• Im toten Wald der Worte
    https://literaturkritik.de/fuchshuber-rackets-toten-wald-worte-thorsten-fuchshuber-demaskiert-s

    Pouquoi je n’ai pas lu Fuchshuber.

    Von Jörg Auberg - Thorsten Fuchshuber demaskiert sich in seiner „Theorie der Bandenherrschaft“ als Sprachrohr der Herrschaft

    Im US-amerikanischen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff „Racket“ eine verschworene Interessengemeinschaft, die ihre Partikularziele auf Kosten der Allgemeinheit mit kriminellen Mitteln verfolgt. Bereits in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts hatte der Individualist John Dos Passos, der in Zeiten der industriellen und bürokratischen „Kollektivierung“ in Europa und der Sowjetunion das Ideal des vorindustriellen spanischen Anarchismus hochhielt, sich über den „Mittelklasse-Kommunismus“ der Literaten in der „Red Decade“ beklagt, der für ihn die Funktion eines Rackets einnahm. In den 1940er Jahren geriet das „labor racketeering“ der US-amerikanischen Gewerkschaften in die Kritik, wobei es in erster Linie um den Versuch von Gewerkschaftsfunktionären ging, Politik und Wirtschaft im Sinne ihrer Interessen zu steuern. In seinem Buch The New Men of Power (1948) beschrieb der Soziologe C. Wright Mills das „labor racket“ als politische Maschine, die über Geld, Schutz und Arbeitsstellen ihrer Klientel sowohl Aus- als auch Einkommen sicherte. In Mills’ Augen wurden „Arbeiterführer“ zunehmend zu „Räuberbaronen“, die den „Abenteuerkapitalismus“ nicht abschaffen wollten, sondern von ihm profitierten. In diesem „Verteilungsspiel“ hatte schließlich auch der Gangster die „kreative“ Rolle des Geschäftsmannes in den lokalen urbanen Industrien usurpiert. Diese Entwicklung bildete auch Dos Passos in seinen großen US-amerikanischen Panoramen – von der USA-Trilogie (1938) bis zu Midcentury (1961) und späteren Werken – ab. Das Idealbild war der individualistische Wanderarbeiter Mac, der zu den „Wobblies“ gehörte und irgendwann in den amerikanischen Landschaften verschwand. Während in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts die revolutionär-syndikalistisch gesinnte Gewerkschaft das Verhältnis zwischen Individuum und Organisation austarierte, übernahm in späteren Jahren immer mehr die Organisation die Herrschaft über den Einzelnen. Die „relative Freiheit“ des Wanderarbeiters verwandelte sich in die Einordnung des taxifahrenden Tagelöhners in die urbane Maschine, für den romantische Hobo- und Revolutionsgeschichten keinerlei Bedeutung mehr besitzen. Aus einer Gegenwelt entwickelte sich eine Parallelwelt: An die Stelle der Utopie der „Brüderlichkeit“ setzte sich eine Ordnung der Unterdrückung und Herrschaft.

    Auch in der Populärkultur der 1940er Jahre spiegelte sich die kritische Diskussion der Rackets wider, vor allem in gesellschaftskritischen Filmen der „Schwarzen Serie“, die unter dem Etikett „film gris“ (wie es Thom Andersen in seinem bahnbrechenden Essay „Red Hollywood“ beschrieb) geführt werden. In dem Boxerfilm Body and Soul (1947) porträtierten der Regisseur Robert Rossen und der Drehbuchautor Abraham Polonsky eine urbane Gesellschaft im Würgegriff von Korruption und Profitmaximierung. Die Rackets reduzieren die menschliche Existenz auf das blanke Spiel von Addition und Subtraktion und erwarten als Gegenleistung für das Überleben unter den gegebenen Verhältnissen die völlige Unterwerfung. Um den Rackets zu entgehen, muss der von John Garfield gespielte Protagonist Charley Daniels zum Äußersten bereit sein. „What are you going to do? Kill me?“, fragt er am Ende rhetorisch. „Everybody dies.“Im nachfolgenden Film Force of Evil (der auf Ira Wolferts Roman Tucker’s People beruhte) arbeitete Polonsky das Racket-Thema am Beispiel des Glücksspiels als „Autopsie des Kapitalismus“ heraus, wobei die kriminellen Machenschaften eher ein Bestandteil des räuberischen Charakters der ökonomischen Struktur denn eine individuelle Aberration darstellten. Am Ende war es kein Zufall, dass linke Intellektuelle und Künstler wie Polonsky, Rossen und Garfield, die im jüdischen Immigrantenmilieu New Yorks aufgewachsen waren, in der „McCarthy-Ära“ als „Un-Amerikaner“ gebrandmarkt wurden, wobei Antikommunismus und Antisemitismus ineinander spielten.

    Vor diesem Hintergrund entwickelten die emigrierten Sozialwissenschaftler und Philosophen der „Frankfurter Schule“ unter Leitung Max Horkheimers die Komponenten einer kritischen Theorie der Rackets, die später in der von Horkheimer und Theodor W. Adorno konzipierten Dialektik der Aufklärung (1947) aufgenommen wurden. Wie Thomas Wheatland in seiner Studie The Frankfurt School in Exile (2009) beschrieb, kamen die deutschen Intellektuellen, die an der New Yorker Columbia University Unterschlupf gefunden hatten, in Kontakt mit den New Yorker Intellektuellen, die sich um die Zeitschrift Partisan Review scharten. Zu Beginn der 1940er Jahre wurde dort und in anderen linken Publikationen der Komplex Faschismus, Stalinismus und „bürokratischer Kollektivismus“ diskutiert, wobei diese Diskussion in der englischsprachigen Ausgabe der Zeitschrift für Sozialforschung (die 1941 unter dem Titel Studies in Philosophy and Social Science erschien) vor allem hinsichtlich der trotzkistisch geprägten Theorien der „Managerrevolution“ von James Burnham und des „bürokrarischen Kollektivismus“ von Bruno Rizzi sehr kritisch aufgenommen wurde.

    Für Horkheimer war das „Racket“ die „Grundform der Herrschaft“, deren Theorie er in Entwürfen und kurzen Aufsätzen wie „Die Rackets und der Geist“ (1939-42) und „Zur Soziologie der Klassenverhältnisse“ (1943) entwickelte und an zentralen Stellen der Dialektik der Aufklärung anriss. „Die Gesellschaft ist eine von Desperaten und daher die Beute von Rackets“, heißt es im Kapitel über die Kulturindustrie. Während hier Rackets als partikularistische Interessenorganisationen aufgefasst werden, verliert der Begriff an anderen Stellen (wo beispielsweise vom „Sumpf der kleinen Rackets“ oder vom „Massenracket in der Natur“ die Rede ist) seine eindeutige Konnotation. Eine explizite „Theorie der Rackets“ arbeitete Horkheimer nie aus, obgleich er später in Gesprächsnotizen seines Freundes Friedrich Pollock, der „grauen Eminenz der Frankfurter Schule“ (wie ihn Philipp Lenhard in einer jüngst erschienen Biografie bezeichnet), solch eine noch einmal unter den veränderten Verhältnissen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges skizzierte: „Der Trend geht überall zu einer Vermehrung und Koordinierung der Rackets.“

    Dass Horkheimer diese „Theorie der Rackets“ nie konkret und dezidiert ausführte, lag vermutlich daran, dass maßgebliche Mitglieder des Instituts für Sozialforschung wie Franz Neumann, Otto Kirchheimer und Herbert Marcuse diesem Konzept sehr kritisch gegenüberstanden, und selbst Horkheimers Co-Autor Adorno schien dieses Modell – auch wenn er es in den 1940er Jahren in seinen „Reflexionen zur Klassentheorie“ übernahm – fragwürdig. „Wenn wirklich, wie eine zeitgenössische Theorie lehrt“, schrieb er in Minima Moralia, „die Gesellschaft eine von Rackets ist, dann ist deren treuestes Modell gerade das Gegenteil des Kollektivs, nämlich das Individuum als Monade.“ In dieser Einschätzung traf sich Adorno mit Polonsky.

    Wie Gunzelin Schmid Noerr – neben Alfred Schmidt einer beiden Herausgeber der Horkheimer-Schriften im Verlag S. Fischer – schrieb, war der Ausgangspunkt der Rackettheorie „eine Analyse der zeitgenössischen Gesellschaft als eines Konglomerats organisierter Gruppen unter der Leitung bürokratischer oder quasibürokratischer Eliten.“ In erster Linie geht es um die Durchsetzung von Partikularinteressen, Manipulation und Machterhaltung. Die Zwiespältigkeit der Theorie liegt in der „Überspannung“ der Verhältnisse, die vom ökonomischen Sektor in den politischen verschoben werden, wobei immer ein verschwörungstheoretischer Unterton mitschwingt. „Nach dem Bilde der manifesten Usurpation, die von den einträchtigen Führern und Arbeit heute verübt wird“, schrieb Adorno in seiner „linksradikalen“ Phase 1942, sei die Geschichte nun „die Geschichte von Bandenkämpfen, Gangs und Rackets“.

