Manston, near Dover, when the tents had only just gone up and the overcrowding had not yet begun, I was shocked at the size of it. A former RA base, it includes many buildings in various states of disrepair, which could have been redeveloped in any number of ways that did not include depriving people of their liberty. Perhaps it could have included affordable homes for those trapped in the rental market, as well as non-custodial accommodation for new arrivals, new schools, a hospital, perhaps some light industry or tech to employ people nearby. What would it take to work for a vision of the future which, in principle, would have room for us all?

    https://blogs.law.ox.ac.uk/border-criminologies-blog/blog-post/2024/03/many-costs-border-control
    #UK #Angleterre #rétention #détention_administrative #renvois #expulsions #business #ICE #OSE #Overseas #Calais #ports #aéroports #Dunkerque #privatisation #migrations #réfugiés #coûts #Mitie #Tascor #Care_&_Custody #G4S #Harmondsworth #Colnbrook #Derwentside #home_office #Swinderby_Residential_Short-Term_Holding_Facility #Swinderby #Gatwick #travail #salaire #contrôles_frontaliers #frontières #santé_mentale #suicides #Manston

  • Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin-Kreuzberg festgenommen
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/02/raf-terroristin-daniela-klette-festnahme-berlin-kreuzberg.html


    Archivbild : Daniela Klette 1988

    No country for old women. On les aura tous. Horst Herold avait raison, mais la question était mal posée.

    https://www.youtube.com/watch?v=a7E7NLKU3VA

    27.02.2024 von Tim Korge - Über 30 Jahre auf der Flucht - Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin-Kreuzberg festgenommen

    Die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette ist in Berlin gefasst worden. Klette soll für Sprengstoffanschläge und Überfälle auf Geldtransporter verantwortlich sein und war seit mehr als 30 Jahren auf der Flucht.

    Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette ist gefasst worden. Die 65-Jährige wurde am Montagabend in Berlin-Kreuzberg festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Verden am Dienstag mitteilte.

    Klette soll für Sprengstoffanschläge und Geldtransporter-Überfälle verantwortlich gewesen sein, unter anderem für einen Sprengstoffanschlag auf die JVA im hessischen Weiterstadt im Jahr 1993. Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen fahndeten jahrzehntelang nach ihr und zwei Komplizen wegen versuchten Mordes im Zusammenhang mit Raubüberfällen in Deutschland.

    DPA: Festnahme geschah in der Sebastianstraße


    Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur handelt es sich beim Ort der Festnahme um ein siebengeschossiges Mietshaus in der Sebastianstraße. Am Dienstag standen uniformierte Polizisten vor dem Haus. Der Eingang war gesperrt. Kriminaltechniker waren noch vor Ort und untersuchten die betreffende Wohnung. Die Festnahme am Montagabend erfolgte vor allem durch die Polizei aus Niedersachsen, die Berliner Polizei war nur als Unterstützung dabei.

    Die Sebastianstraße verläuft in der Gegend zum Teil unmittelbar entlang der früheren Grenze zwischen West- und Ost-Berlin, wo die Mauer entlanglief. An vielen Stellen gehörte die eine Straßenseite zum Westen und die andere zum Osten der Stadt.

    Mehrere Raubüberfälle innerhalb von 17 Jahren

    Den Beschuldigten Daniela Marie Luise Klette, Ernst-Volker Staub, und Burkhard Garweg wird unter anderem versuchter Mord sowie eine Serie von schweren Raubüberfällen vorgeworfen. Die gesuchten drei ehemaligen RAF-Terroristen sind bereits in den 90er Jahren untergetaucht. DNA-Spuren brachten die Ermittler darauf, dass die drei für Raubüberfälle auf Geldtransporte und Supermärkte im Zeitraum zwischen 1999 und 2016 verantwortlich sein können.

    Tatorte waren unter anderem Wolfsburg, Cremlingen und Stuhr in Niedersachsen sowie Bochum-Wattenscheid und Essen in Nordrhein-Westfalen. Die Staatsanwaltschaft Verden geht davon aus, dass die Raubüberfälle nicht politisch motiviert waren, sondern die drei damit ihren Lebensunterhalt im Untergrund finanzieren, weshalb weitere Taten möglich seien. Insgesamt sollen sie mehr als zwei Millionen Euro erbeutet haben.
    Ein Kameramann nimmt am 28.3.1993 vor dem schwer beschädigten Verwaltungsgebäude des Gefängnisbaus in Weiterstadt bei Darmstadt ein umgestürztes Baufahrzeug auf. Am Vortag hatte ein Kommando der RAF einen Sprengstoffanschlag auf die Baustelle von Hessens modernster Justizvollzugsanstalt verübt hatte. Der Komplex wurde wieder aufgebaut und am 13.8.1997 in Betrieb genommen (Quelle: dpa / Frank Kleefeldt).


    Am 27. März 1993 hatte ein Kommando der RAF einen Sprengstoffanschlag auf die Baustelle von Hessens modernster Justizvollzugsanstalt verübt. Verletzt wurde niemand, aber die Baukosten stiegen um 90 Millionen Mark.Bild: dpa / Kleefeldt

    „Dritte Generation“ der linksextremistischen RAF

    Staub, Garweg und Klette werden zur sogenannten dritten Generation der linksextremistischen RAF gezählt. Die Terrororganisation löste sich 1998 auf. Der dritten RAF-Generation werden unter anderem die Morde an Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen im Jahr 1989 und an Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder im Jahr 1991 zur Last gelegt. Rohwedder war am 1. April 1991 in Düsseldorf in seinem Haus am Schreibtisch erschossen worden. Das RAF-Kommando hatte ihn aus einer Kleingartenlage und mehr als 60 Metern Entfernung ins Visier genommen. Es war der letzte RAF-Mordanschlag.

    Zuletzt hat die Staatsanwaltschaft Verden am 14. Februar Hinweise zu früheren Terroristen der Roten Armee Fraktion (RAF) in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ erbeten. Daraufhin gingen laut der Redaktion 250 Hinweise von Zuschauern ein. Ob einer davon zur Festnehme Klettes geführt hat, ist noch offen.

    Sendung: rbb24 Inforadio, 27.02.2024, 12 Uhr


    Jaja, Holger, der Kampf geht weiter, und so weiter. Es wäre komisch, wenn das alles nicht so tragisch wäre.

    #Allemagne #Berlin #Kreuzberg #Mitte #Sebastioanstraße #terrorisme #RAF

  • Wohnen in Brüssel - BauNetzWoche #639
    https://www.baunetz.de/baunetzwoche/baunetzwoche_ausgabe_8515283.html


    Auch das Baunetz mag uns. Toll !

    Text: SONNTAG

    Foto: Tagesspiegel / Marlon Saadi
    Hand aufs Herz, Uber oder Taxi? Die Berlinale hat sich jedenfalls wieder für Uber entschieden. Wie schon im vergangenen Jahr lassen sich die Filmfestspiele von dem internationalen Konzern sponsern. Aus Sicht von Taxifahrer Klaus Meier werden die Berliner Taxis dadurch arg benachteiligt. Deshalb organisierte er kurzerhand ein eigenes Festival, das TaxiFilmFest. Noch bis Sonntag, 25. November steht auf dem Boulevard der Stars am Potsdamer Platz ein Großraumtaxi, in dem Taxifilm-Klassiker gezeigt werden. Zum Abschluss dieser sympathischen Protestaktion findet am
    Sonntag sogar eine Preisverleihung statt. Ob wohl Martin Scorsese ́s Taxi Driver gewinnt? Auf der Webseite darf abgestimmt werden. mh

    #Berlin #Mitte_Potsdamer_Straße #Berlinale #TaxiFilmFest #Medienecho

  • Protest-Filmfest in Berlin: Ohne Taxis keine Kultur - taz.de
    https://taz.de/Protest-Filmfest-in-Berlin/!5990599


    Klaus Meier und Stephan Brandt vor dem Kinosaal des Taxi-Filmfests Foto: Jonas Wahmkow

    21.2.2024 von Jonas Wahmkow - Unweit vom Berlinale Palast veranstalten Taxi-Fahrer:innen ein eigenes Mini-Festival. Mit der Aktion wollen sie gegen Ubers Sponsoring protestieren.

    BERLIN taz | Der wohl charmanteste Kinosaal Berlins befindet sich diese Woche nicht auf der Berlinale, sondern in einem Großraumtaxi auf dem Mittelstreifen der Potsdamer Straße. Hier, in der direkten Nachbarschaft zum Berlinale-Palast, hat der ehemalige Taxifahrer Klaus Meier mit ein paar Freunden das „Taxi-Filmfest“ ins Leben gerufen.

    Die ersten Be­su­che­r:in­nen sind schon eingetroffen und unterhalten sich vor der Tür des beigefarbenen Transporters. Gleich startet der erste Film des Tages, eine Dokumentation von 1982 über Ta­xi­fah­re­r:in­nen aus Toronto. Klaus Meier nimmt sich noch etwas Zeit, um Fragen zu beantworten, feste Spielzeiten gibt es bei dem Filmfest nicht. „Es geht nicht darum, hier die Massen anzuziehen“, sagt Meier, „sondern nach Außen zu zeigen, dass wir Taxifahrer noch da sind“.

    Die Aktion ist nicht nur als Hommage an die Branche gedacht, sondern auch als Protest gegen das wiederholte Sponsoring des Plattformunternehmens Uber. Unweit des roten Teppichs fahren links und rechts luxuriöse Uber-Limousinen vorbei, die das Unternehmen nur für die Berlinale betreibt. „Wir sind die Kultur der Stadt, und nicht die, die Opfer von Ausbeutung bei Uber werden“, sagt Meier. Dass Taxis und Kultur zusammengehören, beweisen die vielen Taxifilme, die noch die ganze Woche zu sehen sind.

    Früher war Meier selbst Taxifahrer, heute arbeitet er als Berlins erster Taxi-Sozial-Lotse, eine Art Sozialarbeiter für Taxifahrer:innen. Meier ist gut vernetzt, viele der Gäste sind selbst Fah­re­r:in­nen. Ein Klagelied über die Plattform-Konkurrenz können hier alle singen. Vor Corona habe er 30 Autos gehabt, sagt Taxiunternehmer Stephan Brandt, jetzt seien es 15. Kein Wunder bei der Konkurrenz, die systematisch Arbeitsrecht missachten und somit Löhne drücken würde. Erst am Vormittag berichtete der RBB, dass geschätzte 2.000 Miet­wa­gen­fah­re­r:in­nen illegal unterwegs sind.

    Der Film startet, die kleine Menschentraube zwängt sich in das Taxi. Erstaunlicherweise finden alle auf der ausgeräumten Ladefläche und zwei Holzbänken Platz. Die Gruppe blickt auf einen alten Flachbildfernseher hinter der vordersten Sitzbank, eine Bluetooth-Box sorgt für Sound, ein Heizlüfter für heimelige Wärme und ein Kasten Berliner Kindl für Erfrischung.

