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  • Heidelberg : Anwältin Beate Bahner in Psychiatrie eingewiesen - WELT
    https://www.welt.de/vermischtes/article207246011/Heidelberg-Anwaeltin-Beate-Bahner-in-Psychiatrie-eingewiesen.html

    Die Juristin Beate Bahner war von der Polizei in die Psychiatrie gebracht worden. Dort entschied ein Arzt, sie stationär aufzunehmen. Die Anwältin war mit einer Klage gegen die Corona-Maßnahmen bekannt geworden. Inzwischen ist sie nicht mehr in der Klinik.

    German Lawyer Who Criticised Lockdown and Called for Protest Institutionalised - Sputnik International
    https://sputniknews.com/europe/202004151078965780-beate-bahner-coronavirus-arrested

    Beate Bahner, German medical lawyer and prominent critic of Berlin’s coronavirus lockdown policies, has been committed to a psychiatric institution.

    Bahner, a 25-year veteran in her profession who has won three cases in the Federal Constitutional Court, and written five books on German medical law, has issued a number of public statements decrying the Bundesregierung’s handling of the Covid19 pandemic.

    @nepthys @klaus, vous avez une opinion sur cette personne dont les sites conspi font des gorges chaudes ? C’est la Didier allemande ?

    #journalisme_scientifique #psychiatrisation #liberté_d'expression

  • Ein Virus kennt keine Moral | Film 1986 | Moviepilot.de
    https://www.moviepilot.de/movies/ein-virus-kennt-keine-moral

    En 1986 les virus est un sujet pour la communauté LGBT. En 2020 tout le monde s’y intéresse. Voilà du progrès.

    Ein Virus kennt keine Moral ist ein Drama aus dem Jahr 1986 von Rosa von Praunheim mit Dieter Dicken, Maria Hasenäcker und Christian Kesten.
    Komplette Handlung und Informationen zu Ein Virus kennt keine Moral


    Ein Grüppchen schräger Gestalten teilt eine Gemeinsamkeit: Sie haben alle mit dem Thema Aids zu tun. Da ist einmal der schwule, aidskranke Saunabesitzer Rüdiger, der mit dem Kirchenmusikstudenten Christian liiert ist. Dieser fromme Mensch kümmert sich erfüllt von Nächstenliebe aufopferungsvoll um seinen kranken Liebsten - bis er sich selbst mit dem Virus ansteckt. Dann ist da die Ärztin Frau Dr. Blut, die als Wissenschaftlerin dem Aids-Virus auf der Spur ist und nebenbei ihren schwulen Patienten mit einer gehörigen Portion Schadenfreude die positiven HIV-Test-Ergebnisse mitteilt. Dazu kommen eine Reporterin, die als Mann verkleidet die Schwulenszene ausspioniert, sowie eine Therapeutin, die Aidskranke in die Todesmeditation einführt. Um gegen die Verbreitung des Virus anzukämpfen, beschließt die Regierung schließlich, die Infizierten auf der Insel Helgoland festzuhalten, doch dagegen wird tapfer angekämpft.


    On assiste aujourd’hui à un dilemme inconnu à l’époque du SIDA incurable - l’île de Heligoland est trop petite pour acceuillir tous les victimes du virus.

    Das deutsche Helgoland
    https://de.wikipedia.org/wiki/Helgoland#Das_deutsche_Helgoland

    1890 ging Helgoland durch den Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Vereinigten Königreich über die Kolonien und Helgoland an Preußen. Es wurde in den Kreis Süderdithmarschen in der Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert. Durch den umgangssprachlichen Namen des Vertragswerks („Helgoland-Sansibar-Vertrag“, abschätzig auch „Hosenknopfvertrag“) wurde grob vereinfacht davon gesprochen, es habe sich um einen Tausch von Sansibar gegen Helgoland gehandelt. Deutschnationale Kritiker sprachen von einem „Tausch Hose gegen Hosenknopf“ und warfen Reichskanzler Caprivi vor, nach wirtschaftlichen wie kolonialpolitischen Gesichtspunkten gescheitert zu sein. Die Helgoländer selbst wurden nicht nach ihrer Meinung gefragt. Nach Meinung der englischen wie auch der deutschen Presse und der Geheimdienste waren sie mehrheitlich dagegen, Deutsche zu werden. Allerdings waren sie von den deutschen Badegästen wirtschaftlich abhängig. Wichtig für sie war, dass sie nach dem Vertrag weiter keine Steuern zahlen mussten, die (bis heute bestehende) Zollfreiheit 20 Jahre lang garantiert wurde und erst die nach 1890 auf Helgoland geborenen Männer wehrpflichtig wurden.

    Traité Heligoland-Zanzibar
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Trait%C3%A9_Heligoland-Zanzibar

    L’Allemagne obtient les îles de Heligoland (Helgoland en allemand, à l’origine rattachées au duché danois de Holstein-Gottorp mais possession britannique depuis le traité de Kiel de 1814) en mer du Nord, la bande de Caprivi (chefferie des Fwe en Namibie), et les mains libres pour prendre le contrôle de la côte de Dar es Salam et former le cœur de l’Afrique orientale allemande (renommé après la défaite allemande de 1918 en Tanganyika, qui est aujourd’hui la partie continentale de la Tanzanie).

    En échange, l’Allemagne laisse à la Grande-Bretagne le protectorat du petit sultanat du Wituland (Deutsch-Witu, sur la côte kenyane), des parties d’Afrique de l’Est (essentielles au Royaume-Uni qui souhaite construire un chemin de fer jusqu’au lac Victoria) et promet de cesser définitivement toute vue expansionniste sur le sultanat de Zanzibar. Le Royaume-Uni déclare un protectorat sur ce sultanat insulaire (composé des îles de Zanzibar et Pemba) et, à la suite du bombardement de Zanzibar de 1896, obtient le contrôle total de ce petit État de l’océan Indien.

    En outre, le traité reconnaît une sphère d’intérêts allemands dans le Sud-Ouest africain allemand (aujourd’hui la Namibie) et établit les frontières séparant le Togoland allemand de la Côte-de-l’Or britannique et le Kamerun allemand de la colonie britannique du Nigeria.

    #cinéma #maladie #Allemagne #

  • Buchautor über den Taxifahrer-Protest - Am Rand des Existenzminimums (Archiv)
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/buchautor-ueber-den-taxifahrer-protest-am-rand-des.1008.de.htm
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/media/thumbs/2/2bac71eb117fd98423a5058827024771v1_max_635x357_b3535db83dc50e2

    Beitrag vom 21.02.2019 - Jochen Rausch im Gespräch mit Dieter Kassel

    Der Bundesverkehrsminister will neuen Fahrdiensten wie Uber den Marktzugang erleichtern. Taxifahrer fürchten um ihr mageres Einkommen. Jochen Rausch hat ein Buch über sie geschrieben und warnt, die Lebensgrundlage vieler Fahrer sei in Gefahr.

    Die von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer angestrebte Reform des Personenbeförderungsgesetzes soll es privaten Fahrdienst-Anbietern wie Uber künftig leichter machen. Unter anderem soll die Rückkehrpflicht für Mietwagenfirmen mit Fahrern abgeschafft werden. Bislang müssen die Fahrer nach jeder Tour an den Hauptstandort zurückkehren und dürfen anders als Taxis nicht auf der Straße auf Kunden warten. Das will Scheuer ihnen in Zukunft erlauben.

    Taxiunternehmen betrachten dies als existenzbedrohend. Die Branche wehrt sich gegen die Konkurrenz und protestiert, ruft zu Demonstrationen auf.

    Jochen Rausch, Autor und Journalist beim WDR, hat sich länger mit dem Job hinter dem Steuer beschäftigt. Für sein Buch „Im Taxi. Eine Deutschlandreise“ (2017) führte Rausch über 200 Gespräche mit Fahrern.

    Taxifahrer wird, wer keine andere Möglichkeit hat
    Tatsächlich, so Rausch, lebten viele Fahrer schon jetzt oft am Existenzminimum – was man unter anderem auch am Typ und Zustand ihrer Taxis ablesen könne. Und kaum einer sei Taxichauffeur aus Leidenschaft:

    „Es sind schon oft Leute, die am Ende einer beruflichen Karriere stehen, die vielleicht nicht gerade sehr erfolgreich verlaufen ist. Ich habe noch nie einen Taxifahrer getroffen, der gesagt hat: ‚Ich wollte immer schon Taxifahrer werden!‘ Das ist immer etwas, das man macht, wenn nichts anderes mehr bleibt.“

    Es gebe viele Taxikunden, die die Fahrer überhaupt nicht „als Menschen beachteten“, sagte Rausch. Deshalb müsse man sich fragen: „Will man diesen Menschen auch noch ihre Existenz wegnehmen – wo landen wir dann?“

    Er könne jedenfalls niemandem empfehlen, Taxifahrer zu werden, betonte der Journalist. Tatsächlich hätten diese wenig Möglichkeiten, ihre Dienstleistung zu verbessern, um sich von Konkurrenz wie Uber abzuheben.

    Jochen Rausch hat ein Buch über seine Taxi-Erlebnisse verfasst - WELT
    https://www.welt.de/regionales/nrw/article160561842/Der-Mann-der-im-Taxi-immer-freiwillig-vorne-sitzt.html

    1Live-Chef Jochen Rausch fährt gerne Taxi. Aus seinen Erlebnissen hat er ein Buch gemacht – 120 Geschichten mitten aus dem Leben. Und so etwas wie ein Sittengemälde unserer Gesellschaft.

    Vor fünf Jahren hat Jochen Rausch das mit dem Autofahren aufgegeben. Nur ab und an steuert er noch die Familienkutsche, wenn die Kinder irgendwo hinwollen, wenn sein Sohn Tim ins Stadion muss, um dort als Jungreporter für eine Wuppertaler Stadtzeitung ins Internet zu tickern. Meist aber freut sich Rausch, dass er nicht mehr ans Steuer muss, dass er Bahnfahren kann. Oder Taxi. Dass er vor allem Leute treffen darf, dass er mit denen reden kann. „Ich war vorher immer isoliert in meinem Auto“, sagt der 60-Jährige, der beim WDR die sogenannten Breitenprogramme im Radio verantwortet, also zuständig ist für 1Live, WDR2 und WDR4.

    Jeden Morgen pendelt er deshalb von Wuppertal nach Köln, und abends fährt er zurück. Manchmal wird es sehr spät, bis er wieder am Wuppertaler Bahnhof landet. Dann nimmt Rausch ein Taxi, dann beginnt er gerne ein Gespräch mit den Fahrern.

    Rausch steigt immer vorne ein, und dann sagt er ziemlich schnell auch was, um das Gespräch in Gang zu bringen. „Schöner Wagen“, lobt er, wenn er in einen neuen BMW steigt. Oder er lässt einfach ein lapidares „Und?“ fallen. Manchmal reicht das schon als Gesprächseröffnung. Der legendäre Gerd Ruge hat unzählige Weihnachtsreportagen aus fremden Ländern so gefüllt. Einfach auf Menschen zugehen und sie mit einem unschuldigen „Und?“ aufschließen.

    Viele Hundert Mal ist Rausch Taxi gefahren, hat zugehört und sich oft nach dem Aussteigen Notizen gemacht. Daheim hat er das Notierte in sein Laptop übertragen. So sind 120 Geschichten entstanden, die regelmäßig bei WDR 5 laufen und Mitte Januar auch als Buch vorliegen. „Im Taxi“ heißt das lapidar und trägt den Untertitel „Eine Deutschlandreise“, weil der Autor viel unterwegs ist und dann gerne in die Welt der Taxifahrer eintaucht.

    Rausch hat die Geschichten streng formatiert. Jede Story passt auf eine Seite. Auf einer Seite muss also alles erzählt sein. Das passt natürlich zum Schicksal der Taxifahrer, die oft über viel zu kurze Fahrten klagen und über viel zu lange Wartezeiten danach.

    Das Soziogramm einer Schicht

    Nimmt man all die Geschichten zusammen, dann entsteht so etwas wie ein kleines Sittengemälde der rollenden Republik. „Das Buch ist ein Soziogramm aus einer ganz bestimmten Schicht“, sagt Rausch. Vorbei seien die Zeiten, da in den Taxis vornehmlich Studenten saßen. Heute sind es vor allem ältere Männer, die nicht viel verdienen, die sich aber nach Rauschs Eindruck mehrheitlich redlich mühen, anständig über die Runden zu kommen. Viele haben einen Migrationshintergrund, sind geflohen vor Kriegen und vor politischer Unterdrückung.

    Rausch hat Ärzte und Literaturwissenschaftler aus dem Iran kennengelernt, Bauingenieure aus Krakau und Wachtmeister aus russischen Gefängnissen. Alle haben ihm ihre sehr eigene Sicht auf die Dinge geschildert.

    Einmal in Dortmund hat er einen Pakistani getroffen, der lauthals auf all die Flüchtlinge geschimpft hat. Die wolle er nicht hier haben. Als Rausch ihn sanft darauf hinwies, dass er doch wohl auch mal ein Flüchtling war, sagte der Fahrer nur, dass das etwas anderes sei. Er sei hier, weil er hier sein wolle, weil hier alles so gut funktioniere. „Mir gefällt es in Deutschland besser als vielen Deutschen“, sagte er. Rausch hat das aufgeschrieben.

    Er sieht sein neues Werk in der Tradition von Walter Kempowski, der sich mit der Wiedergabe von Feldpostbriefen auch zwischen Literatur und Journalismus bewegt hat. Er sieht gleichfalls Parallelen zu einem sehr berühmten Jim-Jarmusch-Episodenfilm, der von Taxifahrern in aller Welt erzählt. „Das ist ,Night On Earth’ in 120 Episoden“, sagt Rausch, der sein Buch auch gerne als „Shortstories auf engstem Raum“ anpreist.

    Dass sein Buch so lapidar „Im Taxi“ heißt, wurmt Rausch im Nachhinein, aber als der Titel entschieden werden musste, gab es keine bessere Wahl. Inzwischen nennt er sein Werk gerne „Beobachtungen im Nahverkehr“, was natürlich eine wunderbare Doppeldeutigkeit beinhaltet. Bei der Lit. Cologne im März wird der Schauspieler Johann von Bülow unter diesem Titel aus dem Buch lesen. Die Veranstaltung ist jetzt schon ausverkauft.

    „Das Taxi ist ein sehr intimer Raum“, skizziert der Autor seine Rangehensweise und verweist auf die Kunst, selbst nicht allzu viel zu reden. „Ich gebe den Leuten meistens recht. Wenn man widerspricht, erfährt man nichts“, sagt er. Im Idealfall macht sich der Protokollant unsichtbar und erfreut sich dessen, was da auf ihn einströmt. „Taxifahren macht arm und übergewichtig. Sehen Sie ja“, sagt in Geschichte 100 ein dicker Hamburger, der noch bei seiner Mutter wohnt und am liebsten Sport im Fernsehen guckt. Möglicherweise hat Rausch ihm den prominenten Platz auf der Position 100 eingeräumt, weil der Dicke so schwärmt vom Radio, von der Faszination, die es erzeugt, wenn im Radio jemand so vom Turmspringen erzählt, dass man meint, selbst mit auf dem Zehner zu stehen.

    Manchmal verschwimmen die Rollen

    Das gefällt einem wie Rausch natürlich, weil Radio für ihn ja nicht nur Job, sondern auch Leidenschaft ist. Kennt man den Autor schon eine Weile, dann verschwimmen an manchen Stellen die Rollen ein wenig. Dann ist Rausch plötzlich nicht mehr nur Zuhörer, dann lässt er sich von einem Taxifahrer notfalls auch seine eigene Geschichte erzählen. So wie bei jenem Fahrer, der den Sänger Peter Gabriel verehrt, der sogar mal zu dessen Studio ins britische Bath gepilgert ist, um über die Hecken hinweg zuzuschauen, wie Gabriel aus seinem Auto steigt. Auch Rausch ist ein riesiger Peter-Gabriel-Fan, selbst wenn man ihm das nicht gleich ansieht und wenn ihm zum Pilgern schlichtweg die Zeit fehlt.

    Zu spüren ist in allen Geschichten die Sympathie, die Rausch für jene aufbringt, denen er sich regelmäßig als fahrender Gast anvertraut. „Ich will niemanden bloßstellen“, sagt er. Manche Stellen hat er verfremdet, manchmal auch den Ort vertauscht, auf dass nur niemand sein freies Sprechen bereue.

    Und manchmal wurde es dann auch sehr nah. „Ich wollte nie Taxifahrer sein und davon träumen, einmal Rockstar zu werden“, sagt Rausch, der als Musiker früher schon mal mit dem legendären Conny Plank und Udo Lindenberg zusammenarbeiten durfte, dem die große Schallplattenkarriere aber verwehrt blieb.

    Als solcher trat er nach einer Besprechung beim NDR in Hamburg aus dem Sender, und der Taxifahrer hielt ihn prompt für einen wichtigen Entscheider aus der Musikbranche. Er spielte ihm prompt Demoaufnahmen von seiner Musik vor, in der Hoffnung, Rausch könne irgendetwas für seine Karriere tun. „Da wurde mir mein Albtraum live aufgeführt“, erinnert sich der Fahrgast.

    Geschichten über einfache Leute

    Rausch mag seine Protagonisten, das spürt man durchweg. Er mag sie möglicherweise auch, weil er sich in ihnen wiedererkennt. „Ich habe immer Geschichten über einfache Leute gemacht“, sagt er. Vielleicht rührt das daher, dass er selbst aus eher bescheidenen Verhältnissen stammt. „Meine Eltern waren einfache, fleißige Leute“, sagt der Wuppertaler. Der Vater war Dekorateur, die Mutter hat Gardinen gewaschen.

    Rausch hat sich da rausgearbeitet, könnte man sagen. Aber sein Herz ist geblieben bei den einfachen Leuten. Daran konnte auch der Erfolg seiner beiden Bücher „Trieb“ (2013) und „Krieg“ (2015) wenig ändern. Bei beiden finden sich fünfstellige Verkaufszahlen in der Bilanz, was nicht unbedingt nach Bestseller riecht, sich aber durchaus sehen lassen kann. „Krieg“ wird sogar bald verfilmt, was die Aufmerksamkeit für das Buch sicherlich noch einmal anfeuern wird.

