Datenschutz und Adresshandel: Was Firmen und Behörden über Sie wissen - Selbsttest - FOCUS Online - Nachrichten
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Nie habe ich so viel Post in meinem Briefkasten gehabt, wie ab dem Zeitpunkt, an dem ich beschloss, nachzuforschen, wer mich alles kennt. Fast täglich brachte der Postbote Briefe von Firmen, Behörden und Auskunfteien im In- und Ausland vorbei.
Darin mein Name, meine Adresse, Geburtsdatum, Kontoverbindung, Telefonnummer, E-Mail-Adressen. 36 Stellen von Amazon bis zum Zoll hatte ich zuvor angeschrieben und um Auskunft über meine Daten gebeten. Das waren wahrscheinlich nicht einmal alle Unternehmen und Behörden, die mich kennen.
Und weiter :
Wer kommt wie an welche Daten?
Auskunfteien und Kreditwürdigkeit
Staat agiert oft am Rande der Legalität
Datensauger und Adresshändler
Das Datenschutzgesetz schützt nicht immer
Wie man Dateinsammlerei verhindert
Wie behalte ich die Kontrolle?
Falsche Daten müssen korrigiert werden
So nutzen Sie Ihr Auskunftsrecht
So behalten Sie Ihre Daten
Einmal im Jahr muss Ihnen jedes Unternehmen und jede Behörde auf Anfrage mitteilen, welche Daten über Sie gespeichert sind, woher diese stammen und was mit diesen Daten geschieht. Wie Sie dieses Auskunftsrecht am besten geltend machen, verraten wir auf Seite 10. Die Reaktionen der verschiedenen Stellen in unserem Selbsttest sind unterschiedlich. Positivstes Beispiel ist wohl Amazon. Der Online-Händler brauchte zwar einige Wochen für die Bearbeitung, schickte dann aber ein dickes Paket Akten, das unter anderem jeden einzelnen Bestellvorgang umfasste, inklusive Produkt, Preis und Bestellnummer. Den Mailverkehr mit dem Kundensupport schickt der Versandhändler auf Wunsch nach.
Komplette Auskunft von der Schufa
Auch die Schufa sandte auf Anfrage eine komplette Auskunft über die Scorewerte und ihre Zusammensetzung – diesen Service bietet die Auskunftei aus Kulanz sogar mehr als einmal pro Jahr an. Praktisch: Das Auskunftsersuchen ist kostenlos und inhaltlich nahezu deckungsgleich mit der Schufa-Bonitätsauskunft, die sonst 18,50 Euro kostet.
Google hat für den Datenschutz einen Online-Service: Über das Dashboard lässt sich einsehen, welcher Google-Dienst welche Daten gespeichert hat. Schwieriger liegt der Fall bei Behörden: Hier ist es wichtig, den Fragesteller eindeutig zu identifizieren, weswegen beglaubigte Kopien des Personalausweises angefordert werden.