    Auf dieser Linie, obwohl sie die Rackettheorie auf kriminelle Milieus verengt, marschiert der im Milieu der „Antideutschen“ agierende Philosoph Thorsten Fuchshuber, dessen Dissertation unter dem Titel Rackets: Kritische Theorie der Bandenherrschaft veröffentlicht wurde. Dabei verspricht der Titel jedoch mehr, als das Buch einzuhalten vermag. Fuchshuber ist nicht mehr als der hagiografische Imitator der Thesen Horkheimers, auch wenn er sich als philosophisch gebildeter, situationistisch ausgebildeter Epigone im Zirkus der antideutschen Artisten präsentieren möchte. Bereits zu Anfang führt er sich als FlickFlack-Künstler in der Manege mit dem Hinweis ein, dass Horkheimer „diesen aus der amerikanischen Soziologie stammenden Ausdruck“ – RACKET – entwendet habe, „um ihn für eigene sozialphilosophische Überlegungen zu nutzen“. In folgenden Darbietungen lobt der Autor Elia Kazans Denunziationsdrama On the Waterfront als „cineastisches Denkmal“ oder ereifert sich über die „erpresserische Gewerkschaftspraxis“. Vor allem weiß er im Kopf Horkheimers herumzuspazieren: „Wie sich zeigen wird«, schwadroniert er, „sind […] viele der wesentlichen subjekttheoretischen Motive der Racket-Theorie schon um das Jahr 1938 im Denken von Horkheimer vereint.“

    Im Jargon einer imaginären Opposition zur herrschenden Gesellschaftstheorie bläht Fuchshuber seine Theorie der Bandenherrschaft in einer zum blanken, klopfartigen, ausdruckslosen Zeichensystem degradierten Sprache auf, die in einem Miasma von zweitausend Anmerkungen und Fußnoten auf dem akademischen Schafott verendet. „Die Rackets als gesellschaftliches Strukturprinzip fungieren als Organisationsformen aggressiver Partikularität innerhalb einer Totalität, in der tendenziell allein die Wertform als Vermittlungsinstanz bleibt, einer Gesellschaft also, die sich zunehmend als total vergesellschaftet erweist und begrifflich mit der philosophischen Vorstellung von absoluter Identität konvergiert.“

    Solche unfreiwilligen Parodien des akademischen Jargons durchziehen Fuchshubers Buch, der sich mit seiner „bestimmten Negation“ auf dem „Strahl der Erkenntnis“ wähnt. Die Rackets als Verkörperung des Bösen am Rande der Gesellschaft des Liberalismus wandern im postbürgerlichen Zeitalter ins Zentrum, um vollends die Macht zu übernehmen. Die „Instanzen des Rackets“ werden von „Agenturen des Kollektivs“ übernommen, die auf den Ruinen des beschädigten und schließlich eliminierten Subjekts die totale Herrschaft errichten. „Die Racket-Theorie ist die Theorie der nachbürgerlichen Gesellschaft“, dekretiert Fuchshuber, unter dessen starren Augen (als gehörten sie zu einer späten Inkarnation von Doktor T. J. Eckleburg) die Welt zu einer grauen Aschelandschaft der Rackets vom Iran über Russland bis zu zerstückelten Stammesterritorien marodierender „Warlords“ verschwimmt. Das ganze Projekt firmiert unter dem Begriff einer „kritischen Gesellschaftstheorie“, welche die Realität ihren ideologischen Vorgaben anpasst.

    In seinen Ausführungen folgt Fuchshuber dem antideutschen Stichwortgeber Wolfgang Pohrt, der in seinem Buch Brothers in Crime (1997) in selbstproklamierter Tradition der „Kritischen Theorie“ Auskunft über die „Herkunft von Gruppen, Cliquen, Banden, Rackets und Gangs“ erteilen wollte, wobei es jedoch in erster Linie um die Darlegung seiner im deutschen Provinzialismus einbetonierten Weltsicht ging. Eine kritische Analyse der realen Verhältnisse findet nicht statt. Überall sind Rackets am Werk; allenthalben ereignen sich Verschwörungen gegen den „kritischen Geist“, den allein die Illuminati in sich tragen. Bereits Hannah Arendt hatte in der Diskussion über Hans Magnus Enzensbergers Essayband Politik und Verbrechen (1964) insistiert, dass das fehlende Verständnis der Deutschen für angelsächsische Traditionen und die amerikanische Realität eine „alte Geschichte“ sei. Dieses Manko wirkt jedoch bis heute ins Milieu der „Antideutschen“, die sich wie die rechthaberischen Todeszwerge in William Burroughs’ Nova Express aufführen.

    „In der wahren Idee der Demokratie, die in den Massen ein verdrängtes, unterirdisches Dasein führt, ist die Ahnung einer vom Racket freien Gesellschaft nie ganz erloschen“, schrieb Horkheimer in seinem Text „Die Rackets und der Geist“. Diesen oppositionellen Geist findet man bei Fuchshuber nicht. Der akademische „Kritiker“ des Autoritarismus reflektiert den Zustand, den er zu kritisieren vorgibt, negativ – nicht zuletzt in seiner akademischen Zurichtung der Sprache, die ihn als Zuverlässigen in seinem autoritären Milieu ausweist. „Die erstarrte Sprache weist anklagend gen Himmel wie nackte Baumstümpfe auf verlassenen Schlachtfeldern“, notierte Horkheimer. „Sie denunziert die Welt der Rackets, der sie dienen muß.“ In diesem „toten Wald der Worte“ ist Fuchshuber heimisch.

    #racket #théorie_critique #Horkheimer #Adorno

  • La #géographie, c’est de droite ?

    En pleine torpeur estivale, les géographes #Aurélien_Delpirou et #Martin_Vanier publient une tribune dans Le Monde pour rappeler à l’ordre #Thomas_Piketty. Sur son blog, celui-ci aurait commis de coupables approximations dans un billet sur les inégalités territoriales. Hypothèse : la querelle de chiffres soulève surtout la question du rôle des sciences sociales. (Manouk Borzakian)

    Il y a des noms qu’il ne faut pas prononcer à la légère, comme Beetlejuice. Plus dangereux encore, l’usage des mots espace, spatialité et territoire : les dégainer dans le cyberespace public nécessite de soigneusement peser le pour et le contre. Au risque de voir surgir, tel un esprit maléfique réveillé par mégarde dans une vieille maison hantée, pour les plus chanceux un tweet ironique ou, pour les âmes maudites, une tribune dans Libération ou Le Monde signée Michel Lussault et/ou Jacques Lévy, gardiens du temple de la vraie géographie qui pense et se pense.

    Inconscient de ces dangers, Thomas Piketty s’est fendu, le 11 juillet, d’un billet de blog sur les #inégalités_territoriales (https://www.lemonde.fr/blog/piketty/2023/07/11/la-france-et-ses-fractures-territoriales). L’économiste médiatique y défend deux idées. Premièrement, les inégalités territoriales se sont creusées en #France depuis une génération, phénomène paradoxalement (?) renforcé par les mécanismes de #redistribution. Deuxièmement, les #banlieues qui s’embrasent depuis la mort de Nahel Merzouk ont beaucoup en commun avec les #petites_villes et #villages souffrant de #relégation_sociospatiale – même si les défis à relever varient selon les contextes. De ces deux prémisses découle une conclusion importante : il incombe à la #gauche de rassembler politiquement ces deux ensembles, dont les raisons objectives de s’allier l’emportent sur les différences.

    À l’appui de son raisonnement, le fondateur de l’École d’économie de Paris apporte quelques données macroéconomiques : le PIB par habitant à l’échelle départementale, les prix de l’immobilier à l’échelle des communes et, au niveau communal encore, le revenu moyen. C’est un peu court, mais c’est un billet de blog de quelques centaines de mots, pas une thèse de doctorat.

    Sus aux #amalgames

    Quelques jours après la publication de ce billet, Le Monde publie une tribune assassine signée Aurélien Delpirou et Martin Vanier, respectivement Maître de conférences et Professeur à l’École d’urbanisme de Paris – et membre, pour le second, d’ACADIE, cabinet de conseil qui se propose d’« écrire les territoires » et de « dessiner la chose publique ». Point important, les deux géographes n’attaquent pas leur collègue économiste, au nom de leur expertise disciplinaire, sur sa supposée ignorance des questions territoriales. Ils lui reprochent le manque de rigueur de sa démonstration.

    Principale faiblesse dénoncée, les #données, trop superficielles, ne permettraient pas de conclusions claires ni assurées. Voire, elles mèneraient à des contresens. 1) Thomas Piketty s’arrête sur les valeurs extrêmes – les plus riches et les plus pauvres – et ignore les cas intermédiaires. 2) Il mélange inégalités productives (le #PIB) et sociales (le #revenu). 3) Il ne propose pas de comparaison internationale, occultant que la France est « l’un des pays de l’OCDE où les contrastes régionaux sont le moins prononcés » (si c’est pire ailleurs, c’est que ce n’est pas si mal chez nous).

    Plus grave, les géographes accusent l’économiste de pratiquer des amalgames hâtifs, sa « vue d’avion » effaçant les subtilités et la diversité des #inégalités_sociospatiales. Il s’agit, c’est le principal angle d’attaque, de disqualifier le propos de #Piketty au nom de la #complexité du réel. Et d’affirmer : les choses sont moins simples qu’il n’y paraît, les exceptions abondent et toute tentative de catégoriser le réel flirte avec la #simplification abusive.

    La droite applaudit bruyamment, par le biais de ses brigades de twittos partageant l’article à tour de bras et annonçant l’exécution scientifique de l’économiste star. Mais alors, la géographie serait-elle de droite ? Étudier l’espace serait-il gage de tendances réactionnaires, comme l’ont laissé entendre plusieurs générations d’historiens et, moins directement mais sans pitié, un sociologue célèbre et lui aussi très médiatisé ?

    Pensée bourgeoise et pensée critique

    D’abord, on comprend les deux géographes redresseurs de torts. Il y a mille et une raisons, à commencer par le mode de fonctionnement de la télévision (format, durée des débats, modalité de sélection des personnalités invitées sur les plateaux, etc.), de clouer au pilori les scientifiques surmédiatisés, qui donnent à qui veut l’entendre leur avis sur tout et n’importe quoi, sans se soucier de sortir de leur champ de compétence. On pourrait même imaginer une mesure de salubrité publique : à partir d’un certain nombre de passages à la télévision, disons trois par an, tout économiste, philosophe, politologue ou autre spécialiste des sciences cognitives devrait se soumettre à une cérémonie publique de passage au goudron et aux plumes pour expier son attitude narcissique et, partant, en contradiction flagrante avec les règles de base de la production scientifique.