    Rausch kommt zugute, dass er einen guten Job beim WDR hat, dass er mit dem Schreiben nicht sein Geld verdienen muss. „Ich schreibe, was ich will und nicht, was ich muss, damit die Miete reinkommt.“

    Jochen Rausch / Im Taxi – lesefieber.ch
    https://www.lesefieber.ch/buchbesprechungen/jochen-rausch-im-taxi

    28. Februar 2017 von Manuela Hofstätter
    Als Kind war für den Autor Jochen Rausch das Taxifahren im Mercedes ein Luxus, für welchen er einen langen Fussmarsch in Kauf nahm. Die Taxis haben sich verändert, längst sind nicht nur Luxusmarken unterwegs und wie steht es wohl mit den Taxichauffeuren in Deutschland? Auf etlichen Fahrten in verschiedensten Orten zeugen diese Geschichten von der Befindlichkeit der Menschen in Deutschland. Manch ein Chauffeur erzählt aus seiner Heimat und warum er sie verlassen hat, nicht wenige unter ihnen loben Deutschland. Andere müssen sich als Deutsche verteidigen, weil sie nicht deutsch genug aussehen, jedoch besser Deutsch sprechen, als der Fahrgast, der sie offensichtlich nicht hier haben möchte. So flucht ein Fahrgast auf den Humanisten, den er eigentlich Terrorist nennen wollte, wenn denn seine Hirnzellen dazu ausgereicht hätten, auch das richtige Wort zu verwenden. Deutschland? Sehr sehr viel Unterschied. Hier streichelt man Hund und tritt alte Menschen. In Afrika streichelt man alte Menschen und tritt Hund. Ich hab oft Fahrgast mit Hund. Reden mit Hund wie mit Mensch. Aber Hund ist kein Mensch. Ja, so ist das wohl, und auch die Tatsache, dass hier vierzehnjährige Mädchen volltrunken nachts ein Taxi bestellen, ist für manche Fremdländer ebenso unglaublich wie die Tatsache, dass sich die Paare heute im Internet finden. Die Kehrseite der Medaille? Im Internet findest du rasch heraus, in welchem Land es dir als Flüchtling gefallen könnte und du bist stolz darauf, dass deine Kinder keinen Alkohol trinken und studieren in der neuen Heimat. Deutsche sind oft einsam, trauern der DDR nach und versinken in Selbstmitleid, viele Taxifahrer leiden unter Rückenschmerzen und träumen von einem besseren Leben.

    Fazit: Fahrer und Fahrgast haben eines gemeinsam: Beide fahren Taxi, weil sie müssen!

    Jochen Rausch hat aus seinen Eindrücken und Begegnungen bei Taxifahrten quer durch Deutschland ein faszinierendes Porträt des menschlichen Daseins gezeichnet. Wem die Familie wirklich viel bedeutet, erfahren wir ebenso wie welches die stillsten Kunden sind. Religion, Herkunft, Gesinnung, Charakter und Schicksal, das Leben würfelt so, wie es ihm gefällt und wir lesen und staunen bei der Lektüre dieses Buches; und ob in Deutschland oder in der Schweiz, das Bild ist sicherlich ein ganz ähnliches. Ein Buch, das verblüfft und mir gut gefallen hat.

    ver.di: Gefangen in Eden
    https://publik.verdi.de/2017/ausgabe-01/spezial/kulturbeutel/seiten-22-23/A5

    Jochen Rausch: Im Taxi

    Jeder hat seine eigene Story. Jochen Rausch hat sie gesammelt, als Fahrgast in Taxis, kreuz und quer durchs ganze Land. Er hat zugehört, verdichtet, auf den Punkt gebracht. 120 Geschichtchen, jedes nur eine Seite lang, viele davon kleine Kunstwerke. Die Fahrer erzählen von ihrem Leben, ihren Träumen, Sehnsüchten und Hoffnungen. Sie politisieren, polemisieren, philo­sophieren und parlieren über das Menschlich-Allzumenschliche, das ihnen tagein, tagaus so begegnet. Das ist oftmals witzig, skurril oder einfach nur daneben. So wie der Frust, von zwei jungen Mädchen ausgeraubt zu werden, junge Jungs wären weniger schmählich gewesen. Oder der Kasache, der unbedingt in den Himmel kommen will - in den über Deutschland. Auch viel Mitgefühl ist zu hören, für Menschen, denen es schlecht geht. Jochen Rausch hat einen guten Riecher gehabt, einfach mal Leute reden zu lassen, die das pralle Leben bestens kennen. Mit diesen Storys hat er eine kleine Welt des Banalen und Besonderen erschaffen, das unseren Alltag so oft ausmacht. Das lässt sich gut auch zwischendurch mal lesen - auch im Taxi. Tina Spessert

    BERLIN VERLAG, 128 S., 9 €

    NEU: IM TAXI | JOCHEN RAUSCH
    http://www.jochenrausch.com/taxi-im-januar
    http://www.jochenrausch.com/wp-content/uploads/2017/01/IMG_6674-768x576.jpg

    Beobachtungen im Nahverkehr – 120 Miniaturen Piper Verlag (9.00 Euro).

    Im Taxi von Jochen Rausch | PIPER
    https://www.piper.de/buecher/im-taxi-isbn-978-3-8333-1081-2

    In Deutschland gibt es eine Viertelmillion Taxifahrer und jeder hat seine Geschichte.

    Sie fahren Tag für Tag, Nacht für Nacht, ohne je richtig anzukommen: In Deutschland gibt es über 250.000 Taxifahrer und jeder hat seine Geschichte. Viele Jahre sammelte Jochen Rausch Gespräche im Taxi: Aus 120 Miniaturen von erstaunlicher Intensität entsteht das Psychogramm unserer multinationalen Gesellschaft aus einer sehr speziellen Perspektive. Mal nachdenklich, mal heiter, aber immer authentisch, unverstellt, berührend. Schon mit seinen hochgelobten Short-Story-Bänden „Trieb“ und „Rache“ zeigte Rausch, dass er auf engstem Raum große Geschichten zu erzählen weiß.

    Rastlose Existenzen - Unterwegs mit Jochen Rausch: „Im Taxi“ auf einer „Deutschlandreise“ : literaturkritik.de
    https://literaturkritik.de/rausch-im-taxi-rastlose-existenzen-unterwegs-mit-jochen-rausch-im-ta

    13.03.2017 - von Bernhard Judex

    Spätestens seit Martin Scorseses Taxi Driver (1976) mit Robert de Niro als frustriert-wanhsinnigem Travis, der sein Yellow Cab durch den New Yorker Straßendschungel lenkt, hat das Taxi einen wenn auch nicht prominenten, so doch festen Platz in Kino und Literatur. Jim Jarmuschs genial witzige Nahaufnahme Night on Earth inszenierte 1991 einprägsame Begegnungen zwischen Fahrgästen und ihren skurrilen Chauffeuren. In Deutschland hat die Hamburger Ex-Taxilenkerin und Schriftstellerin Karen Duve 2008 ihren Roman Taxi veröffentlicht und gibt mit ihm Einblicke in das alles andere als langweilige Beförderungsgewerbe. Auf einem bereits 1958 im französischen Original erschienenen Text von Louise de Vilmorin basiert die deutsche Übersetzung Der Brief im Taxi von 2016.

    Aktuell erschienen ist nun unter dem Titel Im Taxi die literarisch-journalistische Reportage des WDR-Redakteurs und Autors Jochen Rausch. Nicht wenigen der von ihm in insgesamt 120 kurzen Sequenzen auf je einer Seite porträtierten Taxilenkern und – weit weniger häufig vertretenen – Taxilenkerinnen merkt man an, dass die goldenen Zeiten der Branche längst vorbei sind. Eine ungehemmt freie Marktwirtschaft und der Konkurrenzdruck – Stichwort Uber –, vereint mit immer strengeren behördlichen Vorschriften bei gleichzeitig zunehmendem Verkehrsaufkommen trüben nicht nur die Freude am Fahren, sondern auch die Verdienstmöglichkeiten. Rund 50.000 elfenbeinfarbene Autos mit dem „Dachziegel“ sind im Bundesgebiet registriert. Ihre 250.000 Fahrer und Fahrerinnen sind im Schichtdienst Tag und Nacht bei jedem Wetter unterwegs und warten mal mehr, mal weniger gelassen auf Kundschaft.

    Jochen Rausch, selbst leidenschaftlicher Taxifahrgast, ließ sich auf seiner „Deutschlandreise“, so der Untertitel seines Porträts, durch verschiedene Städte – von Aachen bis Wuppertal, von Rosenheim bis Berlin, von Saarbrücken bis Cottbus – chauffieren. Neben den notorischen Nörglern und Schwarzsehern, den „Adipösen“ und von ihrer Arbeit Frustrierten gibt es zahlreiche fröhliche Freigeister, intellektuelle Lebenskünstler und erfahrene Routiniers. Der Studienabbrecher der Politologie ist ebenso anzutreffen wie der ausgebildete Akademiker aus dem Iran oder der türkischstämmige Berliner, wütende Lenker aus dem Ruhrgebiet, die über Radfahrer schimpfen, genauso wie der kultivierte und zuvorkommende Chauffeur alter Schule, der anstrengende Possenreißer oder manch reifere Dame, die ihre Pension aufbessert und der Tochter das Studium finanziert. So mancher beklagt sich zu Recht über die Primitivität einzelner Fahrgäste, unter denen sich neben unangenehmen und handgreiflichen Nachtschwärmern – so in Düsseldorf – durchaus auch mal ein harmloses Hündchen befindet, das zum doppelten Fahrpreis zu seinem Herrchen gefahren werden will. Nur für wenige ist die Arbeit als Taxilenker ihr „Traumberuf“.

    Im Taxi bietet einen äußerst lesenswerten Einblick in den beruflichen Alltag sowie das höchst unterschiedliche soziale Milieu des Berufskraftfahrers hinter dem Volant der modernen Droschke, die schon längst nicht mehr ausschließlich einen Stern auf der Kühlerhaube trägt. Die 120 Momentaufnahmen, aus dem Leben gegriffene Szenen einer im Durchschnitt an die 15 Minuten dauernden Fahrt, sind rasch verschlungen. Vielleicht mag die eine oder andere Episode in der Kürze etwas zu überzeichnet oder literarisch nachbearbeitet wirken. Doch insgesamt bietet das Buch eine spannende und amüsante Perspektive auf die Welt, wie sie der Taxler eben nur aus seiner Sicht kennt.

    Als „Seismographen unserer Gesellschaft“, so Rausch, haben Taxilenker mit allen Bevölkerungsschichten Kontakt und immer etwas zu erzählen. Das liegt am Unerwarteten dieses Jobs, an der vielschichtigen Klientel, die vom renommierten Opernsänger bis zum arbeitslosen Alkoholiker, vom hochbetagten Rentner bis zum partygestylten Teenager reicht. Im Grunde genommen wissen weder Fahrer noch Kunde im Vorhinein, wer neben ihnen sitzt. Freilich kann man es auch nüchterner sehen wie jener im Vorwort zitierte Chauffeur: „Fahrer und Fahrgast haben eines gemeinsam […], beide fahren Taxi, weil sie müssen.“ Doch dabei wird der Wagen zu einer Art Mikrokosmos des oft banalen, aber auch aufregenden und überraschenden Alltags und hat eine dem Beichtstuhl vergleichbare Atmosphäre des vertraulich geschützten Raumes. Hernach steigt man nicht nur seelisch geläutert, sondern um einige Euro erleichtert, wenn schon nicht im Paradies, so doch am Ort seiner vorübergehenden Wahl aus. Die Taxifahrer und -fahrerinnen hingegen sind berufsbedingt rastlose Existenzen. Sie kennen die Höhen und Tiefen der menschlichen Psyche und haben zwischen den Fahrten, während manch unerträglich langer Stunde des Wartens Zeit, über den Sinn des Lebens zu reflektieren. In welch anderem Beruf außer dem des Schriftstellers oder Philosophen hat man schon dieses Privileg?

    Jochen Rausch: Im Taxi. Eine Deutschlandreise.
    Berlin Verlag, Berlin 2017.
    128 Seiten, 9,00 EUR.
    ISBN-13: 9783833310812

    Jochen Rausch: „Taxifahren ist intim“ - DER SPIEGEL
    https://www.spiegel.de/reise/deutschland/jochen-rausch-taxifahren-ist-intim-a-1136702.html

    14.03.2017 - von Anne Haeming

    Geschichten vom Taxifahren - „Ich möchte, dass sie weiterreden“

    Er steigt stets vorne ein und fragt erst mal: Und? Die Geschichten, die ihm Taxifahrer daraufhin erzählten, hat Jochen Rausch in einem Buch veröffentlicht.

    SPIEGEL ONLINE: Herr Rausch, Sie kommen gerade aus Österreich. Sind Sie Taxi gefahren?

    Rausch: Selbstverständlich. Und ich habe auch gleich ein interessantes Gespräch geführt. Der Fahrer hatte einen Verband an einer Hand, also fragte ich, was passiert sei. Offenbar war Eis aus einem Hydranten geschossen und hatte ihm den kleinen Finger weggerissen. Manchmal reichen zehn Minuten im Taxi, um von einem Menschen ein ganzes Leben zu erfahren.

    SPIEGEL ONLINE: 120 Protokolle solcher Gespräche haben Sie nun veröffentlicht - neben Ihrem Job als Programmleiter beim WDR. Wieso fahren Sie denn so häufig Taxi?

    Rausch: Ich dachte irgendwann, ich stehe zu oft im Stau - und schaffte vor sechs Jahren mein Auto ab. Seither mache ich alles mit der Bahn, auch privat und wenn ich zu Lesungen fahre. Deswegen fahre ich nun auch öfter Taxi. In den sechs Jahren waren es etwa 200 Fahrten, also drei im Monat. So viel ist das gar nicht.

    SPIEGEL ONLINE: Welche Bedeutung hat das Taxifahren für Sie bekommen?

    Rausch: Es hat meinen Blick auf unsere Gesellschaft sehr verändert. Wenn man von seiner Wohnung aus über die Autobahn in die Garage des WDR fährt, bleibt man in seiner Blase. Aber so spürte ich den Frust früher: Viele Themen, die jetzt politisch aufgepoppt sind, habe ich schon vor zwei, drei Jahren von Taxifahrern oder in der Bahn gehört. Da gärte etwas. Ich sehe mich als eine Art Meinungsforscher, wobei es mir nicht um lustige Taxifahrer-Anekdoten ging, sondern um den Blick aufs Leben.

    SPIEGEL ONLINE: Und wie kommen Sie ins Gespräch?

    Rausch: Meine Standardfrage ist: Wie geht’s Ihnen? Manchmal schaue ich, welcher Radiosender läuft; wenn einer ein schönes Auto fährt, spreche ich ihn darauf an. Wenn schlechtes Wetter ist, kann man auch fragen, ob das gut oder schlecht fürs Geschäft ist. Aber ich habe es noch weiter reduziert und frage oft nur: „Und?“ Selbst wenn der Fahrer dann antwortet: „Ja, wie - und?!“, haben sich daraus schon interessante Gespräche entwickelt.

    SPIEGEL ONLINE: Wieso klappen Unterhaltungen im Taxi besonders gut?

    Rausch: Ich setzte mich immer nach vorne - und viele Fahrer sind nach Stunden am Halteplatz froh, mal wieder mit jemandem reden zu können. Sie sagen gerne: „Sollen wir da oder da längs fahren“, da entsteht ein „Wir“ für die kurze Fahrtzeit. Auch wenn es eine reine Zufallsbegegnung ist, ist es eine sehr intime Situation. Man fühlt sich unbeobachtet - und redet offener. Zumal ich ja kein Aufnahmegerät dabei habe: Ich notiere mir die Stichworte immer erst, wenn ich ausgestiegen bin.

    SPIEGEL ONLINE: Welche Momente haben Sie überrascht?

    Rausch: Unter Taxifahrern gibt es das gesamte Spektrum - vom Kommunisten bis zum Ausländerfeind. Insgesamt sind die Leute konservativer und politisch inkorrekter, als wir Journalisten das vielleicht wahrhaben wollen und es sich auch offenbar in den Meinungsumfragen ausdrückt. Einer erzählte zuerst ganz freundlich und begeistert von seinen beiden indischen Schwiegersöhnen und dann, dass er mal in der Stadtverwaltung angerufen hat und nach dem Inländerbeauftragten gefragt habe, den es ja bekanntlich nicht gibt. Und wenn noch mehr Ausländer nach Deutschland kämen, würde er demnächst mal „rechts ranfahren“.

    SPIEGEL ONLINE: Diskutieren Sie in solchen Fällen?

    Rausch: Fast nie. Ich bin eher affirmativ und möchte, dass sie weiterreden. So kommt zum Vorschein, dass sich die Leute oft eine eigene Welt zurechtzimmern: etwa, wenn einem ausländerfeindliche Ausländer als Taxifahrer begegnen. In Dortmund sagte ein Pakistani, der seit 15 Jahren hier lebt: Die Flüchtlinge sollen wegbleiben. Wenn man dann entgegnet: Sie sind doch auch mal hierhergekommen, folgt die Erklärung, man habe sich aber angepasst - und die, die jetzt kämen, wollten sich nicht anpassen. Es ist nicht immer logisch oder intellektuell belastbar, was die Leute sagen, aber ich habe auch sehr viele kluge Gedanken gehört, die zum Teil weit über Talkshow-Niveau waren.

    SPIEGEL ONLINE: Spiegelt sich im Taxikosmos unsere Gesellschaft wider?

    Rausch: Den Taxifahrer gibt es nicht, in Deutschland gibt es allein 250.000. Es fahren allerdings kaum noch Frauen, nachts erst recht nicht. Und Studenten, wie damals unter meinen Kommilitonen noch üblich, auch kaum noch. Manche Taxifahrer haben nie einen „richtigen“ Beruf gelernt, andere sind iranische Ärzte oder Literaturwissenschaftler, die vor Khomeini geflohen sind. Die meisten sind über 40, viele mit Migrationshintergrund. Es ist für viele ein Job am Existenzminimum. Nicht wenige fahren auch als Zweitjob Taxi, weil der Hauptjob nicht genug einbringt, um die Familie durchzubringen.

