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  • BVG zieht Bilanz: Rufbus Berlkönig zählt eine Million Fahrgäste im ersten Jahr | rbb24
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    Sendung: Inforadio, 07.09.2019. 7.00 Uhr - Die schwarzen Berlkönig-Kleinbusse sind in der östlichen Berliner Innenstadt kaum noch zu übersehen. Die Betreiber haben nun nach einem Jahr eine erste Zwischenbilanz gezogen - und sind zufrieden. Doch der Taxi-Konkurrent ist nicht unumstritten.

    In den Berliner Rufbus Berlkönig sind nach Angaben des Betreibers BVG seit dem Start vor einem Jahr rund eine Million Fahrgäste eingestiegen. „Wir glauben, dass das ein Erfolg ist“, sagte Petra Nelken, die Sprecherin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), der Deutschen Presse-Agentur. „Der Berlkönig hat gezeigt: In einer Großstadt funktioniert das.“

    Gute Auslastung

    Der digitale Rufbus-Dienst ist seit dem 7. September 2018 in der östlichen Berliner Innenstadt unterwegs. Fahrgäste buchen die Fahrt per App. Ein Computer berechnet die Route so, dass mit wenigen Umwegen möglichst viele Fahrgäste eingesammelt werden. Das Versuchsprojekt ist für bis zu vier Jahre genehmigt.

    Bei vier von fünf Fahrten sitzt nach BVG-Angaben mehr als ein Fahrgast im Wagen. In jedem zweiten Berlkönig sitzen mindestens zwei Fahrgäste, die unabhängig voneinander gebucht haben und deren Anfragen gebündelt wurden. Dieses sogenannte „Ride-Sharing“ ist eines der wesentlichen Argumente der Berlkönig-Befürworter: Im Juli - nach BVG-Angaben ein typischer Monat - lag die Quote bei 52 Prozent.

    Kritiker befürchten Konkurrenz für Bus und Taxi

    Besonders gefragt ist der Berlkönig bei Nachtschwärmern. Am späten Donnerstag, Freitag und Samstag steige die Auslastung auf 75 Prozent. „Das sind die Partyhüpfer“, sagte Nelken. Gäbe es den Berlkönig nicht, wären die meisten mit Auto oder Linienbus gefahren, sagte sie mit Verweis auf Befragungen.

    „Wir können uns eine Ausweitung vorstellen, das muss aber der Senat entscheiden.“ Doch in der rot-rot-grünen Koalition hat das Projekt auch Kritiker. Sie betrachten den Berlkönig als Konkurrenten für Linienbusse, Bahnen und Taxis und meinen, dass der Rufbus zusätzlichen motorisierten Verkehr erzeuge. Die Deutsche Bahn hat mit dem Ruftaxi-Dienst CleverShuttle ein ähnliches Ride-Sharing-Angebot in Berlin, aber auch in anderen Großstädten am Start.

    Elektronisch bis Ende 2020

    Geplant ist, die Berlkönig-Flotte bis Ende 2020 komplett auf Elektrofahrzeuge umzustellen, wie Nelken sagte. Derzeit ist jeder zweite der 156 Berlkönige vollelektrisch unterwegs.

    Hinter dem Dienst steht neben der BVG ViaVan, ein Gemeinschaftsunternehmen von Mercedes-Benz und dem US-Unternehmen Via. Es hat ähnliche Dienste schon in Amsterdam und London sowie in den US-Städten Chicago, New York und Washington eingeführt.

    Ausweitung ins Berliner Umland geplant

    Zu den Geschäftszahlen machte die BVG keine Angaben. ViaVan betreibt den Berlkönig demnach auf eigene Rechnung. Bisher sei der Berlkönig ein Forschungsprojekt, hatte die BVG kürzlich auf eine Anfrage des Abgeordnetenhauses geantwortet: „Wirtschaftlichkeit steht in dieser Lernphase nicht im Vordergrund.“

    Seit August gibt es einen Berlkönig BC, die Variante für den Stadtrand zwischen #Schulzendorf (Dahme-Spreewald) und dem Berlin-Neuköllner Ortsteil Rudow. Verhandelt wird über weitere Verbindungen von #Leegebruch (Oberhavel) und #Heiligensee zum U-Bahnhof #Alt-Tegel und zwischen #Altlandsberg (Märkisch-Oderland) und der U-Bahn-Endstation #Hönow.

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