    Mais cette charge contre le texte de Thomas Piketty – au-delà d’un débat chiffré impossible à trancher ici – donne surtout le sentiment de relever d’une certaine vision de la #recherche. Aurélien Delpirou et Martin Vanier invoquent la rigueur intellectuelle – indispensable, aucun doute, même si la tentation est grande de les accuser de couper les cheveux en quatre – pour reléguer les #sciences_sociales à leur supposée #neutralité. Géographes, économistes ou sociologues seraient là pour fournir des données, éventuellement quelques théories, le cas échéant pour prodiguer des conseils techniques à la puissance publique. Mais, au nom de leur nécessaire neutralité, pas pour intervenir dans le débat politique – au sens où la politique ne se résume pas à des choix stratégiques, d’aménagement par exemple.

    Cette posture ne va pas de soi. En 1937, #Max_Horkheimer propose, dans un article clé, une distinction entre « #théorie_traditionnelle » et « #théorie_critique ». Le fondateur, avec #Theodor_Adorno, de l’#École_de_Francfort, y récuse l’idée cartésienne d’une science sociale détachée de son contexte et fermée sur elle-même. Contre cette « fausse conscience » du « savant bourgeois de l’ère libérale », le philosophe allemand défend une science sociale « critique », c’est-à-dire un outil au service de la transformation sociale et de l’émancipation humaine. L’une et l’autre passent par la #critique de l’ordre établi, dont il faut sans cesse rappeler la contingence : d’autres formes de société, guidées par la #raison, sont souhaitables et possibles.

    Quarante ans plus tard, #David_Harvey adopte une posture similaire. Lors d’une conférence donnée en 1978 – Nicolas Vieillecazes l’évoque dans sa préface à Géographie de la domination –, le géographe britannique se démarque de la géographie « bourgeoise ». Il reproche à cette dernière de ne pas relier les parties (les cas particuliers étudiés) au tout (le fonctionnement de la société capitaliste) ; et de nier que la position sociohistorique d’un chercheur ou d’une chercheuse informe inévitablement sa pensée, nécessitant un effort constant d’auto-questionnement. Ouf, ce n’est donc pas la géographie qui est de droite, pas plus que la chimie ou la pétanque.

    Neutralité vs #objectivité

    Il y a un pas, qu’on ne franchira pas, avant de voir en Thomas Piketty un héritier de l’École de Francfort. Mais son texte a le mérite d’assumer l’entrelacement du scientifique – tenter de mesurer les inégalités et objectiver leur potentielle creusement – et du politique – relever collectivement le défi de ces injustices, en particulier sur le plan de la #stratégie_politique.

    S’il est évident que la discussion sur les bonnes et les mauvaises manières de mesurer les #inégalités, territoriales ou autres, doit avoir lieu en confrontant des données aussi fines et rigoureuses que possible, ce n’est pas manquer d’objectivité que de revendiquer un agenda politique. On peut même, avec Boaventura de Sousa Santos, opposer neutralité et objectivité. Le sociologue portugais, pour des raisons proches de celles d’Horkheimer, voit dans la neutralité en sciences sociales une #illusion – une illusion dangereuse, car être conscient de ses biais éventuels reste le seul moyen de les limiter. Mais cela n’empêche en rien l’objectivité, c’est-à-dire l’application scrupuleuse de #méthodes_scientifiques à un objet de recherche – dans le recueil des données, leur traitement et leur interprétation.

    En reprochant à Thomas Piketty sa #superficialité, en parlant d’un débat pris « en otage », en dénonçant une prétendue « bien-pensance de l’indignation », Aurélien Delpirou et Martin Vanier désignent l’arbre de la #rigueur_intellectuelle pour ne pas voir la forêt des problèmes – socioéconomiques, mais aussi urbanistiques – menant à l’embrasement de banlieues cumulant relégation et stigmatisation depuis un demi-siècle. Ils figent la pensée, en font une matière inerte dans laquelle pourront piocher quelques technocrates pour justifier leurs décisions, tout au plus.

    Qu’ils le veuillent ou non – et c’est certainement à leur corps défendant – c’est bien la frange réactionnaire de la twittosphère, en lutte contre le « socialisme », le « wokisme » et la « culture de l’excuse », qui se repait de leur mise au point.

    https://blogs.mediapart.fr/geographies-en-mouvement/blog/010823/la-geographie-cest-de-droite

  • Parution le 13 janvier prochain : Marx, par-delà le marxisme. Repenser une théorie critique du capitalisme au XXIe siècle de Moishe Postone (Editions Crise & Critique)
    http://www.palim-psao.fr/2022/12/parution-le-13-janvier-prochain-marx-par-dela-le-marxisme.repenser-une-th

    Figure majeure de la Théorie critique et spécialiste de renommée mondiale de l’antisémitisme moderne, l’historien Moishe Postone a élaboré une réinterprétation de la pensée de Marx d’une grande importance pour une critique sociale à la hauteur de l’époque. Largement saluée, son œuvre maîtresse, Temps, travail et domination sociale, s’est opposée à l’opinion répandue que Marx n’avait plus rien à dire dans une époque d’effondrement du communisme à l’Est et de consolidation du capitalisme néolibéral en Occident. Il a aussi posé les jalons d’une reconstruction de l’œuvre marxienne adaptée à la saisie du monde contemporain qui diffère des critiques marxistes traditionnelles.

    Sa thèse centrale est que la critique du capitalisme par Marx ne consiste pas à glorifier le travail et le développement des forces productives, ni à promouvoir une sorte de société sans exploitation dans laquelle les travailleurs pourraient obtenir la pleine valeur de ce qu’ils produisent. Il s’agit plutôt d’abolir le travail tel que nous le connaissons, et avec lui une société dans laquelle le travail, et la valeur qui lui est liée, régissent nos vies.

    Postone considérait néanmoins sa relecture comme une enquête préliminaire et a passé les vingt-cinq années suivantes à explorer, dans divers essais et entretiens enfin réunis en français, comment Marx fournit, selon ses propres termes, « une puissante théorie sociale critique du monde contemporain ». Il montre combien les Grundrisse contribuent à éclairer la critique de la modernité élaborée dans Le Capital, se confronte au rapport de Marx à Hegel ou encore aux analyses de Georg Lukács sur la corrélation entre les dimensions subjective et objective de la vie sociale et Marcel Mauss sur la distinction entre don et marchandise. Des réflexions qui nous exhortent à élaborer une pensée de la réflexivité théorique et de la spécificité historique pour mieux comprendre et transformer le monde dans lequel nous vivons.

    #Moishe_Postone #critique_de_la_valeur #wertkritik #Marx #marxisme #Histoire #théorie_critique #capitalisme #travail #critique_du_travail

  • Marx et la critique de la technique : réflexions à partir des Grundrisse et du Capital
    https://www.erudit.org/fr/revues/cs/2020-n2-cs05860/1075552ar
    https://www.erudit.org/fr/revues/cs/2020-n2-cs05860/1075552ar.pdf

    Ce texte comporte trois parties. Dans un premier temps, la manière dont Marx aborde la question de la technique à partir de son ontologie de l’autoproduction de l’être générique sera présentée. Par la suite, la critique marxienne du machinisme sera évaluée à l’aune de son ontologie de l’autoproduction. L’analyse du machinisme proposée par Marx dans le chapitre XIII du Capital permettra de faire un retour critique sur le désormais célèbre passage des Grundrisse intitulé « Fragment sur les machines » qui est mobilisé par de nombreux théoriciens contemporains du post-capitalisme tels que les cognitivistes ou les accélérationnistes14 . Contre leur vision productiviste, il s’agira de proposer une lecture qui permettrait de dépasser les apories auxquelles mènent les analyses unilatérales du développement technologique sous le capitalisme, que celles-ci soient progressistes ou romantiques.

    #Marx #technique #critique_techno #philosophie #Aristote #Hegel #théorie_critique

  • Critique du sujet et critique de l’économie politique : Remarques de méthode, par Sandrine Aumercier
    http://www.palim-psao.fr/2022/06/critique-du-sujet-et-critique-de-l-economie-politique-remarques-de-method

    Comment se fait-il donc que la psychanalyse puise depuis ses débuts dans un spectre aussi large de références théoriques (art, littérature, psychiatrie, mathématiques, linguistique, logique, anthropologie, etc.) mais ne se plonge justement pas dans l’étude sérieuse de ce qui constitue la dynamique matérielle de la civilisation dans laquelle elle est apparue ? Comment se peut-il que ni Freud ni Lacan ni leurs successeurs ne se soient impliqués dans la critique de l’économie politique alors que le mode de production capitaliste détermine tendanciellement la totalité de l’existence planétaire, et qu’il provoque un faisceau de crises de plus en plus patentes, ainsi qu’un mécontentement social croissant (et ce, jusque dans les séances d’analyse) ? N’y a-t-il rien de plus à en dire que de ressasser 80 ans après le Malaise dans la civilisation ou telle formule — finalement anecdotique — de Lacan sur le discours du capitaliste ? Peut-on continuer à ignorer cette problématique grosse comme l’éléphant dans la pièce ?

    […]

    Sous la domination impersonnelle du capital, on ne peut plus comprendre la structure moderne du pouvoir à partir de l’aspiration personnelle au pouvoir des dirigeants, tout comme on ne prend jamais les motivations extérieures d’un analysant au pied de la lettre. Le capitalisme dans sa structure ne s’explique pas non plus par la quête du profit ou l’exploitation de certains par d’autres, ni par l’appropriation de survaleur ; ce qu’il faut expliquer, c’est pourquoi la création de valeur et l’accumulation d’argent est une obligation absolue de ce mode de production — et ce qui se passe quand ça ne marche plus. De même, la critique du capitalisme financier est aussi peu pertinente pour la compréhension du capitalisme que d’aborder un symptôme clinique à partir de la dénonciation de ses excès, sans remonter à la structure. La critique de l’hédonisme n’a pas non plus d’intérêt théorique si elle n’est rapportée à la constitution de l’homo economicus, qui est toujours d’abord un travailleur avant d’être un consommateur. Enfin, on ne peut pas expliquer le néolibéralisme à partir de l’idéologie managériale ; le « discours néolibéral » ne tient pas seul sur ses pattes.

