• Anton Corbijn

    Corbijn wurde am 20. Mai 1955 als Sohn des Pfarrers von Strijen geboren. In einem Interview bekannte er, dass er „tief protestantisch geprägt“ sei. „Ich bewundere Menschen wie meinen Vater, die sich an der christlichen Morallehre orientieren.“[1] Seine Fotografie bezeichnet Corbijn als „protestantisch“.[2] Im Alter von neunzehn Jahren wurde er freier Fotograf.[3] Bekannt wurde er mit seinen Fotos von Popkünstlern und anderen Prominenten. Das erste Foto, das von ihm in einem Musikmagazin abgedruckt wurde, stammt vom Auftritt der Band Evolution auf dem „Grote Markt“ in Groningen. Kaum einer der Großen aus der Rock- und Popszene stand nicht vor seiner Kamera, von Tom Waits über die Rolling Stones bis U2, von Bon Jovi bis Frank Sinatra, von Bryan Adams bis Luciano Pavarotti und nicht zuletzt Joy Division.[4][5]
    Darüber hinaus stammen viele Plattencover aus der Hand von Corbijn, so zum Beispiel von U2 (zum Beispiel: The Joshua Tree, Rattle and Hum, Achtung Baby), Depeche Mode (z. B. Violator, Songs of Faith and Devotion, Ultra), Nick Cave, Bee Gees, Metallica, Therapy?, Mansun, Travis, James Last und Herbert Grönemeyer. Die Zusammenarbeit mit Grönemeyer kam zustande, weil Corbijn und er Nachbarn in der gemeinsamen Wahlheimat London waren.
    Corbijn führte Regie bei zahlreichen Musikvideos. Für das Video zu Heart Shaped Box der US-amerikanischen Rockband Nirvana erhielt er 1994 einen MTV-Award.
    Mit den Bands Depeche Mode und U2 ist Corbijn eng verbunden. Beide Bands begleitet er bereits seit vielen Jahren als Art Director. Seine gesamte fotografische Zusammenarbeit mit U2 hat Corbijn Anfang 2005 in dem Buch U2&I veröffentlicht. Für Depeche Mode drehte er, neben dem Großteil der Musikvideos seit A Question of Time 1986, die Konzertfilme Devotional (1993) (welcher für einen Grammy nominiert wurde) und One Night in Paris (2001). Die Bühnenbilder der Tourneen seit 1993 stammen ebenfalls von Corbijn.
    Corbijn war auch für die Wahlkampagne des niederländischen Ministerpräsidenten Wim Kok im Jahr 1998 verantwortlich.
    Am 10. Januar 2008 lief Corbijns erster Spielfilm Control, der die Geschichte von Ian Curtis, dem Sänger der Band Joy Division, erzählt, in den deutschen Kinos an, für den Corbijn am 28. September 2007 den TV Spielfilm-Preis anlässlich der Cologne Conference erhielt.[6]
    2012 wurde er in die Wettbewerbsjury der 62. Internationalen Filmfestspiele von Berlin berufen. Ab Herbst 2012 dreht Corbijn erneut einen Spielfilm. Dabei handelt es sich um die Verfilmung des Romans Marionetten von John le Carré, in dem es um die Hamburger Terrorzelle und die Entwicklungen rund um den 11. September 2001 geht. Teile der Aufnahmen wurden im November 2012 in Hamburg gedreht.[7]

    http://antoncorbijn.com

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