Wie oft sind wir geschritten (Heia heia Safari)

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  • Deutsches Historisches Museum : Deutscher Kolonialismus
    https://www.dhm.de/ausstellungen/deutscher-kolonialismus.html


    Si vous passez à Berlin vous pouvez admirer les artéfacts du colonialisme allemand au musée DHM Unter den Linden .

    C’est une réponse à https://seenthis.net/messages/545764

    L’exposition n’apporte rien de nouveau pour un militant anticolonialiste, mais une visite guidée peut être intéressante pour un groupe d’adolescents. Pour une visite individuelle l’exposition est trop grande et trop peu systématique, on le lasse rapidement sous l’impression des objets multiples sans contexte.

    Les éléments clé qui pourraient nous intéresser aujourd’hui sont absents : Pas de liste des entreprises au passé colonial, aucune information sur les familles dont le patrimoine a été dérobé aux africains, aucune mention des pratiques post-coloniales d’aujurd’hui.

    C’est dommage parce que l’Allemagne s’apprête à étendre son rôle militaire sur le continent africain afin de défendre les intérêts de ses grandes entreprises. Cette absence nous montre la fonction idéologique de l’exposition : L’Allemagne d’aujourd’hui n’envoie plus de militaires qui amputent les mains des négres insoumis, au contraire, son armée vole à leur secours contre les seigneurs de guerre africains.

    Deutscher Kolonialismus
    Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart
    14. Oktober 2016 bis 14. Mai 2017

    Ausstellung DHM : Deutscher Kolonialismus : Kontinente in Ketten - Kultur - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/kultur/ausstellung-dhm-deutscher-kolonialismus-kontinente-in-ketten/14692744.html

    War die Vernichtung der Herero ein Völkermord?

    Deutschland wollte sich mit seinen Kolonien einen „Platz an der Sonne“ (Kaiser Wilhelm II.) sichern, inzwischen ist daraus eine zweite Geschichte geworden, die nicht vergehen will. Selbst in der Tagespolitik. Nach der Armenien-Resolution des Bundestages hatte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan verlangt, die Deutschen sollten Rechenschaft über die Verbrechen an den Herero ablegen. Beim Aufstand des Hirtenvolkes in Südwestafrika waren 1904 bis zu 100 000 Menschen ums Leben gekommen. Die Bundesregierung weigert sich bis heute, von einem Völkermord zu sprechen. Doch die Ausstellung, die von Heike Hartmann und Sebastian Gottschalk gemeinsam mit den Gastkuratoren Memory Biwa und Flower Manase Msuya aus Namibia gestaltet wurde, zeigt, dass es genau das war: ein Genozid.

    Auf den Postkarten, die Kolonialsoldaten nach Deutschland schickten, wirkt der Feldzug gegen die Herero wie ein pittoreskes Abenteuer. Truppeneinschiffung, ein Fahnenappell in Lüderitzbucht, eine von Hereros besetzte Kirche „nach der Befreiung“. Ein Bild zeigt einen im lässigen Kontrapost dastehenden Afrikaner mit Militärmütze, die Unterzeile lautet: „Samuel Maharero, der feige Oberhäuptling der Hereros“. Nachdem sein Volk in der Schlacht am Waterberg vernichtend geschlagen worden war, gelang dem Rebellen die Flucht ins heutige Botswana. Das deutsche Militär sah die Afrikaner als nicht ebenbürtigen Gegner an, eine wilhelminische Militärdoktrin erklärte die gesamte kolonisierte Bevölkerung zum Feind. Wie der Krieg wirklich aussah, ist auf dem berühmt gewordenen Foto von gefangenen Hereros zu sehen, auf dem zu Skeletten abgemagerte Leidensgestalten in Ketten gelegt sind.
    Erstmal ging es um Profite

    Der Zeitstrahl der Ausstellung beginnt mit einer „Mohrenmaske“, die Soldaten Kaiser Karls V. um 1555 bei einem Turnier trugen, und einer Zeichnung der brandenburgisch-preußischen Kolonie Groß Friedrichsburg im heutigen Ghana. Zwischen 10 000 und 30 000 Sklaven verkauften die Preußen von dort aus nach Amerika, als der wirtschaftliche Erfolg nachließ, gaben sie ihren Stützpunkt an die Niederländische Westindien-Kompanie ab. Die Küstenfestung geriet im Zweiten Kaiserreich zur Adresse nostalgischer Verklärung, mit Parolen wie „Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser“. Erst einmal ging es aber um Profite. Das auspresserische Konzept des Kolonialismus veranschaulicht eine Installation, bei der der Schreibtisch von Heinrich Schnee, dem Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, in Schieflage geraten ist. Darunter sind Stoßzähne, Holzskulpturen, Dolche, Säbel und ein Elefantenfuß als Papiereimer nach vorn gerutscht.