    […]

    Il n’est d’aucun intérêt de psychologiser les rapports de production à partir des places occupées par les « masques de caractère » au sein de la totalité fonctionnelle. Ce n’est pas parce que nous sommes environnés d’idéologies légitimatrices que celles-ci expliquent le fonctionnement du capitalisme ; elles expliquent tout au plus comment chacun se raconte et justifie sa place dans une situation objective, mais elles n’expliquent pas cette situation. De même que Freud a renoncé à expliquer la névrose à partir de sa première théorie du trauma, de même le capitalisme ne s’explique pas à partir de l’exploitation de certains par d’autres à l’intérieur du rapport capitaliste. De même que le conflit psychique inconscient ne peut être confondu avec les conflits actuels (par exemple la dernière dispute conjugale), de même le capitalisme ne peut pas être interprété à partir des antagonismes visibles (par exemple la dernière vague de grèves), qui ne sont que la forme empirique d’un rapport formel qui enveloppe tous les sujets de la marchandise et qui, lui, doit être explicité.

    #théorie #théorie_critique #psychanalyse #critique_de_la_valeur #wertkritik #capitalisme #sujet #critique_du_sujet

  • Faire chanter les lendemains - La Vie des idées
    https://laviedesidees.fr/Gueguen-Jeanpierre-La-perspective-du-possible.html

    La perspective du livre n’est jamais purement théorique. Le lecteur est prévenu dès l’introduction : « Comment faire de ce savoir neuf et fragile une arme de la pensée critique, la clé éventuelle d’un nouvel agir transformateur et libérateur ? » (p. 11). La phrase est remarquable : la perspective émancipatrice, qui s’exprime dans le lexique traditionnel de la gauche radicale, n’en est pas moins reconfigurée par la double référence à la fragilité du savoir produit et au caractère incertain des potentialités de la clé forgée par les serruriers critiques. On pourrait traduire ce point de vue en disant que les lendemains possibles pourraient peut-être chanter. À ce titre le passionnant réarmement théorique que l’ouvrage propose s’inscrit dans ce qu’on pourrait appeler le réalisme inévitable que les sciences sociales promeuvent en mettant au jour simultanément les déterminations qui nous font agir et la contingence qui frappe d’incertitude toutes nos actions, notamment parce qu’elles sont toujours susceptibles de dévier de leur trajectoire déterminée ou parce qu’elles ont nécessairement des conséquences non prévues (unintended consequences selon la définition de Robert K. Merton). On est proche ici de ce que Pierre Bourdieu appelait judicieusement une Realpolitik de la raison.

    Une enquête historique sur le concept de possible

    L’ouvrage est construit à partir d’une succession de neuf chapitres, ouverte par un prélude, entrecoupé par un interlude et conclu par un épilogue. Les cinq chapitres qui précèdent l’interlude relèvent de l’histoire des idées : Aristote, Marx, Weber, Mannheim, Lukacs et Ernst Bloch sont relus avec rigueur et originalité. L’assise de la théorie critique est présente et permet de confronter la puissance de diverses conceptualisations fortement liées entre elles. L’intérêt manifesté pour les grands textes n’est pas l’effet d’un habitus scolastique pas plus que la manifestation du rêve d’un retour à la grande théorie. Les concepts sont en effet traités dans la mesure où ils informent l’enquête sur les possibles. Si des auteurs plus récents sont fréquemment invités à la table du possible, comme Bourdieu, Boltanski, Habermas, Karsenti et Latour, la présence de l’école de Francfort est frappante, comme une sorte de matrice indépassable de la pensée critique. Les quatre chapitres situés après l’interlude, qu’on peut considérer comme une seconde partie, sont centrés autour d’une enquête sur les conditions de possibilité d’une praxéologie des possibles orientée par l’analyse d’utopies concrètes ou d’utopies réelles.

    #pensée_critique #livre

  • Robert Kurz : « La fin de la théorie — vers une société sans réflexion »
    http://www.palim-psao.fr/2022/02/robert-kurz-la-fin-de-la-theorie-vers-une-societe-sans-reflexion.html

    Il ne va pas du tout de soi qu’une société réfléchisse « sur » elle-même. Cela n’est possible que si une société peut se comparer de manière critique à d’autres sociétés dans l’histoire et dans le présent ; mais surtout dans des conditions où une société devient en quelque sorte problématique de l’intérieur, résout une contradiction avec elle-même, se dépasse dans sa propre structure et son propre développement.

    […]

    C’est précisément au moment où le totalitarisme réel de l’argent domine la réalité comme jamais auparavant que la théorie critique de la société est elle-même dénoncée comme totalitaire dans ses prétentions. Elle a fait son devoir, mais elle doit maintenant laisser l’ensemble de la société tranquille, précisément dans sa crise.

    […]

    La capacité tant vantée de l’individu moderne à réfléchir sur lui-même, à se mettre « à côté de soi » et à observer en quelque sorte virtuellement ses propres actions de l’extérieur, se dissout à vue d’œil. Cette capacité disparaît parce qu’elle était liée à l’évolution positive de la société moderne. C’est justement lorsqu’elle s’achève sur elle-même que cette société devient identique à elle-même de manière fantomatique. Les générations postmodernes ne comprennent déjà plus les termes de la réflexion, qui leur sont devenus en quelques années aussi étrangers que le culte des morts de l’Égypte ancienne. Elles sont ce qu’elles sont et rien de plus.

    […]

    La crise de la réalité est refoulée par la pensée postmoderne, qui tente de substituer à la critique de la société un recyclage simulé de la conscience prémoderne : la philosophie désarmée voudrait revenir en toute innocence aux paradigmes antiques de l’« éthique » et de l’« art de vivre ». Mais elle oublie que les conditions sociales de cette pensée n’existent plus du tout.

    #philosophie #réflexivité #théorie_critique #éthique #postmodernisme

  • L’anthropologue Didier Fassin et son bilan de santé publique – Libération
    https://www.liberation.fr/idees-et-debats/lanthropologue-didier-fassin-et-son-bilan-de-sante-publique-20210915_JGAK

    [...]Le regard de Didier Fassin est passionnant, car il décortique « la vérité du chiffre ». Il rappelle que « la naissance de la santé publique, sous la notion d’hygiène publique coïncide peu ou prou, avec celle de la statistique moderne au début du XIXe siècle ». Puis, en gardant toujours le fil conducteur de l’évolution des données sur le saturnisme, il va s’attarder longuement sur la question des chiffres du VIH en Afrique du Sud, ou encore celle du nombre de morts bien fluctuant lors de la canicule de 2003. Dans ces variations de données, que retenir ? « Ce n’est pas un, ce sont des chiffres. Et ce n’est pas une, ce sont des vérités », tranche-t-il. « S’en tenir au relativisme que ces variations et ces instrumentalisations suggèrent est toutefois insuffisant. Car ces chiffres incertains invitent à l’exploration de vérités bien plus riches, plus profondes et plus indécises sur le monde contemporain que celles que le positivisme prétend leur faire dire. Ils parlent de pratiques du développement et de modes d’évaluation, de rapports aux temps et de valeurs de vie. Ils parlent en somme de morale et de politique…. »

    Les chiffres ne sont donc que des signes, de petits cailloux jetés sur la route sanitaire pour s’y repérer ; en rien ce ne sont des certitudes. Les données sont parfois ainsi formatées par des volontés politiques qui les sous-tendent. Exemple en France, où l’association Act Up a présenté, dans les années 90, des chiffres épidémiques démesurés pour pouvoir dénoncer l’inaction des politiques. Ce constat ne doit pas conduire à « un relativisme de bon aloi » pour Didier Fassin, mais il doit inspirer de la modestie pour la lecture des faits qui sont toujours partiels, ainsi que pour l’établissement de causalités qui seront toujours multiples. Pour la petite histoire, cette humilité aura fortement manqué dans l’épisode du Covid-19, où nos experts se sont servis des chiffres comme d’une vérité absolue, oubliant que toutes les données n’étaient qu’un morceau d’un puzzle plus vaste.

    Comme dans un voyage, lors de ces leçons Didier Fassin navigue. Il va s’attarder sur les thèses conspirationnistes qui, découvre-t-on, ont toujours accompagné les problèmes de santé publique (ainsi de l’accusation portée à l’encontre de juifs pour la peste de 1348). « Ces thèses révèlent des réactions de défiance à l’égard des savoirs autorisés et des pouvoirs officiels », rappelle-t-il. Dans le cas du saturnisme, il décortique le rôle des acteurs, souligne combien l’industrie de la peinture a pu nier toute responsabilité pour laisser libre cours à d’autres hypothèses. C’est sur ce terreau opaque qu’il pointe des distinctions essentielles, comme celle entre « théorie du complot » et « théorie critique ». Mais aussi entre « complot » et « théorie du complot ». « Dans le premier cas, il y a bien une conspiration, dans le second, cette conspiration est imaginaire. » Il insiste enfin sur l’importance de distinguer croyance des uns et mensonges des autres. « Les thèses conspirationnistes éclairent souvent une vérité plus profonde sur la société qui les produit ; elles sont sources d’intelligibilité des relations de pouvoir et d’inégalités, du rapport au savoir et à l’autorité, d’un passé qui ne passe… Ce sont nos dragons, et notre tâche est de les comprendre, si on veut les combattre. »

    [à propos de Didier Fassin : les Mondes de la #santé_publique. Excursions anthropologiques. Cours au Collège de France 2020-2021, Seuil.]

