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  • Vergnügungsetablissement „Flora“ am Luisenplatz - blog.klausenerplatz-kiez.de
    http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archive/2016/10/31/strasse_und_platze_vergnuegung

    Wer den Luisenplatz – 1806 benannt nach Prinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz (1776-1810), Frau von Kg. Friedrich-Wilhelm III. – wer also den Luisenplatz in Charlottenburg sucht, wird ihn wahrscheinlich nicht finden. Er tritt nämlich ganz unplatzmäßig in Erscheinung: einerseits als die von einigen Wegen durchzogene Rasenfläche vor dem östlichen Schloßflügel, dem Knobelsdorff-Flügel, sowie andererseits als das daran angrenzende Stück Straße, das die Kaiser-Friedrich-Straße mit der #Schloßbrücke verbindet.

    Und wer das Vergnügungsetablissement „Flora“ sucht – zwischen dieser „Platz“straße und der Wintersteinstraße (damals: Spreestraße) –, wird es überhaupt nicht finden, da es bereits 1904 abgerissen und gesprengt wurde. Und dabei war es seinerzeit doch das bombastischste seiner Art weit und breit. Allein sein Hauptsaal, der „Kaisersaal“ (ausgestattet mit einer Bühne für Opernaufführungen), maß 45 x 23 Meter und war auch 23 Meter hoch – zur Zeit der Eröffnung am 22. Mai 1874 der größte Festsaal des Deutschen Reiches (damals noch von der Maas bis an die Memel), mit Platz für 10 bis 12 Tausend Menschen. Hinzu kam ein Palmenhaus (28 x 70 Meter) und eine Gartenanlage mit großer Fontäne, es gab große Pflanzenschauen, „Gondelflüge“ mit einem Ballon vom Garten aus (1875) und 1881 das erste Fahrradrennen auf Hochrädern (denen erst ab 1890 die Niederräder den Rang streitig zu machen begonnen, was dazu führte, daß Hochradfahren heutzutage eine Randsportart ist). Im selben Jahr trat auch der berühmte Bisonjäger William Frederick Cody (1846-1917), genannt Buffalo Bill, in der „Flora“ auf – ohne Sitting Bull (1831-1890), der sich gerade dem US-Militär ergeben hatte und erst 1885 unter Vorspiegelung falscher Tatsachen dazu verleitet worden war, als Statist an Codys Wild-West-Show teilzunehmen. Eine weitere Sensation für das Berliner Publikum waren die „Aschanti-Neger“ im September 1887.

    Die Anfangszeit | Berliner Philharmoniker
    https://www.berliner-philharmoniker.de/geschichte/anfang

    14. Mai 1882 - 4. September 1882
    Im Festsaal der Flora, einem großen Vergnügungsetablissement mit Festsaal, Palmengarten und Gaststätten zwischen dem Spreeufer und dem Luisenplatz konzertiert das Orchester nun als „vormals Bilse’sche Kapelle“ unter Ludwig von Brenner im Sommer täglich.

    Vergnügungsstätte „Flora“ :-< Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf von A bis Z
    http://www.luise-berlin.de/lexikon/chawi/v/vergnuegungsgaststaette_flora.htm

    Die V. wurde von 1872 bis 1874 nach den Entwürfen des Architekten Johannes Otzen zwischen Spree, Brauhofstraße, Luisenplatz und Wintersteinstraße im Stil der italienischen Renaissance errichtet. Als Bauherr trat die Aktiengesellschaft „Flora“ in Erscheinung. Zu ihren Gründern zählten der Unternehmer Johann Anton Wilhelm Carstenn, der Bankier und Weingroßhändler F. W. Krause (1802-1877), der Großgrundbesitzer Fürst Wilhelm Malte von Putbus (1833-1907) und Polizeipräsident Günther Carl Lothar von Wurmb (1824-1890). Der Hauptsaal der am 22.5.1874 eröffneten Vergnügungsstätte verfügte über eine Fläche von 45 m x 23 m und war 23 m hoch. Damit war er der bis dahin größte Festsaal Deutschlands. An der Längsseite schloss sich hinter einer mit sechs Glastüren versehenen gläsernen Wand das Palmenhaus (ein Gewächshaus mit einer Fläche von 28 m x 70 m) an. An der Stirnseite des Festsaales befand sich eine Bühne für Opernvorstellungen. Die Fassade des Bauwerks bestand aus hellgelben Greppiner Ziegeln und war reich verziert. Zu den Attraktionen des Lokals gehörten „Gondelflüge“ mit einem Ballon, die beliebten Pflanzenschauen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preußischen Staaten sowie Rennen für Hochräder. Auch die Mitglieder der kaiserlichen Familie gehörten zu den Gästen der Vergnügungsstätte. Unter dem Patronat des preußischen Prinzen Heinrich (1862-1929) fand hier vom 7. bis 22.3.1903 die Deutsche Automobil-Ausstellung statt. Das Unternehmen gehörte zu den bedeutendsten Spekulations- und Pleiteobjekten der Gründerzeit und erwies sich als unrentabel. Im Frühjahr 1904 musste es abgerissen werden. Auf seinem Gelände entstand ein Wohnviertel mit innerstädtischem Charakter.

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