    Unter einer ausgeblichenen, ausgebesserten Reichsflagge, die an einem Bambusspeer hängt, steht ein Maschinengewehr der Marke Maxim. Es wirkt wie eine Reminiszenz an das Maschinengewehr, mit dem das DHM vor zwei Jahren seine Ausstellung zum Ersten Weltkrieg eröffnet hatte. Auf dem Schlachtfeld von Verdun fungierte die Waffe als Maschine des Massenmordes, in Afrika diente sie vor allem der Machtdemonstration. Hermann von Wissmann, Reichskommissar und später Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, ließ vor versammelten Einheimischen gerne ein Maschinengewehr aufbauen, dessen Salven dann Bäume zerlegten. Angst als Herrschaftsinstrument. Denn genügend Soldaten, um die Bevölkerung auf Dauer in Schach zu halten, hatten die Deutschen nicht, von einer funktionierenden Verwaltung zu schweigen.

    Les extrémistes de droite vénérent toujours les meurtriers. Je ne publie pas de liens vers du contenu fasciste, mais vous pouvez vous faire une idée en cherchant pour « Heia ! Heia Safari ! » sur Youtube.

    Heia Safari, version 1916 et 1983

    Das Lied der Schutztruppen

    Wie oft sind wir geschritten
    auf schmalen Negerpfad
    wohl durch der Steppen Mitten
    wenn früh der Morgen naht;
    wie lauschten wir dem Klange,
    dem alten trauten Sange
    Der Träger und Askari:
    Heia, heia, Safari!

    Steil über Berg und klüfte
    durch tiefe Urwaldnacht;
    wo schwül und feucht die Lüfte
    und nie die Sonne lacht;
    durch Steppengräserwogen
    sind wir hindurchgezogen
    mit Trägern und Askari:
    Heia, heia, Safari!

    Und saßen wir am Feuer
    des Nachts wohl vor dem Zelt,
    lag wie in stiller feier
    um uns die nächt’ge Welt;
    und über dunkle Hänge
    tönt es wie ferne Klänge
    von Trägern und Askari:
    Heia, heia, Safari!

    Tret’ ich die letzte Reise;
    die große Fahrt einst an;
    auf, singt mir diese Weise
    statt Trauerlieder dann,
    daß meinem Jägerohre
    dort vor dem Himmelstore
    es kling’ wie ein Halali:
    Heia, heia, Safari!

    Wie oft sind wir geschritten (Heia heia Safari) | Volksliederarchiv
    http://www.volksliederarchiv.de/wie-oft-sind-wir-geschritten-heia-heia-safari

    Text: A. Aschenborn
    Musik: Robert Götz – 1921
    –> Bündische Jugend .
    in: HSLB_Neesen (ca. 1951) — Liederbuch der Fallschirmjäger (1983)

    „Heia Safari“ war ein 1920 publiziertes , kriegsverherrlichendes Jugendbuch von Paul von Lettow-Vorbeck, das von den Nazis in die Grundbuchliste für Schülerbüchereien aufgenommen wurde und noch bis 1952 in neun Ausgaben mit einer Gesamtauflage von 281.000 Exemplaren erschien. Lettow-Vorbeck befahl in Deutsch-Ostafrika unmenschliche Grausamkeiten an der dortigen Bevölkerung: „Das Vorgehen der Truppen, bei denen Plünderungen, Vergewaltigungen, Brandschatzungen, Morde, Tötungen und Folterungen von Gefangenen und Verwundeten und Zwangsrekrutierungen an der Tagesordnung waren, erinnerte an die Kriegsführung längst vergangener Jahrhunderte.“ Die Deutschen rekrutierten Tausende von Afrikanern als Trägersklaven, was viele nicht überlebten. Über 100.000 kamen dabei ums Leben. Flüchtende Träger und desertierende afrikanische Soldaten wurden von Lettow-Vorbecks Soldaten erschossen, öffentlich durch Erhängen hingerichtet oder ausgepeitscht. Verdächtige wurden in Ketten oder Halseisen gelegt und teilweise mit Telefondraht aneinandergebunden. Die schwarzen Soldaten nannten Lettow-Vorbeck den „Herrn, der unser Leichentuch schneidert“. (Mehr zu den Kriegsverbrechen