    #complotisme #conspirationnistes #théorie_critique

  • Complot sans théorie, une expérience de pensée | AOC media - Analyse Opinion Critique
    https://aoc.media/opinion/2021/04/01/complot-sans-theorie-une-experience-de-pensee

    Par Philipp Felsch HISTORIEN
    Le vocable de « conspirationnisme » en vogue aujourd’hui était déjà présent dans les années soixante où il servait particulièrement à désigner les travaux de la Théorie critique. Parler aujourd’hui de théories du complot pour qualifier le « corona-négationnisme » et autres pensées paranoïdes n’apporte en réalité pas grand chose à la compréhension du phénomène : ce foisonnement de croyances n’est perméable à aucun argument et ne repose sur aucune théorie.

    Au moins depuis que les images de Jake Angeli – le « QAnon shaman » – ont fait le tour du monde pour illustrer l’assaut du Capitole, les diagnosticiens contemporains s’accordent à dire que la crise politique – pas juste états-unienne – est liée à la contagion pandémique de théories du complot. Le culte qui veut que des fonctionnaires démocrates américains dirigent un réseau pédopornographique connaît outre-Rhin un regain d’intérêt dans le mouvement dit des Querdenker [1], des « anti-conformistes ».

    Croyance qui trouve facilement à s’hybrider à cette autre qui veut que la pandémie soit une machination de la Fondation Gates ou encore que les mesures politiques visent à instaurer une dictature mondiale. Comme si le virus ne s’attaquait pas qu’aux voies respiratoires et nerveuses mais aussi à la saine confiance dans le monde, une partie importante de la population connaît actuellement une perte de foi dans une réalité partagée, acceptée et officielle.

    On en voit les conséquences jusque dans nos cercles d’amis : des connaissances qu’on estimait pour leur intelligence et leur circonspection se révèlent soudain être des « corona-négationnistes ». Entre une « évolution des contaminations », qui les dépasse, et des mesures sanitaires, qu’elles perçoivent comme une menace, difficile de se résigner à l’inévitable. Mais alors pourquoi se jeter dans le terrier du lapin, croire en un complot, se référer à des faits douteux ? Nous connaissons les ressorts des « infox » et autres « pièges à clics » sur les réseaux sociaux. En parallèle, les premières études se sont penchées sur les indicateurs psychosociaux de la pensée paranoïde. Mais au-delà de tout cela, qu’est-ce qui lie l’essor des théories du complot à la situation actuelle ? Qu’est-ce que cela nous dit de l’état d’esprit de l’époque ?

    Tentons une petite expérience de pensée : prenons une de nos connaissances rongée par le doute et replaçons-la dans le contexte ouest-allemand de la fin des années 1960. Dans un premier temps, cette personne aurait certainement rejoint l’opposition extraparlementaire [2] qui mobilisait à son apogée des centaines de milliers de personnes. Au lieu de chercher des explications alternatives sur le Net, elle se serait armée – dans un second temps – du vocabulaire de la Théorie critique qui, avec ses diagnostics de « monde administré » et de « contexte d’aveuglement », se prêtait admirablement à l’articulation d’un malaise diffus affleurant dans le cours des événements.

    Il faut avoir en tête qu’à l’époque déjà, la formation d’une « grande coalition [3] » suscitait de grandes inquiétudes. Pour Rudi Dutschke, c’était là un signe indubitable que le capital, mis sur la défensive en raison de la chute du taux de profit, se voyait contraint d’exercer un pouvoir direct et « bureaucratique » en adoptant des lois sur l’état d’exception. En 1968, même le tempéré Adorno était d’avis que Ludwig Erhard, le prédécesseur de Kiesinger à la chancellerie, avait « vendu la mèche » en parlant de « société en ordre de bataille [4] ».

    Pour Karl Popper qui introduisit le terme – au singulier – dans le débat philosophique de la fin des années 1940, il s’agissait d’un cas patent de « théorie du complot ». Par là, il entendait toutes les tentatives visant à imputer des phénomènes sociaux ou politiques à « certains individus ou groupes de puissants » – qu’il s’agisse des « Sages de Sion », des « impérialistes » ou des « capitalistes » –, un procédé que Popper, en libéral patenté, jugeait particulièrement caractéristique de toutes les variétés de « marxisme vulgaire ».

    Mais c’est probablement dans l’œuvre d’Herbert Marcuse que l’aspect conspirationniste de la Théorie critique apparaît le plus clairement. Quiconque ouvre aujourd’hui L’Homme unidimensionnel – le best-seller de Marcuse de 1964 – constatera avec surprise tout un chapitre employé à discuter ou plutôt régler ses comptes avec Ludwig Wittgenstein, le poster boy de la pensée non dogmatique, post-métaphysique, celui-là même qui inspira l’ordinary language philosophy !

    Or, en se penchant sur le langage courant, dans l’intention de débusquer dans les problèmes métaphysiques les tournures langagières fautives, Wittgenstein avait commis l’impardonnable aux yeux de Marcuse : se limiter à analyser le langage du « contribuable moyen » revenait à faire cause commune avec l’ordre établi au lieu de percer à jour la « manipulation » dont le langage était continuellement l’objet. En d’autres termes : l’erreur de Wittgenstein, pour Marcuse, était de vouloir traiter un trouble, là où la pensée critique avait pour tâche de faire tomber les masques. Remonter le long de cette faille nous permettrait de reconstituer une polémique vieille de plusieurs décennies – et encore vivace aujourd’hui – entre la philosophie anglo-saxonne et la philosophie continentale.

    Il n’était pas question de déjouer les manigances des « Sages de Sion » ou des « capitalistes ». Le complot que Marcuse entendait dévoiler était celui de l’histoire elle-même.

    Mais à quel genre de conspiration avait-on affaire ? Quand bien même le livre de Marcuse parle de « politiciens », du « Pentagone », de « lavage de cerveau » et de « Mercedes allemandes », son analyse ne s’attarde pas sur un groupe de responsables en particulier. Contrairement aux insinuations de Popper, il n’était pas question de déjouer les manigances des « Sages de Sion » ou des « capitalistes ». Le complot que Marcuse entendait dévoiler était celui de l’histoire elle-même – une idée qui nous fait remonter à la métaphore de la « main invisible » d’Adam Smith et à la « ruse de la raison » de Hegel, autrement dit aux débuts de la philosophie de l’histoire moderne.

    Les événements politiques des années 1960 inspiraient, comme aujourd’hui, une profonde défiance chez nombre de contemporains : les anciennes élites cherchaient-elles à conserver leur mainmise ? Était-ce l’empire américain qui tirait les ficelles ? La RFA se transformait-elle en État fasciste ? Comme le montrait en 2012 Luc Boltanski dans Énigmes et complots, un ouvrage plus actuel que jamais, ces formes de malaise paraissent inévitables dans des sociétés complexes et dynamiques, et plus encore dans les phases de brusque changement historique ou d’intervention accrue de l’État.

    Face à cela, l’apport de la Théorie critique – et des écoles de pensée qui lui ont succédé – consistait à canaliser l’« herméneutique du soupçon » propre à la recherche d’indices dans le lit de la spéculation rationnelle. Ce qui ne veut pas dire que les soixante-huitards n’ont pas pointé des coupables en particulier. Mais avec des termes tels que « contexte d’aveuglement » ou « capitalisme tardif », l’on débattait des principes du mouvement de l’histoire et de la causalité sociale en dehors d’un quelconque groupe d’intérêt. Et quand Marcuse appelait à résister à la « règle des faits établis », loin de plaider pour les faits alternatifs, il appelait à transcender le statu quo par la pensée.

    À en juger par les postes et les financements, ce sont les héritiers de Wittgenstein qui sont sortis gagnants de la querelle avec la philosophie continentale. Et les mouvements politiques actuels ne se distinguent plus par leurs références à la philosophie de l’histoire. De même que le discours sur la politique identitaire, insistant sur l’expérience personnelle, fonctionne sans superstructure théorique, les partisans de Fridays for Future sont mus moins par la dialectique que par les pronostics des climatologues. Et même si les Querdenker peuvent rappeler à bien des égards les anciens mouvements de protestation, nous n’avons pas connaissance du moindre débat théorique dans leurs rangs.

    Parler de théories du complot est trompeur dans la mesure où il est en réalité question d’administration de preuves.

    Un nouveau style de pensée paranoïde se déverserait-il aujourd’hui dans l’espace idéologique laissé vacant ? Les théories du complot seraient-elles le revers de cette conception réaliste de la politique qui, plus orientée vers la faisabilité que vers les opinions, vers les institutions que vers les utopies, chercherait une issue en dehors des « grands récits » ? Mais parler de théories du complot est trompeur dans la mesure où il est en réalité question d’administration de preuves. Autrement dit, il y a une différence selon que vous accusiez la dialectique de la raison ou la Fondation Gates d’être à l’origine de tous les maux. Outre le fait qu’elles tendent à identifier des coupables, les théories du complot reposent dans presque tous les cas sur un ensemble limité de faits supposément indiscutables : les intérêts du lobby de la 5G, les crimes de Jeffrey Epstein, la disparition des bulletins de vote en Pennsylvanie…

    Quiconque a déjà eu ce genre de discussion sait que la question de savoir « ce qui est le cas » ne tarde jamais à dégénérer. Nos actuels annonciateurs d’apocalypse préfèrent traduire leur malaise dans la civilisation sur le plan factuel. Avec d’une part pour conséquence cette périlleuse politisation des faits à laquelle nous assistons depuis maintenant quelques années et, de l’autre, ce foisonnement de théories du complot reliant des points en lignes nébuleuses. Aussi dogmatique qu’elle ait pu être, la pensée spéculative présentait au moins l’avantage d’être perméable aux arguments. Or, si des faits il ne faut se taire, en débattre tient quasiment de l’impossible.