    Vielleicht, sagt Meier, komme Martin Scorsese auch noch vorbei. Der Kultregisseur habe etwa zeitgleich die Ehrung für sein Lebenswerk auf der Berlinale erhalten. Passend dazu ist die nächste Vorstellung Scorseses Film-Noir-Klassiker „Taxi-Driver“.

    #Berlin #Mitte_Potsdamer_Straße #Berlinale #TaxiFilmFest #Medienecho

  • A Film Festival in the Back of a Taxi
    https://www.nytimes.com/2024/02/21/movies/taxi-film-festival-berlinale.html?smid=nytcore-ios-share&referringSource=ar
    Jetzt sind wir auch in der New York Times.

    21.2.2024 by Bryn Stole - The TaxiFilmFest is partly a protest over the miserable state of Berlin’s taxi industry. But it’s also a celebration of the cab’s iconic place in the urban cultural landscape.


    Viewers crowded into the back of a taxi cab in Berlin to watch “Taxi Driver,” on Tuesday night.Credit...Gordon Welters for The New York Times

    Bryn Stole
    Reporting from Berlin

    Some of international cinema’s biggest names gathered on Tuesday night at the Berlin International Film Festival as the event honored Martin Scorsese with a lifetime achievement award. Before accepting his trophy, Scorsese listened as the German director Wim Wenders gave a laudatory speech to an audience including celebrities and local dignitaries.

    Just around the corner, parked in the middle of a busy thoroughfare, a group of Berlin’s taxi drivers crammed into the back of a worn-out taxi van to watch a double-feature capped by Scorsese’s 1976 movie “Taxi Driver.”

    Klaus Meier, who has been driving a cab in Berlin since 1985, handed out bottles of soda and beer, popping the caps with the blade of a pocketknife. Irene Jaxtheimer, who runs a taxi company, passed around homemade popcorn. A generator outside the cab powered a modest television, a DVD player and a small electric heater.

    The unconventional screening, just outside a centerpiece event for one of Europe’s most prestigious film festivals, was part of the makeshift TaxiFilmFest. Running through Sunday, it is partly a protest over the miserable state of the taxi industry these days and partly a counterfestival to celebrate the taxi cab’s iconic place in the urban cultural landscape.

    It’s also in objection to an exclusive partnership deal between the festival, known locally as the Berlinale, and the ride-hailing giant Uber to ferry filmmakers between the city’s movie theaters during the event. The deep-pocketed Silicon Valley company has drawn the ire of traditional cabdrivers the world over, and the protesters who packed in for the TaxiFilmFest screenings were railing against what they see as a too lightly regulated rival.

    Beeping horns from the busy street outside — some of them coming from sleek black Uber vehicles emblazoned with the Berlinale logo — blended with the street scenes from “Taxi Driver” playing on the tinny television speakers. “Ah, I really miss those mechanical fare boxes!” Meier said as the fares ticked away in the onscreen cab of the movie’s unhinged antihero, Travis Bickle, who drives around mid-’70s New York with growing hatred and menace.


    The TaxiFilmFest is being held in the middle of a busy Berlin thoroughfare. The Berlinale festival’s sponsored Ubers frequently drove past the setup.Credit...Gordon Welters for The New York Times
    The back-seat festival is showing only taxi-themed flicks, and the potential repertoire is deep. Meier polled friends and fellow taxi drivers about which films to show, and said he had received dozens of suggestions about movies in which a cab plays a starring role.

    The early feature on Tuesday was Barry Greenwald’s 1982 quirky slice-of-life documentary “Taxi!” about some odd characters driving cabs in Toronto. The previous evening, a small rotating crowd beat the rain to catch portions of the 1998 French action-comedy “Taxi,” a lighthearted flick from the director Gérard Pirès about sinister, Mercedes-driving German gangsters, hapless Marseilles cops and a lead-footed rookie cabdriver who turns out to be the only person fast enough to catch the criminals.

    An early hit at the TaxiFilmFestival, which kicked off last Thursday, was “Under the Bombs,” a Lebanese drama set during the 2006 conflict between Hezbollah and Israel. In the movie, a Beirut taxi driver is hired to drive a woman into the war-torn south of Lebanon in hopes of finding her sister and son. Meier described it as “Shakespearean” and “a masterpiece,” and Berndt said it was clearly the “most moving taxi film” he’d ever seen.

    But the clear favorite among attendees was Jim Jarmusch’s “Night on Earth,” a quirky, episodic 1991 film about taxi drivers and passengers in five cities around the world. The selection for TaxiFilmFest’s Sunday night finale had yet to be chosen, and Meier said he remained open to suggestions.

    Between screenings, the taxi drivers lamented their industry’s many woes, which they blamed in large part on Uber and other multinational ride-hailing apps. Tightly regulated local taxis with fixed fares are struggling against upstart competitors that pay lower wages, they said.

    Tobias Froehlich, an Uber spokesman, disputed the idea that Uber was responsible for the rough state of Germany’s taxi industry, and said that Uber drivers, too, had become part of street life in German cities. “Taxis are in a deep crisis almost everywhere, even in cities where Uber is not active at all,” he said.


    The screenings are being held to protest Berlinale’s exclusive partnership deal with Uber. Credit...Gordon Welters for The New York Times

    The classic German taxi is as instantly recognizable and distinctive as its checkered-yellow counterpart in New York or London’s iconic black cabs. Traditionally a hefty Mercedes E-Class sedan, German taxis are painted a particular, subtle and yet somehow unmissable beige — officially “light ivory,” or number 1015 on the RAL color chart, a shade mandated in 1971 by West Germany’s transportation ministry.

    The festival attendees, squeezed into the back of the van on Tuesday, also reminisced about better days for taxi driving, such as ferrying around American and British soldiers from the occupying Allies stationed in West Berlin. (The French troops, the small crowd agreed, had less cash and rarely hailed cabs.)

    Another taxi driver who stopped by on Monday night, Michael Klewer, got his start in 1988 in East Berlin, driving a beat-up Trabant as a black-market cab. (Consensus: East Berliners tipped better.)

    The days before the fall of the Berlin Wall were “blissful times, hard to even imagine anymore,” said Stephan Berndt, a Berlin taxi operator who now runs a company with about 50 drivers but started driving taxis in 1980s West Berlin to pay his way through university.

    At the time, a student could make ends meet by driving just a couple of shifts per week, he said. Now, margins were tightly squeezed, he said, ramping up pressure on taxi drivers just to break even.

    He said he also worried about the vanishing cultural importance of the iconic taxi, and the oddball cast of characters who have long made a living as drivers. If taxis were to disappear from Berlin’s streets, Berndt said, “a huge piece of a city’s culture would fall by the wayside. All that flair — which is why I love this job so much — would be completely lost.”


    Credit...Gordon Welters for The New York Times

    Links aus dem Artikel

    TaxiFilmFest / Willkommen
    https://www.taxifilmfest.de/article1.html

    Taxi ! (1998)
    https://www.nfb.ca/film/taxi/?hp_en=feature_1

    Taxi (1998)
    https://www.imdb.com/title/tt0152930

    Under the Bombs
    https://www.imdb.com/title/tt1094275

    #Berlin #Mitte_Potsdamer_Straße #Berlinale #TaxiFilmFest #Medienecho

  • Taxifilmfest" protestiert gegen Uber - „Wenn Uber weiter alles sponsort, geh ich nirgends mehr rein!“
    https://www.rbb24.de/kultur/berlinale/beitraege/2024/taxifilmfest-protest-gegen-berlinale-sponsor-uber.html

    „TaxiFilmFest“ im Februar 2024 in Berlin. Bild: rbb/Marvin Wenzel

    21.02.24 von Marvin Wenzel - Der US-Fahrtenvermittler Uber ist in diesem Jahr erneut Hauptsponsor der Berlinale. Für viele Berliner Taxifahrer:innen ist das ein Skandal. Mit seinem „Taxifilmfest“ setzt Klaus Maier ein künstlerisches Zeichen gegen die Partnerschaft.

    Während am Dienstagabend die US-amerikanische Regie-Ikone Martin Scorsese auf dem roten Teppich vor blitzenden Kameras posiert und anschließend im Berlinale Palast den Goldenen Ehrenbären verliehen bekommt, breitet Klaus Meier seinen eigenen roten Teppich aus. Der Taxifahrer rollt das zwei Quadratmeter große Stück Stoff vor einem Großraumtaxi aus, das nur wenige Hundert Meter vom Blitzlichtgewitter entfernt ist. Das beige Fahrzeug steht auf dem Mittelstreifen der Potsdamer Straße, die Schiebetüren zieren eine Folie mit der Aufschrift „Taxifilmfest“.

    Das Festival ist eine Art Gegen-Berlinale der Berliner Taxifahrer:innen. Klaus Meier hat die offiziell als Kundgebung angemeldete Aktion ins Leben gerufen: An allen elf Tagen der Berlinale lädt der 63-Jährige andere Taxifahrer:innen ein, um gemeinsam in einem Großraumtaxi gute Filme zu schauen. Und: damit ein Zeichen gegen den US-amerikanischen Fahrtenvermittler Uber zu setzen, der seit 2022 Hauptsponsor der Berlinale ist. Meier, graue Schiebermütze und schwarze Lederjacke, arbeitet seit über 40 Jahren im Taxigewerbe. Für ihn ist die Partnerschaft eine „Katastrophe“: „Uber macht mit Lohndumping und Sozialbetrug Gewinne und zerstört damit das Taxigewerbe.“ Gegen solche Rechtsverstöße müsse gekämpft werden.


    „TaxiFilmFest“ im Februar 2024 in Berlin. Bild: rbb/Marvin Wenzel

    Trotz Kritik entscheidet sich Berlinale-Leitung für Uber-Sponsoring

    In den vergangenen Jahren gab es vermehrt Medienberichte zu schlechten Arbeitsbedingungen und einer undurchsichtigen Unternehmensstruktur bei Uber. Zudem fährt laut einer rbb24 Recherche jedes fünfte Uber-Fahrzeug ohne offizielle Anmeldung.

    Als Uber vor einem Jahr das erste Mal die Berlinale sponserte, protestierte Meier noch mit Schildern. Auf ihnen waren Sprüche, wie „Uber tötet Taxifahrer“ zu lesen. Trotz viel Kritik, auch aus Politik und der Kulturszene, hielt die Berlinale-Leitung an ihrem umstrittenen Hauptsponsor fest und entschied sich dafür, die Gäste in diesem Jahr erneut mit einer Uber-Flotte auf den roten Teppich zu bringen.