    SPIEGEL ONLINE: Also sind die Fahrer doch repräsentativ für eine bestimmte Schicht?

    Rausch: Der Job scheint oft Ergebnis einer gebrochenen Biografie zu sein, selten trifft man auf Fahrer, die sagen: „Ich wollte schon immer Taxifahrer werden“. Im Pressetext zum Buch schrieb der Verlag, dass Taxifahrer dem unteren gesellschaftlichen Milieu angehörten. Bei einer Lesung beschwerte sich einer prompt: Das würde nicht stimmen, sie seien ein alteingesessener Familienbetrieb mit 20 Wagen.

    SPIEGEL ONLINE: Anders als in New York, London oder Paris halten viele hier Taxifahren immer noch für relativ dekadent.

    Rausch: Es ist ja auch nicht ganz billig. Und wir haben eine andere Taxi-Tradition. Auch weil wir die Kultur des Heranwinkens kaum kennen, außer in Berlin vielleicht. In Städten wie Bielefeld, Wuppertal oder Dortmund können Sie sehr lange stehen und winken, da kommt nie ein Taxi vorbei. Aber auch für mich war Taxifahren immer etwas Besonderes.

    SPIEGEL ONLINE: Erinnern Sie ich noch an Ihr erstes Mal?

    Rausch: Als ich Kind war, waren alle Taxen schwarz, vor allem aber war der Standardwagen ein Mercedes. Um mit solch einem Luxuswagen mitzufahren, blieb mir nur eine Möglichkeit: als Messdiener mit dem Pfarrer im Taxi zum Friedhof.

    #Taxi #Arbeitsbedingungen #Literatur

  • Uluru in Australien : Touristen stürmen „Ayers Rock“ vor Schließung - WELT
    https://www.welt.de/vermischtes/article202464358/Uluru-in-Australien-Touristen-stuermen-Ayers-Rock-vor-Schliessung.html?wtrid=on


    En 1979 on était peu nombreux à escalader Ayers Rock qu’on appelle aujourd’hui plutôt Uluru par respect des aborigènes d’Australie . L’annonce de la fermeture du site aux touristes à partir du 26.10.2019 a attiré environ 100.000 visiteurs supplémentaires pendand l’année précédant samedi dernier. On peut se poser la question pourquoi des gens font un effort supplémentaire pour réaliser une visite qui gêne expressément les propriétaires du lieu sachant qu’il s’agit d’un peuple victime d’un quasi-génocide dans les passé immédiat.

    In den vergangenen Monaten sorgte das für einen verstärkten Besucherandrang. Nach Angaben der Verwaltung der australischen Nationalparks besuchten in den zwölf Monaten bis Juni 2019 mehr als 395.000 Menschen den Uluru und damit rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr. 13 Prozent der Besucher absolvierten die Klettertour auf den Felsen.


    Le visiteur japonais Dai Fujihara nous fait part de sa visite le 9.10.2011 .


    Panasonic DMC-GF1


    En 2010 Duncan Rawlinson des USA n’a pas manqué d’y prendre quelques clichés.

    Depuis hier il n’y a plus que deux perspectives accessibles au commun de mortels.

    ...

    Il est toujours possible d’enrichir sa collection de cartes postales avec une photo comm celle-ci .

    On ne perdra plus de temps dans la file d’attente.


    Les derniers touristes font la queue pour escalader l’Uluru

    L’Uluru dans openstreetmap
    https://www.openstreetmap.org/#map=17/-25.34562/131.02670

    #Australie #tourisme #religion

    • Très bonne question. Un lieu naturel, c’est pas un musée ou une expo. Y’a rien que a été pensé pour « recevoir du public » dès la conception du lieu (vous savez, au moment où les plaques tectoniques l’ont formé), alors pourquoi partir du principe que « ça se visite » plutôt que de se dire que c’est beau en photo. Pas besoin d’aller pourrir l’endroit avec ses grosses godasses et son égo.

    • J’avais élaboré une réflexion sur les selfies devant les monuments et la nécessité d’immortalité dont cela relèverait alors qu’au contraire cette appropriation de lieux historiques ou sacrés par l’image sent plutôt la mort de ce qui est vivant, mouvant, impalpable et créatif.
      #mortalité_photographique

  • China : Der größte Automobilmarkt der Welt bricht ein - WELT
    https://www.welt.de/wirtschaft/article195553245/China-Der-groesste-Automobilmarkt-der-Welt-bricht-ein.html

    30 ans après sa transformation capitaliste la Chine se trouve face à une récession de plus en plus ingérable.

    Seit zwölf Monaten fallen in China Autoproduktion und -absatz. Die Lager sind überfüllt, Händler versuchen verzweifelt, mit Rabattaktionen doch noch Fahrzeuge loszuwerden. Ein ausländischer Hersteller steht als großer Verlierer da.
    ...
    Vergangene Woche meldete das Statistische Amt als Hiobsbotschaft für die Industrieproduktion nur noch fünf Prozent Wachstum im Einzelmonat Mai. Es war der schwächste Zuwachs seit 2002. Schuld daran trug die im gleichen Monat um 21,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochene Automobilherstellung.

    Sie war jahrelang Motor der Konjunktur und steuerte bis zu zehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Nach Angaben des Herstellerverbandes CAAM konnten im Mai noch 1,91 Millionen Neufahrzeuge an den Handel ausgeliefert werden. Das waren 16,4 Prozent weniger als im Mai des Vorjahres und 3,4 Prozent weniger als im Vormonat. Mit anderen Worten: Die Talfahrt beschleunigt sich immer weiter.
    ...
    Das Bild ist jedoch durchwachsen. Deutsche Hersteller und Marktführer wie VW, Mercedes oder BMW spürten den Gegenwind zwar ebenfalls, behaupteten sich aber, vor allem mit ihren Premiumfahrzeugen. Die vor einigen Jahren noch abgeschlagenen Japaner haben sogar zugelegt. Größter Verlierer ist – quasi als Kollateralschaden des Handelskrieges – der amerikanische Autobauer General Motors.

    #Chine #économie #crise #industrie_automobile

  • Wim Wenders: Muffensausen beim „Himmel über Berlin“ - WELT
    https://www.welt.de/kultur/kino/article846526/Muffensausen-beim-Himmel-ueber-Berlin.html

    In Cannes wurde der Film am 17. Mai 1987 uraufgeführt. Die Befürchtung des Regisseurs, dass er nicht verstanden werden könnte, trat nicht ein. Nun, zwanzig Jahre danach, kommt der Klassiker noch einmal in die Kinos. Wenders spricht mit WELT ONLINE über Berlins Wandel und Schutzengel.

    WELT ONLINE: Herr Wenders, was empfinden Sie selbst, wenn Sie heute „Himmel über Berlin“ sehen?

    Wim Wenders: Ich denke vor allem: „Mensch, wie haben wir das bloß gemacht?“ Das ist ein Film, für den es keine Formel, kein Rezept und kein Vorbild gab. „Das würde ich nie wieder so hinkriegen!“ Das bringt wohl am meisten auf den Punkt, was mir beim heutigen Sehen in den Sinn kommt.

    WELT ONLINE: Woran erinnern Sie sich am liebsten?

    Wenders: An die Arbeit mit dem alten Curt Bois. Wie wir da eines Sonntags morgens auf dem Potsdamer Platz gedreht haben, an der Mauer, unter der Magnetbahn, die damals da noch entlang fuhr. Kein Mensch weit und breit. Das war ja eine Stadtwüste, eine Steppe, ein Niemandsland. Die Sonne schien, es war aber trotzdem kalt. Curt war ein Witzbold. Der brachte uns alle ständig zum Lachen. Und was er alles zu erzählen hatte zu dem alten Platz, den er tatsächlich als junger Mann mit seinem Auto oft überquert hatte. Den armen Otto Sander brachte Curt an dem Tag zur Verzweiflung. Wenn Otto hinter ihm stand, was er ja in seiner Rolle als sein Schutzengel oft genug mußte, ließ Curt sich immer unvermittelt nach hinten fallen, sobald ich „cut“ gesagt hatte. Dann mußte Otto ihn auffangen. „Du bist doch mein Schutzengel!“ begründete Curt das. Auch beim Proben ließ er sich plötzlich nach hinten fallen. Nicht nur angetäuscht. Wenn Otto ihn nicht immer festgehalten hätte, hätte der alte Mann sich Gott weiß was brechen können.

    WELT ONLINE: Wie haben Sie die Szenen auf der Siegessäule gedreht?

    Wenders: Für die Goldelse haben wir ein maßstabgetreues Modell gebaut, zumindest für ihren Oberkörper. Das stand für unseren Dreh auf einer Wiese irgendwo. (In Berlin gab’s ja damals freie und leere Flächen en masse.) Bruno Ganz und Otto Sander konnten bequem auf ihrer Schulter sitzen. Otto hatte aber Höhenangst, da war es ihm auch bei den fünf Metern schon ganz schön mulmig. Und dann mußte er auch noch runterspringen! Wir hatten tausend Pappkartons und Matratzen ausgebreitet, und laut unserem Stunt-Coordinator konnte bei dem Sprung absolut nichts passieren. Aber weil Otto so Angst hatte (umso mehr habe ich ihm angerechnet, daß er dann doch gesprungen ist), passierte dann das Unvermeidliche: Er hat sich den Fuß verknackst und ist in die einzige Ritze reingesprungen, die sich da zwischen all den Kartons versteckt hatte. Erst für den Nachfolgefilm fünf Jahre später, „In weiter Ferne, So Nah!“ haben wir dann auf der echten Goldelse in luftiger Höhe gedreht. Aber da hatte Otto natürlich ein Double!

    WELT ONLINE: Ahnten Sie damals auch nur im entferntesten, dass Sie einen Klassiker des Berlinfilms drehen würden?

    Wenders: Nein, so was kann man ja nicht wissen. Gott sei Dank!

    WELT ONLINE: Gibt es das überhaupt, „den“ Berlinfilm?

    Wenders: Ich denke schon. Berlin hat ja sein eigenes Flair, wie keine andere deutsche Stadt, und das macht dann schon so was aus wie ein eigenes „Genre“.

    WELT ONLINE: Könnten Sie das Berlin von damals auf einen Begriff bringen – und das von heute?

    Wenders: Das Berlin vom „Himmel“ war noch die Nachkriegsstadt, die Frontstadt, die Inselstadt, die wir inzwischen alle vergessen haben. Ein Universum für sich, auf beiden Seiten der Mauer. (Aber auf der anderen konnte ich ja nicht drehen, bis auf zwei oder drei „gestohlene“ Einstellungen, die wir heimlich gemacht haben.) Auf jeden Fall waren beide Berlins je für sich einmalige Städte in der ganzen Welt. Merkwürdig grau und duster beide, aber von einer erstaunlichen Lebensfülle. Grundehrlich! Welch andere Stadt hat sich schon getraut, seine Wunden so deutlich zu zeigen? Die Stadt, die sich da heute unter dem Himmel von Berlin als eine einzige ausbreitet, hatte es lange Zeit schwer, ein Gefühl für sich zu entwickeln. In den Neunzigern zum Beispiel fand ich Berlin oft zum Davonlaufen: griesgrämig und ewig schlecht gelaunt. Inzwischen hat sich das wieder gewendet und Berlin ist in meinen Augen zu großer Form aufgelaufen. Herrlich, hier zu leben. Aufregend. Man weiß, man lebt nicht an irgendeiner Peripherie der Welt, sondern an einem ihrer Brennpunkte.

    WELT ONLINE: Außer Ihnen wäre wohl keiner auf die Idee gekommen, Berlin als Hort von Engelein zu inszenieren. Die Idee entstand, weil Sie aus Amerika zurückkamen und, noch beim Schnitt von „Paris, Texas“, Ihre neue Heimat per Spaziergang und Radtour entdeckten?

    Wenders: Genau. Viel zu Fuß erlaufen. Nach acht Jahren in der Fremde war das wie ein völlig neues Wiederentdecken. Oft tut das ja gut, wenn man lange weg war. Ich hatte jedenfalls wieder eine richtige Neugierde und eine Lust auf diese Stadt. Dabei sind mir dann die vielen Engelsfiguren uffjefallen. Und die tägliche Lektüre von Rilke hat das Ihre dazugetan, um mir Engel nahe zu bringen. Trotzdem habe ich mir noch beim Drehen oft gedacht: „Worauf hast Du Dich denn da bloß eingelassen?! Schutzengel! Sieht Dir doch überhaupt nicht ähnlich, Dich auf so eine Schnapsidee einzulassen!“

    WELT ONLINE: Hätten Sie damals andere Routen genommen, wäre ein anderer Film daraus geworden?

    Wenders: Ich kannte Berlin damals wie meine Westentasche. Und in meinem Büro in der Potsdamerstraße hingen Hunderte von Photos von allen Orten, die mich in der Stadt interessierten. Und an den meisten haben wir auch gedreht.

    WELT ONLINE: Ging es Ihnen damals, aus den USA kommend, ein wenig wie Damiel: ein „Überflieger“, der durch Berlin neu „geerdet“ wird?

    Wenders: Könnte man so sehen. Aus Amerika kommend, hing ich sozusagen „in der Luft“...

    WELT ONLINE: Wie war Ihr Gefühl bei der Weltpremiere in „Cannes“?

    Wenders: Muffensausen. Bei der Pressevorführung bin ich weggegangen und so weit wie möglich davongelaufen. Ich war sicher: Die zerreißen mich in der Luft. Ich hatte ja eben nicht die Erwartungen nach „Paris, Texas“ erfüllen und was Ähnliches drehen wollen. Im Gegenteil: einen größeren Kontrast als „Himmel über Berlin“ hätte man kaum liefern können.

    WELT ONLINE: Ein Großteil der Drehorte existiert nicht mehr, angefangen beim Potsdamer Platz. Ist Ihr Film auch deshalb ein Vermächtnis, weil er quasi diese ‚verlorenen Orte’ vor dem Gedächtnisverlust bewahrt hat?

    Wenders: Unbeabsichtigt, durchaus. Die Deutschen haben es ja immer besonders eilig, Geschichte wegzuradieren. Von der Stadt damals ist ja echt wenig übriggeblieben. Von der Mauer schon gar nichts. Ich glaube, viele Jugendliche heute, und auch Besucher, halten die für ein Gerücht. Gleichzeitig, ganz ehrlich, radle ich heute durch Berlin, und freue mich, was für eine aberwitzig andere Stadt das geworden ist. Ich bin da kein (N)Ostalgiker.

    WELT ONLINE: Hat es Sie gewurmt, dass Sie damals keine Drehgenehmigung für Ost-Berlin erhielten, oder ist Ihr Film erst dadurch zu einer Chiffre geworden – weil er eben auch jene Teilung nachzeichnet und zu überwinden sucht?

    Wenders: Ich hätte damals alles gegeben, im Ostteil der Stadt drehen zu können! Aber das war nicht drin. Ich habe ja dem Filmminister einen Besuch abgestattet. Und der war auch voll des guten Willens. Nur als der merkte, daß ich kein Drehbuch hatte, und daß die Hauptfiguren unsichtbar waren und durch Mauern gehen konnten (und deswegen auch durch DIE Mauer), da war mit ihm nicht mehr zu reden. Aber, wie Sie schon sagen, wahrscheinlich hat gerade diese historische Limitierung dem Film auch seine immanente Sehnsucht gegeben, diese zu überwinden.

    WELT ONLINE: Sie haben mit „In weiter Ferne, so nah“ eine Fortsetzung gedreht, in der Sie dann doch noch im Osten drehen konnten. Könnten Sie sich heute einen dritten Teil vorstellen (und wo müsste dieser spielen)? Oder ist Berlin inzwischen zu ausge-, zu „überdreht“?

    Wenders: Ich hänge an dieser „Fortsetzung“, vielleicht gerade weil sie unter so einem schlechten Stern stand. Als der Film rauskam, wollten die Deutschen wohl gerade nichts weniger sehen als sich selbst, oder gar ihre wundeste Stelle, dieses Nach-Wende-Berlin. Wenn Sie heute jemanden fragen: Was ist das für ein Film, in dem folgende Besetzung mitspielt: Bruno Ganz, Otto Sander, Peter Falk, Heinz Rühmann, Nastassja Kinski, Willem Dafoe, Solveig Dommartin, Rüdiger Vogler, Horst Buchholz, Michail Gorbatschow, Lou Reed... da würden wohl die meisten Leute sagen: So einen Film gibt es nicht! Ich werde auf jeden Fall wieder einmal in Berlin drehen. Aber die Engel werde ich nicht ein drittes Mal bemühen.

    WELT ONLINE: Sie haben Ihre Hauptdarsteller zur Premiere eingeladen. Wie wird das Zusammentreffen – auch im Hinblick auf Marcel Wehns Dokumentarfilm „Von einem, der auszog“, in dem Bruno Ganz ein wenig traurig vernehmen lässt, dass Sie Freunde haben und dann wieder zeitweise vergessen (was Sie mehr oder minder auch selbst darin zugeben).

    Wenders: Bruno und ich, wir sind immer noch gut aufeinander zu sprechen. Drei Filme haben wie immerhin zusammen gemacht! Und einen vierten werden wir hoffentlich auch noch hinkriegen. Im Film ist das eben so, und auch die Regel: Da geht man auseinander, und irgendwann weiß man auf einmal wieder: es wird Zeit, mit dem oder der wieder zu arbeiten!

    WELT ONLINE: Sie äußern sich in dieser Dokumentation auch kritisch über Ihren früheren Fehler, Berufliches und Privates bei der Hauptdarstellerin verbinden zu müssen. Wie sehen Sie – verzeihen Sie die sehr persönliche Frage – in diesem Zusammenhang die vor kurzem verstorbene Solveig Dommartin im „Himmel“?

