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Agent d’ingérence étrangère : Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren, müssen Männer mit Bärten sein. Jan und Hein und Klaas und Pit, die haben Bärte, die haben Bärte. Jan und Hein und Klaas und Pit, die haben Bärte, die fahren mit.

  • La deuxième vie de Hans Landa - un ancien SS devient le plus célèbre spécialiste de la langue et litérature francaise dans l’Allemagne d’après guerre.
    http://www.jungewelt.de/m/artikel/291657.eine-deutsche-karriere.html

    »Der Fall Jauß«, das ist erstens die steile Karriere des am 12.12.1921 geborenen und am 1.3.1997 gestorbenen Konstanzer Romanisten Hans Robert Jauß als hochdekorierter SS-Hauptsturmführer. Jauß begann im Zweiten Weltkrieg 17jährig seine Laufbahn im SS-Regiment »Deutschland«, worauf seine Dienste in der SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade »Nederland« und in der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division »Nordland« folgten. Er schulte dann ideologisch die aus frankophonen ausländischen Nazisympathisanten bestehenden SS-Verbände der Grenadierdivision »Charlemagne« und nahm aktiv an der Belagerung Leningrads sowie an der »Bandenbekämpfung« auf dem Balkan, d.h. möglicherweise an der Niedermetzelung sowjetischer und jugoslawischer Partisanen durch die ob ihrer Bestialität berüchtigten SS-Divisionen, teil.

    Der Potsdamer Romanistikprofessor Ottmar Ette zählt im Stakkato einer Kurzliste die Höhepunkte von Jauß’ Karriere unterm Hakenkreuz als »nach Aktenlage« jüngstem Hauptsturmführer der gesamten SS auf: Jungzugführer der HJ, Eintritt in die freiwillige Waffen-SS-Verfügungstruppe, SS-Anwärter 1939, SS-Schütze 1940, SS-Sturmmann 1940, SS-Unterscharführer 1941, SS-Untersturmführer 1941, SS-Obersturmführer 1943, SS-Hauptsturmführer 1944. Seine Orden und Auszeichnungen: Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze 1941, EK 2. Klasse 1942, EK 1. Klasse 1943, Deutsches Kreuz in Gold 1944.

    »Der Fall Jauß« ist zweitens die wissenschaftliche Karriere dieses Romanisten, der in der BRD zum führenden Literaturtheoretiker aufstieg. Er entwickelte in seinem berühmten Vortrag von 1967 »Literaturgeschichte als Provokation der Literaturwissenschaft« die sogenannte »Rezeptionsästhetik« an der neu gegründeten, den traditionalistischen Ballast konservativ-deutscher Observanz abwerfenden Reformuniversität Konstanz, die er u.a. mittels der von ihm mitgegründeten Forschungsgruppe »Poetik und Hermeneutik« grundlegend modernisierte. Seine Lehre, die die altväterliche Produktionsästhetik ablösen wollte und den Hauptakzent literarischer Wirkung in die Rezeption des Lesers verlegte, fand in den philologischen Abteilungen der Geisteswissenschaften weltweit Eingang in Lehre und Forschung.

    #lettres #nazis