    Als Meier von dieser Entscheidung im Dezember hörte, war er sauer. Zu dieser Zeit gründete er in seiner Nachbarschaft ein Kiezkino. Dabei kam er auf die Idee, die Kraft des Kinos auch für den künstlerischen Protest zu nutzen. „Einfach wieder Plakate hochhalten wäre doch langweilig“, sagt er. Umso mehr freut er sich über die große Resonanz: Täglich kämen Kamerateams vorbei, viele Taxifahrer:innen würden kurz halten und ihm sagen, dass sie von der Aktion aus den Medien erfahren hätten, und sie toll finden. Taxiunternehmerin Irene Jaxtheimer, die heute mit dabei ist, sagt: „Erst die Berlinale, jetzt die Uber-Arena in Friedrichshain. Wenn Uber weiter alles sponsert, gehe ich da nirgends mehr rein!“.
    „TaxiFilmFest“ im Februar 2024 in Berlin. (Quelle: rbb/Marvin Wenzel)
    „Wir Taxifahrer haben alle den gleichen Feind“

    Meier, gebürtiger Berliner, wuchs mit Filmen auf: Sein Vater war Trickfilmzeichner im Studio Babelsberg, dort verbrachte er viel Zeit in seiner Kindheit. Selbst arbeitete er neben seinem Job als Taxifahrer einige Jahre für das aus der Berlinale gegründete “VideoFest” sowie das Kunstfestival „Transmediale“. In der Organisation von künstlerischen Events ist er geübt. Trotzdem war er auf die Unterstützung von befreundeten Taxifahrer:innen angewiesen, die ihm das Großraumtaxi zur Verfügung stellten und sich um Lichtstrahler und den roten Teppich kümmerten, die das Taxi nun in abendlicher Stimmung in Szene setzen. „Wir Taxifahrer sind eigentlich Individualisten, aber wir haben alle den gleichen Feind“, sagt Meier. „Da müssen wir zusammenhalten!“

    Auf einem kleinen Flachbild-Fernseher im Taxi zeigt Meier täglich von 17 bis 22 Uhr Filme, in denen Taxis eine bedeutende Rolle spielen. Zum Beispiel „Night on Earth“ von Jim Jarmusch und passend zur Ehrenbär-Verleihung den Scorsese-Klassiker „Taxi Driver“ aus den Siebzigerjahren. „In den Filmen wird klar, dass Taxis ein bedeutender Teil der Stadt und ein Kulturgut sind“, sagt Meier. Meist seien Szenen in Taxis wichtige inhaltliche Wendepunkte, an denen sich die gesamte Handlung des Filmes entscheide.

    Als Vorfilm zeigt er an diesem Abend einen Dokumentarfilm über kanadische Taxifahrer im Toronto der Achtzigerjahre. Zu dieser Zeit legte Meier seine Taxiprüfung ab, bei der er die gesamte Berliner Stadtkarte noch auswendig in seinem Kopf beherrschen musste. Während seines Berufseinstiegs hätte er „einen Kunden nach dem anderen“ eingesammelt und 18 Mark pro Stunde verdient. Damals: ein „super Lohn“. In den letzten zehn Jahren sei die Bezahlung durch die Konkurrenz von Uber und weiteren Fahrtenvermittlern wie Bolt so stark gesunken, dass kaum noch ein:e Taxifahrer:in auf den Mindestlohn käme. Meier sagt: „Davon kann man nicht mehr leben!“
    „TaxiFilmFest“ im Februar 2024 in Berlin. (Quelle: rbb/Marvin Wenzel)
    Spitzname „Taxi-Soziallotse“

    Seit fünf Jahren fährt er sein Taxi nur noch nebenberuflich. Bei seinen Kolleg:innen hat er sich in dieser Zeit den Spitznamen „Taxi-Soziallotse“ erarbeitet und kümmert sich nun hauptberuflich um die Sorgen seiner Kolleg:innen. Er berät sie in prekären Arbeitsverhältnissen und bei Rechtsfragen. Zudem setzt er sich auch außerhalb der Protestaktionen politisch für sie ein. Am Mittwoch spricht er auf einer Sitzung des Mobilitätsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus. Er will von den Problemen seiner Kolleg:innen berichten „und Verhältnisse wie in Hamburg fordern“. Während in Berlin knapp 4.500 Uber-Fahrzeuge offiziell angemeldet seien, gebe es in Hamburg nur 15 Stück. „Dort sind die Regulierungs- und Kontrollmaßnahmen strenger: Wer die Regeln nicht einhält, bekommt keine Zulassung.“ Die Berliner Behörden würden die Rechtsverletzungen von Uber bisher einfach ignorieren, sagt er.

    Dem stimmen auch seine Taxi-Kolleg:innen zu, die es sich in dem Großraumtaxi bereits gemütlich gemacht haben und auf den Hauptfilm des Abends von Martin Scorsese warten. Den Regisseur hat Meier auf einen Kaffee im Großraumtaxi eingeladen - keine Reaktion. Aber mit oder ohne Stargast: Meier ist auch optimistisch, dass das „Taxifilmfest“ ein „Wendepunkt“ in der Geschichte der Berliner Taxifahrer:innen und ihrer Arbeitsbedingungen werden könnte.

    Sendung: rbb24 Inforadio, 20.02.2024, 13:00 Uhr

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  • Taxifahrer demonstrieren gegen Berlinale-Sponsor Uber
    https://www.morgenpost.de/berlin/article241696598/Taxifahrer-demonstrieren-gegen-Berlinale-Sponsor-Uber.html
    https://img.sparknews.funkemedien.de/241697278/241697278_1708197371_v16_9_1200.webp
    Bild:

    17.2.2024 von Andreas Gandzior - Berlin. Uber stellt den Fahrdienst der Berlinale. Berliner Taxifahrer protestieren gegen den US-Fahrdienstleister mit dem „TaxiFilmFest“.

    Es ist eine Mischung aus Kulturerlebnis und Protest: das „TaxiFilmFest“, das zeitgleich zur Berlinale an der Potsdamer Straße in Mitte stattfindet. In einem Großraumtaxi zeigt Filmliebhaber und Taxifahrer Klaus Meier täglich Taxifilme. Fest steht der Termin für den Kultfilm „Taxidriver“ von Martin Scorsese am 20. Februar.

    Doch neben der Unterhaltung geht es Meier auch um den übermächtigen Konkurrenten Uber. Das US-amerikanische Dienstleistungsunternehmen bietet Online-Vermittlungsdienste zur Personenbeförderung an. „Wir wollen zeigen, wir sind da und wollen mit den Menschen ins Gespräch kommen“, sagt Meier. „Taxis sind ein wichtiger Teil des kulturellen Stadtlebens.“

    Auch in diesem Jahr ist Uber zum zweiten Mal Hauptsponsor der Berlinale. „Das Taxi als Teil des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) und der Stadtkultur ist bedroht. Die Leitung der Berlinale positioniert sich im Jahr 2024 bereits zum zweiten Mal gegen das Taxi und bietet dem größten Feind von guter Arbeit, von Taxi- und Filmkultur eine Werbefläche als Hauptsponsor“, heißt es in der Ankündigung der Berliner Versammlungsbehörde.

    Dagegen wehrt sich Meier gemeinsam mit den Unterstützern von Taxi Deutschland, Taxi-Innung, Ver.di und dem Arbeitslosenzentrum Evangelischer Kirchenkreise. Man wolle auf dem „TaxiFilmFest“ mit Filmschaffenden und dem Publikum der Berlinale ins Gespräch kommen. Die Kundgebungen, sprich das Filmfest, finden bis zum Sonntag, 25. Februar, täglich von 17 bis 22 Uhr statt.

    Berlinale: Berliner Taxifahrer laden Regisseur Martin Scorsese auf einen Kaffee ein

    Dann rollt Meier täglich den roten Teppich vor seinem Großraumtaxi aus. Aus rechtlichen Gründen darf er die Taxifilme aber nicht öffentlich zeigen. Lediglich Freunde können Platz nehmen und die Film sehen. Sein Event am Boulevard der Stars sieht der Taxi-Soziallotse als „Form des künstlerischen Protests“.

    Nach mehr als 30 Jahren im Taxigewerbe fährt er jetzt nur noch nebenberuflich, hauptberuflich kümmert sich der Taxi-Soziallotse um die Sorgen und Nöte der Angestellten und selbstständigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Berliner Taxi- und Mietwagenbetriebe. Sein größter Wunsch wäre ein Besuch von Regisseur Martin Scorsese in seinem Taxi. „Wir feiern natürlich den Film „Taxidriver“ von Martin Scorsese“, sagt Meier der Berliner Morgenpost. „Da Scorsese auf der Berlinale mit dem Goldenen Ehrenbär ausgezeichnet wird, würden wir uns sehr freuen, wenn er auf einen kurzen Besuch und einen Kaffee bei uns am Boulevard der Stars vorbeikommen würde.“

    #Taxi #Kultur #Film #Kino #Berlin #Mitte #Potsdamer_Straße #Eichhornstraße #TaxiFilmFest #Berlinale #Boulevard_der_Stars #Journalismus #Presse #TaxiFilmFest #Medienecho

  • Berlin: Taxifahrer veranstalten Anti-Berlinale – Protest gegen Uber mit eigenem Filmfestival
    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/berlin-taxifahrer-veranstalten-anti-berlinale-protest-gegen-uber-mi


    Klaus Meier ist ehemaliger Taxifahrer und Veranstalter des Protest-Festivals bei der Berlinale. Foto Gerd Engelsmann

    16.2.2024 von José-Luis Amsler - Erneut wird die Berlinale vom US-Mietwagenkonzern Uber gesponsert. Berliner Taxifahrer protestieren dagegen – mit einem eigenen Filmfestival.

    Während Filmstars im Blitzlichtgewitter über den roten Teppich schreiten, geht für Klaus Meier ein Stück Berlin verloren. Unweit des Berlinale-Palasts steht der 63-Jährige mit seinem Großraumtaxi. An diesem Donnerstag beginnt mit der Eröffnungsgala am Potsdamer Platz die 74. Berlinale. Hauptsponsor ist, wie schon im letzten Jahr, das US-Mietwagenunternehmen Uber. Für Meier ist das ein Skandal.
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    #pawall

    #Taxi #Kultur #Film #Kino #Berlin #Mitte #Potsdamer_Straße #Eichhornstraße #TaxiFilmFest #Berlinale #Boulevard_der_Stars #Journalismus #Presse #TaxiFilmFest #Medienecho

    • :-) @monolecte

      Taxifahrer veranstalten Anti-Berlinale: Protest gegen Uber mit eigenem Filmfestival

      Erneut wird die Berlinale vom US-Mietwagenkonzern Uber gesponsert. Berliner Taxifahrer protestieren dagegen – mit einem eigenen Filmfestival.

      Während Filmstars im Blitzlichtgewitter über den roten Teppich schreiten, geht für Klaus Meier ein Stück Berlin verloren. Unweit des Berlinale-Palasts steht der 63-Jährige mit seinem Großraumtaxi. An diesem Donnerstag beginnt mit der Eröffnungsgala am Potsdamer Platz die 74. Berlinale. Hauptsponsor ist, wie schon im letzten Jahr, das US-Mietwagenunternehmen Uber. Für Meier ist das ein Skandal.

