• Siegertweg 1-24 in Berlin - KAUPERTS
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Siegertweg-12101-Berlin

    Straßenverlauf von Manfred-von-Richthofen-Straße bis Hoeppnerstraße, rechts gerade, links ungerade

    Name seit 4.8.1930
    Siegert, Wilhelm, * 13.1.1872 Erfurt, † 26.1.1929 Berlin, Militär.
    Im Ersten Weltkrieg war Oberstleutnant Siegert Inspekteur der Flieger- und Luftschifftruppen. Er wurde in Charlottenburg auf dem Friedhof Heerstraße (landeseigen), Trakehner Allee 1, bestattet.
    Vorher Straße Nr. 33.Der Weg liegt im sogenannten Fliegerviertel.

    Siegertweg auf Openstreetmap
    http://www.openstreetmap.org/way/151571104

    Bild gefunden auf:
    ILA Berlin Air Show: 100 Jahre Motorflug - DaybyDay ISSN 1860-2967
    http://daybyday.press/spip.php?article3013

    Den Straßennamen im Fliegerviertel ein Gesicht geben wäre ein schöne Aufgabe. Hier hat es ausnahmsweise und nicht zufällig geklappt.

    Einige Vorarbeiten haben die Wikipedia-Autoren geleistet:
    Gartenstadt Neu-Tempelhof
    https://de.wikipedia.org/wiki/Neu-Tempelhof#Fliegerviertel

    Fliegerviertel

    Bei ihrer Anlage wurden die Straßen Neu-Tempelhofs nach deutschen Herrschergeschlechtern wie Hohenzollernkorso, Zähringerkorso oder Namen von Bundesstaaten des am 18. Januar 1871 proklamierten Deutschen Kaiserreichs, wie Hessenring und Württemberger Ring benannt.

    Am 4. August 1930 erhielten dann die vorher unbenannten Straßen Höhndorfstraße, der Siegertweg, die Wintgensstraße, die Wölfertstraße sowie die Wüsthoffstraße Namen nach Jagdfliegern aus dem Ersten Weltkrieg und nach Flugpionieren (Friedrich Hermann Wölfert).

    Am „Tag der Luftwaffe“ (21. April 1936), dem 18. Todestag des Jagdfliegers Manfred von Richthofen, erhielten – im, seitdem „Fliegerviertel“ genannten Quartier – auf Anweisung von Hermann Göring weitere Straßen Namen von Kampffliegern des Ersten Weltkriegs.

    Die neu eingerichtete Udetzeile erhielt als letzte Fliegerstraße ihren Namen am 29. April 1957.

    Die Boelckestraße (vorher: Wittelsbacherkorso) und Manfred-von-Richthofen-Straße (vorher: Hohenzollernkorso) sind Hauptstraßen im Fliegerviertel.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg plante der Berliner Magistrat völlig neue Straßennamen für das Viertel. Die Flieger sollten durch pazifistische Schriftstellerinnen und Schriftsteller abgelöst werden. Für die Manfred-von-Richthofenstraße war Mühsamstraße vorgesehen. Auch Bertha von Suttner, Ernst Toller, Georg Büchner, Franz Werfel und weitere Schriftstellerinnen und Schriftsteller sollten auf die Straßenschilder. Es kam aber nicht dazu.

    Der Artikel erzählt ein Stück aus der Bauspekulation im Berliner Umland des Kaiserreichs, teilwiese besetzt mit den üblichen Verdächtigen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Neu-Tempelhof#Erwerb_durch_die_Gemeinde_Tempelhof

    Die Stadt Berlin trieb jedoch die Eingemeindung weiter voran und legte 1910 einen durch Hermann Jansen bearbeiteten Bebauungsplan vor, der ebenfalls gewundene Straßen sowie einen bis zu 180 Meter breiten Grünstreifen mit Parks, Sport- und Spielanlagen und einer Promenade vorsah. Der Grünstreifen sollte eine Verbindung zwischen dem Viktoriapark in Kreuzberg und den Parkanlagen in Tempelhof schaffen. Eine Blockrandbebauung ohne Seiten- und Quergebäude ergab eine verminderte Bebauungsdichte. Der Militärfiskus begrüßte diese Pläne, weil allein der Stadt Berlin eine derartig große Immobilientransaktion zugetraut wurde.

    Der Militärfiskus, der zuvor bereits an anderen Spekulationsgeschäften beteiligt war, hatte sich unterdessen mit der Gemeinde Tempelhof über den Verkauf geeinigt. Entscheidend hierfür war, dass die Deutsche Bank mit der Gemeinde Tempelhof und Unterstützung des Landkreises Teltow einen Finanzierungsplan ausarbeitete. Es kam zur Gründung der Tempelhofer Feld Aktiengesellschaft für Grundstücksverwertung, an der sich auch die Dresdner Bank und später die Darmstädter Bank für Handel und Industrie beteiligte. Vorstand der Aktiengesellschaft wurde der Immobilienunternehmer Georg Haberland, der bereits mit der Berlinischen Boden-Gesellschaft bei der Entwicklung des Bayerischen Viertels in Schöneberg sowie des Rheingauviertels in Wilmersdorf und anderen Projekten im Südwesten Berlins eine wichtige Rolle gespielt hatte.

    Erwerb durch die Gemeinde Tempelhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Noch kurz vor Abschluss des Kaufvertrages hatte das Armee-Verwaltungs-Departement durch Einschalten eines unbekannten privaten Konsortiums als Kaufinteressenten versucht, den Kaufpreis in die Höhe zu treiben. Letztendlich kaufte die Gemeinde Tempelhof am 31. August 1910 den westlichen Teil des Tempelhofer Feldes für 72 Millionen Mark zurück (inflationsbereinigt in heutiger Währung: rund 403 Millionen Euro).[3] Die Summe sollte in einzelnen Raten bis 1930 bezahlt werden. Da der Kaufpreis für die mittellose Gemeinde Tempelhof sehr hoch war, hatte der Militärfiskus dafür gesorgt, dass der polizeiliche Bebauungsplan geändert wurde, und das verkaufte Gebiet ab 1907 zu 70 % bebaut werden konnte. Durch die Interessenkollision beim Verkauf verlor Haberland sein Stadtverordnetenmandat. Werner Hegemann beschreibt in seinem Buch Das steinerne Berlin 1930 den Verkauf des Tempelhofer Feldes als „klassisches Beispiel engstirnigen fiskalischen Bodenwuchers“ und „amtlich legitimierter Korruption“. Die mit Haberland und anderen Spekulanten zusammenarbeitenden Behördenvertreter wurden nicht zur Rechenschaft gezogen.

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