    Traduit de l’Allemand par Christophe Lucchese.

  • Avec Marx, au-delà de Marx. Bibliographie de démarrage sans douleur ni cachet d’aspirine autour de la critique de la valeur-dissociation
    http://www.palim-psao.fr/2020/12/avec-marx-au-dela-de-marx.bibliographie-de-demarrage-sans-douleur-ni-cach

    AVEC MARX, AU-DELA DE MARX

    Repenser une théorie critique du capitalisme-patriarcat pour le XXIe siècle

    Bibliographie de démarrage sans douleur ni cachet d’aspirine autour de la critique de la valeur-dissociation

    Classée par ordre de lecture.

    #critique_de_la_valeur #wertkritik #bibliographie #introduction #Marx #capitalisme #patriarcat #anticapitalisme #théorie_critique

  • Valeur-dissociation, sexe et crise du capitalisme : Interview de Roswitha Scholz par Clara Navarro Ruiz
    http://www.palim-psao.fr/2019/12/valeur-dissociation-sexe-et-crise-du-capitalisme-interview-de-roswitha-sc

    Alors que vient de paraître aux éditions Crise & Critique l’ouvrage de Roswitha Scholz, Le Sexe du capitalisme. « Masculinité » et « féminité » comme piliers du patriarcat producteur de marchandises, nous faisons paraître ci-dessous une traduction inédite par Sarah d’un entretien de l’auteure avec la philosophe et féministe espagnole Clara Navarro Ruiz.

    #Roswitha_Scholz #critique_de_la_valeur #wertkritik #valeur-dissociation #féminisme #philosophie #théorie_critique #Adorno

  • Création d’un site autour de l’oeuvre du philosophe Jean-Marie Vincent - Critique de la valeur-dissociation. Repenser une théorie critique du capitalisme
    http://www.palim-psao.fr/2020/06/creation-d-un-site-autour-de-l-oeuvre-du-philosophe-jean-marie-vincent.ht

    On nous signale la création d’un site entièrement dédié à la pensée du philosophe Jean-Marie Vincent (1934-2004), avec quantité d’archives de textes passionnants.

    A plus d’un titre, dans l’espace francophone, Jean-Marie Vincent est le philosophe qui, dans sa lecture de la critique de l’économie politique de Marx, est le plus proche des courants wertkritik/wert-abspaltungskritik sur certains aspects. Son œuvre est évidemment complètement marginalisée en France dans un espace marxiste militant comme universitaire, baigné par le marxisme traditionnel et une lecture « sociologiste-classiste » superficielle de Marx.

    Ce site est une très bonne nouvelle, car il rassemble déjà quantité d’articles très importants de Vincent qui étaient jusque-là disséminés dans des revues, recueils et journaux aujourd’hui difficilement accessibles.

    Le site en question (SPIP au passage) :
    http://jeanmarievincent.free.fr

    #Jean-Marie_Vincent #Marx #marxisme #marxien #théorie_critique #critique_de_la_valeur #capitalisme #philosophie

    • Comment se débarasser du marxisme ?
      http://jeanmarievincent.free.fr/spip.php?article126

      Il ne faut toutefois pas s’y méprendre, s’il faut revenir sur l’œuvre de Marx, ce n’est ni pour qu’elle fournisse des réponses avant qu’on ne lui pose de nouvelles questions, ni pour qu’elle fournisse un cadre de référence invariable et rassurant. L’œuvre de Marx doit être interrogée de façon iconoclaste, irrespectueuse, sans lui accorder de privilèges particuliers. Marx en effet ne peut être complètement innocenté des fourvoiements du marxisme. Il y a chez lui comme le dit Adorno un « positivisme caché » qui se manifeste dans certaines circonstances par une surestimation de la connaissance scientifique et par une tendance à faire du travail une sorte de référent « naturel » de la théorie de la valeur (alors qu’à d’autres moments il l’analyse comme rapport social). A partir de là, il n’était que trop tentant pour les marxistes de bâtir un socialisme scientifique et de faire de la classe ouvrière prestatrice de travail l’agent prédestiné de la transformation de la société contre le parasitisme des capitalistes. A peu de frais, on pouvait opposer une classe exploitée, riche de grandes potentialités (le plein du travail comme activité) à une classe exploiteuse sans perspectives.
      C’est pourquoi il faut au besoin utiliser Marx contre lui-même, c’est à dire utiliser contre le Marx théoricien traditionnel celui qui ne veut pas créer de doctrine, mais entend trouver de nouvelles voies pour faire de la théorie en se lançant dans l’entreprise de la critique de l’économie politique.

      […]

      Sur la critique de l’économie politique qui est bien un travail sociologique/historique/anthropologique et non pas un travail économique/mathématiques/financier :

      Il va de soi que, conçue dans cet esprit, la critique de l’économie politique ne peut être limitée à une critique des théories économiques, en l’occurrence de l’économie politique classique. Elle est au premier chef mise en relief des logiques de représentation présentes dans les activités économiques, c’est à dire mise en relief des relations entre les objets de la production sociale et les représentations que s’en font les agents de cette production. En démontant l’appareil catégoriel de l’économie politique, Marx montre dès Les Grundrisse et La contribution à la critique de l’économie politique que les représentations sont des parties constitutives des objets économiques et qu’elles se déploient socialement dans la mesure où elles ne font pas que produire des connaissances utiles à la production de marchandises et de capitaux, mais contribuent aussi à organiser l’inclusion des agents dans les processus de production et de circulation. En se fixant sur des objets sociaux coupés de leurs présuppositions et sur des activités privatisées (dépense individuelle de la force de travail) elles produisent en même temps de la méconnaissance, de la naturalité artificielle à la place du socialement déterminé. Elles deviennent des « formes de pensée objectives » qui s’animent des mouvements de la marchandise et du capital, c’est à dire de la valorisation. La critique de l’économie politique est par conséquent critique de la positivité du capital et des formes d’activité qui lui sont liées. Ce qui revient à dire qu’elle est fondamentalement critique de la positivité de l’économie et de son autonomisation par rapport aux autres pratiques. Elle n’est pas seulement historicisation des catégories économiques, elle est élucidation de leurs principes et règles de construction à partir de rapports sociaux déterminés au delà de l’analyse des mouvements du capital.

      […]

      La critique de l’économie politique est à mille lieues de « l’économisme », cette conclusion qui s’impose après tout examen tant soit peu sérieux et non prévenu de l’œuvre de Marx infirme toute idée de transformation sociale identifiée seulement à des transformations économiques et à des changements de rapports de propriété.

  • Invitation à un camp d’été : Capitalocène, Patriarcat, Antisémitisme, Racisme et Luttes sociales (27 juillet-2 août, en Ariège)
    http://www.palim-psao.fr/2020/05/invitation-a-un-camp-d-ete-capitalocene-patriarcat-antisemitisme-racisme-

    Lundi 27 juillet

    Arrivée possible à partir de midi

    Mardi 28 juillet

    – Matinée : Théoriser l’agriculture capitaliste globalisée (William Loveluck)

    – Après-midi : des Ateliers autour de la critique de la valeur-dissociation :
    –- Atelier 1 : Pourquoi et comment critiquer le travail (Alastair Hemmens et Benoît Bohy-Bunel)
    –- Atelier 2 : Comprendre la crise contemporaine et les idéologies de crise (Paul Braun et William Loveluck)
    –- Atelier 3 : Comprendre les articulations de la théorie de Roswitha Scholz sur la critique de la valeur-dissociation (Johannes Vogele et Clément Homs)

    – Soirée-causerie : Bilan des luttes sociales en 2019-2020 de par le monde. Quelle intervention dans les luttes sociales à partir de la critique de la valeur-dissociation ?

    Mercredi 29 juillet

    JOURNEE « PENSER LA CRISE ECOLOGIQUE A L’AUNE D’UNE THÉORIE CRITIQUE DU CAPITALOCÈNE »

    – Matinée : Quel lien entre critique du capitalisme et critique de la société industrielle ? (Anselm Jappe)

    – Après-midi :
    –- L’ère du capitalocène (Clément Homs)
    –- Critique de la collapsologie (Renaud Garcia)

    – Soirée-causerie : Le sujet radical. Raoul Vaneigem, Mai ’68 et l’Internationale situationniste. (Alastair Hemmens)

    Jeudi 30 juillet

    – Matinée : Critique de la consommation éthique (Estelle Ferrarese)

    – Après-midi : Le fétichisme de la marchandise à la lumière de la psychanalyse (Sandrine Aumercier)

    – Soirée-causerie : De l’eau dans le gaz. Comprendre les divergences théoriques entre les groupes allemands Exit ! et Krisis (Johannes Vogele, Paul Braun, Matthieu Galtier, Clément Homs, Anselm Jappe, etc.)

    Vendredi 31 juillet

    – Matinée : Critiquer la pensée postmoderne : Foucault, Derrida, Deleuze (Benoît Bohy-Bunel) Discutant : Renaud Garcia.

    – Après-midi : Balade au château de Montségur

    – Soirée-causerie : Une lecture adornienne de la critique de l’économie politique : le courant de la Neue Marx-Lektüre (Vincent Chanson).

    Samedi 1 août

    JOURNEE THEORIE CRITIQUE DE L’ANTISEMITISME ET DU RACISME

    – Matinée : L’antisémitisme et la gauche (Memphis Krickeberg)

    – Après-midi : Racisme et antisémitisme : version abstraite de l’humanisme et aversion de l’universel concret (Rémi Coutenso)

    – Soirée : Scènes de la nouvelle pièce « Jaggernaut » autour de l’ouvrage de Benoît Bohy-Bunel Symptômes du spectacle contemporain (L’harmattan, 2019), avec des comédiens de la troupe de théâtre Primesautier de Montpellier

    Dimanche 2 août

    – Matinée : Assemblée générale Crise & Critique/Revue Jaggernaut

    – Après-midi : rangement, nettoyage et départs.