      „Uber steht für die Zerstörung einer Branche, für Ausbeutung, Lohndumping und das systematische Brechen von Gesetzen“, sagt er der Berliner Zeitung am Telefon. Um auf den drohenden Niedergang des Taxigewerbes aufmerksam zu machen, will Meier während des gesamten Festivals in Sichtweite des roten Teppichs protestieren – mit einem eigenen Filmfestival.
      Taxi-Protest bei der Berlinale: „Uber zerstört Existenzen“

      Meier hatte schon im vergangenen Jahr eine kleine Demonstration gegen das Uber-Sponsoring organisiert. Mit der Partnerschaft habe sich das Festival auf die Seite eines „Zerstörers von Existenzen“ gestellt. „Das darf sich nicht wiederholen“, sagte Meier damals der Berliner Zeitung. Die Demo habe die Festivalleitung ignoriert. Anfang Dezember habe er dann erfahren, dass Uber erneut als Hauptsponsor bei der Berlinale eingeladen wird.

      Statt nun erneut mit Schildern und Parolen für das Anliegen der Taxifahrer zu streiten, setzt der 63-Jährige in diesem Jahr selbst auf die Kunst der bewegten Bilder. Das „TaxiFilmFest“ soll ein eigenständiges Festival auf vier Rädern sein, eine Gegen-Berlinale im Großraumtaxi.

      Die Idee für das Filmfest hatte Meier bei der Mitarbeit an einem Nachbarschaftsprojekt. Mit Filmen habe der gebürtige Berliner bereits seit seiner Kindheit zu tun. „Mein Vater hat während des Zweiten Weltkrieges beim Trickfilm in Babelsberg gearbeitet“, erzählt Meier am Telefon. „Ich bin quasi im Filmstudio großgeworden“. Auch mit Veranstaltungen kennt sich der ehemalige Taxifahrer aus. Mitte der Neunzigerjahre arbeitete Meier als Freischaffender für Film- und Fernsehproduktionen, organisierte das Berliner „VideoFest“ und später die „Transmediale“ mit.
      Draußen Demo, drinnen Filmfest

      Mit seinem mobilen Festival will Meier nicht nur auf die prekären Arbeitsbedingungen der Berliner Taxifahrer aufmerksam machen. Ebenso gehe es darum, ein positives Bild des Gewerbes zu vermitteln. Den Menschen „auch mal was anderes zu zeigen, als den griesgrämigen Taxifahrer, der immerzu wütend ist, weil er kein Geld mehr verdient.“ Formal handelt es sich bei dem Festival trotzdem um eine Demonstration, die auch bei der Berliner Versammlungsbehörde angemeldet ist.

      „Wir sind zwei in einem, Protest und Filmfest“, erklärt Meier. „Das Taxi hat eine harte Schale und einen weichen Kern – so wie wir Berliner halt. Draußen ist die Kundgebung mit Forderungen an die Politik. Drinnen findet das Festival unter Freunden statt.“ Auf dem Programm stehen dabei ausschließlich Filme, in denen Taxis eine wichtige Rolle spielen: „Hallo Taxi“, „Das fünfte Element“ und – natürlich – Martin Scorseses New-Hollywood-Klassiker „Taxi Driver“.

      Damit soll auch die kulturelle Bedeutung des Taxis für die Stadt hervorgehoben werden. „Das Taxi war immer schon Seismograf für die gesellschaftliche Entwicklung in Berlin“, sagt Meier. „Das ging schon in der Nachkriegszeit los. Dann gab es die Studentenbewegung und das studentische Taxi, später dann das migrantische Taxi.“ Letztlich leiste die Branche weit mehr, als nur das Fahren von Gästen von A nach B. „Taxifahrer kennen ihre Stadt, wissen in welchen Lebenssitutationen die Menschen stecken und haben immer ein offenes Ohr“, sagt Meier. All das werde durch Unternehmen wie Uber bedroht.
      Kritik gegen Uber: „Organisierte Schwarzarbeit“

      Die Liste der Vorwürfe gegen den US-Konzern ist lang. Anfang der 2010er-Jahre wurde die Mietwagen-App noch als vielversprechendes Start-Up gefeiert, dass den Personenverkehr revolutionieren sollte. Schnell häuften sich Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen und eine aggressive Unternehmenskultur, sogar von Gewalt gegenüber Mitarbeitern war die Rede. 2022 veröffentliche die britischen Zeitung The Guardian eine Auswertung von 124.000 internen Dokumenten, laut der Uber im Zuge seiner weltweiten Expansion gezielt Gesetze gebrochen, Behörden getäuscht und Regierungen beeinflusst haben soll.

      In Deutschland gelten für den Mietwagenkonzern zwar strengere Regeln, doch auch hier steht Uber in der Kritik. In einer Recherche des RBB wird das Geschäftsmodell des Unternehmens als „organisierte Schwarzarbeit“ beschrieben. Uber selbst tritt dabei nur als Vermittler auf. Aufträge, die über die App ankommen, werden an kleinere Mietwagenfirmen weitergeleitet, die wiederum die Fahrer beschäftigen. Werden dort gesetzliche Standards missachtet, fällt das nicht auf Uber zurück.

      Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher der Linken im Berliner Abgeordnetenhaus, begleitet die Situation seit längerem kritisch. „Das Taxigewerbe ist durch die Öffnung des Marktes und Deregulierung seit Jahren durch unlautere Konkurrenz mit Mietwagenvermittlern wie Uber enorm unter Druck geraten“, sagte Ronneburg der Berliner Zeitung. Auch in Deutschland sei immer wieder deutlich geworden, „wie Uber offen und verdeckt Rechtsbrüche begeht“.
      „Die Menschen werden von Uber bewusst in eine Falle gelockt“

      TaxiFilmFest-Veranstalter Klaus Meier erzählt, dass es sich bei den Fahrern oft um Bürgergeldempfänger oder Geflüchtete handele, die für einen Stundenlohn von vier oder fünf Euro angestellt werden. Was für angehende Fahrer zunächst wie ein unkomplizierter Weg aussehe, unter der Hand etwas dazuzuverdienen, führe schnell in eine Sackgasse: Lange Schichten, fehlender Arbeitsschutz, keine Weiterbildungsmöglichkeiten. „Diese Menschen werden von Uber bewusst in eine Falle gelockt“, sagt Meier.

      Gerade in Berlin sollen Partnerfirmen von Uber konsequent den gesetzlichen Mindestlohn missachten. Die Fahrpreise für Kunden variieren, werden je nach Tageszeit und Nachfrage in der App bestimmt – sind aber fast immer billiger, als dieselbe Fahrt mit dem Taxi gekostet hätte. Meier ist sich sicher: „Rein rechnerisch ist es nicht möglich, dass Uber zu diesen Fahrpreisen den Mindestlohn zahlt.“

      Das bestätigt auch Kristian Ronneburg von den Linken. „Es sind bereits viele Fälle dokumentiert, bei denen Fahrerinnen und Fahrer Umsatzprovisionen bekommen, die umgerechnet auf geleistete Arbeitsstunden, unterhalb des Mindestlohns liegen“, so der Verkehrsexperte. „Dumping-Löhne führen dann wiederum zu einem Dumping-Wettbewerb und der hat ganz reale strukturelle Folgen für das Gewerbe – er macht es kaputt.“
      Uber reagiert auf Kritik: Gesetzliches Handeln hat „oberste Priorität“

      Ein Sprecher des Uber-Konzerns erklärt auf Anfrage der Berliner Zeitung, gesetzeskonformes Handeln habe für das Unternehmen „oberste Priorität“. Auch die Partnerunternehmen seien vertraglich dazu verpflichtet, sich an alle rechtlichen Vorgaben zu halten. „Sofern sie sich nicht an die Regeln halten und wir davon Kenntnis erlangen, ziehen wir entsprechende Konsequenzen, bis hin zu einer Sperrung auf unserer Plattform“, versichert der Sprecher.

      Nach Ansicht des Unternehmens hätten die Probleme der Taxibranche nicht nur mit dem gestiegenen Wettbewerb zu tun. Auch in Städten, in denen Uber gar nicht vertreten sei, leide das Taxi-Gewerbe.

      Zugleich bemühe man sich um ein partnerschaftliches Verhältnis mit der Branche. Tatsächlich arbeiten einige Taxi-Unternehmen angesichts schwindender Umsätze inzwischen mit Uber zusammen, lassen sich Aufträge über die App vermitteln. Allein in Berlin betreffe dies mehr als 1000 Fahrzeuge, erklärt der Uber-Sprecher. Durch eine Partnerschaft könnten sich Taxifahrer „zusätzliche Erlösquellen erschließen und von der hohen Nachfrage der internationalen Uber-Community profitieren“.

      Klaus Meier kritisiert diese Zusammenarbeit. Dass sich Taxifahrer aus Angst vor dem Existenzverlust mit Uber zusammentun – sich dem Unternehmen unterordnen – sei zwar nachvollziehbar, beschleunige aber nur die Übernahme des Marktes durch den Konzern. „Die begreifen nicht, dass es eine Solidarität innerhalb des Gewerbes braucht, wenn man überleben will“, so Meier.
      Mehr Wettbewerb, weniger Regeln

      Bis 2019 war der 63-Jährige noch selbst auf den Straßen Berlins unterwegs. Seit einigen Jahren kümmert sich Meier als „Taxi-Soziallotse“ um die Sorgen und Nöte seiner Kollegen. Er berät Taxifahrer in prekären Arbeitsverhältnissen, hilft bei Behördengängen, vermittelt Rechtsbeistände. „Ich helfe den Fahrern, Orientierung in schwierigen Lebenslagen zu finden“, beschreibt Meier seinen Beruf.

      Immer öfter gehe es dabei um die Folgen der Verdrängung durch Uber – die von der Bundespolitik maßgeblich vorangetrieben wurde. Tatsächlich ist der Konzern erst seit einigen Jahren in Deutschland aktiv, lange verhinderten gesetzliche Bestimmungen den Markteintritt. 2021 lockerte dann der damalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) das Personenbeförderungsgesetz. „Mehr Wettbewerb, weniger Regeln“, war die Devise. Erst dadurch konnten sich Uber und Co. mit ihrem Geschäftsmodell in Deutschland etablieren, sagt Meier. „Für die Taxifahrer war das eine Katastrophe“.

      Was für die Berliner Taxibranche zum existentiellen Problem wird, trifft bei den Verbrauchern bislang auf überwiegend positive Resonanz. Seit Jahren wächst die Zahl der Uber-Kunden, 2022 hatten weltweit über 130 Millionen Menschen die App installiert. Das dürfte vor allem daran liegen, dass die Fahrten mit dem Mietwagenservice deutlich günstiger sind, als die Konkurrenz – laut Angaben des Unternehmens zwischen 30 und 40 Prozent pro Fahrt. Gerade jüngere Menschen und Menschen mit geringem Einkommen wählen immer öfter die App, auch als Alternative zum ÖPNV.
      Mindestpreise für Uber-Fahrten? „Das Problem ist ein anderes“

      Aufgrund der immensen Preisunterschiede wurde 2021 die Möglichkeit einer Mindestbepreisung gesetzlich verankert. Demnach wäre es auch in Berlin möglich, eine Untergrenze für Uber- und Taxifahrten festzulegen. Dass der Senat von dieser Regelung Gebrauch machen könnte, gilt jedoch als unwahrscheinlich. „Leider gibt es bei den Genehmigungsbehörden bisher noch Unsicherheiten bezüglich der rechtssicheren Durchführung“, erklärt Linken-Politiker Kristian Ronneburg. Der Vorschlag werde vom Senat geprüft.

