Taxi

Reality Check - Geschichten rund ums Taxi in Berlin und weltweit - Materialsammlung, Bilder, Videos, Texte

  • Havelinseln und Havelfähren in Berlin und Potsdam
    http://berlin.bahninfo.de/inselwannsee.html


    Billig aufs Wasser. Klasse Artikel. Für Ausflüge.

    Die Personenschifffahrt der BVG wurde im Jahre 1944 ins Leben gerufen. Auf Grund von Treibstoff- und Reifenmangels im Krieg musste die Buslinie 34 (heute 134) von Pichelsberg nach Kladow eingestellt werden. Als Ersatzverkehr wurden am 26. Juni 1944 zwei Fährlinien (zum Bustarif) mit 16 von Reedereien angemieteten Schiffen eingerichtet:
    Die Linie 1 verkehrte von Kladow nach Wannsee (3,8 km) in 17 Minuten und die Linie 2 verkehrte von Kladow bis zur Stößchenseebrücke/Heerstr. (9,1 km) in 65 Minuten.
    Ein paar Tage später, am 5. Juli, wurden die Linien 1 und 2 zusammengefasst.
    Die Fährlinie verkehrte jetzt von der Stößenseebrücke bis nach Wannsee mit den Anlegestellen Schildhorn, Akademie (später Gatow), Badewiese, Gatow (später Fliegerhorst), Kladow, Heckeshorn.
    Die Fähren verkehrten alle 30 Minuten zwischen 5 und 22 Uhr. Im Oktober 1944 musste der Takt wegen Personalmangels auf 120 Minuten am Sonntag und auf einen werktäglichen 60-Minuten-Takt ausgedünnt werden.
    Zwischen Weihnachten 1944 und dem 9.Februar 1945 ruhte der Verkehr auf den Fährlinien, da die Havel zugefroren war. Wegen der schweren Kampfhandlungen in Berlin ruhte der Schiffsverkehr abermals zwischen dem 20. April und dem 31. Mai 1945 [2].Vor Kriegsende verkehrten zuletzt 24 Schiffe, nach Kriegende nur noch ein Drittel davon. Der Fahrpreis betrug 20 Pfennige.

    Im Sommer 1945 wurde der Anleger Heckeshorn stillgelegt, da dort bei Kriegsende Munition versenkt wurde, im Februar 1946 wurde auch die Station Schildhorn aufgegeben (aber aufgrund Fahrgastmangels).
    Im Juli 1946 wurden zwei Fährschiffe von den Alliierten beschlagnahmt, sodass kurzfristig der Verkehr zwischen Kladow und Heerstr. eingestellt werden musste. Im Oktober 1946 konnte aber dann der Verkehr wieder aufgenommen werden. Anfang 1947 standen der BVG fünf Schiffe zur Verfügung, sodass ein 90-Minuten-Takt gefahren werden konnte.
    Während der Blockade 1948/49 gab es wieder zwei Linien, die getrennt zwischen Stößenseebrücke und der Gatower Badewiese sowie zwischen Kladow und Wannsee verkehrten. Zwischen Wannsee und Kladow war 1949 alle Stunde ein Schiff und zwischen Kladow und der Stößenseebrücke alle zwei Stunden unterwegs [2]. Am 3. Oktober 1949 wurde der Abschnitt Stößchenseebrücke-Kladow aufgegeben. Die Fähre Kladow-Wannsee verkehrt seit diesem Tage im Studentakt bis heute. Im Mai 1956 wurde die Fährlinie von der Stern- und Kreisschifffahrt übernomen, darf aber bis heute zum BVG-Tarif genutzt werden.
    Die Fähre trägt seit 2. Juni 1991 die Bezeichnung F10. Sie verkehrt bis heute stündlich werktags zwischen 6 und 19 Uhr (im Winter bis 18 Uhr), samstag von 7 bis 19 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr (im Winter bis 16 Uhr) [3]. Seit Januar 2014 verkehrt ein neues eigens für die Fährlinie konzipiertes Schiff namens „Wannsee“ in Dienst gestellt, leider ohne Sonnendeck.

    Fahrpreis: Alle BVG- oder VBB-Zeitkarten bzw. Einzeltickets gültig.

    #Berlin #Wannsee #Kladow #Ausflug #Fähre #Dampferfahrt