    #critique_de_la_valeur #wertkritik #capitalisme #théorie_critique

  • Procrastination nocturne 2. Quand tu t’endors crevé super tôt sans même l’avoir voulu, toute lumière allumée et que tu te réveilles à 1h35 la lampe dans la gueule…
    Après : https://seenthis.net/messages/753114

    Je me lève pour tout éteindre et me changer, j’envoie un message à mon amoureuse pour dire que je n’avais pas vu son mot vu que je m’étais endormi et…

    Du coup, devant l’ordi, je tombe sur l’onglet ouvert pour plus tard avec la préface par Robert Kurz au Debord d’Anselm Jappe
    https://seenthis.net/messages/782666
    http://www.palim-psao.fr/2019/05/la-societe-du-spectacle-trente-ans-plus-tard.par-robert-kurz-preface-a-l-

    Ce n’est pas très long, donc je me mets à la lire. Puis je suis un lien vers un article de Jappe de l’année dernière que j’avais déjà lu et épinglé :
    https://seenthis.net/messages/690117
    http://www.palim-psao.fr/2018/04/guy-debord.plus-que-jamais-en-situation-par-anselm-jappe-paru-dans-le-nou

    À partir de là, c’est foutu.

    Je me mets à relire sa fiche WP, pour lire des choses sur son suicide :
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Guy_Debord
    https://www.independent.co.uk/arts-entertainment/from-being-to-nothingness-1524917.html

    Je retombe sur cet article sur le livre à charge d’Apostolidès :
    https://next.liberation.fr/livres/2015/12/23/guy-debord-satiete-du-spectacle_1422654
    que @supergeante avait épinglé à l’époque :
    https://seenthis.net/messages/442991

    Du coup ça m’amène à lire sur Alice Becker-Ho et « l’affaire Riesel »
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Alice_Becker-Ho
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_Riesel

    Là je cherche des photos d’eux tous, et je retombe sur… le journal pro-situ américain Not Bored qui contient de nombreuses correspondances de Debord traduites en anglais et disponibles sur le web. Comme je n’ai pas les livres, pour résumer, je me plonge dedans et je passe plus de 3h à lire des lettres de Debord en pleine nuit.
    http://notbored.org/debord.html

    Je ne me rappelle plus trop dans quel ordre ça s’est passé : est-ce que j’ai d’abord cherché les mots de Debord sur Jappe, puis je suis retombé sur le conflit avec René Riesel, ou bien était-ce l’inverse ?…

    Le dernier mot de Debord sur Jappe est dans une lettre pour Makoto Kinoshita :
    http://notbored.org/debord-5April1994.html

    Dis moi si un de tes amis sait lire italien. Dans ce cas, je t’enverrais un livre d’Anselm Jappe (Debord, Edizioni Tracce, Pescara). C’est sans aucun doute le livre le mieux informé sur moi, écrit par un Allemand qui assume explicitement un point de vue Hegeliano-Marxiste.

    Mais on trouve donc aussi des choses sur « l’affaire Riesel ». À commencer par sa lettre de rupture définitive à Riesel, où en goujat sans pincettes, il traite sa femme de misérable conne et de vache :
    http://notbored.org/debord-7September1971.html

    À l’inverse dans une autre lettre il s’explique très en détail sur une autre relation libertine de son couple avec Eve et Jean-Marc :
    http://notbored.org/debord-2October1971.html
    Le point commun étant qu’il haïssait absolument le mensonge (Apostolidès dit qu’il mentait et manipulait lui-même mais je n’ai pas lu de témoignage ailleurs, qu’il était excluant, violent, etc oui, mais pas menteur et Sanguinetti dit le contraire alors qu’Apostolidès est censé s’être basé sur ses sources justement). Et que donc toute relation amoureuse et/ou sexuelle doit toujours se faire sans jamais mentir à personne (y compris pendant l’acte, ce qui est le point qui a énervé Alice avec la femme de Riesel).

    Toujours autour des mêmes gens, je tombe aussi sur un article de Bourseiller, qui au milieu de notes sur Debord et le libertinage, détaille la vie de l’écrivain et pornographe Alexander Trocchi plus que sa fiche Wikipédia. À n’en pas douter c’était un aventurier… et une grosse merde qui a prostitué sa femme enceinte (et pas qu’un peu) pour se payer de l’héroine, et moult autre.
    http://christophebourseiller.fr/blog/2017/03/transgresser-ou-disparaitre-les-situationnistes-a-lepreuve-de-

    Bon, ça a dérivé (haha) et j’avoue sans mal qu’il doit y avoir du voyeurisme à être parti dans tout ça. Je préfère généralement rester sur le contenu lui-même, comme le fait très bien le livre de Jappe justement. Mais je garde toujours en tête que les idées doivent être pratiquées au quotidien, donc il y a quand même un intérêt à savoir la vie réelle des gens (et c’était très exactement le crédo principal de Debord et tous les situs, et justement lui pensait être assez en accord avec ce qu’il disait).

    Et là, il était 5h45. Et le réveil à 7h.

    #procrastination #sérendipité #Debord #Guy_Debord #Alice_Becker-Ho #René_Riesel #situationniste #internationale_situationniste #nuit #sommeil #Robert_Kurz #Anselm_Jappe #théorie_critique #libertinage #Alexander_Trocchi #Christophe_Bourseiller #Jean-Marie_Apostolidès et #dérive !!

  • La société du Spectacle trente ans plus tard..., par Robert Kurz (préface à l’édition brésilienne du Guy Debord d’Anselm Jappe)
    http://www.palim-psao.fr/2019/05/la-societe-du-spectacle-trente-ans-plus-tard.par-robert-kurz-preface-a-l-

    Le mérite du livre de Jappe est de souligner l’importance décisive de la critique radicale de l’économie moderne dans la pensée de Debord. Cette critique est encore en déshérence, malgré tous les appels lancés aux situationnistes par l’esprit du temps actuel. Quel adepte des « discours » désarmés de la critique économique contemporaine voudrait rappeler que l’intervention situationniste de 1968 a abouti à la revendication de l’extinction de l’argent et de l’Etat ? C’est cette critique radicale de la valeur de l’échange, qui vient du Marx ésotérique, qui va devenir la critique de la « société du Spectacle ». La réduction de la réalité à la fin en soi de la valorisation capitaliste de la valeur - l’inversion interne entre l’abstrait et le concret, entre le moyen et la fin - transforme les potentialités sociales en une puissance étrangère et hostile qui s’oppose aux individus. Les relations entre les êtres humains semblent des relations entre des choses mortes. Debord veut ainsi montrer comment la relation fétichiste mise en place par le capital a atteint un degré d’abstraction encore plus grand dans l’après-guerre, dans la mesure où les choses produites sous forme de marchandises étaient couvertes par des images produites aussi sous forme de marchandises. Ces images médient, depuis, les relations sociales comme réalité compensatoire apparente ; elles sont devant les individus en tant que forme d’isolement des forces sociales qu’elles ont intégrées. Il ne s’agit pas d’une « théorie des médias », mais d’une critique irrécupérable par le capitalisme de l’ère des médias - le spectacle n’est autre que « l’économie folle ».

    #Debord #Guy_Debord #Anselm_Jappe #Robert_Kurz #critique #théorie_critique #Marx #situationniste #société_du_spectacle

  • Ludd ou le soixante huit transcendant, par Anselm Jappe
    http://www.palim-psao.fr/2019/02/ludd-ou-le-soixante-huit-transcendant-par-anselm-jappe.html

    Recension par Jappe d’un livre sur l’histoire d’un groupe radical italien vers 68.

    Que peut-on en retenir aujourd’hui en dehors de la pièce qui complète un tableau historique ? Le 68 mondial, cette insurrection contre le « vieux monde », apparaît rétrospectivement bien différent de ce qu’étaient les intentions de ces protagonistes : il a produit non pas l’abolition de la société bourgeoise et capitaliste mais sa modernisation ; les contestataires ont aidé, bon gré mal gré, la société de la marchandise à se libérer d’une série d’anachronismes et d’une superstructure obsolète et rabougrie, là où ce gestionnaire lui-même n’était pas en mesure d’opérer une telle mise à jour. C’est un fait que chacun sait désormais. Beaucoup se sont contentés des changements – par ailleurs grands – que le « capitalisme progressiste » a introduits au cours des années 1970 dans toutes les sphères sociales. Mais comme dans toute révolution, il y eut ces moments « d’assaut du ciel » où il semblait possible de vouloir tout et non de se contenter des miettes. La poésie, mais aussi une partie de l’importance persistante de ces pics de l’histoire réside dans cette recherche de l’absolue, qu’elle soit réalisable ou non. Ludd quoique minoritaire, et dans toutes ses limites, faisait partie de ces « moments transcendants » de l’histoire dont peuvent se nourrir les rebelles encore pour plusieurs générations.

    #Histoire #Italie #théorie_critique #critique_radicale #Ludd #Anselme_Jappe

  • « La seule option raisonnable est l’abolition du #Capitalisme »
    https://www.mediapart.fr/journal/economie/131117/la-seule-option-raisonnable-est-labolition-du-capitalisme

    Anselm Jappe est un des représentants les plus importants en France de la #théorie_critique_de_la_valeur, une théorie de critique radicale du capitalisme inspirée par #Karl_Marx, mais qui s’oppose au marxisme traditionnel. Entretien avec l’auteur de La Société autophage, qui trace les traits d’une société en proie à une pulsion autodestructrice.

    #Economie #Culture-Idées #Anselm_Jappe

    • Autrement dit, une révolutionnaire prolétarienne mondiale. Sans quoi cette option restera au stade de l’invocation discursive d’intellectuels « marxistes » étrangers à la classe ouvrière et au mouvement ouvrier.