    Wenders: Solveig hat Unwahrscheinliches geleistet für den Film. In drei Monaten hat sie sich unter unglaublichen Qualen zu einer richtigen Trapezkünstlerin ausbilden lassen. Die hatte Angebote hinterher, professionell in einem Zirkus weiterzuarbeiten! So eine geradezu besessene Hingabe an eine schauspielerische Aufgabe habe ich selten gesehen. Wir beide haben auch den „Himmel“ gut verkraftet. Es war der Wahnsinn von „Bis ans Ende der Welt“, der uns auseinandergebracht hat. Da sind wir über alle Grenzen gegangen, die man als Regisseur und auch als Schauspieler einhalten sollte. Und vor allem als Paar...

    WELT ONLINE: Auf der DVD gibt es ein alternatives Ende, in dem auch Otto Sander Mensch wird und dieses neue irdische Dasein mit einer Tortenschlacht begangen wird. Hatten Sie dies je als wirkliches Ende geplant?

    Wenders: Das war am letzten Drehtag. Und nicht so ganz ernst gemeint. Da haben wir alle einfach alle Anspannungen fallen gelassen, Schauspieler und Team, und einfach die Sau rausgelassen. So eine anständige Tortenschlacht hat es in sich! Aber schon beim Drehen, trotz oder gerade wegen des allgemeinen Spaßes, war es klar, daß die Szene wohl nie im Schnitt landen würde.

    #Berlin #Film #Mythologie #Geschichte

  • Mongolia: A toxic warning to the world - BBC Reel

    https://www.bbc.com/reel/video/p074bqzb/mongolia-a-toxic-warning-to-the-world

    Quand je vois “Mongolie” je pense immédiatement @simplicissimus

    Mongolia: A toxic warning to the world
    23 April 2019|Environment

    All over the world cities are grappling with apocalyptic air pollution but the capital of Mongolia is suffering from some of the worst in the world.

    And the problem is intrinsically linked to climate change.

    • La question qui n’est pas abordée dans le petit film est la présence de structures d’état capables de prendre des décisions adéquates et d’imposer des mesures efficaces en fonction. A Berlin nous étions également exposés au smog causé par le charbon brûlé dans les poêles chauffant les appartements, mais on a su y trouver une solution.

      Nous sommes loin de faire tout ce qui est possible pour améliorer la qualité de l’air. Même les verts sont aujourd’hui tellement dépendant du jeux soi-disant démocratique que mes humbles idées sur la question sont extrémistes et radicales par rapport à leur grand programme de transformation pro-cycliste. Cette campagne ne consiste en vérité que dans une série de compromis absurdes qui ne font qu’aggraver les problèmes environnementales.

      Aujourd’hui notre problème est le nombre de véhicules polluants qui occupent toute la place et empêchent l’amélioration des transports en commun et le changement de cap vers une ville verte agréable pour les piétons et cyclistes.

      Pourtant on a réussi le remplacement du chauffage au charbon utilisé dans tous les bâtiments anciens jusque dans les année 1980. Il n’en reste que de rares appartements exotiques où on continue à brûler des « Briketts ». La généralisation des chauffages au gaz, au fuel et par récupération des la chaleur des centrales d’électricité est le résultat de l’injection d’amples subventions dans les immeubles. Tout au long des années 80 et 90 les plombiers réalisaient des chiffres d’affaires faramineuses en installant des chauffages au gaz dans des millions d’appartements.

      Il n’y a jamais eu d’interdiction de se chauffer au charbon et il y a toujours deux machands de charbon qui livrent à domicile. Le succès des mesures est sans doute dû à la gestion efficace des fonds. Depuis la ville de Berlin a vu l’amputation d’une grande partie de son administration dans l’élan néolibéral après 1989. Ceci a crée une situation où les services au citoyens ne suffisent plus, la croissance de la ville amplfie encore ce problème. Résultat : dans plusieurs secteurs professionnel les modèles d’affaires criminelles sont devenus incontournables pour tenir en vie une entreprise.

      Sous ces conditions il n’est plus sûr du tout si des décisons gouvernementales produisent l’effet désiré. Je crains qu’à Oulan-Bator le problème soit encore plus graves que dans le tier-monde allemand.

      L’autre problème expliqué dans le film est la désertification des steppes. Sachant que l’abondance d’eau dont nous jouissons est au fait assez précaire, la région qui entoure Berlin risque de subir des phénomènes semblables à celles obsevés dans les steppes de la Mongolie.

      Actuellement nous sommes à la troisième incendie de forêt de l’année seulement dans les limites de la ville. Dans un cercle de 100 kilomètres autour le sol n’est que du sable sauf quelques marécages qui ónt survécu la construction de drainages depuis le 18éme siècle. Les agriculteurs se plaignent déjá autant du manque de pluie que les employés de l’administration des espaces verts de la ville.

      La Mongolie c’est comme chez nous, il faudrait se le rappeller plus souvent.

    • Il n’en reste que de rares appartements exotiques où on continue à brûler des « Briketts ».

      À UB, le problème majeur est le chauffage. Comme en DDR, charbon de mauvaise qualité (genre la lignite…) en raison de son coût, mais aussi parce que l’anthracite est réservée à l’exportation. De plus, UB est situé dans une vallée assez encaissée orientée est-ouest. À l’entrée de cette vallée (et de la ville) sont situées la centrale (à charbon) pour l’électricité et celle pour le chauffage urbain (les célèbres canalisations bouillantes, gloire d’UB). Le seul truc (un peu !) sérieux entrepris par le gouvernement (ou la ville, je ne sais plus) est de proposer des radiateurs électriques avec électricité gratuite dans certains « quartiers de yourtes »…

      L’autre problème expliqué dans le film est la désertification des steppes.

      Dérèglement climatique comme il est bien indiqué dans l’article : hiver trop froid, avec 3 variantes trop de neige, trop de froid (glace), dans les 2 cas, les ovins et caprins ne peuvent pas se nourrir et trop sec, ce qui a l’aire d’être le cas cette année. Et de l’autre côté, étés trop secs ou trop pluvieux.

      Tu ajoutes à ça le surpâturage, facteur majeur de désertification, provoqué par la modification de la part des familles animales dans la composition du troupeau. La part des chèvres, de toute éternité fortement contingentée car destructrice (les chèvres arrachent les herbes) a fortement augmenté sous la pression économique (le cachemire)

      Sachant que l’abondance d’eau dont nous jouissons est au fait assez précaire,…

      Ça commence à se sentir, cf. les étiages quasi catastrophiques du Rhin et du Danube…

    • @aude_v L’année dernière l’armée allemande a mis le feu à d’immenses couches souterraines de tourbe. Suite à des tirs d’essai des kilomètres et kilomètres ont brulé pendant des mois sans possibilité d’intervention.

      En ce qui concerne les incendies de forêts je ne suis que l’actualité régionale. Jusque il y a peu de temps les incendies de forêts ne constituaient qu’une éventualité. On nous rappellait sans cesse de ne pas fumer pendant les ballades et de pas jeder de mégots par la fenêtre quand on roulait sur les autoroutes.

      Là les incendies arrivent de plus en plus souvent. Voici quelques sources qui décrivent le status quo et nous font comprendre si l’augmenation de cadence a vraiment llieu.

      Eh non ...

      Waldbrände | Umweltbundesamt
      https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/waldbraende#textpart-1
      https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/styles/800w400h/public/medien/384/bilder/2_abb_waldbraende-schadensfl_2018-09-18.png?itok=qEGZFo12

      Waldbrände in Deutschland

      Mit deutschlandweit 424 Waldbränden ist 2017 die bisher niedrigste Anzahl an Waldbränden seit Erstellung der Waldbrandstatistik registriert worden. Mit einer betroffenen Waldbrandfläche von 395 Hektar (ha) war das Jahr 2017 ein unterdurchschnittliches Jahr im Vergleich zum mehrjährigen Mittel der Jahre 1993 bis 2016 (in diesem Zeitraum lag der jährliche Mittelwert bei durchschnittlich 1.001 Waldbränden und 505 ha betroffener Waldfläche pro Jahr), wobei die Waldbrandfläche um 39 Prozent (%) im Vergleich zum Vorjahr zunahm.

      52% des incendies sont la suite directe d’actes humains, 5% seulement ont des raisons naturelles.

      Ursachen für Waldbrände

      Im Wesentlichen sind zwei Faktorenkomplexe von besonderer Bedeutung für das Waldbrandgeschehen: Zum einen das menschliche Handeln (Brandstiftung und Fahrlässigkeit) und zum anderen das Klima- bzw. Witterungsgeschehen. Als Hauptursache für das Waldbrandgeschehen kann gemäß den Daten der Waldbrandstatistik (pdf) menschliches Handeln identifiziert werden (sofern eine Ursache ermittelbar ist). Klima und Witterung hingegen beeinflussen zusammen mit den lokalen Gegebenheiten (wie dem Vorhandensein von brennbarem Material) die Disposition einer Waldfläche für die Entzündung und in Folge das weitere Brandgeschehen (Feuerausbreitung). Fahrlässigkeit und Vorsatz (das heißt Brandstiftung) waren im Jahr 2017 für rund 52 Prozent (%) der Waldbrände ursächlich. Natürliche Ursachen, wie zum Beispiel Blitzschlag, waren hingegen nur für rund 5 % der Waldbrände der Auslöser. Bei ungefähr 36 % der Waldbrände konnte die Ursache nicht geklärt werden (siehe Abb. „Waldbrandursachen 2017“).

      Ce sont les statistques pour l’Allemagne entière.

      Le land Brandebourg est particulièrement touché par les incendies de forêts.

      FAQ : Warum brennt es in Brandenburg so oft ? | rbb|24
      https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2018/08/hintergrund-brandenburg-wald-waldbraende.html

      Im Jahr 2017 lag Brandenburg mit knapp 140 Bränden deutlich an der Spitze. In Hessen gab es 58 Waldbrände und in Bayern 44. In ganz Deutschland kam es im vergangenen Jahr zu 424 Waldbränden. Wie dramatisch die Lage in diesem Jahr ist, zeigt eine aktuelle Zahl: Allein in Brandenburg wurden bis Mitte August 405 Feuer in Wäldern gezählt.

      Warum ist Brandenburg so häufig betroffen?

      Nirgends in Deutschland gibt es laut Potsdamer Forstministerium so viele Kiefern wie in Brandenburg - auf rund 70 Prozent der Waldfläche des Bundeslandes stehen die Nadelbäume. Schon im 18. Jahrhundert war der Holzbedarf groß, weshalb die im Mittelalter noch vorherrschenden Eichen und Buchen durch die genügsamen und schnell wachsenden Kiefern ersetzt wurden. Das setzte auch die DDR fort. Diese Monokulturen auf oft sandigem Boden sind stärker waldbrandgefährdet als Laub- und Mischwälder. Zudem trocknet der aus Kiefernnadeln bestehende Boden schnell aus und kann ebenfalls brennen. Zusätzlich ist die durchschnittliche Regenmenge in Brandenburg deutlich geringer als etwa in Bayern.

      Voilà.

      On pourrait ajouter que les « fleuves » de Berlin coulent si lentement qu’ils n’emmènent quasiment pas d’eau. Parfois ils changent même de sens et ce qui étaite « en amont » il y a une semaine devient « en aval » le jour présent. Suivant l’explication d’un spécialiste de l’entreprise berlinoise qui gère l’eau de la capitale (Berliner Wasserwerke) sont des « interprètes de fleuve » comme des acteurs sur une scène de théâtre.

      La ville de berlin et le Land de Brandebourg entreprennent d’efforts considérable pour contrer ces facteurs de base plutôt négatifs. Une nouvelle loi impose la construction de cisternes et l’aménagement d’espace de verdure pour retenir l’eau et pour prévenir les conséquences des averses de plus en plus violentes.

      L’avenir des mines de charbon joue également un rôle important car on cesse de pomper l’eau des énormes trous quelles ont laissé ce qui réduit l’arrivée d’eau dans les cours d’eau de toute la région. Le paysage du Spreewald qui ressemble au Marais poitevin en paie également les frais.

      #Brandebourg #Mongolie #incendie #climat #eau

    • @simplicissimus Tout Berlin utilisait du charbon de mauvaise qualité pour se chauffer, pas seulement les gens à l’est.

      C’est une idée fausse tres répandue comme quoi l’Est était gris (oui, c’était gris) et l’Ouest brillait dans toutes les couleurs (non, c’était plutôt gris aussi). Jusque dans les années 70 les deux parties de la ville se ressemblaient beaucoup. C’est avec la banqueroute prévisible de la RDA dans les années 1980 qu’une véritable différence devenait perceptible.


      Abrißhäuser, #Kreuzberg 1975

      A l’Est on suivait le même principe urbanistique qu’on connaissait déjà à l’Ouest : On construisait des cités en banlieue et laissait á l’abandon les quartiers au centre ville.


      Politisch bewegte Clowns vor dem Laden der #Mieterinitiative #Klausenerplatz in der #Nehringstraße 11, im Jahr 1979. Foto : Gottfried Schenk

      A l’Ouest les squatteurs ont sauvé de quartiers entiers de la déstruction alors qu’à l’Est c’est le manque de moyens qui a freiné la déstruction des quartiers ouvriers devenus chics aujourd’hui.

      #Berlin #squat

  • Attacke auf Frank Magnitz : Polizei widerspricht AfD-Version in Teilen | Berliner Zeitung
    https://www.berliner-zeitung.de/politik/attacke-auf-magnitz-polizei-widerspricht-afd-darstellung-der-tat-te

    Voici un extrémiste de droite avant ...

    ... et après ...


    ... une grave chute suite à une bousculade avec des inconnus.

    Ici le terme bousculade n’est qu’à peine ironique. Magnitz se rappelle "de rien" et les vidéos du fait divers montrent comment trois personnes le font tomber par derrière avant de prendre la fuite.

    Tous les médias "de qualité" déplorent l’agression . C’est le moment de leur rappeller une phrase célèbre du ministre-président du Bade-Wurtemberg Hans Filbinger .

    „Was damals Recht war, kann heute nicht Unrecht sein.“

    Source : Der Spiegel 20, 1978, Seite 23, spiegel.de


    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40615419.html

    Ce politicien chrétien-démocrate et ancien juge militaire nazi justifiait les condamnations à mort qu’il a prononcé avec l’argument que la loi militaire en vigeur depuis 1872 devrait toujours s’appliquer dans le présent.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Filbinger-Aff%C3%A4re#Filbingers_Stellungnahmen
    „Meine Äußerung bezog sich nicht auf die verabscheuungswürdigen NS-Gesetze, sondern auf die seit 1872 im Militärstrafgesetzbuch angedrohte Todesstrafe für Fahnenflucht im Felde.“

    Si la la gauche adoptait une position similaire à celle du grand démocrate chrétien, le sort du cadre AfD ressemblerait à celui d’un autre extrémiste de droite connu.

    Nous sommes reconnaissants aux agresseurs du pauvre chef de droite provincial de lui avoir épargné le sort de ses prédécesseurs plus importants. Nous vivon une époque formidable et paisible.

    #Allemagne #politique #nazis #wtf

    • Wer Hass sät, wird Gewalt ernten | de.indymedia.org
      http://archive.fo/2019.01.09-182514/https://de.indymedia.org/node/28004#selection-247.0-305.34
      Cette déclaration n’a rien en commun avec les publications autonomes habituelles. On peut alors en déduire une forte probabilité d’une mise en scène (false flag operation) par des extrémistes de droite.

      von: Antifaschistischer Frühling Bremen am: 09.01.2019 - 18:00
      Regionen: Bremen
      Themen: Antifa, Antirassismus
      Abstract: Der Antifaschistische Frühling Bremen gibt bekannt, dass wir den AfD-Politiker F. Magnitz am Montag gegen 18.00 Uhr Ortszeit von seinem faschistischen Gedankengut befreien wollten. Magnitz, der gute Kontakte in die rechtsextreme und faschistische Szene hält und des öfteren mit rassischtischen Äußerungen in Erscheinung tritt, darf in Bremen und anderswo keinen Fuß mehr fassen und gehört wie jeder andere Nazi mundtot gemacht. Wir dulden keinen Nazi-Abschaum in unserer Gegend! Der Antifaschistische Frühling wird kommen! Macht euch bereit!
      Antifaschistischer Frühling Bremen

  • Gebrauchte Diesel werden zum Exportschlager : Halb Europa kauft Selbstzünder aus Deutschland - WELT
    https://www.welt.de/motor/news/article179688046/Gebrauchte-Diesel-werden-zum-Exportschlager-Halb-Europa-kauft-Selbstzuender-aus


    Pendant la dernière année passée l’Allemagne a exportée 240.000 voitures d’occasion diesel dans les autres pays de l’UE.

    Wie aus einer Auswertung des „Export-/Import-Seismografen“ (ESD/ISD) auf Grundlage von Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, sind Exporte gebrauchter Diesel-Pkw innerhalb eines Jahres um rund 20 Prozent auf fast 240.000 Fahrzeuge gestiegen. „Neben den EU-Ländern Kroatien, Slowenien, Bulgarien und Rumänien gehen ältere Dieselfahrzeuge auch in die Ukraine“, sagt Christian Kille vom Institut für Angewandte Logistik der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, das den ESD/ISD gemeinsam mit dem Softwarehaus AEB herausgibt. „Offenbar wegen der lockeren Einfuhrbestimmungen und des relativ niedrigen Zollsatzes von 7,3 Prozent für Gebrauchtwagen aus der EU.“ Den größten Boom erlebten die Exporte in die Ukraine, die sich mehr als verdoppelten, gefolgt von Kroatien mit einem Plus von gut 89 Prozent. Die anspruchsvolleren Märkte West-, Mittel und Südeuropas bevorzugen neuere Diesel-Gebrauchtwagen. Starkes Wachstum zeigen hier Spanien (+31%), Österreich (+41%) und Frankreich (+34%). „Für Schnäppchenjäger im Ausland gibt es aktuell eine gute Möglichkeit, günstig an einen Diesel zu kommen“, sagt Kille.

