SEZ in Berlin-Friedrichshain: Zwangsräumung läuft aktuell
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Sport- und Erholungszentrum
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(24266185)
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vom Gertichtsvollzieher geöffnet und im Grundbuch auf BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH eingetragen
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1.10.2024 von Christian Gehrke - Nach dem Streit mit dem früheren Eigentümer hat das Land Berlin am Dienstag das SEZ in Friedrichshain zwangsräumen lassen. Unsere Reporter waren vor Ort.
Das ehemalige SEZ in der Landsberger Allee in Berlin-Friedrichshain wurde am Dienstag zwangsgeräumt. Die Polizei leistete dazu Amtshilfe und war mit 60 Kräften vor Ort. Der Gerichtsvollzieher und die Polizisten trafen gegen neun Uhr ein. Die Räumung dauerte bis etwa 16.30. Die Tür des Gebäudes wurde für die Zwangsräumung aufgeflext. Das Land Berlin darf nach einem langen Rechtsstreit wieder über das Gebäude verfügen. Doch der ehemalige Eigentümer Rainer Löhnitz soll den Zugang zum Gelände verweigert haben, hieß es. Ob Löhnitz auch am Dienstag vor Ort war, ist unbekannt. Gesehen wurde er jedoch weder von der Polizei noch von den anwesenden Pressevertretern.
Polizeisprecher Martin Halweg sagte auf Anfrage der Berliner Zeitung am Dienstagvormittag: „Es kam zu keiner Gegenwehr oder Störungen, weder im Gebäude noch davor. Der Gerichtsvollzieher konnte das Gelände betreten und seines Amtes walten.“ Weil das gesamte Gebäude mit zahlreichen Räumen 47.000 Quadratmeter sehr groß sei, habe sich die Übernahme durch den Gerichtsvollzieher über mehrere Stunden hingezogen. Auch mehrere Nebengebäude sowie das gesamte Außengelände musste begangen werden, so Halweg.
„Das Objekt wurde nun vollständig an das Berliner Immobilienmanagement (BIM) übergeben. Ein Sicherheitsdienst übernimmt die weitere Sicherung“, teilte der Sprecher weiter mit.
Die Polizei Berlin ist am Dienstag mit 60 Leute vor Ort, um die Räumung zu begleiten. Markus Wächter/Berliner Zeitung Viele Erinnerungen hängen an dem früheren Sport- und Erholungszentrum (SEZ) Markus Wächter/Berliner Zeitung Die Schlösser werden teils mit Gewalt geöffnet.Markus Wächter/Berliner Zeitung Ein Facharbeiter flext für den Gerichtsvollzieher und die Polizei die Tür auf. Markus Wächter/Berliner Zeitung Die Polizei begleitet die Zwangsräumung am Dienstag: Trauriges Ende für das frühere DDR-Vorzeigebad Markus Wächter/Berliner ZeitungNeben dem Gerichtsvollzieher war die Chefin des BIM, Birgit Möhring, vor Ort sowie frühere Mieter des Gebäudes. Auch Vertreter des Landes Berlin begleiteten die Räumung.
Viele Menschen im Osten identifizieren sich mit dem früheren Sport- und Erholungszentrum (SEZ). 1981 von Erich Honecker eröffnet, musste es 2002 schließen. Dementsprechend groß war die Trauer bei Menschen, die die Räumung begleiteten. „Schade, dass es abgerissen wird. In den 80ern war ich mal da. Leider ja wie so viele alte DDR-Gebäude. Mir wäre es lieber, sie würden es wieder aufbauen. Gibt ja nur noch wenige solche Orte. Unsereiner wird da ja leider nicht gefragt“, sagte Manfred Kossakowski. Der 65-Jährige arbeitet bei einem Schlüsseldienst und unterstützte die Polizei und den Gerichtsvollzieher bei der Zwangsmaßnahme am Dienstag.
Wann wird das SEZ in Berlin-Friedrichshain abgerissen?
Leer stehende Räume des ehemaligen Spaßbades wurden bis zuletzt vermietet. Diese Mieter und SEZ-Fans wehren sich gegen Zwangsräumung mit Petitionen und Demos. Natürlich wollen sie auch einen Abriss, für den es noch keinen Zeitplan gibt, stoppen. Bei der Zwangsräumung am Dienstagmorgen waren jedoch keine Demonstranten zu sehen. Lediglich gegen 14 Uhr kamen knapp 20 Personen eines Unterstützervereines des SEZ, so Polizeisprecher Halweg. „Das war aber keine Demonstration, sie haben sich nur das Geschehen angeschaut und sind dann wieder verschwunden.“ Es sei habe auch keine Ausrufe, Sprechchöre oder Transparente gegeben, so Halweg weiter.
Das Grundstück in Friedrichshain war 2003 vom Land Berlin unter Mithilfe des damaligen Finanzsenators Thilo Sarrazin an Löhnitz verkauft worden – für einen symbolischen Euro. Das renommierte DDR-Freizeitbad, das nach der Wende jahrelang Verluste machte, war im Dezember 2002 geschlossen worden. Der Käufer wurde damals verpflichtet, bis 2007 wieder einen Badebetrieb im SEZ zu schaffen. Doch irgendwie stockten die Pläne. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um die Nutzung und einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) verfügt das Land seit vergangenem Jahr nun wieder über das Grundstück. Anfang 2024 wurde bekannt, dass Berlin das Haus abreißen möchte, um Hunderte Wohnungen und eine Schule zu bauen.
Eine Umsetzung des Bebauungsplans, für den der Abriss des SEZ notwendig ist, bedeute nicht, dass die Geschichte des Ortes negiert werde, heißt es vonseiten des Senats. Es sei eine Studie zur historischen Entwicklung des Standorts erarbeitet worden, die für die Dokumentation der Entwicklung des Bereiches eine Grundlage darstellen könne. Vor dem Abriss des Gebäudes werde deshalb geprüft, ob wesentliche identitätsstiftende Merkmale erhalten werden könnten.
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