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Agent d’ingérence étrangère : Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren, müssen Männer mit Bärten sein. Jan und Hein und Klaas und Pit, die haben Bärte, die haben Bärte. Jan und Hein und Klaas und Pit, die haben Bärte, die fahren mit.

  • Legendärer Rebell
    Zum Tod des nicaraguanischen Exguerillaführers Edén Pastora
    https://www.jungewelt.de/artikel/380592.nachruf-legend%C3%A4rer-rebell.html

    Der unter seinem Kampfnamen »Comandante Cero« bekanntgewordene nicaraguanische Guerillaführer Edén Pastora Gómez, legendärer Rebell und Minister der sandinistischen Regierung, ist am Dienstag im Alter von 83 Jahren in Managua an einem Herzinfarkt verstorben. Um den Exguerillero, eine der widersprüchlichsten Persönlichkeiten der lateinamerikanischen Linken, ranken sich auch nach seinem Tod unterschiedliche Gerüchte und Bewertungen. Während Nicaraguas Präsident Daniel Ortega, der von Pastora nach dem Erfolg im gemeinsamen Kampf gegen Diktator Anastasio Somoza vorübergehend bekämpft worden war, den Verstorbenen als »Helden« würdigte und Vizepräsidentin Rosario Murillo ihn gar zur »Legende im ewigen Heldenhimmel« emporhob, bezeichnete Costa Ricas rechtsgerichtete Expräsidentin Laura Chinchilla ihn als »Verräter«.

    Auch um die Todesursache gibt es Spekulationen. Álvaro Pastora, ein Enkel des Verstorbenen, hatte die Öffentlichkeit darüber informiert, dass sein Großvater Anfang Juni mit einer Lungenentzündung in ein Militärkrankenhaus Managuas eingeliefert worden und dort schließlich einem Herzinfarkt erlegen war. Rechte Oppositionelle, die der Regierung vorwerfen, das Ausmaß der Coronainfektionen zu verschleiern, verbreiteten dagegen, Pastora sei an ­Covid-19 gestorben. Obwohl die Witwe dies sofort energisch dementierte und zahlreiche Medien, darunter die New York Times, die Angaben der Familie korrekt vermittelten, kursiert die Unterstellung online weiter.

    Mit 25 Jahren hatte sich der 1937 in Ciudad Darío geborene Pastora der 1961 von dem Marxisten Carlos Fonseca gegründeten Befreiungsbewegung »Frente Sandinista de Liberación Nacional« (FSLN) angeschlossen. Weltweit bekannt wurde er im August 1978, als er unter dem Namen »Comandante Cero« mit Verbündeten den Nationalpalast in Managua stürmte. Ziel der spektakulären Aktion war es, gefangene Guerilleros im Austausch gegen Abgeordnete, unter denen sich auch Angehörige Somozas befanden, freizupressen. Elf Monate später wurde der Diktator von aufständischen Volksmassen unter Führung der Sandinisten gestürzt. Pastora wurde unter Präsident Ortega zunächst stellvertretender Innenminister und später Vizeverteidigungsminister.

    Über die Gründe für ein bald folgendes Zerwürfnis mit den FSLN-Comandantes gibt es unterschiedliche Darstellungen, die von verletzten Eitelkeiten bis zu politischen Differenzen reichen. Im Juli 1981 trat Pastora als stellvertretender Verteidigungsminister zurück und ging nach Costa Rica ins Exil. Von dort trat er mit einer kleinen konterrevolutionären Gruppe, der »Alianza Revolucionaria Democrática«, den bewaffneten Kampf gegen die Sandinisten an. Er bestritt jedoch die ihm unterstellte Zusammenarbeit mit der CIA. Als die USA 1986 vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen ihrer Rolle im Contra-Krieg verurteilt wurden, kehrte Pastora den Konterrevolutionären endgültig den Rücken.

    Nachdem Ortega und die FSLN die Wahlen im Februar 1990 gegen die rechte Verlegerin Violeta de Chamorro und deren von den USA unterstütztes antisandinistisches Oppositionsbündnis verloren hatten, kehrte Pastora in sein Heimatland zurück. Nach Ortegas Wiederwahl 2006 bereinigten die beiden Comandantes ihre alten Differenzen. Pastora, der sich von den früheren Contra-Aktivitäten und den USA distanziert hatte und die FSLN erneut unterstützte, erhielt 2010 einen leitenden Regierungsposten im Verwaltungsbezirk Río San Juan, wo er sich 2011 in einem Grenzstreit mit Costa Ricas damaliger Präsidentin Chinchilla anlegte. Im Gegensatz zu ihr drückte Venezuelas Präsident Nicolás Maduro »dem Volk, der Regierung und allen militanten Sandinisten in Nicaragua« seine »tief empfundene Trauer über den Tod des Comandante Cero« aus. Dessen legendäre Parlamentsbesetzung sei »ein Symbol des Widerstandes und des Sieges der lateinamerikanischen Völker über die imperiale Unterdrückung«, heißt es in einem Kommuniqué des venezolanischen Außenministerium