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  • Berlin: So viele Wohnungen stehen leer - aktuelle Zahlen
    https://www.berliner-zeitung.de/news/berlin-zehntausende-wohnungen-stehen-leer-einige-bezirke-eher-untae

    8.11.2024/von Maria Windisch - Die Wohnungsnot in Berlin ist real. Dennoch stehen Tausende Wohnungen leer. Obwohl Leerstand möglicherweise gesetzeswidrig ist, werden einige Bezirke wenig aktiv.

    Eigentlich sollen in Berlin gesetzliche Maßnahmen gegen leer stehende Wohnungen helfen. Wie nun bekannt wurde, setzen die verschiedenen Berliner Bezirke die Vorgaben mit einem höchst unterschiedlich intensiven Einsatz um. Das geht aus einer schriftlichen Anfrage des Linken-Abgeordneten Niklas Schenker an den Berliner Senat hervor.

    Demnach seien laut dem Senat im Jahr 2024 bereits 3193 Amtsverfahren nach dem Zweckentfremdungsverbot eingeleitet worden. Im vergangenen Jahr waren es noch ein paar Hundert mehr, nämlich 3594. Die Jahre davor pendeln sich ungefähr ebenso in dieser Größenordnung ein.

    Nach letzten Zahlen des Amtes für Statistik standen im Jahr 2022 in der Hauptstadt insgesamt 40.681 Wohnungen leer. Das entspricht einer Quote von zwei Prozent. Knapp 12.000 dieser Wohnungen waren dabei sogar länger als zwölf Monate unbewohnt. Als Gründe waren in der Regel ein geplanter Bezug in den nächsten drei Monaten, laufende oder geplante Baumaßnahmen sowie ein Verkauf der Immobilien benannt.

    Wohnungsnot in Berlin: Welche Bezirke gehen stark gegen Leerstand vor?

    Den Angaben zufolge kämpft besonders das Bezirksamt von Tempelhof-Schöneberg gegen den Leerstand. Der Bezirk landet im Jahr 2023 mit 1139 Verfahren auf dem ersten Platz, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf mit 1027. Auf den hinteren Plätzen reihen sich Neukölln mit 342, Friedrichshain-Kreuzberg mit 266 und Treptow-Köpenick mit lediglich 185 Verfahren ein. In Marzahn-Hellersdorf wurden im vergangenen Jahr sogar keine oder kaum Verfahren eingeleitet. Bei einem Blick auf die aktuellen Zahlen aus dem laufenden Jahr 2024 ist allerdings zu erkennen, dass plötzlich 730 Verfahren eingeleitet wurden – allein in Marzahn-Hellersdorf.

    Grund für die niedrigen Zahlen in einigen Bezirken ist, dass es keinen Leerstand gibt oder die zuständigen Bezirksämter dem nicht so nachgehen. Steglitz-Zehlendorf kommt so auch auf lediglich 78 Maßnahmen im Jahr 2023 und im aktuellen Jahr erst auf acht. Der Bezirk Spandau gab indes nur Zahlen für das Jahr 2023 an, damals waren es 38 Verfahren.

    Nach Angaben des Senats liegt ein relevanter Leerstand vor, wenn Wohnraum länger als drei Monate leer steht und in dieser Zeit auch tatsächlich frei ist. „Es liegt ausnahmsweise keine Zweckentfremdung vor, wenn Wohnraum zügig umgebaut, instand gesetzt oder modernisiert wird und deshalb bis zu zwölf Monate unbewohnbar ist und leer steht.“ Dies bedürfe dann allerdings einer Genehmigung des zuständigen Amts. Demnach unterliege ein erheblicher Teil des Leerstands in Berlin angeblich nicht dem Zweckentfremdungsrecht.

    #Berlin #Immobilien #wohnen #Leerstand