      Klaus Meier steht einer Mindestbepreisung kritisch gegenüber. Letztlich seien es nicht die Gesetze, die für die Verarmung des Gewerbes sorgten, sondern deren mangelhafte Durchsetzung. „Wo die Behörden darauf achten, dass Gesetze eingehalten werden, kriegt Uber keinen Fuß auf den Boden“, sagt Meier. „In Hamburg gibt es praktisch keine Uber-Fahrzeuge. Wer die Bedingungen nicht erfüllt, bekommt keine Zulassung.“ In Berlin sei das anders. Hier interessierten sich die Behörden schlichtweg nicht für die Arbeitsbedingungen der Fahrer, vermutet Meier. „In dem Moment wo der Mindestlohn in Berlin konsequent durchgesetzt werden würde, könnte Uber sein Lohndumping nicht mehr aufrechterhalten.“

      Infolge der gestiegenen Konkurrenz müssten derweil auch viele Taxifahrer unter Mindestlohn arbeiten, um mithalten zu können. „Als ich 1985 angefangen habe, konnten Taxifahrer noch gut von ihrem Beruf leben“, sagt Meier. „Heute ist das ein Armutsjob.“ Die Betriebe, die faire Löhne zahlen, würden wiederum ihre Aufträge verlieren. Meier: „Alle Taxibetriebe, die ehrlich arbeiten, stehen gerade kurz vor der Insolvenz.“
      Linken-Politiker: Kooperation mit Uber „politisch höchst fragwürdig“

      Dass die Berlinale als kulturelles Aushängeschild der Hauptstadt mit Uber zusammenarbeitet, trifft auch bei Politikern auf Kritik. Die Linke-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus fordert in einer Beschlussempfehlung von Ende Januar die Landesregierung auf, der Kooperation einen Riegel vorzuschieben.

      Kristian Ronneburg hat den Antrag mit ausgearbeitet. Dass die Berlinale als öffentlich bezuschusstes Festival ausgerechnet dem „größten und finanzstärksten Gegenspieler der Taxen“ den Vorzug gibt, sei „politisch höchst fragwürdig“, sagt Ronneburg. Laut dem Antrag seiner Fraktion soll bei der nächsten Berlinale im Jahr 2025 der Transport der Gäste „ausschließlich mit dem Berliner Taxigewerbe“ erfolgen. Dadurch entgangene Sponsorengelder sollen entweder durch andere Partner kompensiert, oder aus dem Berliner Haushalt bezahlt werden.

      Der Sprecher des Uber-Konzerns erklärt auf Nachfrage, man könne die Forderungen der Linke-Fraktion nicht nachvollziehen. „Mit unserem Engagement bei der Berlinale unterstützen wir die Kultur- und Filmszene in der Hauptstadt“, so der Sprecher.
      Berlinale sieht mögliche Partnerschaft mit Taxifahrern skeptisch

      Auch die Festivalleitung reagiert auf Nachfrage eher zurückhaltend auf den Vorschlag der Linken. „Die Berlinale arbeitet seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Partnern beim Fahrdienst zusammen“, erklärt eine Berlinale-Sprecherin der Berliner Zeitung. Diese Partner würden nicht nicht nur die Kosten und Organisation des Fahrdienstes übernehmen, sondern auch die Fahrzeuge selbst stellen.

      Dass die Berliner Taxifahrer diese Aufgabe stemmen könnten, sei bislang nicht ersichtlich. „Eine Partnerschaft mit Taxiunternehmen würde Fahrzeuge, Lohnkosten der Fahrer, sowie alle Betriebsmittel (inkl. Sponsoring) beinhalten“, so die Sprecherin. „Ein entsprechendes tragfähiges Angebot aus dem Umfeld der Taxi-Unternehmen liegt uns nicht vor.“ Dennoch arbeite man im Hintergrund an einer Lösung, sei seit längerem mit Taxivertretern im Austausch.

      Die scharfe Kritik an den Geschäftspraktiken ihres Hauptsponsors weist die Berlinale zurück. „Wir wählen unsere Partner im Vorfeld sorgfältig aus und unterziehen sie einer Prüfung mit umfangreichen Recherchen“, so die Sprecherin. Laut geltender Rechtslage dürfe Uber in Berlin legal operieren, danach richte man sich. Zudem habe Uber der Festivalleitung „glaubwürdig versichert, dass die Geschäftspraktiken ihrer Anfangsjahre nicht mehr existieren und sie sich klar davon distanziert haben.“ Informationen verschiedener Medien, sowie der Berliner Linken, zeichnen ein anderes Bild.
      „Mit Martin Scorsese würden wir gerne mal einen Kaffee trinken“

      Wenn Klaus Meier ab Donnerstag an jedem Berlinale-Abend mit seinem Großraumtaxi in Berlin-Mitte steht, will er von all dem erstmal nichts mehr hören. Ihm gehe bei seinem „TaxiFilmFest“ darum, die Freude an dem Beruf nach außen zu tragen, trotz des ernsten Hintergrundes. Auch gegen die Berlinale hege man grundsätzlich keinen Groll. „Niemand von uns hat etwas gegen das Festival“, sagt Meier. „Ohne die Berlinale wäre unsere Stadt um einiges Ärmer. Aber dieses Sponsoring von Uber haben die wirklich nicht nötig.“

      Kommende Woche wird es dann doch nochmal politisch: Am 21. Februar soll Meier bei einer Sitzung des Mobilitätsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus die Interessen der Taxifahrer vertreten. Auch ein Abgesandter von Uber wird dort für das Unternehmen vorsprechen. „Das wird ein Spaß“, sagt Meier lachend.

      Bevor es an diesem Abend zur Eröffnung seines Festivals geht – auf dem Programm steht ein Überraschungsfilm – muss der 63-Jährige noch einen wichtigen Anruf tätigen. „Ich wollte mich noch bei der Berlinale-Leitung melden, damit die dem Martin Scorsese mal einen netten Gruß von uns ausrichten“, sagt Meier. „Mit dem würden wir gerne mal einen Kaffee trinken und uns für seinen tollen Film bedanken. Am liebsten hier bei uns im Taxi.“

  • Berlinale: Taxifahrer von Uber-Shuttle genervt – “Wir haben alte, abgewrackte Taxen”
    https:// www.berlin-live.de /berlin/aktuelles/berlinale-taxifahrer-uber-shuttle-fahrer-protest-berlin-festival-id130220.html

    Es kommt immer wieder vor, dass Exemplare der schreibenden Zunft nicht verstehen, was sie erfahren, nicht zuhören oder derart in ihren eigenen Stimmungen und Weltbildern gefangen sind, dass sie anstelle von Berichtstattung nur Quatsch verzapfen. Dieser Artikel ist ein trauriges Beispiel für diese Art Realitätsferne.

    Vom ersten Satz bis zum letzten Wort enthält dieser Bericht ausschließlich Erfundenes, Unverstandenes und Missinterpretiertes.

    JW ist kein FoT, dafür mangelt es ihr an aufrichtigem Interesse für ihr Thema. Gehört sie auf den EoT-Zettel? Man weiß es nicht. Ist auch egal, wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. Schade, schade, die junge Frau machte einen so netten Eindruck.

    Infos zum TaxiFilmFest gibt es in zahlreichen anderen Berichten.

    Jana Wengert - Die Berlinale startet mit ungewöhnlichem Auftakt: Weil das Filmfestival seine Gäste mit Uber anreisen ließ, gab es Ärger mit den Taxifahrern.

    Am 15. Februar 2024 feiert die diesjährige Berlinale ihren Auftakt. Und die Hauptstadt steht Kopf – zumindest was die Fans der internationalen Filmfestspiele angeht. Während die Vorfreude bei den Besuchern steigt, kommen bei den Taxifahrern der Metropole jedoch ganz andere Emotionen auf.

    Die Lenker der gelben Limousinen sind genervt – und das aus einem bestimmten Grund: Die Berlinale lässt Promi-Gäste nämlich mit dem Shuttle-Service des Unternehmens Uber anreisen anstatt auf die berühmt berüchtigte Taxe zurückzugreifen. Die Taxi-Fahrer starteten deshalb eine Protestaktion.
    Berlinale zum Trotz: Taxifahrer starten eigenes Festival

    Weil die Berlinale ihnen keine Plattform bieten wollte, entschieden sich unter anderem Unterstützer von Taxi Deutschland, Taxi-Innung, Ver.di und Co. dazu, einfach ein eigenes Festival zu starten: das „TaxiFilmFest“. Pünktlich um 17 Uhr erstrahlte dafür am Donnerstag ein hell erleuchtetes Taxi auf dem ehemaligen Boulevard der Stars. Es soll als Autokino mit wechselndem Filmangebot samt Popcorn und Getränken dienen. Wenn nichts dazwischen kommt, bis zum 25. Februar sogar täglich von den frühen Abendstunden bis 22 Uhr.
    Berlin

    Pünktlich zum Auftakt der Berlinale veranstalteten die Taxifahrer ihr eigenes „Festival“. Bild von der Autorin

    Doch mit dieser Aktion möchte man nicht nur Aufmerksamkeit erlangen und gleichzeitig Unterhaltung bieten – die Verantwortlichen erhoffen sich dadurch auch, mit Filmschaffenden und dem Publikum der Berlinale ins Gespräch zu kommen. Denn die Entscheidung, Uber als Fahrdienstleister zu wählen, lässt die Taxifahrer nicht kalt.

    Berliner Taxifahrer bedrückt: „Sind alte Männer“

    „Die Frage ist halt, warum wir uns das gefallen lassen“, fragte Danielo Baltrusch, Beauftragter der Innung des Berliner Taxigewerbes e.V. in die Runde. Eine Antwort hatte niemand. Doch mit dem „finanzstarken Unternehmen“ könne man eben nicht mithalten, wie sich im Gespräch mit BERLIN LIVE herausstellte: „Die haben ihre Limousinen, wir haben alte, abgewrackte Taxen, sind alte Männer und wenn man noch zwei Jahre wartet, sind wir als Dienstleister tot.“

    Könnte überhaupt infrage kommen, in den kommenden Jahren wieder für die Berlinale zu fahren? „Wenn man das mit Geld unterstützen würde, dürfte man auch auf der Liste stehen und Leute fahren“, vermutete Taxifahrerin Irene Jaxtheimer. Doch es muss auch einen anderen Weg geben. Bleibt zu hoffen, dass diese Lösung nicht zu spät gefunden wird.

