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Agent d’ingérence étrangère : Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren, müssen Männer mit Bärten sein. Jan und Hein und Klaas und Pit, die haben Bärte, die haben Bärte. Jan und Hein und Klaas und Pit, die haben Bärte, die fahren mit.

  • Weil ein DDR-Stempel fehlt : Rentnerin aus Marzahn verliert nach 50 Jahren ihr Zuhause
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/zwangsversteigerung-li.2315820

    Les nantis continuont leur campagne contre la propriété des citoyens de l’état socialiste allemand. A cause d’un vice de procédure en #RDA pendants l’achat de sa maison il.y a cinquante ans une vendeuse à la retraite perd sa maison qui sera mise aux enchères au profit des descendants des proproétaires du terrain à l’époque nazie.

    14.4.2025 von Carola Tunk - Das Grundstück der Marzahnerin Kornelia Rienecker wird zwangsversteigert. Der Grund klingt absurd und hat mit einem fehlenden Stempel aus DDR-Zeiten zu tun.

    Um den Papierkram hat sich immer ihr Mann gekümmert. Und genau das wird Kornelia Rienecker aus Berlin-Marzahn nun zum Verhängnis, denn das Grundstück, auf dem ihr Häuschen steht, wird zwangsversteigert. Nun liegen ihre Nerven blank. Und all das nur, weil ein kleiner Stempel aus DDR-Zeiten unter einem Dokument fehlt, um das sich ihr verstorbener Mann nicht richtig gekümmert hat.

    Kornelia Rienecker hebt ihre Dokumente stets in Klarsichtfolien auf – und legt sie dann in den Schrank. Abheften ist ihre Sache eher nicht. Sie ist gelernte Verkäuferin, hat später aber in der Altenpflege gearbeitet. Ihr Mann war Koch. Ganz normale Leute, keine Papiertiger.

    Den Kaufvertrag für ihr Haus aus dem Jahr 1974 hat Kornelia Rienecker noch, genauso wie die dafür nötige Verzichtserklärung der Tochter des Vorbesitzers. Allerdings fehlt auf dem Dokument der Stempel eines Notars. Sie sagt, erst habe sich ihr Mann zwar noch um den Stempel bemüht, doch als es nicht sofort klappte, habe er es gut sein lassen.

    Bürokratie hat keine so große Rolle gespielt

    Sich in der DDR polizeilich umzumelden, sei kein Problem gewesen. „Wir sind zur Polizei, haben uns angemeldet.“ Damit war die Sache für sie erledigt. All das Bürokratische hat damals keine so große Rolle gespielt. Sie habe trotzdem über die Jahre hinweg immer Grundsteuer gezahlt.

    Nach dem Ende der DDR habe sie dann zu ihrem Mann gesagt: „Pass mal auf, wir müssen jetzt was tun, wir müssen ja unsere Tochter irgendwie absichern.“ Doch mit diesem Entschluss nahm das Unglück seinen Lauf. Sie hat sich bei den Behörden gemeldet. Die Idee war, dass die Tochter ins Grundbuch eintragen wird. Da wurde klar: Es gab gar keinen Grundbucheintrag auf ihre Familie. Anschließend suchten die Gerichte nach den Erben der Vorbesitzer – sie wurden gefunden. Am Ende verlangten die Erben viel Geld für das Grundstück. Eine erste Zwangsversteigerung 2023 scheiterte, weil zu wenig Geld geboten wurde – die Erben wollen mehr. Ein Nachkomme verlange gar eine Million Euro. Für Kornelia Rienecker unvorstellbar.

    Die 70-Jährige scheint sich nun für ihr früheres Ich zu schämen, dafür, dass sie sich nicht um die Buchhaltung gekümmert hat: „Wenn da ein Älterer ist, der dir alles aus der Hand nimmt, wie willst du das denn lernen?“ Es bricht aus ihr heraus: Sie sei erst richtig selbstständig geworden, als ihr Mann vor ein paar Jahren schwer erkrankt sei. Die Tränen laufen über ihr Gesicht. „Ich kann nicht mehr.“

    Anfangs sei sie noch sauer auf ihren Mann gewesen, inzwischen nicht mehr. Das sei alles so „larifari“ gewesen. „Aber so war er auch, so war sein Charakter“, sagt die Frau. Der Mann ist seit acht Jahren tot, ihre Tochter seit zwei. Doch es gibt kein Zurück. Nun sucht sie eine Wohnung, denn aus ihrem Häuschen, in dem sie seit einem halben Jahrhundert lebt, muss sie raus. Am 12. Mai soll die zweite Zwangsversteigerung stattfinden.

    Der Wunsch der Enkeltochter

    „Ich werde jetzt Uroma im Juli, und meine Enkeltochter hat schon gesagt: Ach Oma, es wäre so schön, wenn das Baby hier auch groß werden könnte, so wie ich“, sagt Kornelia Rienecker, doch Hoffnung hat sie kaum.

    Garten und Haus sind liebevoll dekoriert, an den Wänden hängen Bilder von Rieneckers Liebsten, auf den Möbeln stehen Porzellanhäschen und Eierlikör-Naschereien bereit. Draußen befindet sich ein Swimmingpool, der nicht mehr genutzt wird. Auf dem etwa 1300 Quadratmeter großen Grundstück verkaufte das Ehepaar früher außerdem frisch gezapftes Bier und heiße Bockwurst an die Nachbarschaft.

    Die Anwaltskosten, die sie bereits hat zahlen müssen, gehen in die Tausende. Heute sagt Kornelia Rienecker, das Geld hätte sie lieber für Reisen ausgegeben sollen. Sie habe nun einen neuen Lebenskameraden, eine Stütze. Doch auch sie selbst hat aus der Situation gelernt: „Ich bin jetzt ein bisschen genauer mit den Sachen.“

    #DDR #contre-révolution #capitalisme