    Heia Safari version 1941

    Marschlied der deutschen Afrika-Kämpfer

    Wohlan durch Wüstensand
    und heißen Sonnenbrand
    Hebt jetzt ein großes Jagen an
    mit lautem Halali,
    Die Jäger, die sind wir;
    im weiten Jagdrevier;
    Das deutsche Korps in Afrika
    heia heia Safari!

    Und wenn auch noch so wild
    der brit’sche Löwe brüllt,
    Es nützt ihm nichts sein großes Maul,
    Wir jagen ihn zu Tod.
    Denn Jäger, die sind wir
    im weiten Jagdrevier;
    Das deutsche Korps in Afrika
    heia heia Safari!

    Und ist die Heimat weit
    und ist auch heiß der Streit,
    wir schlagen, wo auch immer wir
    dich treffen Engeland.
    Und Sieger, die sind wir
    im weiten Weltrevier;
    Das deutsche Korps in Afrika
    heia heia Safari!

    En 1969 l’auteur de livres pour enfants Max Kruse se moquait des arrierés qui regrettaient l’époque quand l’Allemagne ouccupa sa place au soleil. Les chefs des musées archéologiques et du zoo local envoient l’ex roi chasser le gentil bébé dinosaure Urmel. Le roi et son valet partent à la chasse en hélicoptère en chantant une parodie de la chanson des troupes coloniales.

    Urmel aus dem Eis
    https://de.wikipedia.org/wiki/Urmel_aus_dem_Eis#Bearbeitungen

    Urmel aus dem Eis - #2 Der Schuss | Augsburger Puppenkiste
    https://youtu.be/1kCLGv5poBc?t=5m16s

    #Allemagne #colonialisme #génocide #militarisme

    •  »Le premier génocide du XXe siècle. Herero et Nama dans le Sud-Ouest africain allemand, 1904-1908« , bis zum 12.3. im Mémorial de la Shoah, Paris
      http://www.jungewelt.de/m/artikel/303393.heia-safari.html


      Politik des absoluten Terrors durchsetzen : KZ für gefangene Hereros in Windhoek, 1906, Foto : Collection J.B. Gewald/ Courtesy of National Archive of Namibia

      Der deutsche Soldat singt, wenn er marschiert. Vorzugsweise stramme Lieder aus alter, gerne auch glorreicher Zeit. Einen der schneidigsten Hits hat die Bundeswehr noch heute im Repertoire, das »Heia Safari«. Darin heißt es: »Wie oft sind wir geschritten, auf schmalem Negerpfad, wohl durch der Wüste Mitten, wenn früh der Morgen naht; wie lauschten wir dem Klange, dem altvertrauten Sange, der Träger und Askari: Heia, heia, Safari!« Das Musikkorps der Bundeswehr spielt es, und selbstverständlich gibt es davon auch eine Version von Heino. Es ist ein Hohelied auf die »Schutztruppe«, wie die deutsche Kolonialarmee in Afrika genannt wurde, gedichtet 1916 vom Maler und Illustrator Hans Anton Aschenborn.

      Seit Ende November werden im Pariser Museums- und Dokumentationszentrum Mémorial de la Shoah in einer Ausstellung die Verheerungen gezeigt, die der deutsche Imperialismus in Afrika hinterließ. »Der erste Genozid des 20. Jahrhunderts« lautet der schlichte Titel für die Beweisführung darüber, dass die Offiziere, die ihre Landsknechte mit eindrucksvoll-lächerlichem Schlapphut und steifem Kragen zum Kampf gegen die »Eingeborenen« in »Deutsch-Ostafrika« und »Deutsch-Südwest« schickten, nichts anderes waren als gemeine Mörder. Beziehungsweise Schlächter, Folterer und Vergewaltiger aus Pommern, Sachsen oder Preussen. Die Ausstellung bezeichnet die Verbrechen der Deutschen in Afrika daher so, wie sie zweifellos genannt werden müssen: als Völkermord.