  • La forêt de Hambach est une des forêts les plus vieilles et la dernière #forêt primaire d‘europe centrale. Elle existe depuis 12 000 ans, ce qui est exeptionnel. À un moment la forêt faisait 5 500 ha. Maintenant il ne reste que 1 100 ha, le reste ayant été detruit par la RWE (Reinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk) et leur #mine de lignite à ciel ouvert. Si on n‘arrete pas la RWE ils vont tout detruire. Il ne s‘agit pas juste de protéger la forêt, c‘est aussi une question de changement climatique, de santé, de relocalisation, d‘expropriations et de qui prend les décisions.

    https://foretdehambach.org/information-sur-la-foret/la-foret-de-hambach
    https://www.welt.de/politik/deutschland/article181514386/Hambacher-Forst-Polizei-wirft-Aktivisten-Gewalt-vor.html
    https://seenthis.net/messages/610135


    #Hambach #déforestation

  • Rote Sonne | Rudolf Thome | 1970 (v.o.)
    http://www.spiegel.tv/videos/1547351-rote-sonne


    Film de 1970 en streaming gratuit.

    Thomas trampt von Hamburg nach München, um seine verflossene Liebe Peggy (Uschi Obermaier) wieder zu sehen. Sie nimmt ihn mit in ihre WG. Thomas ahnt jedoch nicht, dass Peggy und ihre Mitbewohnerinnen sich geschworen haben, jeden Liebhaber nach vier Tagen umzubringen.

    Eine rätselhafte Mordserie erschüttert München. Dahinter stecken vier junge Frauen, die gemeinsam in einer WG in Schwabingen wohnen. Die Opfer sind ihre Liebhaber, die sie gewissenlos umbringen, wenn die Beziehung länger als vier Tage dauert. Als nächstes planen sie ein Sprengstoffattentat auf ein Kaufhaus. Als die Anführerin Peggy plötzlich Thomas, ihren Ex-Freund aus Hamburg, mit in die WG bringt, droht ihm das gleiche Schicksal. Doch Thomas ahnt schnell, dass mit den Frauen etwas nicht stimmt.

    Rote Sonne (Film) – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Sonne_(Film)

    Langhans stellt fest, dass es im Film die Frauen waren, die ein Jahr vor der Bildung der RAF, hypothetisch im Film den Einsatz von Sprengstoff zu politischen Zwecken erwogen haben. Er bezieht sich für die Hintergrundgedanken des Filmes auf das Flugblatt von SDS-Frauen „Befreit die sozialistischen Eminenzen von ihren bürgerlichen Schwänzen“ (auf dem er als einziger männlicher SDS-Führer nicht aufgeführt war).

    Rouge sang (film, 1970)
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Rouge_sang_(film,_1970)

    Rouge sang (Rote Sonne) est une comédie dramatique allemande réalisée par Rudolf Thome. Il a été tourné en 1969 et sort en septembre 1970 sur les écrans de la République fédérale d’Allemagne. Le rôle principal féminin est attribué à la militante soixante-huitarde Uschi Obermaier et le film aborde la question de l’émancipation féminine par la violence.

    Peggy, Sylvie, Isolde et Christine, quatre jeunes et sexy colocataires d’un appartement à Munich, séduisent les hommes et les assassinent cinq jours après les avoir rencontrés. Mais quand Peggy rencontre Thomas, elle ne peut pas se résoudre à le tuer...

    #Allemagne #film #féminisme #révolution_sexuelle

    • @aude_v Ceci n’est pas une rape and revenge story comme Thriller - A Cruel Picture (1973), Death Wish (1974), Taxi Driver (1976) et Dirty Weekend (1991/1993).

      C’est un film de 1970 qui discute la question de la violence entre hommes et femmes. Sa conception de base est assez intelligente car elle tente la déclinaison d’une devise de l’époque qui est déjà une parodie de la libération sexuelle :

      Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment

      On pourrait la traduire par uniquement les bourgeois ringards couchent deux fois avec la même fille . Le film dévoile le caractère misogyne et sexiste de l’esprit du temps par sa configuration de base :

      1. Afin d’être sûr de ne pas coucher trop souvent avec la même personne, il faut l’éliminer après un période brève et déterminée.

      2. Ce rituel s’impose aux les hommes machistes mais il est pratiqué par les femmes dans la configuration présente.

      C’est une oeuvre qui profite du voyeurisme parce que tout le monde a envie de regarder Uschi Obermayer quand elle se met à poil. L’équipe de réalisation fond réflexion intellectuelle et soft-porno dans un radical chic typique pour quelques protagonistes du Neuer Deutscher Film .

      Radical Chic
      https://en.wikipedia.org/wiki/Radical_chic

      Unlike dedicated activists, revolutionaries, or dissenters, those who engage in “radical chic” remain frivolous political agitators. They are ideologically invested in their cause of choice only so far as it advances their social standing.

      Cet aspect de l’histoire est assez drôle car le réalisateur Rudolph Thome et le scénariste Hark Bohm sont devenus des réalisateurs militants sérieux (un peu social-démocrates) alors que la bande de Rainer Langhans et Uschi Obermaier ne s’est jamais attaquée à des problèmes au-delà de leur propre petit monde.

      Les grands médias aiment la révolte révoltante comme elle est présentée dans le film car elle n’a rien en commun avec les révoltes véritables après 1970 . Pourtant ce film a contribué à semer le doute et à provoquer des discussions dans l’Allemagne d l’époque encore très marquée par la mémoire occultée du fascisme et la participation de sa population entière aux masscres des juifs et des habitant des pays de l’Est.

      Rote Armee Fraktion
      https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Armee_Fraktion

      Die RAF, in ihrem Selbstverständnis eine kommunistische, antiimperialistische Stadtguerilla nach südamerikanischem Vorbild ähnlich den Tupamaros in Uruguay, wurde 1970 von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Horst Mahler, Ulrike Meinhof und weiteren Personen gegründet.

      Sponti-Sprüche
      https://de.wikipedia.org/wiki/Sponti-Spr%C3%BCche

      Arbeitskraft? Nein danke.
      Keine Macht für Niemand!

      Hark Bohm
      https://www.filmportal.de/person/hark-bohm_b67a1552073a409fa9aa3894c4e066de

      Hark Bohm im Gespräch mit Liane von Billerbeck
      https://seenthis.net/messages/712967

      Rudolf Thome
      https://seenthis.net/messages/712969

      Neuer Deutscher Film
      https://de.wikipedia.org/wiki/Neuer_Deutscher_Film

      Der Neue Deutsche Film (auch Junger Deutscher Film, abgekürzt JDF) war ein Filmstil in der Bundesrepublik Deutschland der 1960er und 1970er Jahre. Prägende Regisseure waren Alexander Kluge, Hansjürgen Pohland, Edgar Reitz, Wim Wenders, Volker Schlöndorff, Werner Herzog, Hans-Jürgen Syberberg, Werner Schroeter und Rainer Werner Fassbinder. Diese Filmemacher stellten Gesellschafts- und politische Kritik in den Mittelpunkt ihrer Arbeit, auch in Abgrenzung zu reinen Unterhaltungsfilmen. Als Autorenfilme wurden diese Produktionen in der Regel unabhängig von großen Filmstudios realisiert. Der Neue Deutsche Film wurde von der französischen „Nouvelle Vague“ und der 68er-Protestbewegung beeinflusst.

      Filmverlag der Autoren
      https://de.wikipedia.org/wiki/Filmverlag_der_Autoren

      Der Filmverlag der Autoren ist ein deutscher Filmverleih, der auch im Handel mit Filmrechten (Lizenzen) und als Filmproduzent tätig ist. Ein Schwerpunkt des Repertoires ist der Neue Deutsche Film. 1971 in München als Selbsthilfeorganisation des deutschen Autorenfilms gegründet, gehört der Filmverlag seit 1999 zur Unternehmensgruppe Studiocanal (Berlin).

      Margarethe von Trotta - Die bleierne Zeit (1981)

      Alexandra und Alexander Kluge - Gelegenheitsarbeit einer Sklavin (1973)

      Hark Bohm - Der Fall Bachmeier (1984)

    • @aude_v

      Christina Perincioli « Die Macht der Männer »
      https://www.youtube.com/watch?v=w8PBlUCaXPo

      Christina Perincioli ist eine Filmpionierin, Mitgründerin der Lesbenbewegung (1972), des Berliner Frauenzentrums (1973) und des ersten Vergewaltigungs-Notrufs (1977). Diese ersten Schritte beschreibt sie in ihrem Buch Berlin wird feministisch - Das Beste, was von der 68er Bewegung blieb .
      In ihren Spielfilmen Für Frauen – 1. Kapitel, Anna & Edith , Die Macht der Männer ist die Geduld der Frauen repräsentierte sie den frühen Frauenfilm auch international.

      Je prodite de l’occasion pour comparer la traduction automatique de DeepL ( https://www.deepl.com/translator ) avec celle de Google utilisée par #Seenthis

      Christina Perincioli
      https://de.wikipedia.org/wiki/Cristina_Perincioli

      Leben
      Cristina Perincioli wurde 1946 in Bern als Tochter des Bildhauers Marcel Perincioli und der Kunsthandweberin Hélène Perincioli geb. Jörns geboren. Sie ist Enkelin des Berner Bildhauers Etienne Perincioli. Cristina Perincioli zog 1968 zum Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie nach Berlin. Hier motivierte die 68er Bewegung sie zu Dokumentarfilmen („Nixon in Berlin“, „Besetzung eines Studentenwohnheims“, „Kreuzberg gehört uns“, „Population Explosion“) und zu Spielfilmen.

      Perinciolis Kurzfilm zu einem Frauenstreik „Für Frauen 1. Kapitel“ von 1971 ist einer der ersten „Frauenfilme“ der Zeit und wird in Oberhausen im selben Jahr mit dem 1. Preis der Filmjournalisten ausgezeichnet. Harun Farocki schreibt: „Zu sehen ist der Spaß, den befreiende Erkenntnis macht.“[1] Der Film wurde 2014 in einer Kurzfilmanthologie zu fünf Jahrzehnten „Frauenfilm“ wieder veröffentlicht.[2] Eleonor Benítez hebt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die vernachlässigte zeitgeschichtliche Bedeutung der Kinopionierinnen auch für den Jungen Deutschen Film hervor. Sie sieht Perinciolis „Für Frauen 1. Kapitel“ als paradigmatisch für ein Thema, das alle Filmemacherinnen dieser Ära verbindet:

      „Wenn sich aber ein Thema in zahlreichen weiblichen Filmstimmen Gehör verschafft, dann das des Strebens nach Freiheit. In dem witzigen Film von Cristina Perincioli, den sie zusammen mit Verkäuferinnen und Hausfrauen drehte, erheben sich Supermarktangestellte geschlossen gegen männliche Bevormundungs- und Überwachungsstrategien. Bedenkt man, dass Frauen bis 1977 in der BRD nicht ohne Zustimmung des Ehemanns erwerbstätig sein durften, bildet Perinciolis Film von 1971 ein revolutionäres Stück Zeitgeschichte ab.“
      1969 war Perincioli aktiv beim Anarcho-Blatt Agit 883, dann 1972 Mitgründerin der Lesbenbewegung und 1973 des ersten Berliner Frauenzentrums in der Kreuzberger Hornstrasse 2, und 1977 des Frauennotrufs (West-)Berlin. 1975 schrieb sie zusammen mit ihrer Lebensgefährtin Cäcilia Rentmeister das Drehbuch für den ersten Spielfilm zu einer lesbischen Beziehung im deutschen Fernsehen („Anna und Edith“, ZDF).

      1977 gründete Perincioli die Sphinx Filmproduktion GmbH mit Marianne Gassner als Produktionsleiterin. Die Dokufiction „Die Macht der Männer ist die Geduld der Frauen“ (ZDF 1978) wird auch international aufgeführt. Aus einem Interview mit Perincioli:

      „Als ich 1974 in England die ersten Häuser für misshandelte Frauen sah, begann ich in Berlin Frauen zu Gewalt von Partnern zu befragen und fand ein nie geahntes Ausmaß an Misshandlung. Wir – Frauen aus der Frauenbewegung und engagierte Journalistinnen – fingen nun an, die Öffentlichkeit zu mobilisieren mit Hörfunk- und Fernsehsendungen und dem Buch Gewalt in der Ehe. 1976 entstand in Westberlin das erste Frauenhaus. 1978 drehten wir diesen Film zusammen mit Frauen aus diesem Frauenhaus. International erfolgreich verstärkte der Film die Frauenhausbewegung in Deutschland, Australien, Kanada, den USA, der Schweiz, Österreich, Schweden und Indien. Der Titel wurde zur Parole.“
      Michael Althen beschrieb 2008 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Funktionen und Wirkungen des Films als eine „… Dokufiction, in der Bewohnerinnen des ersten Berliner Frauenhauses ihre Erfahrungen mit häuslicher Gewalt nachstellen und kommentieren. Es geht dabei nicht ums Einzelschicksal, sondern um die wiederkehrenden Muster von Gewalt und Reue auf Männerseite, Schuldgefühl und Scham auf Frauenseite, um demütigende Erfahrungen auf Ämtern und den ganzen Teufelskreis sozialer und emotionaler Abhängigkeiten. Der Film ist am stärksten, wenn er das Stillschweigen des sozialen Umfelds und die mangelnde Zivilcourage artikuliert. Den prügelnden Mann spielt übrigens Eberhard Feik, der spätere Assistent von Kommissar Schimanski.“

      Ab den 70er Jahren publizierte Perincioli auch als Hörfunk- und Buchautorin und trug damit – angeregt durch Recherchen in London und Harrisburg/USA – zur öffentlichen Debatte und Bewußtseinsbildung über Häusliche Gewalt sowie zu Risiken der Atomenergie bei. Ab 1990 entwickelte sie interaktives Story-Telling, darauf basierend ein erstes Adventure mit interaktivem Video (1992), und gestaltete sieben Computer-Lernspiele für den öffentlichen Raum („Laut ist out“, „Ach die paar Tropfen“, „Weiblich, männlich – und dazwischen“, „Kulturtester Rebellion“).

      Sie lehrte Regie am KIMC Kenya Institute of Mass Communication in Nairobi und der Hochschule der Künste Berlin, Computeranimation an der Deutschen Film- und Fernsehakademie, der Filmhochschule Babelsberg und der Merz Akademie Stuttgart, und Multimediadesign an den Schulen für Gestaltung in Bern und Base bis 1997.

      Ab Ende der 1990er Jahre wagte sie sich an „heikle Themen“ wie sexuelle und häusliche Gewalt und schuf – unter Anwendung nutzerfreundlicher Methoden wie „Entdeckendes, selbstgesteuertes Lernen“ – preisgekrönte Webplattformen für die Fortbildung, Opferhilfe und Prävention, mit Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die Stiftung Deutsche Jugendmarke, das Daphne-Programm der Europäischen Kommission und das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend BMFSFJ.

      2015 erschien Perinciolis Buch „Berlin wird feministisch. Das Beste, was von der 68er Bewegung blieb“. Am Beispiel Berlins erzählt sie die furiosen Jahre der Neuen Frauen- und Lesbenbewegung 1968–1974 aus eigenem Erleben und lässt 28 weitere Akteurinnen zu Wort kommen. Den Beginn der Neuen Frauenbewegung beschreibt sie dabei als Beispiel, wie eine Modernisierung der Gesellschaft „von unten“ initiiert wurde und nennt Autonomie und Basisdemokratie als Voraussetzungen. In einer einstündigen Reportage von Vera Block im rbb-Rundfunk 2015 schildert Perincioli auch die kaum bekannte Tatsache, inwiefern auch Anarchismus eine Vorbedingung zu einer autonomen Frauenbewegung war.

      Für Sonya Winterberg wird durch das Buch deutlich, dass die neue deutsche Frauenbewegung ’viele Mütter’ hat:

      „Perincioli…[gibt] ausführlich und höchst unterhaltsam Einblicke in die frühe Lesben- und Frauenbewegung […] Undogmatisch, basisdemokratisch, autonom und höchst kreativ entstanden so lebendige Projekte, Frauenzentren und Lesbengruppen, die zum Teil bis heute Bestand haben. Wenn Perincioli vom ’Besten, was von der 68er Bewegung blieb’ schreibt, ist dies keine Übertreibung […] Wer immer noch glaubt, dass Alice Schwarzer die Mutter der neuen Frauen- und Lesbenbewegung war, tut gut daran, hier einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.“
      Den neuen ’Blick hinter die Kulissen’ betont auch Claire Horst:

      „Was für eine Biografie! Cristina Perincioli kann die Entstehungsgeschichte der zweiten deutschen Frauenbewegung aus erster Hand erzählen, denn sie war von Anfang an dabei […] Grabenkämpfe und Konflikte innerhalb der Bewegung werden also nicht ausgespart… [Was die Biografie auch] mit Gewinn lesen lässt, ist die selbstkritische und oft humorvolle Haltung, die die Autorin heute einnimmt, ohne sich aber von den ehemaligen Zielen zu distanzieren.“ Horst hebt auch den Berlin-Bezug hervor: „Das Buch kann auch als Kulturgeschichte des alternativen Berlins der 60er und 70er Jahre gelesen werden.“

      Auszeichnungen
      1972 erhielt Perincioli auf den Informationstagen mit Filmen aus der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin bei den Kurzfilmtagen Oberhausen den „1. Preis der Jury der Arbeitsgemeinschaft der Filmjournalisten“ für ihren Abschlussfilm an der dffb (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin) „Für Frauen 1. Kapitel“. Gwendolyn Audrey Foster zu ihren Regiearbeiten: „Cristina Perincioli is an important figure in the tradition of Straub, Huillet and Fassbinder …“ (in „Women Film Directors. An International Guide …“ 1995, p. 306). Bestbewertung für die CD-ROM „Save Selma“ (Präventionssoftware für Kinder/Adventure zu sexuellem Missbrauch) in Feibels Kindersoftwareratgeber 1999 und 2000.[13] Für ihre Webplattform „www.4uman.info“ zur Gewaltprävention in Partnerschaften erhielt Perincioli auf dem 6. Berliner Präventionstag 2005 den Preis der Securitas für den „innovativen Charakter der Website in der Gewaltprävention“. Ihre Website „www.spass-oder-gewalt.de“ zur Prävention sexualisierter Gewalt unter Jugendlichen erhielt 2007 den Thüringer Frauenmedienpreis.