  • 5 ans sans Robert Kurz. Bibliographie des articles les plus fondamentaux. - Critique de la valeur-dissociation. Repenser une théorie critique du capitalisme
    http://www.palim-psao.fr/2017/07/5-ans-apres-la-mort-de-robert-kurz.bibliographie-des-articles-les-plus-fo

    Il y a cinq ans, ce 18 juillet 2012, décède à Nuremberg, Robert Kurz, un des auteurs les plus connus du courant de la critique marxienne dénommé la critique de la valeur-dissociation.

    Dans les pas tracés par Marx et au-delà, Robert Kurz était une des rares personnes ayant ces dernières décennies la capacité d’analyser dans leur très grande complexité les formations sociales capitalistes et leur dynamique autodestructrice. Par ses écrits, il a su poser les fondements solides d’une transformation rigoureuse et exigeante de la critique de l’économie politique pour le XXIe siècle, et ouvrir d’autres domaines et chantiers au-delà de la seule critique catégorielle. Auteur prolixe qui cherchait toujours à mettre à la portée de tous une compréhension en profondeur du monde contemporain, il intervenait à cette fin comme journaliste dans de nombreuses publications en Allemagne et au Brésil.

    Avec sa mort, la critique de la valeur, la critique de la valeur-dissociation, et leurs lecteurs aux quatre coins du monde, ont perdu un penseur remarquable, et pour beaucoup il s’agit aujourd’hui de diffuser au travers de nouvelles traductions (qui pour la partie française sont encore à peine esquissées) mais aussi prolonger, cette refondation théorique pour une perspective révolutionnaire au XXIe siècle.


    #Robert_Kurz #Moische_Postone #Anselm_Jappe #théorie_critique_du_capitalisme
    http://www.palim-psao.fr/article-robert-kurz-voyage-au-coeur-des-tenebres-du-capitalisme-par-ansel

  • Réification et antagonisme. L’opéraïsme, la #Théorie_Critique et les apories du « marxisme autonome »
    http://revueperiode.net/reification-et-antagonisme-loperaisme-la-theorie-critique-et-les-apori

    L’opéraïsme et la Théorie critique francfortoise ne représentent pas seulement deux des tentatives les plus stimulantes de relance du projet marxien de « critique de l’économie politique » dans les années 1960, ils constituent également les deux sources d’inspiration principales du « marxisme autonome ». Pourtant, les divergences comme les points de rencontre de ces deux traditions sont rarement étudiés pour eux-mêmes. Pour Vincent Chanson et Frédéric Monferrand, c’est du point de vue d’une théorie du capitalisme qu’une telle étude peut être menée. De Panzieri à Adorno et de Pollock à Tronti se dessine en effet un même diagnostic sur le devenir-totalitaire du capital. Mais la question de savoir quelles pratiques opposer à ce processus dessine quant à elle une alternative au sein de cette constellation : là où (...)

    #Uncategorized #opéraïsme

  • Les guerres d’Abensour

    Freddy Gomez

    http://lavoiedujaguar.net/Les-guerres-d-Abensour

    Miguel Abensour
    La Communauté politique des « tous uns »
    Entretien avec Michel Enaudeau

    « Le temps de l’histoire n’est pas, pour Abensour, un matériau homogène et vide, il porte à tout jamais inscrit en lui, en dépit de l’oubli, les blessures du passé, les traces ineffaçables de la césure ». Son histoire propre, celle qui le conduira à devenir philosophe, débute en 1939. Son enfance sera celle de beaucoup d’enfants juifs de sa génération. Il vivra caché à la campagne, dans les Pyrénées-Atlantiques. Il en parle peu, mais assez pour comprendre en quoi cette expérience des origines fut fondatrice. Il raconte aussi qu’à une étudiante d’origine algérienne qui lui demanda un jour pourquoi il était « toujours aussi critique, et parfois presque en guerre », Abensour ne sut quoi répondre quand, ajoute-t-il dans un même mouvement, il lui aurait suffi d’« invoquer [cette] enfance », ce temps de la « division entre “amis” et “ennemis” ». (...)

    #Théorie_critique #Socialisme_ou_Barbarie #Pierre_Clastres #La_Boétie #William_Morris #Hannah_Arendt #utopie

  • Au-delà des Lumières capitalistes, contre l’extrême-droite anti-Lumières
    http://www.palim-psao.fr/2016/10/au-dela-des-lumieres-capitalistes-contre-l-extreme-droite-anti-lumieres-e
    http://sortirducapitalisme.fr/171-au-dela-des-lumieres-capitalistes-contre-l-extreme-droite-an

    Lumières ? Pas Lumières ?

    Une critique émancipatrice des Lumières capitalistes, pour une pensée révolutionnaire au-delà des Lumières (Adorno, Horkheimer, Kurz, Trenkle) et contre l’extrême-droite anti-Lumières (Alain de Benoist, l’idéologie völkisch, la « révolution conservatrice » allemande, etc.) – avec Benoît, militant d’Alternative Libertaire (théoricien critique, professeur de philosophie).

    Avec une première partie (1h20), où sera abordée la critique des figures actuelles des Lumières capitalistes et des anti-Lumières (notamment d’Alain de Benoist), ce qui nous permettra d’introduire aux caractéristiques générales des Lumières et des anti-Lumières, de discuter du rapport (évolutif, d’abord acritique, puis dialectique) de Marx aux Lumières, et de présenter les huit thèses critiques à propos de l’Aufklarüng de Norbert Trenkle (à propos de La Dialectique de la Raison d’Adorno et d’Horkheimer).

    Dans une deuxième partie (1h10), nous aborderons une histoire critique des Lumières capitalistes franco-anglaises (17ème-18ème siècles, John Locke, Voltaire, les physiocrates, etc.) et des anti-Lumières allemandes (Herder, l’idéologie völkisch, la « révolution conservatrice » allemande, le nazisme), pour nous pencher finalement sur une critique émancipatrice des Lumières (Kurz et Lukacs) et particulièrement de Kant.

    Première partie
    http://sortirducapitalisme.fr/media/com_podcastmanager/lumieres1.mp3

    Deuxième partie
    http://sortirducapitalisme.fr/media/com_podcastmanager/lumieres2.mp3

    #Lumières #théorie_critique #philosophie #capitalisme #réaction #audio #radio #radio_libertaire #sortir_du_capitalisme

  • Contre Frédéric Lordon. Analyse critique d’une position spinoziste, altercapitaliste keynésienne et nationale-étatiste [Emission « Sortir du capitalisme » du 12 sept. 2016]
    http://www.palim-psao.fr/2016/09/contre-frederic-lordon-analyse-critique-d-une-position-spinoziste-alterca

    Une émission d’analyse critique des théories de Frédéric Lordon, avec, après une courte présentation de l’émission, une première partie qui abordera l’altercapitalisme keynésien qu’incarne Lordon à côté d’autres économistes atterés - ou atterrants - et les analyses tronquées du capitalisme depuis 40 ans qui sont sous-jacentes à un tel point de vue (1ème partie – durée : 1h40). Dans une deuxième partie est abordé de manière critique le national-étatisme de Lordon au travers d’une critique rigoureuse de son ouvrage Imperium. Structures et affects des corps politiques en 2015 (durée : 50 minutes). Au travers enfin d’une troisième partie, on critiquera son ouvrage Capitalisme, désir et servitude. Marx et Spinoza paru en 2010 et tout particulièrement sa lecture de Spinoza (durée : 25 minutes) – avec Benoît Bohy-Bunel (théoricien critique, professeur de philosophie).

    PS : Il ne s’agit pas d’une critique ad hominem, mais plutôt des idées qu’entres autres Lordon véhicule.

    L’émission est divisée en trois axes :

    – Critique de l’altercapitalisme keynésien

    – Analyse critique du national-étatisme de Lordon

    – Critique du spinozisme de Lordon

    Émission complète
    http://sortirducapitalisme.fr/media/com_podcastmanager/lordoncomplete.mp3

    Première partie - Présentation de l’émission, analyse critique de l’altercapitalisme keynésien (1h40)
    http://sortirducapitalisme.fr/media/com_podcastmanager/lordon1.mp3

    Deuxième partie - Analyse critique du national-étatisme de Lordon (0h50)
    http://sortirducapitalisme.fr/media/com_podcastmanager/lordon2.mp3

    Troisième partie - Analyse critique du spinozisme de Lordon (0h20)
    http://sortirducapitalisme.fr/media/com_podcastmanager/lordon3.mp3

    #audio #radio #radio_libertaire #sortir_du_capitalisme #théorie_critique #Frédéric_Lordon #capitalisme #altercapitalisme #Marx #Spinoza #keynésianisme #wertkritik #critique_de_la_valeur #économie #philosophie

    cc @reka hihi :D

  • « L’autonomie, ou rien », par le Comité érotique révolutionnaire - Critique de la valeur-dissociation. Repenser une théorie critique du capitalisme
    http://www.palim-psao.fr/2016/04/l-autonomie-ou-rien-par-le-comite-erotique-revolutionnaire.html


    #krisis #capitalisme #social_démocratie #théorie_critique

    Notre révolte déferle, désormais. Notre désir de vivre, notre passion de vivre, notre énergie érotique, celle d’Eros comme pulsion de vie, réprimée durant des années, contenue dans une impuissance politique et une politique de l’impuissance, ne peut désormais plus être endiguée. On nous croyait mort, on nous voulait mort, nous voici debout. On voulait restreindre notre puissance d’agir aux mornes journées électorales de la République, voilà que nous l’occupons chaque nuit, comme place de la Commune, comme point de départ vers de multiples insurrections. Ce sont des milliers de vies qui se lèvent, chaque nuit, jusqu’au bout de la nuit, jusqu’au bout de toutes les nuits.