    #Taxi #Kultur #Film #Kino #Berlin #Mitte #Potsdamer_Straße #Eichhornstraße #TaxiFilmFest #Berlinale #Boulevard_der_Stars #Journalusmus #Presse

  • Berlinale 2024 - mit spannendem (kostenlosen) Rahmenprogramm
    https://www.gratis-in-berlin.de/component/flexicontent/13-festivals/2064802-berlinale-2024-mit-spannendem-kostenlosen-rahmenprogramm

    Donnerstag 15.02.2024 bis Sonntag 25.02.2024 - Anfangszeit: :00 Uhr
    Kategorie: Festivals
    Berlinale 2024 - mit spannendem (kostenlosen) Rahmenprogram...

    Auch die Berlinale 2024 kostet zwar Eintritt, aber dabeisein lohnt sich schon wegen der Cineasten-Atmosphäre, besonderen Filme und der Live-Auftritte und Nach-Film-Gesprächsrunden mit Filmteams und Stars. Das einmalige Berliner Publikums-Filmfestival bietet traditionell aber auch immer ein spannendes kostenloses Rahmenprogramm.

    Das Taxifilmfest (Fettschrift = Link) sicher einer der spannendsten Rahmenangebote.

    Die Nordic Film Music Days mit Filmvorführungen.

    Der Manifesto Market in den Potsdamer Platz Arkaden veranstaltet am 19. und 20.2.24 Podiumsdiskussionen mit Berlinale-Künstlern

    Spannend klingt auch der Berlinale Edit-a-thon 2024

    Bei diesen außergewöhnlichen (Parallel-)Programmteilen rund um die Berlinale ist der Eintritt frei:
    ... Hier haben wir allgemeine Promi-Hot-Spots in Berlin zusammengestellt.

    Natürlich gibts auch wieder viele Berlinale Stars auf dem roten Teppich. (wir aktualisieren während Berlinale möglichst jeden Morgen). Martin Scorsese erhält Ehrenbär etc.

    Termin der Berlinale & genaues Datum 15. bis 25. Februar 2024.

    Das war letztes Jahr, wird noch gecheckt:
    – Forum Expanded: Ausstellung und Screenings im Rahmen der Berlinale im Savvy Contemporary, Gerichtstr. 35, 13347 Berlin-Wedding?
    – Berlinale Social Bus mit Impulsen, Kunst, Musik und Diskussionen in der Potsdamer Straße, gibts das noch? Gerne Kommentar.
    – Bei der Weltzeituhr am Potsdamer Platz kann man sich in einem temporären Shuttle gegen Vornanmeldung filmreif schminken lassen. gibts das noch? Gerne Kommentar.
    - die Street Food Trucks vor den Potsdamer Platz Arkaden (Joseph-von-Eichendorff-Gasse/Ecke Alte Potsdamer Straße) bieten täglich von 11 bis 22 Uhr einen außergewöhnlichen Anblick und frischgekochtes Essen in „regionaler, saisonaler und pestizidfreier“ Qualität.
    Täglicher Berlinale Nighttalk aus der XXL Bar des Cinemaxx leider nicht mehr.

    von: Andrea

    Im Einzelnen
    https://www.gratis-in-berlin.de/kino/item/2065517-taxifilmfest-parallel-zur-berlinale

    #Taxi #Kultur #Film #Kino #Berlin #Mitte #Potsdamer_Straße #Eichhornstraße #TaxiFilmFest #Berlinale #Boulevard_der_Stars #Journalismus #Presse #TaxiFilmFest #Medienecho

  • Uber ist Partner der Berlinale: Warum Taxifahrer während der Berlinale ihr eigenes Filmfest starten
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/festival-der-ausgeschlossenen-warum-taxifahrer-wahrend-der-berlinale-ih

    16.2.2024 von Marlon Saadi - Die Berlinale kooperiert seit einem Jahr mit Uber. Taxifahrer sehen darin ein weiteres Symbol für ihre Verdrängung. Aus Protest haben sie ein eigenes Filmfest organisiert.
    ...

    #Taxi #Kultur #Film #Kino #Berlin #Mitte #Potsdamer_Straße #Eichhornstraße #TaxiFilmFest #Berlinale #Boulevard_der_Stars #Journalismus #Presse #TaxiFilmFest #Medienecho

  • Konflikte um die Berlinale: Politisch jenseits der Leinwand
    https://taz.de/Konflikte-um-die-Berlinale/!5988921
    Cool, hat uns das 7 zusätzliche Website-besucher eingebracht. Wir zählen weiter. Mal sehen, was der Stand am Ende des Festivals sein wird.

    13.2.2024 von Jonas Wahmkow - Ob Proteste gegen die AfD, Arbeitsbedingungen oder den Nahostkonflikt: Die 74. Filmfestspiele sind Austragungsort gesellschaftlicher Konflikte

    BERLIN taz | Die 74. Internationalen Filmfestspiele werden in diesem Jahr politisch wie selten. Das liegt nicht nur an dem Programm, in dem die Fil­me­ma­che­r:in­nen weltpolitische Themen und gesellschaftliche Missstände verarbeiten. Auch das Festival selbst wird zum Austragungsort politischer Konflikte: Nach dem Eklat um die Einladung von AfD-Politiker:innen nutzen Gewerkschaften den roten Teppich, um auf miese Arbeitsbedingungen in der Filmbranche hinzuweisen. Und auch der Krieg in Gaza geht nicht unbemerkt an der Berlinale vorbei.
    Arbeitskampf hinter den Kulissen

    Parallel zur Berlinale-Eröffnung am Donnerstag ruft Verdi zum „Union Day“ auf. Mit einer Protestaktion will die Dienstleistungsgewerkschaft, die sowohl Filmschaffende als auch Mit­ar­bei­te­r:in­nen in den Kinos vertritt, ein Zeichen für bessere Arbeitsbedingungen in der Branche setzen. Am Donnerstagnachmittag wollen Filmschaffende auf einer Kundgebung am Potsdamer Platz ein Filmset nachbauen, in dem sie ihren eigenen Protest filmen.

    „Wir wollen darauf aufmerksam machen, wie viele Leute hinter der Kamera bei einer Filmproduktion arbeiten“, erklärt Lisa Klinkenberg. Die Arbeitsbedingungen in der Branche bezeichnet die Gewerkschaftssekretärin als „aus der Zeit gefallen“: 60-Stunden-Wochen seien bei Filmproduktionen keine Seltenheit. „Wir wollen die 40-Stunden-Woche, und das bei vollem Lohnausgleich.“ Nur so sei eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erreichen.

    Die Berlinale 2024

    An diesem Donnerstag startet die Berlinale, die mit dem Film „Small Things Like These“ eröffnet wird. Hauptspielstätte für Premieren ist der Berlinale-Palast am Potsdamer Platz. Tickets sind seit Montag online erhältlich und kosten zwischen 15 und 18 Euro. Erhältlich sind sie immer drei Tage im Voraus. Wie eine Sprecherin am Dienstag mitteilte, konnten am Montag mit 77.757 Tickets etwas mehr als im vergangenen Jahr verkauft werden. Für den Goldenen Bären gehen 20 Filme ins Rennen – darunter zwei Projekte von den deutschen Regisseuren Andreas Dresen und Matthias Glasner. Laut Programm werden der Ukrainekrieg und die Lage in Nahost und im Iran eine große Rolle spielen. (taz)

    Mit dem „Union Day“ will Verdi Druck machen in den aktuellen Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Produzentenallianz. Aber es geht nicht nur um den Tarifabschluss, einige Forderungen sind auch an die Politik gerichtet. „Dass tariflich festgelegte Lohn- und Arbeitszeiten eingehalten werden, muss im Filmförderungsgesetz festgeschrieben werden“, fordert Klinkenberg. Förderung bekäme dann nur noch, wer nach Tarif bezahlt.

    Auch die Beschäftigten der CineMaxx und Cinestar Kinos beteiligen sich an den Protestaktionen. Auch sie befinden sich in Tarifverhandlungen. Gerade zu Berlinale-Zeiten sind sie hohem Arbeitsdruck ausgesetzt, bekommen aber häufig nur Mindestlohn. Verdi fordert daher ein Einstiegsgehalt von 14 Euro pro Stunde. „Die Berlinale strahlt Glanz und Glamour aus, das soll auch so sein“, sagt Verhandlungsführerin Martha Richards. „Uns ist wichtig, auch ein Schlaglicht auf die Leute zu werfen, die als Arbeitskräfte die Branche mittragen.“

    Kein roter Teppich für die AfD

    Die Ankündigung der Berlinale-Leitung am vergangenen Donnerstag, die AfD für die Eröffnungsgala wieder auszuladen, hat die Wogen im Berlinale-Kosmos wieder ein wenig geglättet. Auf sich beruhen lassen wollen einige Filmschaffende die Sache dennoch nicht und kündigen für die Eröffnung eine Protestaktion gegen die AfD auf dem roten Teppich an.

    „Die Filme, die auf der Berlinale gezeigt werden, würde es mit der AfD nicht geben“, sagt Schauspielerin Pegah Ferydoni, die im Netzwerk Berlinale gegen Rechts die Aktion mitorganisiert. Man wolle verhindern, dass die AfD im nächsten Jahr wieder eingeladen wird. Auch wolle man das Momentum der Anti-AfD-Proteste auf die Berlinale weitertragen.

    Die Protestaktion wird wahrscheinlich in Form einer Lichterkette stattfinden und ist mit der Berlinale-Leitung abgesprochen. Ebenso ist eine weitere Kundgebung zum Jahrestags des rechtsextremen Attentats in Hanau am 19. Februar geplant. „Es ist auch die Agenda der AfD, die dazu geführt hat, dass die Menschen in Hanau ermordet wurden“, sagt Ferydoni.

    Die Einladung von fünf AfD-Abgeordneten sorgte nicht nur in der Kulturszene für einen Eklat. Bei öffentlich finanzierten Veranstaltungen wird in der Regel ein Kontingent an Parlamentsabgeordneten mit eingeladen. Der Senat schickte eine entsprechende Liste an die Organisator:innen, darunter auch einige Abgeordnete der AfD. Obwohl die Festivalleitung dazu nicht verpflichtet ist, lud sie alle auf der Liste ein. Wie bei der Berlinale in Zukunft mit der rechtsextremen Partei umgegangen wird, wird sich zeigen.
    Taxis gegen Uber

    Dass Berlins traditionsreiches Filmfestival ausgerechnet durch ihren ungeliebten Konkurrenten aus dem Silicon Valley Uber gesponsert wird, ist vielen Ta­xi­fah­re­r:in­nen ein Dorn im Auge. Bereits im vergangenen Jahr protestierten sie vor dem roten Teppich gegen Lohndumping und systematische Verstöße gegen das Arbeitsrecht bei dem US-Konzern. Dieses Jahr wählen die Ta­xi­fah­re­r:in­nen einen kreativeren Ansatz und organisieren kurzerhand ihr eigenes Filmfestival. In einem Großraumtaxi auf dem Potsdamer Platz werden die ganze Woche Filme gezeigt, darunter Klassiker wie „Taxi Driver“, „Taxi, Taxi“ oder „Das Fünfte Element“.
    Krieg in Gaza

    Auch der Krieg zwischen Israel und der Hamas könnte stärker in den Mittelpunkt des Filmfestivals rücken. Am Montag forderte ein Zusammenschluss aus Berlinale-Mitarbeiter:innen einen sofortigen Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln. In dem Statement beklagen die Un­ter­zeich­ne­r:in­nen die „Trägheit der Kulturbranche“ in Deutschland und fordern Institutionen wie die Berlinale zu einer klareren Haltung auf. Auch solle die Berlinale ein Raum für eine offene Auseinandersetzung zu dem Konflikt sein.