      Werke
      Filme

      –—début de la traduction DeepL---
      existence
      Cristina Perincioli est née à Berne en 1946, fille du sculpteur Marcel Perincioli et de la tisseuse Hélène Perincioli née Jörns. Elle est la petite-fille du sculpteur bernois Etienne Perincioli. Cristina Perincioli s’installe à Berlin en 1968 pour étudier à l’Académie allemande du cinéma et de la télévision. C’est là que le mouvement de 1968 les a poussés à faire des films documentaires ("Nixon à Berlin", « Occupation d’une résidence étudiante », « Kreuzberg nous appartient », « Population Explosion ») et des longs métrages.

      Le court métrage de Perincioli pour une grève des femmes « Für Frauen 1. Kapitel » de 1971 est l’un des premiers « films féminins » de l’époque et a reçu la même année à Oberhausen le premier prix des journalistes de cinéma. Harun Farocki écrit : « Seeing is the fun that liberating knowledge makes »[1] Le film a été réédité en 2014 dans une anthologie de courts métrages sur cinq décennies de « Frauenfilm »[2] Eleonor Benítez souligne dans le Frankfurter Allgemeine Zeitung la signification historique contemporaine négligée des pionnières du cinéma, également pour le jeune film allemand. Pour elle, « For Women Chapter 1 » de Perincioli est le paradigme d’un thème qui unit toutes les cinéastes féminines de cette époque :

      "Mais si un sujet est entendu dans de nombreuses voix féminines, c’est bien celui de la poursuite de la liberté. Dans le film drôle de Cristina Perincioli, qu’elle a tourné avec des vendeurs et des ménagères, les employés des supermarchés sont unis contre le paternalisme masculin et les stratégies de surveillance. Considérant que jusqu’en 1977, les femmes n’étaient pas autorisées à travailler en Allemagne sans le consentement de leur mari, le film de Perincioli de 1971 dépeint une partie révolutionnaire de l’histoire contemporaine.
      En 1969, Perincioli a été active dans le journal anarchique Agit 883, puis, en 1972, co-fondatrice du mouvement lesbien et, en 1973, du premier centre de Berlin pour femmes à Kreuzberger Hornstrasse 2, et en 1977, de l’Appel d’urgence des femmes (Berlin-Ouest). En 1975, avec sa partenaire Cäcilia Rentmeister, elle a écrit le scénario du premier long métrage sur une relation lesbienne à la télévision allemande ("Anna und Edith", ZDF).

      En 1977, Perincioli fonde Sphinx Filmproduktion GmbH avec Marianne Gassner comme directrice de production. La docufiction « Die Macht der Männer ist die Geduld der Frauen » (ZDF 1978) est également présentée au niveau international. D’après une interview avec Perincioli :

      « Lorsque j’ai vu les premiers foyers pour femmes victimes de violence en Angleterre en 1974, j’ai commencé à poser des questions aux femmes sur la violence conjugale à Berlin et j’ai constaté un niveau de violence sans précédent. Nous - des femmes du mouvement des femmes et des journalistes engagés - avons maintenant commencé à mobiliser le public avec des émissions de radio et de télévision et le livre Violence in Marriage. Le premier refuge pour femmes a été construit à Berlin-Ouest en 1976. En 1978, nous avons tourné ce film avec des femmes de ce refuge pour femmes. Succès international, le film a renforcé le mouvement des femmes en Allemagne, en Australie, au Canada, aux Etats-Unis, en Suisse, en Autriche, en Suède et en Inde. Le titre est devenu le slogan. »
      En 2008, Michael Althen a décrit les fonctions et les effets du film dans le Frankfurter Allgemeine Zeitung comme une « .... docufiction dans laquelle les résidentes du premier refuge pour femmes à Berlin reconstituent et commentent leurs expériences de violence domestique. Il ne s’agit pas du destin individuel, mais des schémas récurrents de violence et de remords du côté masculin, des sentiments de culpabilité et de honte du côté féminin, des expériences humiliantes dans les bureaux et tout le cercle vicieux des dépendances sociales et émotionnelles. Le film est plus fort lorsqu’il articule le silence de l’environnement social et le manque de courage civil. Le batteur est joué par Eberhard Feik, devenu plus tard l’assistant du commissaire Schimanski ».

      A partir des années 1970, Perincioli a également publié comme auteur de livres et de radio, contribuant ainsi au débat public et à la sensibilisation sur la violence domestique et les risques de l’énergie nucléaire - inspiré par la recherche à Londres et à Harrisburg/USA. A partir de 1990, elle a développé un conte interactif, basé sur un premier jeu d’aventure avec vidéo interactive (1992), et a conçu sept jeux d’apprentissage sur ordinateur pour l’espace public ("Laut ist out", « Ach die paar Tropfen », « Weiblich, männlich - und dazwischen », « Kulturtester Rebellion »).

      Elle a enseigné la mise en scène au KIMC Kenya Institute of Mass Communication à Nairobi et à la Hochschule der Künste Berlin, l’animation par ordinateur à la Deutsche Film- und Fernsehakademie, la Filmhochschule Babelsberg et la Merz Akademie Stuttgart, et le design multimédia à la Schulen für Gestaltung à Berne et à la Base jusqu’en 1997.

      Dès la fin des années 1990, elle s’est lancée dans des « questions sensibles » telles que la violence sexuelle et domestique et a créé des plates-formes web primées pour la formation, l’aide aux victimes et la prévention - en utilisant des méthodes conviviales telles que « Discovering, self-directed learning » - avec le soutien de la Deutsche Bundesstiftung Umwelt, la Stiftung Deutsche Jugendmarke, le programme Daphne de la Commission européenne et le ministère fédéral des Affaires familiales, des Personnes âgées, des Femmes et de la Jeunesse.

      Le livre de Perincioli « Berlin wird feministisch. Le meilleur qui reste du mouvement de 1968 ». Prenant Berlin comme exemple, elle raconte les années furieuses du New Women’s and Lesbian Movement 1968-1974 à partir de sa propre expérience et laisse la parole à 28 autres actrices. Elle décrit le début du Nouveau mouvement des femmes comme un exemple de la manière dont une modernisation de la société a été initiée « d’en bas » et cite l’autonomie et la démocratie de base comme conditions préalables. Dans un rapport d’une heure de Vera Block sur rbb-Rundfunk 2015, Perincioli décrit également le fait peu connu dans quelle mesure l’anarchisme était une condition préalable à un mouvement autonome de femmes.

      Pour Sonya Winterberg, le livre montre clairement que le nouveau mouvement des femmes allemandes a’beaucoup de mères’ :

      « Perincioli....[donne] un aperçu détaillé et très divertissant du mouvement des premières lesbiennes et des femmes (...) Des projets non dogmatiques, démocratiques de base, autonomes et très créatifs, des projets vivants, des centres de femmes et des groupes de lesbiennes ont vu le jour, dont certains existent encore aujourd’hui. Si Perincioli écrit » le meilleur qui reste du mouvement 68 « , ce n’est pas exagéré (...) Quiconque croit encore qu’Alice Schwarzer était la mère du nouveau mouvement des femmes et des lesbiennes ferait bien de jeter un coup d’œil dans les coulisses ».
      Claire Horst met également l’accent sur le nouveau « regard derrière les coulisses » :

      « Quelle biographie ! Cristina Perincioli peut raconter l’histoire du deuxième mouvement des femmes allemandes de première main, car elle était là depuis le début[&] la guerre des tranchées et les conflits au sein du mouvement ne sont donc pas épargnés....[Ce que la biographie permet aussi] de lire avec profit est l’attitude autocritique et souvent humoristique que l’auteur adopte aujourd’hui sans se distancer de ses anciens objectifs... ». Horst souligne également la référence à Berlin : « Le livre peut aussi être lu comme histoire culturelle de Berlin alternative dans les années 1960 et 1970 ».

      distinctions
      En 1972, Perincioli a reçu le « 1er prix du jury de l’Association des journalistes de cinéma » pour son film final à la dffb (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin) « Für Frauen 1. Kapitel » pendant les journées d’information avec des films de la République fédérale d’Allemagne et de Berlin-Ouest au Kurzfilmtage Oberhausen. Gwendolyn Audrey Foster sur sa mise en scène : « Cristina Perincioli est une figure importante dans la tradition de Straub, Huillet et Fassbinder... ». (dans « Women Film Directors. An International Guide .... » 1995, p. 306). La meilleure note pour le CD-ROM « Save Selma » (logiciel de prévention pour enfants/aventure sur les abus sexuels) dans le guide Feibel 1999 et 2000[13] Perincioli a reçu le prix Securitas pour le « caractère innovant du site Web sur la prévention de la violence » pour sa plate-forme Web « www.4uman.info » pour la prévention de la violence en partenariat lors de la 6e Journée de la prévention de Berlin 2005. Son site web « www.spass-oder-gewalt.de » pour la prévention de la violence sexuelle chez les jeunes a reçu le Prix des médias des femmes thuringiennes en 2007.

      textes
      films cinématographiques
      –— fin de la traduction DeepL---

      #traduction_automatique #film #cristina_perincioli

  • Neil Young Archives
    https://neilyoungarchives.com


    C’est gratuit pour le moment ;-)

    Neil Young: „Musik ist von Apple und Spotify kastriert worden.“ - WELT
    https://www.welt.de/kultur/article178526666/Neil-Young-Musik-ist-von-Apple-und-Spotify-kastriert-worden.html

    Im vergangenen Jahr hat Young auf seine Weise auf diese Situation reagiert, als er sein gesamtes musikalisches Werk als vorerst kostenlosen Stream auf seiner Website bereitstellte – in weitaus besserer Klangqualität als die Konkurrenz. „Es klingt komplett anders, als alles andere, was den Leuten von Spotify oder Apple Music verkauft wird – das ist alles Mist, Schrott, absoluter Müll. Denn die dort verfügbaren MP3-Files rekonstruieren gerade mal fünf Prozent der ursprünglichen Klangqualität. Das ist ein Verbrechen gegen die Kunst“, sagte der 72-Jährige der Zeitung, „deshalb habe ich mein eigenes Streamingformat entwickelt. Ich wollte zeigen: Wenn ein 72-jähriger kanadischer Hippie das schafft, könnten das doch auch große Konzerne machen.“

    Love and no fear

    Neil Young’s Pono Music Player Is Chocolate For Your Ears
    https://www.youtube.com/watch?v=inWuUdEpfzU

    #musique #rock #canada #streaming

  • Im Hexenhäuschen: Zu Besuch bei Leni Riefenstahl | Museum and the City
    https://blog.smb.museum/im-hexenhaeuschen-zu-besuch-bei-leni-riefenstahl

    Jüngst bekam die SPK den Nachlass von Leni Riefenstahl geschenkt. Dieser musste in einer einwöchigen Blitzaktion Ende 2017 in ihrem Haus in Pöcking verpackt und nach Berlin gebracht werden. Eine gute Gelegenheit, sich ein paar Gedanken zu Leni Riefenstahl zu machen.

    “Ein Künstler muss das ertragen. Er darf vor dem Bösen nicht die Augen verschließen. Er muss auch das Unschöne gestalten.
    Das habe ich nie getan. Mich zieht nur das Schöne an. Wenn ich tauche, und ich sehe unter Wasser, da liegen Blechdosen herum, denke ich gar nicht daran, die zu fotografieren, weil ich das scheußlich finde. Ich nehme die Dosen weg. Was ich nicht sehen mag, das will ich auch nicht gestalten.

    Das ist es, was ich Ihnen zum Vorwurf mache.
    Ja, aber so bin ich. Sie werden mich nicht verändern können. Ich gehe dem Hässlichen aus dem Weg. Das ist meine Veranlagung, vielleicht meine Schwäche.

    Theweleit schreibt, Sie hätten in Ihrem Film «Triumph des Willens», ohne es zu wollen, das Wesen des Faschismus entlarvt.
    Das ist mir ganz neu.

    Sie wollten das Schöne sehen und haben unbewusst das Böse gezeigt.
    Welches Böse?”

    (Leni Riefenstahl im Gespräch mit André Müller, der sie 2002 in ihrem Haus in Pöcking besuchte. Der Text erschien erstmals am 15. August 2002 in der Weltwoche.)

    Text von Gesine Bahr

    Leni Riefenstahl lebt nicht mehr hier. Pöcking am Starnberger See, Gotenweg 13. An der Nicht-See-Seite einer sanften Hügelkuppe duckt sich unter ziemlich hohen, weil wohl schon ziemlich alten Tannen ihr Haus aus schwarz gebeiztem Holz und Glas, ein HUF-Qualitätsfertighaus, erbaut 1979. Eine japanisch anmutende Berghütte. Das Hexenhäuschen, wie die Riefenstahl selber sagte. Das trifft es schon, denn eine gewisse Schauerromantik ist nicht zu verleugnen. Allerdings erscheint die Atmosphäre im Haus selbst erstaunlich gemütlich, warm und angenehm. Geschmackvoll eingerichtet, offene Räume, viel Licht. Was hatte man denn erwartet? Wichtig bei diesem Besuch ist es, sich zu vergegenwärtigen, dass man selbst ja auch immer möchte, dass das eigene Weltbild passt.


    Der Schreibtisch von Leni Riefenstahl, Pöcking am Starnberger See. November 2017 © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek / Wilfried Petzi

    Vom Riefenstahl’schen Schreibtisch auf der Empore unter dem vollverglasten Giebel schaut man auf die hügelige Wiese des Vorgartens, wo Helmut Newton die zu diesem Zeitpunkt fast schon 100-Jährige inmitten eines Blütenmeers porträtierte. Eines der letzten Bilder jener Frau, die in ihren Dreißigern, die gleichzeitig die Dreißiger des 20. Jahrhunderts waren, als die schönste Frau Europas galt. Und gleich neben der Blumenwiese steht „ihre alte Eiche“. Als einmal – was anscheinend öfter vorkam, denn viele Journalisten wollten Leni Riefenstahl sprechen und fotografieren, vielleicht auch in der Hoffnung, dass sie endlich mal sagen würde „Ja, ich habe falsch gehandelt und entschuldige mich dafür“ – ein italienisches Journalistenteam vorbeikam, war es jene Eiche, die zu einem der zahlreichen Prozesse führte, mit denen Leni Riefenstahl sich zeitlebens mehr oder minder erfolgreich gegen die Aussage gewehrt hatte, sie habe sich zwischen 1933 und 45 schuldig gemacht. Die Italiener machten nämlich ein Foto, als die Riefenstahl ihren linken Arm ausstreckte, um auf den Baum zu zeigen. Dieses Bild wurde seitenverkehrt auf das Cover des italienischen Magazins gedruckt, so dass es die Wahrheit über ihre Gesinnung endlich aufzudecken schien: Leni Riefenstahl zeigt ihrer Eiche den Hitlergruß. So einfach war es leider nicht.

    „Die Leni hatte einen Hang zum Fantastischen“

    Aber apropos Eiche: Nicht nur die Eichen, die jeder Olympiasieger 1936 als Setzling geschenkt bekam, um die deutschen Werte in der eigenen Heimat Fuß fassen zu lassen, waren einer der mehr oder minder gekonnten Griffe in die PR-Trickkiste, mit denen die Nazis das internationale Großsportereignisse als Propagandaforum zu nutzen suchten. Der größte, weil künstlerisch wertvolle, mitreißende und gleichzeitig moderne Coup war der aus den beiden Teilen, „Fest der Völker“ und „Fest der Schönheit“ bestehende Olympiafilm, den Leni Riefenstahl auf Wunsch Hitlers produzierte und inszenierte. Bis heute gilt er als einer der 100 besten Filme aller Zeiten. Propaganda oder nicht, das ist hier die Frage. Der Rest der Welt sagte „natürlich!“, die Riefenstahl sagte, sie hätte nur die Realität dokumentiert. Das sagte sie auch über ihren Reichsparteitagsfilm „Triumph des Willens“ von 1934. Diese Aussage führt wiederum zu der Frage nach dem Riefenstahl’schen Realitätsbegriff.

    „Die Leni hatte einen Hang zum Fantastischen“ erzählt dann auch ihre langjährige Sekretärin Gisela Jahn. Ihr Regiedebüt „Das Blaue Licht“ von 1932 zeugt ebenso davon, wie die Hinwendung in den 1960ern zu den exotischen Nuba und schließlich mit den Tauchfilmen in die geheimnisvolle Welt unter Wasser in den 1980er Jahren. Fantastik bedeutet ja auch, sich eine eigene Realität zu schaffen – und damit die reale zu verdrängen. Insofern passt es schon, dass sich neben zahlreichen Fotobüchern, Publikationen zu Speer, Eva Braun, Goebbels, Heß und Hitler, Natur- und Gartenbildbänden einige Harry Potter-Ausgaben in einem der vielen Bücherregale finden. Ein Art Clash der Jahrhunderte: Leni Riefenstahl liest Harry Potter. Und es passt auch zu diesem Spiel mit Realität und Fiktion, dass Leni Riefenstahl ihr Leben lang hart daran gearbeitet hat, etwas Außergewöhnliches, Besonderes zu sein. Tänzerin war sie, Bergfilmschauspielerin, Regisseurin, ein Ass am Schneidetisch, Fotografin, Weltenbummlerin, Tauchfilmemacherin, Memoirenschreiberin – und hatte spätestens in den 1980er Jahren den Status einer mythischen Ikone inne.

    So gut wie in „Triumph des Willens“ sahen die Nazis nie wieder aus

    Eine mythische Ikone also, aber von was? Sie hätte wohl gesagt „Der Schönheit“. Man muss irgendwie an das leitmotivische „Fair is foul and foul is fair“ der drei Hexen in Shakespeares Macbeth denken. Dessen Ehefrau strebt, ehrgeizig bis ins Mark, nach Höherem – und geht dabei über Leichen. Leni Riefenstahl war keine Lady Macbeth, aber ehrgeizig, getrieben und zielstrebig war sie schon. Fair is foul and foul is fair denkt man also im Riefenstahl’schen Hexenhäuschen: Das Schöne ist schlecht und das Schlechte schön, frei übersetzt. Das trifft auf die Riefenstahl-Filme zu: Die Olympia-Filme sind Meisterwerke des Neuen Sehens, die aber der faschistischen Propaganda dienten. Und so gut wie in „Triumph des Willens“ sahen die Nazis nie wieder aus.

