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  • Nach Razzia im Artemis: Anwohner der Kurfürstenstraße in Berlin-Schöneberg befürchten noch mehr Prostitution - Berlin - Aktuelle Nachrichten - Berliner Morgenpost
    http://www.morgenpost.de/berlin/article207431361/Kurfuerstenstrassen-Anwohner-befuerchten-noch-mehr-Prostitution.html

    Der Straßenstrich in der Kurfürstenstraße wurde lange von den Anwohnern und Geschäftsleuten ertragen. Doch es geht nicht mehr. Sie haben den Arbeitskreis „Gegen den Strich – Sperrgebiet Tiergarten Süd“ gegründet und eine Unterschriftenaktion gestartet. Sie fordern Regeln im Kiez, mit denen alle leben können. Mehr als 1000 Unterschriften haben sie bereits. Damit soll der Druck auf die Politik erhöht werden.
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    Gerade nach den Razzien im Großbordell Artemis sind die Befürchtungen groß, dass noch mehr Frauen auf den Straßenstrich drängen. „Ich hoffe, dass wir mit der Schließung des Artemis nicht einen höheren Druck auf die Straßenprostitution in Berlin bekommen“, sagt auch Christian Hanke (SPD), Bezirksbürgermeister in Mitte. Kriminalität müsse von der Polizei bekämpft werden, ob im Bordell oder an der Kurfürstenstraße. Dieser Aufgabe stelle sich die Polizei in der Kurfürstenstraße kontinuierlich. Fast 600 Prostituierte waren laut Polizeiangaben 2015 an der Kurfürstenstraße tätig. Sie kommen vor allem aus Ungarn, Rumänien und Bulgarien aber auch aus Ghana, Uganda, Lettland, Weißrussland und Serbien.

    Seit 2007 kommen immer mehr Frauen aus Osteuropa

    „Wir haben nichts gegen das Gewerbe solange es die freie Entscheidung der Frauen ist“, sagt eine Geschäftsfrau, die im Arbeitskreis aktiv ist. Ihren Namen will sie nicht nennen – auch alle anderen nicht. „Aus Angst“, erklärt eine Büroangestellte. Sie ist im Kiez aufgewachsen und wohnt heute noch dort. Früher, so erzählt sie, seien alle gut ausgekommen. Man kannte die Prostituierten und wechselte auch mal ein Wort.

    Die Veränderung hätte im Jahr 2007 begonnen, sagen die beiden Frauen. Zahlreiche Frauen aus Osteuropa würden heute unter der Aufsicht ihrer gewaltbereiten Zuhälter um ihre Freier buhlen. Ob arabische Großfamilien, das Rockermilieu oder Drogenringe – sie wissen nicht, wer im Hintergrund den Straßenstrich organisiert und das Geld kassiert. Genau deshalb haben sie Angst, ihre Namen zu nennen.

    #Berlin #Schöneberg #Tiergarten #Prostitution #Kurfürstenstraße