    Gelegenheit bietet die Berlinale auch in ihrem Programm. So dokumentiert der Film „No other Land“, der am Samstag im Kino International Premiere feiert, den gemeinsamen Widerstand eines palästinensischen Aktivisten und israelischen Journalisten im Westjordanland.

    #Berlin #Mitte #Potsdamer_Straße #Marlene_Dietrich_Platz #Berlinale #TaxiFilmFest

  • « Vous ferez votre punition ici, dans l’atelier. Je ne peux pas mettre une femme au cachot par un froid pareil, ça me fait mal au cœur, moi, que voulez-vous. »
    Dégueule, on verra ce que c’est.
    Une fleur de maton ? Une fleur sans poison ? Je n’y crois pas. »

    la cavale chapitre 4 partie II : la missive que Anick avait confiée à sa co-détenue Jane a été trouvée, la matonne la dispense de "cachot"

    #punition #matonne #mitard #cachot

  • Vor 75 Jahren erhielt die HU ihren Namen : Ein Markenname mit Bestand
    https://taz.de/Vor-75-Jahren-erhielt-die-HU-ihren-Namen/!5987402

    L’auteur du TAZ nous rappelle que l’université de Berlin porte un nom qui symbolise l’antifascisme et l’amitié entre les peuples. Les frères Humboldt symbolisent d’abord le progrès scientifique et politique de l’époque de sa fondation. En même temps l’auteur affiche son ignorance complète du sens des thèses sur Feuerbach et de place de Karl Marx dans l’histoire de la pensée scientifique quand il l’appelle un « critique du capitalisme » alors que ce sont l’introduction de la pensée matérialiste dialectique, ses recherches sur la loi/théorie de la valeur (Wertgesetz) et la valeur travail (Arbeitswerttheorie) puis la découverte des antagonismes de classe comme moteur du progrès historique qui font de lui l’éminent penseur qui défend toujours sa place dans l’entrée de l’université.

    8. 2. 2024, 07:00 Uhr von Andreas Hergeth - 1949, kurz vor DDR-Gründung, kam die Humboldt-Universität zu ihren Namen. Warum der Staatssozialismus diesen beibehielt, weiß eine HU-Historikerin.

    Was Jubiläen aber auch für Assoziationsketten auslösen können: Am 8. Februar vor 75 Jahren, im Jahr 1949, bekam die Humboldt-Universität ihren Namen, also Monate vor Gründung der DDR am 7. Oktober desselben Jahres. Und schon schwelgt der Autor in Erinnerungen an die Zeit nach der Wende, als er an der Humboldt-Uni unter anderem Kulturwissenschaften und Europäische Ethnologie studierte – mit Schwerpunkt (es gab auch andere) auf der Alltagskultur der DDR.

    Denn die galt auf einmal als null und nichtig. Kaum jemand wollte sich damit beschäftigen. Aber eine Dozentin, aus der DDR wie er selbst stammend, tat das ausführlich. Und überhaupt war in den 1990ern die DDR an der HU ständig präsent.

    Denn es waren die Jahre des großen Umstrukturierens des wissenschaftlichen Lehrbetriebs und der Evaluierungen. Was gab das für heiße Diskussionen über Rektoren, Dozenten, Inhalte, Studienordnungen. Beliebte Pro­fes­so­r:in­nen mit DDR-Vergangenheit wurden auf eine „reine Weste“ hin untersucht und durften sich auf die Professur, die sie gerade noch innehatten, bewerben. Oft genug bekam aber jemand aus dem Westen den Job. Eine prägende Erfahrung in einem Jahrzehnt ständigen Wandels.

    Was nie zur Debatte stand, war der Name der Universität. Dabei hätte man ja auf die Idee verfallen können – so wie es Berlin nach der Wende mit vielen Straßennamen tat –, die Uni wieder wie früher zu benennen. Also ganz früher.
    Vom Preußenkönig gegründet

    Im Jahr 1809 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. als „Universität zu Berlin“ gegründet, nahm sie ein Jahr später den Lehrbetrieb auf. Von 1828 bis 1945 trug sie dann den Namen ihres Gründers und hieß „Friedrich-Wilhelms-Universität“. 1949 schließlich taufte man die „Universität zu Berlin“, wie sie nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder genannt wurde, um: nach den Universalgelehrten Wilhelm und Alexander von Humboldt.

    Doch wie kam es, dass die größte und älteste Universität Berlins im sowjetisch besetzten Teil der Stadt diesen Namen erhielt? Eine Frage, die Gabriele Metzler, Professorin am Institut für Geschichtswissenschaften und Vorsitzende der historischen Kommission beim HU-Präsidium, beantworten kann.

    Die Frage nach der Umbenennung „stellt sich eigentlich sofort nach dem Zweiten Weltkrieg“, sagt Metzler der taz. „Es besteht damals allgemeiner Konsens, dass man die Universität nicht unter dem Namen Friedrich Wilhelm weiterführen kann. Schon sehr früh gibt es eine stillschweigende Einigung darüber, dass es auf eine Humboldt-Universität hinausläuft. Als die ‚Universität Berlin‘ Ende Januar 1946 offiziell wiedereröffnet und den Lehrbetrieb aufnimmt, geht dieser Name sogar durch die Presse, ohne dass er zu diesem Zeitpunkt offiziell feststeht. In den ersten Entwürfen zu einer Satzung der Universität, die 1947/48 entsteht, ist ‚Humboldt-Universität‘ bereits präsent.“
    Der neue Name war in der Welt

    Es gibt zwar kein Dokument darüber, dass der Universitätsleitung irgendwann eine Urkunde mit dem neuen Namen überreicht wurde. Aber ein wesentliches Datum gibt es: „Am 8. Februar 1949, dem Tag der Wahl und der Investitur des neuen Rektors Walter Friedrich, wurde der neue Name der Universität offiziell verkündet“, erklärt Metzler. Ein entsprechendes Schreiben von Paul Wandel, Präsident der Zentralverwaltung für Volksbildung, später der erste Minister für Volksbildung der DDR, wurde in der Presse abgedruckt – und der neue Name war in der Welt.

    Von Kaisers Gnaden

    1809 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. als „Universität zu Berlin“ gegründet, trug die Uni seinen Namen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.

    Von SED-Gnaden

    Seit dem 8. Februar 1949 trägt die Universität den Namen der Humboldt-Brüder Wilhelm und Alexander. Der hatte auch nach der Wende Bestand.

    Und die Studierenden?

    Die HU gehört zu den 20 größten Hochschulen in Deutschland und den renommiertesten Universitäten weltweit. Hier studieren in 171 Studiengängen rund 45.000 (die Universitätsklinik Charité mitgezählt) junge Menschen aus aller Welt. (heg)

    Weiß man, wer die Idee mit den Humboldts hatte, und vor allem warum? Das sei nicht so genau zu ermitteln, sagt Professorin Metzler. „Wir wissen etwa, dass Edwin Redslob, der damalige Mitherausgeber des Tagesspiegels, zu dieser Zeit viel über diese Idee geschrieben hat.“

    Zunächst bezog man sich auf Wilhelm von Humboldt, den liberalen preußischen Bildungspolitiker, auf den die Initiative zur Gründung der Universität zurückgeht. Später kommt auch Alexander von Humboldt ins Spiel. „Das macht es auch der SED und der Verwaltung mit Paul Wandel an der Spitze leichter, den Namen zu akzeptieren“, sagt Metzler.

    „Wilhelm von Humboldt stand für Humanismus und die Freiheit der Wissenschaft, Alexander von Humboldt für den naturwissenschaftlichen Fortschritt. Insofern ist sein Name in dieser Situation ganz wichtig, um den ‚Humboldt‘ politisch durchsetzen zu können – mit Wilhelm alleine wäre das vermutlich bei der von der SED beherrschten Bildungsveraltung gar nicht möglich gewesen.“
    Klare Abkehr vom Preußentum

    Spielte bei der Namensfindung Ideologie denn keine Rolle? Die Sowjets saßen doch mit im Boot?

    „Ja, natürlich spielt die Ideologie eine Rolle“, sagt Gabriele Metzler. „Es geht zum einen um eine klare Abkehr vom Preußentum. Der Staat Preußen selbst wird 1947 aufgelöst – und die Friedrich-Wilhelms-Universität war die zentrale preußische Universität. Die Professoren der Universität verstanden sich einem berühmten Zitat zufolge als ‚geistiges Leibregiment der Hohenzollern‘. Von dieser Tradition will man weg“, erklärt Metzler.

    Einst sahen sich die Professoren als „geistiges Leibregiment der Hohenzollern“

    Es gehe aber auch „um Antifaschismus und darum, den Geist der neuen Demokratie in der Universität zu verankern. Das schlägt sich auch in den Versuchen der Neuordnung der Universität nieder. Die Satzung von 1949 definiert ganz klar antifaschistisch-demokratische Ziele neben den allgemeinen wissenschaftlichen-akademischen Aufgaben, die die Universität hat.“

    Eine ganze Zeit lang wird aber durchaus, vor allem seitens der SED, erwogen, die Namen Marx und Engels in den Universitätsnamen einfließen zu lassen. „Das war zum Beispiel die Position von Paul Wandel“, sagt Metzler. „Weniger Chancen hätte gehabt – auch das gab es kurz als Überlegung –, Lenin oder Stalin als Namenspatron zu wählen. Aber die realistische Alternative wäre tatsächlich Marx oder Engels gewesen.“ Nach Marx benannt wird dann die Leipziger Universität.

    Zu einer Marx-Universität in Berlin kam es nicht. „Zum einen wird aus der Universität selbst heraus Druck aufgebaut zugunsten der Benennung nach Humboldt. Der Studentenrat zum Beispiel gibt im März 1947 ein einstimmiges Votum dafür ab.
    Und die sowjetische Besatzungsmacht?

    Aber auch die sowjetische Besatzungsmacht kann sich mit dem Namen anfreunden und stellt die Weichen in Richtung Humboldt-Universität. Ihr Interesse war, möglichst auch bürgerliche Kreise für ihre Politik zu gewinnen. Genau diese bürgerlichen Wissenschaftler hätte man mit einer Benennung nach Stalin oder Lenin verprellt.“

    Das Ganze muss auch vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass sich im Westteil der Stadt zu dieser Zeit die Freie Universität von der Universität Unter den Linden abspaltet. Studierende wechseln nach Dahlem, auch Professoren, die dort im Herbst 1948 die Gründung der FU vorantreiben. „Diese Entwicklung gehört dazu“, fasst Metzler zusammen, wenn es darum geht, warum die Wahl auf die Humboldts fiel.