    Bei Leni Riefenstahl zeigt sie sich wieder, die Janusköpfigkeit der Moderne, die das 20. Jahrhundert so geprägt hat. Die Moderne war halt nicht nur Bauhaus, Klarheit, Neuer Mensch, sondern auch Faschismus, Körperkult und Übermensch. Insofern war Leni Riefenstahl ein Kind ihrer Zeit und deren Strömungen: Avantgarde, Faschismus und schließlich Pop. Darum liest sich die Liste jener Menschen, die mit ihr zu tun hatten auch wie ein Who is Who des 20. Jahrhunderts: Andy Warhol und Mick Jagger, Helmut Newton und David Bowie, Siegfried und Roy, Susan Sontag und Siegfried Kracauer, Marlene Dietrich, Jean Cocteau, Gret Palucca, Josef von Sternberg, aber auch: Hitler, Goebbels, Speer, Breker und Konsorten.


    Der Speerwerfer – Foto aus dem Olympiafilm von Leni Riefenstahl © bpk

    Während Lady Macbeth aber von Schuldgefühlen gemartert wurde, sah Leni Riefenstahl sich als unwissendes Opfer, als eine, die nichts Böses wollte, die nur Filme machen wollte und von den nationalsozialistischen Herrschern gezwungen wurde, die meisterhaften Propagandafilme zu kreieren. Und die von Judenvertreibung, Judenvernichtung, Kriegsgräueln und anderen Konsequenzen der Nazi-Herrschaft nichts gewusst haben wollte.

    Politisch aufgeladen oder nicht – der Riefenstahl’sche Schönheitsbegriff definierte sich jedenfalls derart, dass sich doch einige Überschneidungen mit dem des Faschismus finden: starke, gesunde, vitale, übermenschlich anmutende Leiber, die im ständigen Kampf versuchen, die stärksten und besten zu sein – seien es ernsthaft-nackte, muskulöse Nuba-Krieger oder ernsthaft-nackte, muskulöse Teilnehmer der Nazi-Olympiade 1936.

    Helmut Newton, Siegfried & Roy und Kevin Brownlow waren auch schon da

    Zurück nach Pöcking. Gibt es eigentlich einen Menschen hinter der Ikone Riefenstahl? Kann man diesen Menschen in seinem Haus, seinen persönlichen Sachen, den Büchern, die in seinem Regal verstauben oder auch nicht, erkennen? Was sagt es einem beispielsweise, dass auf dem Nachttisch Gedichte von Nietzsche liegen? Dass es eine Sammlung kleiner Kristallfiguren von Swarowski gibt? Dass im Keller ein Modell der Rundhütte steht, ihr Haus bei den Nuba, das aber nie gebaut wurde? Und warum sind alle Sofas gelb? Sicher ist: Es gab natürlich diesen Menschen Leni Riefenstahl. „Die Leni“, wie die Sekretärin sie liebevoll nennt, die jeden Morgen ein weiches Ei aß und zwei Tassen Kaffee trank, die sich im fortgeschrittenen Alter wegen Schmerzen kaum bewegen konnte, die sehr dankbar für jede Kleinigkeit gewesen sei. Und die jede Menge Verbindungen zu mehr oder minder bekannten Namen des 20. Jahrhunderts hatte, beispielsweise eine Brieffreundschaft mit dem eingangs erwähnten Helmut Newton.

    Nicht nur dieser war in Pöcking zu Besuch gewesen, auch andere waren dort und haben in Form von Andenken ihre Spuren hinterlassen: ein aus einem großen Bergkristall selbstgebauter Bilderrahmen mit einem Porträt von Leni Riefenstahl als Junta in besagtem Regiedebüt „Das Blaue Licht“ (Jener Film, der als Hitlers Lieblingsfilm galt und der ihn auf die Nachwuchsregisseurin aufmerksam machte), den ihr der englische Filmemacher Kevin Brownlow verehrte, Bücher des Fußballnationalmannschaftsarztes Müller-Wohlfahrt (ein Freund), selbstgemalte Fensterbilder der TV-Ärztin Dr. Kühnemann und überall weiße Plüschtiger und Bilder von Siegfried & Roy, die von der guten Freundschaft Leni Riefenstahls zu dem Wildkatzenbändigerpaars aus Las Vegas zeugen.

    Im Keller: Die gesammelte Filmschnitttechnik des 20. Jahrhunderts

    Dann geht es in den Keller. Martin Roßbacher, der Restaurator der Kunstbibliothek, ordert nach einem ersten kurzen Rundgang sofort mehr Verpackungsmaterial, die eingeplanten 530 Umzugskisten werden nicht reichen. Leni Riefenstahl und ihr 40 Jahre jüngerer Lebensgefährte und Kameramann Horst Kettner haben Ordnung gehalten und ausdauernd alles in Sachen Riefenstahl gesammelt: Von alten Filmrollen über Lenis Reitstiefel, Skischuhe, Taucheranzüge, Prozessakten, Zeitungsberichte, Abzüge, Filmplakate, Korrespondenzen, Lenis alten Reisekoffer, Videos, Dias, außerdem die gesammelte Filmschnitttechnik der letzten 100 Jahre.

    Blick in einen Archivraum, Haus Riefenstahl, Pöcking am Starnberger See, November 2017 © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek / Wilfried Petzi
    Jetzt steht die Delegation von Bildarchiv PK, Kunstbibliothek und Staatsbibliothek vor der großen Aufgabe, zu entscheiden: Was kommt mit nach Berlin, was nicht? An einem Schnittplatz hängt eine mit Schreibmaschine geschriebene Notiz auf Büttenpapier: „Man muss nicht unbedingt das Licht des anderen ausblasen um das eigene leuchten zu lassen!“ Ist so etwas für die Riefenstahl-Rezeption von Bedeutung? In Berlin wird sich dann die wohl schwerere Frage stellen: Was passiert denn nun damit? Das einzig Richtige: eine professionelle Lagerung und Erschließung sowie eine wissenschaftliche Erforschung. Bei der Größe und Komplexität des Nachlasses eine schwierige und mehrjährige Aufgabe. Sekretärin Gisela Jahn, die den Nachlass eher zufällig erbte, ist dann auch sehr erleichtert und froh, diese, ihr auferlegte Bürde in verantwortungsvolle Hände abgegeben zu haben. Auch hier kommt übrigens wieder Helmut Newton ins Spiel: Frau Jahn hat der SPK den Riefenstahl-Nachlass vor allem deshalb geschenkt, weil die Stiftung den Nachlass des großen Fotografen seit 2004 als Dauerleihgabe betreut.

    Mittlerweile ist Holger Roost-Macias im Riefenstahl’schen Keller eingetroffen und begleitet kennerhaft die Nachlasssichtung. Anfang der Nullerjahre hatte Roost mit seiner damaligen Firma unter anderem die „Popstars“-Reihe für Pro Sieben produziert. Nun hat er sich die kommerziellen Verwertungsrechte gesichert und plant, Leni Riefenstahls Film über die afrikanischen Nuba, der aufgrund eines Materialfehlers grünstichig ist und nie vollendet wurde, digital aufzubereiten und in die Kinos zu bringen. Aber zunächst hat er dafür gesorgt, dass ihr Erstling „Das Blaue Licht“ auf der Berlinale 2018 gezeigt wird – sicherheitshalber mit filmwissenschaftlicher Einführung und FSK 18.

    #Allemagne #nazis #film #art #histoire

  • Je suis engagé
    Pour un spectacle comique
    On ne rit pas

    Je me lance dans le créneau
    Spectacle comique
    Musique improvisée

    On a remplacé ma guitare
    Sur laquelle j’ai un talent relatif
    Par une contrebasse, instrument étranger

    Mais je m’en sors
    En rêve, je m’en sors toujours
    Et même l’imposture passe inaperçue

    Enfant étonnamment éveillés
    Au petit déjeuner
    Échange tacite du couteau à beurre

    Cinq minutes d’autoradio
    Des élections générales en Italie
    Mais on s’interroge à propos du gamin-président

    Open space
    Matin ensoleillé
    Désert, j’imprime

    Deux cents pages de rêves
    Les Anguilles les mains mouillées
    Joli tas de papier

    Un peu de tracas
    Un peu d’attente
    Quelle tension en moi !

    Je rapporte au maroquinier
    Une ceinture ayant lâché, article défectueux
    Il assume parfaitement son vol

    Je laisse l’article défectueux
    Sur son comptoir, et je m’en vais
    Et il n’y a rien que vous puissiez attente de ma colère

    Je repars malgré tout
    Humilié, me retenant le froc d’une main
    Comme un justiciable de Roland Freisler

    Il ne suffisait pas que Freisler
    Condamne à mort tous les justiciables
    Qu’on lui présentait

    Il leur faisait également retirer leur ceinture
    Avant de comparaître
    Pour les humilier davantage encore

    C’est bien moi
    J’y pense chaque fois
    Que je perds mon froc

    J’entre chez un concurrent
    Qui m’ajuste la ceinture
    Avec un professionnalisme doux

    Ce tailleur-là
    Serait nettement plus beckettien
    Perfection dans le pantalon

    Au BDP j’assiste aux retrouvailles
    Touchante d’un couple de mon âge
    Il manque tant de douceur dans ma vie

    Je continue de trouver mille défauts
    À Frôlé par un V1
    Tapuscrit constellé de rajouts et de ratures

    Les amoureux
    Ont oublié leur blague à tabac
    Mais je ne les retrouve pas, sans blague

    Je passe devant un magasin
    De farces et attrapes, un bazar
    Et achète des boules puantes

    L’auteur de Raffut
    Règle ses petits comptes minables
    À coup de boules puantes

    Dans l’open space
    J’apprends la disparition
    Du collègue-sosie de Handke

    Par acquit de conscience
    Je vérifie la rubrique nécrologique du Monde
    Peter Handke est encore de ce monde, il écrit peut-être, sans doute

    Rentré à la maison
    Emile me tombe dessus
    Pour des parties d’échecs

    On en fait une très belle
    Menace de mat
    Contre menace de mat

    Rentré à la maison
    J’aide Sarah
    Pour son renouvellement de bourse

    Je prépare la soupe du soir
    Vais chercher Zoé au métropolitain
    Finis la soupe, potimarron et mozzarelle

    Je monte au Kosmos
    Ciné-club, The Red Shoes
    De Michael Powell

    Étrange impression d’un film
    Aux avant-postes pour les scènes de ballet
    Et terriblement casanier pour l’intrigue

    Nous ne serons pas aidés
    Pour en discuter par la spécialiste
    De Michael Powell qui anime le débat

    Gibt mir Das Messer, gibt mir die Macht
    Donnez-moi le couteau, donnez-moi le pouvoir (A.H.)
    Donnez-moi le micro, donnez-moi le pouvoir

    Enfants endormis
    Maison paisible
    Et même rangée !

    #mon_oiseau_bleu

  • Suhrkamp: Die unterschätzte Coolness der Ulla B. - WELT
    https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article112444864/Die-unterschaetzte-Coolness-der-Ulla-B.html

    Im Streit um Suhrkamp geht es um vieles, aber nie um Haltung. Dabei besitzt die Verlegerin Ulla Berkéwicz mehr Sinn für Poesie und Größe als die meisten ihrer Autoren und Richter. Eine Verteidigung.

    Von Ulf Poschardt | Veröffentlicht am 07.01.2013

    George Steiner ließ seinen jungen Freund Durs Grünbein alt aussehen. Leichtfüßig tänzelte der 83-jährige Literaturwissenschaftler den 49-jährigen Geniemimen aus. Steiner klagte die Gegenwartsliteratur an, ein narzisstischer Kanon banaler Mittelschichtneurosen zu sein, der nichts von den Revolutionen der Naturwissenschaften verstehe und selten so gut geschrieben werde wie „Harry Potter“, dessen wissenschaftliche Analyse noch ausstehe. Die Zukunft der Literatur sei zudem weiblich, schalkte Steiner, das Denkpatriarchat werde fallen.

    Grünbein antwortete beflissen, doch Lacher und Pointen gehörten Steiner. Unglücklich war der in Paris geborene Jude dennoch, zu nahe fühlte er sich in der Verlegerinnen-Villa in Nikolassee dem Ort, an dem einst seine Auslöschung geplant wurde: das Haus der Wannseekonferenz.

    Das war ein wenig typisch für den Glanz der Soireen bei Ulla Berkéwicz, noch typischer aber war die Erkenntnis, dass angesichts der großen Geister des Verlags die Nachgeborenen ein wenig streberhaft und unbedarft daherkommen – und auf aufgemotzte Art bieder.

    Die Chuzpe der alten Meister

    Grünbeins Scheitern war auch das Scheitern einer netten, belesenen Generation von Intellektuellen, der die Gravitas und Wucht, aber auch die Chuzpe und Unabhängigkeit der alten Meister fehlt.

    Mit dem Tod gleich zweier zentraler Figuren der Nachkriegsmoderne, Samuel Becketts und Thomas Bernhards, verlor die Gegenwartsliteratur bei Suhrkamp 1989 an Halt, abgesehen vielleicht von Peter Handke. Die bedeutenden amerikanischen Autoren von William S. Burroughs über Thomas Pynchon bis zu Bret Easton Ellis landeten bei Rowohlt, Kiepenheuer & Witsch oder anderswo.

    Rainald Goetz mit seinem die Dinge verändernden Debüt „Irre“ 1983 war ein Solitär in der deutschsprachigen Suhrkamp-Literatur. Es blieben possierliche Popliteraten, die Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll nur aus dem Oberseminar kannten, Sprachwirbler und aufgerüschte Denkakrobaten von barocker Selbstüberschätzung. Dazu kamen Tellkamps langweiliger, aber erfolgreicher „Turm“, Albert Ostermaiers expressionistische Wortglut – und Clemens Setz als echte Hoffnung.

    In Sichtweite der Studentenrebellion
    Ziemlich genau vierzig Jahre ist es her, dass George Steiner den Begriff der „Suhrkamp Culture“ erfand und damit jenem Pakt zwischen Intelligenzija, Boheme und akademischem Milieu ein Qualitätssiegel verlieh, das dem Verlag schmeichelte.

    Suhrkamp war in Sichtweite der Studentenrebellion auf der Höhe der Zeit und blieb es nahezu unangefochten, bis aus der Etabliertheit irgendwann Hybris und aus dem weltanschaulichen Kampfauftrag sektiererischer Irrsinn wurde.

    1979 stöhnte Marcel Reich-Ranicki in der „Frankfurter Allgemeinen“ über die „Abhandlungen über die Rolle des Orgasmus im Klassenkampf und über den Beitrag der Zahnmedizin zur Befreiung der Arbeiterklasse“. Das war polemisch, traf aber einen Punkt. Die wirklich interessanten, insbesondere linken Theorien erschienen bei Kleinverlagen wie Merve.

    Die großen Fragen der Menschheit
    Ulla Berkéwicz hat dies erkannt und ahnte nicht erst 2003 bei ihrer Übernahme, dass die Pflege des Status Quo und einer exquisiten Backlist nicht ausreichen würde, um den Muff unter den linken Talaren zu vertreiben.

    Vorsichtig und behutsam änderte sie den Kurs – mit der Edition Unseld, die den Austausch zwischen immer noch kaum miteinander bekannten Wissensbereichen von der Physik und Neurowissenschaft bis zur Philosophie und Wissenssoziologie betreibt, der Edition Nova oder der verdienstvollen Filmedition mit cineastischen Kostbarkeiten von Godard, Kluge und Fritz Lang.

    Exakt um jene neuen Horizonte ging es an jenem denkwürdigen Abend im vergangenen März dem unruhigen Geist Steiner. Er erklärte, die großen Fragen der Menschheit und des Universums würden nicht mehr gestellt und die Kraft dichterischer Philosophie – Hegels Gedicht für Hölderlin, Wittgensteins Sehnsüchte, sein Werk in Verse zu setzen, und jene mythisch gewordene Begegnung zwischen Paul Celan und Martin Heidegger – sei abgetaucht.

    Mehr Mut! Mehr Neugier!

    Steiner, der 83-Jährige, stand da und erklärte heimlich, was er sich von der künftigen Suhrkamp-Kultur wünschte. Und von ihren Autoren: mehr Mut, mehr Neugier, mehr Größe, weniger Biedermeier.

    Ulla Berkéwicz lebt das auf sehr amerikanische, fast aufreizend verspielte Art aus. Der Umzug nach Berlin 2010 war ebenso naheliegend wie richtig. Ihr Versuch, die von Habermasianern besiedelte Edition Suhrkamp mittels Verpackung zur Boutiquenware zu machen und in Berlins modischer Mitte eine temporäre Suhrkamp-Lounge einrichten zu lassen, war eine ebenso ironische wie imagebildende Idee, mit der sie die Suhrkamp-Kultur dahin brachte, wo sie vor allem Culture war, ein Lifestyle-Accessoire und eine IQ-Behauptung.

    Das war auch ein Fausthieb in die Magengrube jener einst so gern verlegten Stadtsoziologen mit ihrem Gentrifizierungsgejammer, setzte diese Hochkultur-Boutique doch der Aufwertung des Viertels die bildungsbürgerliche Krone auf. Auch die Bücher wurden anders.

    Eine trübe Pointe

    Die Verlegerin, die als Schauspielerin ihr Leben als Werk begann, nahm Suhrkamp die verknöcherte Humorlosigkeit und schuf neue Lässigkeit. Rainald Goetz, der Sprachbesessene, veröffentlichte einen Fotoband, die Schriften von Jonathan Meese erschienen in der Edition, und Rafael Horzon, der Karl Valentin von Berlin-Mitte, alberte da weiter, wo Robert Walser irre geworden war.

    Das ausgerechnet die Verlegerinnen-Villa an der Rehwiese nun zum Verhängnis zu werden droht, ist eine trübe Pointe. Natürlich hat die Villa etwas Protziges und Parvenühaftes, wie Gustav Seibt in der „Süddeutschen Zeitung“ sauertöpfisch bemerkt. Aber gerade das ist ein Befreiungsschlag gegen das kleinbürgerliche und mittelschichtsfixierte Denken und Schreiben der deutschen Intelligenz. Ulla B. did it her way – nicht wie Frank Sinatra, sondern wie Sid Vicious.