      Besucher des Memorials werden zwischen hohen Mauern in das Innere des Gebäudes geführt – in den glatten Marmor sind die Namen der in den Vernichtungslagern der Nazis umgebrachten Kinder, Frauen und Männer gemeißelt. In der Sonderausstellung erfährt man dann, dass die Soldaten des »Südwest«-Kommandeurs Lothar von Trotha von 1904 bis 1908 rund 80 Prozent der Hereros und die Hälfte der Nama töteten, in Konzentrationslagern an Auszehrung sterben ließen oder in die Wüste trieben, wo sie verdursteten. Mehr als 80.000 Menschen starben, als die Deutschen ihren Aufstand gegen das Regime niederschlugen. 1884 war das spätere Namibia offiziell deutsche Kolonie geworden.

      Trothas berüchtigter Befehl vom 4. August 1904, mit dem »Feind« nicht zu verhandeln, sondern ihn »gleichzeitig mit allen Abteilungen« anzugreifen, »um ihn zu vernichten«, ist auch für Juristen der entscheidende Beweis, dass es sich dabei nicht um »normalen« Krieg handelte, sondern um vorsätzliches Töten, also Mord.

      »Der grosse General der deutschen Soldaten«, wie von Trotha sich selbst in einer seiner Erklärungen an die Herero nannte, diente Kaiser Wilhelm II und dem Oberkommandierenden Alfred von Schlieffen, damals Chef des Generalstabs, die mit der völligen Vernichtung der Herero-Familien »durchaus einverstanden waren«, heisst es in der Pariser Ausstellung. Im Namen des »mächtigen deutschen Kaisers« ließ Trotha die »Hottentotten« wissen, dass »es auch heute meine Politik ist, diese Macht durch absoluten Terror durchzusetzen, auch mit Grausamkeit. Ich werde die rebellischen Stämme vernichten in Strömen von Blut und Strömen von Geld …«.

      Als sich 2004 der Aufstand der Herero und Nama in der ehemaligen deutschen Kolonie zum 100. Mal jährte, sprach die damalige Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, bei einer Gedenkfeier in Namibia als Vertreterin einer deutschen Regierung erstmalig von Völkermord. Doch das war keine offizielle Position, mehr eine Meinungsäußerung einer Ministerin. Tatsächlich sollte es bis zum Sommer 2016 dauern, bis eine deutsche Regierung den Tatbestand des Völkermords in einem offiziellen Dokument auch anerkannte. Das heißt aber nicht, dass Berlin bereit ist, Entschädigungszahlungen zu leisten, wie sie Vertreter der Herero und Nama fordern. Diese werden ihnen genauso vorenthalten wie den Opfern der deutschen Besatzung in Italien und Griechenland im Zweiten Weltkrieg. Im Fall von »Deutsch-Südwest« wird zum Beispiel in einem Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags das Argument angeführt, dass Genozid erst seit 1948 einen Straftatbestand darstelle und deshalb nicht rückwirkend geahndet werden könne.

      Im Pariser Mémorial dagegen werden die Mörder beim Namen genannt, ihre Fotos werden gezeigt. Ebenso wie die ihrer Opfer, abgemagert bis auf Haut und Knochen oder tot.

      Die am 6. Januar gemeldete Sammelklage, die Nachkommen der wenigen Überlebenden und ihre Anwälte in den USA gegen den deutschen Staat einreichten, kommt den Berliner Schuld-Aussitzern ungelegen. Eine Einigung mit Namibia sei jüngst in Aussicht gestellt worden, heisst es im Aussenministerium, die aber einen »Entschädigungsverzicht« der Afrikaner zur Voraussetzung habe. Erst dann könne man über »Werkstätten« für eine gemeinsame »Erinnerungskultur« verhandeln: Gedenkorte, wissenschaftliche Forschungen, Jugendaustausch und ähnliches sind für die Bundesregierung vorstellbar. Aber das wären »alles Maßnahmen, deren Kosten, anders als im Falle von Entschädigungen, gering ausfallen und vom Auswärtigen Amt aus der Portokasse bezahlt werden können«, wie auf der Internetseite von german-foreign-policy.com angemerkt wurde.

      Regierungsjuristen halten die Klage der Hereros allerdings für ziemlich chancenlos. Allenfalls die Opfer selbst hätten Anspruch auf Entschädigung gehabt, nicht aber deren Nachfahren.