    Der Name hatte Bestand, auch in DDR-Zeiten. „Pläne zu einer Umbenennung gab es nicht. Der Akzent in der Traditionspflege lag stärker auf Alexander – dem Mann der Völkerverständigung, der internationalen Verbindungen, der Naturwissenschaften.“ Und, auch das lässt sich sagen: Die Wahl erwies sich „als kluger Zug“, „Humboldt“ habe sich „zum Markennamen entwickelt“. Deshalb wollte auch nach der Wende niemand die Umbenennung.

    Karl Marx hat es aber doch noch in die Humboldt-Universität geschafft, schon im Mai 1953, zu seinem 70. Todestag: mit einem bekannten Zitat, das in riesigen Lettern am Treppenaufgang im Hauptfoyer prangt.

    Karl Marx hat es aber doch noch in die Humboldt-Uni geschafft

    Es handelt sich dabei um die 11. Feuerbachthese des Kapitalismuskritikers, der ja derzeit neu entdeckt wird: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“ Marx hatte übrigens von 1836 bis 1840 an der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität Jura studiert.

    #Berlin #Mitte #Unter_den_Linden #sciences #histoire #antifascisme #Prusse #marxisme

  • Streit wegen Gaza-Krieg : Bruder von Shahak Shapira in Berlin krankenhausreif geschlagen
    https://www.berliner-zeitung.de/news/streit-wegen-gaza-krieg-juedischer-student-in-berlin-krankenhausrei

    Je me pose une question qui peut paraître absurde quand on la pose hors contexte précis.
    Est-ce qu’il y des actes antisemites sans intention antisemite ? Dans certains cas c’est possible mais c’est compliqué.

    A Berlin-Mitte un militant israëlien connu se fait agresser et finit sa soirée à l’hôpital. Son agresseur a sans doute commis un acte antisemite. Il a confondu une structure politique juive en guerre avec un civil juif ou non qui ne participait pas aux actions de guerre au moment des faits.

    Ceci contribue au problème général de l’identification de l’état d’Israël avec tous les juifs. Si l’agresseur avait attaqué l’ambassadeur d’Israël il aurait d’abord commis un acte politique, terroriste ou de guerre pas forcément antisemite.

    Là par contre il est trop facile pour le journaliste du Berliner Zeitung de parler d’une intention antisemite alors qu’il ne sait pas si l"agresseur voulait attaquer sa victime en tant que militant de la cause colonialiste d’Israël ou s’il voulait attaquer un juif parce qu’il était juif. Son intention ne serait antisemite que dans ce cas.

    L’acte en soi est forcément antisemite car l’agressé est un civil juif connu en tant que tel à l’agresseur qui a peut-être identifié la personne avec l’état pour lequel elle milite. Dans ce cas il y a eu un acte antisemite sans intention antisemite. Si par contre l’agresseur visait l’israëlien en tant que juif, et l’acte et l’intention étaient antisemites.

    Pourquoi est-ce important ?

    Chaque fois quand nous critiquons l’état d’Israël pour sa politique meurtrière on essaie de nous faire taire sous prétexte d’antisemitisme. C’est inacceptable car l’état d’Israël mérite notre critique au mëme titre que n’importe quel autre état qui assassine par dizaines de milliers des cilvils, hommes, femmes et enfants. Notre critique est paisible et respectueuse de l’état juif justement parce que nous me le considérons pas différemment des autres états.

    Suivant la logique du Berliner Zeitung par contre l’état d’Israël est un état exceptionnel car d’après sa position chaque critique ou agression contre cette unité politique ferait preuve d’une intention antisemite.

    Cerise sur le gateau c’est justement la mission colonisatrice d’Israël qui justifie l"auto-défense des colonisés sans qu’ils soient forcément des antisemites. Ils risquent de le devenir parce leurs agresseurs sont toujours des juifs.

    C’est compliqué. Passons aux banales choses de la vie.

    4.2.2024 von Alexander Schmalz, Christian Gehrke - Zwei Studenten gerieten in einer Bar in Berlin-Mitte aneinander. Der Bruder des jüdischen Komikers Shahak Shapira erlitt schwere Gesichtsverletzungen und musste operiert werden.

    Nachdem ein 23-jähriger Student den 30-jährigen Bruder des jüdischen Komikers Shahak Shapira in Berlin-Mitte brutal zusammengeschlagen hat, wächst der Druck auf die Freie Universität Berlin (FU). Lahav Shapira kam nach dem Angriff mit Gesichtsfrakturen stationär in ein Krankenhaus, wo er später operiert werden musste. Die Hochschule prüft nun laut einer Mitteilung vom Montag ein Hausverbot gegen den Täter.

    FU-Präsident Günter Ziegler zeigte sich in einer Stellungnahme „entsetzt über den brutalen, mutmaßlich antisemitisch motivierten Angriff“. Wenn es sich bestätigen sollte, dass der Tatverdächtige Student der FU ist, würden umgehend die möglichen juristischen Schritte geprüft und durchgesetzt.

    Zur Identität des Tatverdächtigen sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, er habe die deutsche Staatsangehörigkeit und sei bereits bei einer pro-palästinensischen Hörsaalbesetzung im Dezember an der FU dabei gewesen. Laut dem Islamismus-Experten Ahmad Mansour handelte es sich bei dem Angreifer um einen arabischen Studenten. Er habe Shapira wegen dessen Engagements für Israel erkannt. Lahav Shapira ist zudem der Enkel von Amitzur Shapira, einem israelischen Leichtathletik-Trainer und Mitglied der Olympia-Delegation von 1972. Der Großvater des 30-Jährigen wurde demnach bei dem Attentat von palästinensischen Terroristen ermordet.

    Und was von meiner Seite aus: mein Bruder und ich haben teilweise sehr unterschiedliche Ansichten zum Thema Israel/Palästina und streiten oft deshalb, aber keiner von uns beiden hat eine Ansicht, die es jemals rechtfertigen würde, uns fast den Schädel zu zerschlagen.
    — Shahak Shapira (@ShahakShapira) February 4, 2024

    Kritik an Freie Universität: „Offenheit und Toleranz gegenüber Antisemiten“

    Die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) warf dem FU-Präsidenten vor, nichts gegen die antisemitische Aktivitäten zu unternehmen: „Die Freie Universität steht seit Monaten für Offenheit und Toleranz gegenüber Antisemiten“, heißt es in dem Schreiben.

    Auch der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, machte Versäumnisse aus. Dem Tagesspiegel sagte er: „Wir hören immer wieder von nicht hinnehmbaren antisemitischen Vorfällen, gerade im Umfeld der Freien Universität.“ Er würde der Uni-Leitung nicht vorwerfen, dass sie Antisemitismus begünstigt: „Aber sie sind viel zu tolerant. Sie lassen zu viel unkommentiert.“ Uni-Präsident Ziegler und sein Team ließen „den Diskurs zu lange laufen“.

    Nach Angaben der Polizei war das Opfer zuvor mit einer 24-jährigen Bekannten in der Nacht zum Samstag in der Innenstadt unterwegs gewesen. Später trafen die beiden in einer Bar an der Brunnenstraße Ecke Rosenthaler Straße auf den 23-Jährigen. Wie Zeit Online berichtete, hätte der Jüngere den jüdischen Studenten verfolgt und vor dem Lokal angesprochen. Kurz darauf sei der Streit eskaliert. Demnach vertrat Lahav Shapira proisraelische Ansichten. Der mutmaßliche Angreifer propalästinensische.

    Laut Polizei schlug der Jüngere dem 30-Jährigen mehrmals ins Gesicht und trat auf ihn ein. Anschließend flüchtete der Angreifer, wurde aber später von Polizisten in seiner Wohnung aufgespürt. Die Beamten durchsuchten den Angaben zufolge die Zimmer und stellten unter anderem das Handy des Tatverdächtigen sicher. Der Staatsschutz übernahm umgehend die Ermittlungen.

    Eine Sprecherin sagte am Sonntag, dass der Tatverdächtige die Möglichkeit bekomme, sich zu dem Geschehen zu äußern. Die Beamten werten nun die Beweismittel aus, hieß es. (mit dpa)

    Lahav Shapira, 30, wurde am vergangenen Freitag in einer Bar im Berliner Bezirk Mitte von einem 23-jährigen arabischen Studenten angegriffen, nachdem dieser ihn durch seine Aktivitäten für Israel und für die Freilassung von Geiseln erkannt hatte. Der Angriff führte zu schweren… pic.twitter.com/ECaZvxCAt6
    — Ahmad Mansour 🎗️ (@AhmadMansour__) February 4, 2024

    #Allemagne #Berlin #Mitte #Rosenthaler_Platz #antisemitisme #violence

  • Le coût du travail humain reste généralement inférieur à celui de l’IA, d’après le MIT FashionNetwork.com ( Bloomberg )

    Pour le moment, employer des humains reste plus économique que de recourir à l’intelligence artificielle pour la majorité des emplois. C’est en tout cas ce qu’affirme une étude menée par le Massachusetts Institute of Technology, alors que bon nombre de secteurs se sentent menacés par les progrès faits par l’IA.

    Il s’agit de l’une des premières études approfondies réalisées à ce sujet. Les chercheurs ont établi des modèles économiques permettant de calculer l’attractivité de l’automatisation de diverses tâches aux États-Unis, en se concentrant sur des postes “digitalisables“, comme l’enseignement ou l’intermédiation immobilière.

    Source : https://fr.fashionnetwork.com/news/premiumContent,1597548.html

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  • Taxi Berlin - Hier spricht Tiffany Taxi - Programm 88,4 MHz
    https://fr-bb.org/programm/sendung/60948.html#Taxi%20Berlin-Hier%20spricht%20Tiffany%20Taxi

    «Taxi Berlin» Hier spricht Tiffany Taxi: Taxifilmfest #92
    Donnerstag, 01. Feb 2024, 19:00 bis 20:00 Uhr
    Übers Taxifahren in Berlin und seine Nebenwirkungen. Taxi Berlin

    Geschichten und Informationen aus dem Taxi, über das Taxi und um das Taxi herum. Mit Tiffany und Gästen, mit Musik zum Taxifahren.
    88,4 MHz - Pi Radio

    https://www.txsl.de/taxifilmfest-piradio.html

    Sendetermin
    Donnerstag, 01. Feb 2024, 19:00 bis 20:00 Uhr
    88,4 MHz in Berlin
    90,7 MHz in Potsdam
    DAB+ Kanale 7D in Berlin
    DAB+ Kanale 12D in Brandenburg
    Stream : 192 kbit/s, 128 kbit/s http://ice.rosebud-media.de:8000/88vier

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