    Die 1909 gebaute Villa wurde mit einer Art monströsem Schaufenster ausgestattet, welches die burgartige Verpanzerung des Gründerzeitbaus zur Straße und in die Tiefe öffnete. Wer es über den – Empörung! – beheizbaren Weg nach oben an die Treppe zum Haus geschafft hatte, konnte auf die liebliche Rehwiese und ein wenig auf den Rest der Welt hinabblicken.

    Gerüchte über ein Übernahmeinteresse

    Diese Topografie hat etwas Anmaßendes und Spielerisches zugleich. Fortgesetzt wird dieses Schwanken zwischen Grandezza, Pathos und albernem Kitsch auch im Inneren.

    Natürlich dürfen Minderheitsgesellschafter, so halbseiden und unbelesen sie auch daherkommen, die Frage nach der wirtschaftlichen Vernunft der Verlegerin aufwerfen. Natürlich kann ein Richter auch ohne jedes Wohlwollen oder gar Verständnis über die Soireen der Verlegerin urteilen.

    Aber das sollte nicht den Blick auf das doch eher größere Ganze verstellen. Instinktiv hat sie die Aporien der Frankfurter Jahre erkannt und mit den zeitgenössischen Waffen einer Frau, was im Steinerschen Sinne als Kompliment gemeint sein will, mit der Kraft eines Neuanfangs in Berlin korrigiert.

    Auch Peter Suhrkamp war ein lausiger Buchhalter, es wäre schade, wenn Ulla Berkéwicz’ buntscheckiger Aktionismus und ihre soziale Intelligenz ihr Forum verlören. Hubert Burda soll, so raunt man, Interesse am Verlag haben. Was für eine hübsche Pointe! Der große Denker Friedrich Kittler erhielte dort, wo er hingehört, endlich eine Gesamtausgabe – im Verlag von Hegel, Benjamin und Gilles Deleuze. Burda, übernehmen Sie!

    Verlag: Der tiefe Fall des hohen Hauses Suhrkamp - WELT
    https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article112063412/Der-tiefe-Fall-des-hohen-Hauses-Suhrkamp.html

    Und dann kauft sich Ulla Berkéwicz eine Villa in Berlin-Nikolassee und lässt sie äußerst luxuriös umbauen. Von vornherein ist das Anwesen an der Gerkrathstraße 6 als repräsentative Adresse des Verlag vorgesehen. Mit dem Umzug des Verlags nach Berlin wird die bisherige Dependance in der Fasanenstraße aufgegeben. Und natürlich hat Berkéwicz dabei das Frankfurter Vorbild im Sinn: die inzwischen immer noch einmal im Jahr für den traditionellen Kritikerempfang zur Buchmesse entstaubte Unseld-Villa in der Klettenbergstraße. Sie wird mit dem neuen Haus nicht nur ersetzt, sondern geradezu überbaut. Das Frankfurter Haus, wo sich die Kritiker reinquetschen, dürfte in die Berkéwicz-Villa gleich mehrfach passen, vom Garten, den man wohl eher einen Park nennen kann, ganz zu schweigen.

    Man kann das übertrieben finden, aber gegen Reichtum und Glanz ist ja gerade im sonst eher unglamourösen deutschen Literaturbetrieb nichts einzuwenden. Doch macht Ulla Berkéwicz nun einen entscheidenden Fehler: Sie vermietet einen großen Teil der Villa, in der zum Beispiel auch ihr Chauffeur wohnt, an den Verlag, dessen Geschäftsführerin sie ist. Kostenpunkt 6600 Euro im Monat. Und sie hat dem Verlag auch Einrichtungsgegenstände auf die Rechnung gesetzt, „Möbelstücke, Küchen“, wie Barlach sagt.
    Bei der Nebenkostenabrechnung verrechnet

    Das Problem ist allerdings: Es ist nicht allein ihr Verlag, wie es auch nie der Verlag Siegfried Unselds war. Die Reinharts hatten keinen Grund, der Geschäftsführung zu misstrauen. Barlach tut das aber und stößt auf den merkwürdigen Deal, der, selbst wenn er legal gewesen wäre, ein seltsames Licht auf die Geschäftsführung wirft. Warum muss man für gelegentliche Veranstaltungen gleich das ganze Ding dauerhaft mieten? 552 Quadratmeter sind ziemlich viel Platz, um da ab und zu mal einen Gastautor aus Lateinamerika unterzubringen.

    Man hatte geglaubt, es bestehe keine Informationspflicht, weil im Gesellschaftervertrag offenbar eine Grenze von 75.000 Euro für solche Ausgaben festgelegt ist. Erst danach muss der Kommanditist zustimmen. Doch ist man bei der peinlich genauen Berechnung der Konstruktion von der Kaltmiete ausgegangen. 6600 Euro beträgt aber die Miete mit Nebenkosten und mal zwölf macht das nach Adam Riese 79.200. Dumm gelaufen. Es wäre ein bitterer Scherz des Weltgeistes, wenn der Suhrkamp Verlag am Ende an einer Nebenkostenabrechnung zugrunde ginge.

    Man hat die Gefahr, die dem Verlag durch solches Geschäftsgebaren droht, vollkommen unterschätzt. Noch zwei Tage vor dem Berliner Urteil gab Suhrkamp-Anwalt Peter Raue der„Berliner Morgenpost“ ein Interview, in dem er dem Verfahren nur „untergeordnete Bedeutung“ zubilligen wollte, er sehe dem „gelassen“ entgegen; Barlach habe eben eine „Klagewut“ und sei von Hass getrieben. Wütend sind allerdings, wie man hört, vor allem die Suhrkamp-Mitarbeiter, weil die Gefahr so unterschätzt wurde. Was hat man nun von der Versicherung des Anwalts zu halten, auch Barlachs Frankfurter Antrag auf Auflösung des Verlags habe „keine Chance“?

    Unseld-Berkéwicz abberufen: Suhrkamputt: Haus ohne Hüterin - Bücher - FAZ
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/unseld-berkewicz-abberufen-suhrkamputt-haus-ohne-hueterin-11988908.html

    Das Urteil des Berliner Landgerichts im Prozess der Medienholding Winterthur gegen die Geschäftsführung des Suhrkamp Verlags ist eindeutig: Die Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz hat die Räume ihrer Privatvilla im Berliner Stadtteil Nikolassee (unser Bild oben) rechtswidrig an ihren eigenen Verlag für Veranstaltungen und Übernachtungen vermietet. Deshalb müssen Frau Unseld-Berkéwicz und ihre Mitgeschäftsführer Thomas Sparr und Jonathan Landgrebe dem Verlag zusammen 282.486 Euro Schadenersatz zahlen sowie alle Kosten ersetzen, die im laufenden Jahr durch die Anmietung des größten Teils der Villa für monatlich 6600 Euro entstanden sind.

    #Berlin #Nikolassee #An_der_Rehwiese #Gerkrathstraße #Literatur

  • Audis neuer A8 soll Mercedes und BMW alt aussehen lassen - manager magazin
    http://www.manager-magazin.de/fotostrecke/fotostrecke-149797.html


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    A8-Fahrer haben keinen Menschenwürde.
    Aber sie können ja aussteigen.
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    Audi A8 / S8 2017: Technik, Daten, Preise - FOCUS Online
    http://www.focus.de/auto/neuheiten/oberklasse/audi-a8-2017-power-hybrid-und-s8-mit-600-ps-audi-a8-im-ersten-check_id_7340742


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    Audi A8: So verschwenderisch fährt sich das Kanzler-Auto - WELT
    https://www.welt.de/motor/article129881169/So-verschwenderisch-faehrt-sich-das-Kanzler-Auto.html

    Wer es nach oben geschafft hat, erhält einen Dienstwagen der Oberklasse und einen Chauffeur. Wenn man wie Angela Merkel einen Audi A8 gewählt hat, ist es zu verlockend, selbst ins Steuer zu greifen.

    Überholt mich doch neulich Thilo Sarrazin in der Bismarckstraße mit seinem A8. Fährt selber.

    Audi-Fahrer bei Unfall schwer verletzt
    http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/elbmarsch/blaulicht/audi-fahrer-bei-unfall-schwer-verletzt-d99220.html
    http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/resources/mediadb/2017/10/12/133255_web.jpg?1507801251

    bim. Marschacht. ... Gegen 16.55 Uhr setzte ein 23-jähriger Mann, der gemeinsam mit einem gleichaltrigen Beifahrer in einem Audi A8 in Richtung Geesthacht unterwegs war, in einer lang gezogenen Rechtskurve trotz Überholverbots zum Überholen mehrerer Fahrzeuge an. Im Überholvorgang kollidierte der Audi dann frontal mit einem entgegenkommenden Sattelzug.

    Rechtzeitig aufhören wäre eine Lösung.
    Fragen Sie Ihren Drogentherapeuten.

    #Umweltschwein #Verkehr

  • Project Gutenberg’s Prinz Friedrich von Homburg, by Heinrich von Kleist
    http://www.gutenberg.org/cache/epub/6723/pg6723-images.html

    In Staub mit allen Feinden Brandenburgs!

    Kleist, Heinrich von, Dramen, Prinz Friedrich von Homburg - Zeno.org
    http://www.zeno.org/Literatur/M/Kleist,+Heinrich+von/Dramen/Prinz+Friedrich+von+Homburg

    „Prinz Friedrich von Homburg“: Vor dem Unruhestand - Theater - derStandard.at › Kultur
    http://derstandard.at/2000052549326/Prinz-Friedrich-von-Homburg-Vor-dem-Unruhestand

    JOACHIM LANGE AUS BERLIN, 13. Februar 2017, 15:20
    Abschiednehmen: Claus Peymann inszeniert am BE

    Auf seine herrlich inkorrekten Statements wird man wohl auch im bevorstehenden Unruhestand des bald 80-Jährigen hoffentlich nicht verzichten müssen. Zumal er ja oft recht hat. Zum Abschied als Regisseur entschied er sich für Kleists Prinz Friedrich von Homburg. Diesen Balanceakt zwischen Traum und Staatsräson. Bei dem es erst des Blicks ins offene Grab bedarf, damit der Held die Gefahr erkennt, in die er sich selbst hineinmanövriert hat. Und mit der Pointe, dass man alles für einen Traum halten könnte, um mit einem „In den Staub mit allen Feinden Brandenburgs!“ aufzuwachen.

    Das passiert Peymann natürlich nicht. So wach ist er auch dann, wenn er sich selbst zum puren Textexegeten stilisiert. Wie schon bei Andrea Breth bleibt auch sein Prinz auf der Strecke. In die nächste Schlacht ziehen sie ohne ihn.

    Claus Peymann: Abschied mit Kleists „Prinz von Homburg“ - WELT
    https://www.welt.de/kultur/buehne-konzert/article162015688/Sag-zum-Abschied-leise-Demut.html

    Kultur in Potsdam: Offizier mit Todesfurcht
    http://www.pnn.de/potsdam-kultur/1223381

    Kleist hat die Figur für sein letztes Stück (1811) nicht erfunden. Es gab sie tatsächlich. Auch die im Stück vorkommende Schlacht von Fehrbellin ist bedeutender Teil des preußischen Gründungsmythos: Die Schweden wurden hierin 1675 vernichtend geschlagen. Im Dezember 1674 waren schwedische Truppen in die Mark Brandenburg einmarschiert, ein Ablenkungsmanöver, um Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg zu zwingen, seine Truppen vom Oberrhein abzuziehen und dort die französischen Verbündeten zu entlasten. Der reagierte, indem er seine Truppen ins fränkische Winterquartier schickte, um dann im Sommer 1675 die Schweden in Brandenburg zu stellen. Am 28. Juni 1675 trafen bei Fehrbellin die auf dem Rückzug befindlichen Schweden auf die brandenburgischen Truppen. Die Schweden wurden vernichtend geschlagen.

    König Friedrich II. machte daraus 1748 in seiner „Histoire de la Maison de Brandenbourg“ Staatspropaganda. Sie handelt von der Milde des Herrschers gegenüber einem jungen Offizier, der ohne Befehl einen Angriff gestartet und mit diesem Ungehorsam zum Sieg beigetragen hatte. Kleist hat die Geschichte wahrscheinlich im vaterländischen Lesebuch des Feldpredigers K. H. Krause gelesen: „Der Prinz Friedrich von Hessenhomburg stand, im Bewusstsein seines Dienstfehlers, in einiger Entfernung und wagte es nicht, seinen Blick zu dem streng gerechten Fürsten aufzuschlagen. Der Kurfürst winkte ihm liebreich, heranzutreten. ‚Wollte ich’, redete er ihn an, ‚nach der Strenge der Kriegsgesetze mit Ihnen verfahren, so hätten Sie den Tod verdient. Aber Gott bewahre mich, dass ich meine Hände mit dem Blute eines Mannes beflecke, der ein vorzügliches Werkzeug meines Sieges war.’“

    Kleist dreht diese Szene in ihr Gegenteil und verschärft den Konflikt zwischen Gesetz und Gnade, zwischen Regel und Ausnahme bis zum Äußersten. Die Begegnung des Prinzen mit dem Kurfürsten und seiner Familie erscheint ihm wie ein Traum, von dem er aber einen realen Handschuh zurückbehält. Seinem befehlswidrigen Eingreifen in die Schlacht begegnet der Kurfürst nun nicht, wie auch der Prinz erwartet, mit Milde, sondern mit der Strenge des Gesetzes.

    Homburgs Kampf um sein Leben scheint verloren – bis er zur Selbstopferung bereit ist, zur Unterwerfung im Namen des Gesetzes. Erst dann wird ihm sein Leben zurückgeschenkt. Was Kleists Drama über ein Stück nachtschwarzer Pädagogik heraushebt, sind die Reste

    #Preußen #Theater #Berliner_Ensemble #Berlin #Mitte #Schiffbauerdamm #Potsdam #Hans_Otto_Theater

  • Wolfgang Schäuble : Abschied einer Nervensäge - SPIEGEL ONLINE
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/wolfgang-schaeuble-abschied-einer-nervensaege-a-1172675.html


    C’est un départ accompagné de mensonges aussi graves que les crimes commis contre les peuples par l’homme politique le plus puissant d’Europe. Au vingtième siècle sa longuevité politique est sans pareil sur le continent. Il faut se souvenir de la France au dix neuvième siècle pour identifier une éminence grise aussi importante que lui. Adolphe Thiers, le bourreau de la Commune de Paris, a trouvé sa réincarnation moderne dans le corps du fanatique prêtre du culte du "Zéro noir".

    On connait Wolfgang Schäuble surtout pour sa politique contre la Grèce, mais on oublie généralement que sa gestion de la crise de remboursement des dettes grèques dues aux banques allemandes suivait exactement le scénario développé sous sa direction pour le démantèlement des industries est-allemandes au profit de leurs concurrent de l’Ouest après 1989.

    Bei der großen Schäuble-Show ging zudem häufig unter, dass der Minister daheim nur begrenzt das Gepredigte praktizierte. In Schäubles neun Jahren als Finanzminister wurde weder groß reformiert noch eingespart. Dass er 2014 den ersten ausgeglichenen Haushalt seit 45 Jahren vorlegen konnte, lag vor allem an sprudelnden Steuereinnahmen und den niedrigen Zinsen, die Deutschland seit Jahren für neue Schulden zahlen muss - der Eurokrise sei Dank.

    Als Schäuble die „schwarze Null“ anschließend trotz Kritik von Ökonomen und Koalitionspartner zum Dogma erhob, ließ ihn Kanzlerin Angela Merkel gewähren.

    Vladimiro Giacchè : « L’Allemagne de l’Est ne s’est pas remise de son annexion par l’Ouest » - Le Vent Se Lève
    http://lvsl.fr/vladimiro-giacche-lallemagne-pas-remise-de-son-annexion-par-louest

    On a évoqué plus haut la Treuhand, l’outil créé pour privatiser à toute vitesse en Allemagne de l’Est. N’était-elle pas une sorte d’ancêtre de la « Troïka » qui a si durement sévi dans les pays d’Europe du Sud ?

    Si, bien sûr ! La réactivation d’une Treuhand pour la Grèce fait partie du train de mesures acceptées par Alexis Tsipras durant l’été 2015. Il s’agit en substance d’exproprier une partie du patrimoine public grec (dans le cas de l’Allemagne de l’Est, il s’agissait de la totalité), et de le confier à une société fiduciaire placée sous le contrôle des créanciers. En octobre 2016, j’ai participé à un congrès à Berlin durant lequel a été mise en évidence la continuité entre les privatisations opérées par la Treuhandanstalt et les mesures imposées par la « Troïka » et l’Eurogroupe à la Grèce. Il est incroyable que ce modèle ait été de nouveau choisi vu le désastre qu’il a provoqué en ex-RDA, c’est à dire la destruction de richesses pour un montant de 900 milliards de DM de l’époque, et l’anéantissement de l’industrie de l’Est. C’est là qu’on voit à quel point il peut être funeste de d’ignorer les leçons de l’histoire.

    Adolphe Thiers
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Adolphe_Thiers

    Wolfgang Schäuble
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Sch%C3%A4uble

    Treuhand
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt


    De 1991 à 1994 ce sombre building nazi sert de siège à la Treuhandanstalt. On y brade la totalité des biens communs de l’Allemagne de l’Est.

    Treuhand de nom complet Treuhandanstalt (littéralement en français : « Agence fiduciaire ») était l’organisme de droit ouest-allemand chargée de la privatisation des biens de la République démocratique allemande (RDA) après la réunification du pays. Elle fut créée par la Volkskammer, le parlement est-allemand, par la loi du 17 juin 19901.

    Transformé en état major la de guerre économique l’office du ministres chargé des finances occupe l’ancien bâtiment du ministère de l’Aviation du Reich de Hermann Göring.

    schwarze Null | bpb
    https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/240511/schwarze-null

    Bezeichnung für einen ausgeglichenen öffentlichen Haushalt, bei dem die Ausgaben die Einnahmen nicht übersteigen und kein Anstieg der öffentlichen Schulden (siehe dort), also keine Neuverschuldung, notwendig ist.

    #Allemagne #Europe #politique #économie