Gordian Troeller

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    Gordian Troeller war ein bekannter Journalist, Fotograf und Dokumentarfilmer in Deutschland, der unter Muslimen insbesondere für seine auch in muslimischen Ländern gedrehten Filmreihen „Frauen der Welt“ und „Kinder der Welt“ bekannt ist. Sein kritischer Film über Kinder von Zionisten führte dazu, dass er kaum mehr weiteren Aufträge erhalten hat.

    Gordian Troeller ist am 16.3.1917 in Pierrevillers (Lothringen) geboren und hatte die luxemburgische Staatsangehörigkeit. Nach einer kurzen Erfahrung im spanischen Bürgerkrieg floh er 1940 vor den Deutschen aus Luxemburg nach Portugal. Dort organisierte er mit Unterstützung der Alliierten eine Fluchtlinie, die von den Nazis verfolgten Personen die Flucht nach Portugal ermöglichte. Nach dem Krieg arbeitete er als Korrespondent verschiedener Zeitungen vor allem im Iran und Nahen Osten, wo er die Kontakte aufbaute, die er später für seine eigenen Dokumentarfilme nutzen sollte.

    Ab 1960 erstellte er zusammen mit seiner französischen Kollegin Marie-Claude Deffarge Text- und Fotoreportagen und wurde dafür in Fachzeitschriften berühmt. Ende der 60er Jahre begann er zu filmen, was ab 1974 zu regelmäßigen Sendungen in der ARD führte, darunter 70 Dokumentarfilme für Radio Bremen in den Reihen „Frauen der Welt“ und „Kinder der Welt“. Sein Engagement für Gerechtigkeit und gegen Unterdrückung führte zu zahlreichen Auszeichnungen, unter anderem zu zwei Adolf-Grimme-Preisen (1984 und 1985) und 1987 zum Deutschen Kritikerpreis für die Reihe „Kinder der Welt“. Für sein Lebenswerk erhielt er 1992 die „Besondere Ehrung“ des Adolf-Grimme-Preises und 2003 den Lëtzebuerger Filmpräis ’Prix d’honneur’ für das Gesamtwerk.

    In seinem 1989 gedrehten Film „Die Nachkommen Abrahams – Israel – Palästina“ stellte er die Erziehung der Kinder von Zionisten äußerst kritisch dar. Das brachte ihm den Vorwurf des Antisemitismus durch zionistische Kreise ein. Zwei jüdische Gemeinden haben bei deutschen Gerichten Klage gegen Gordian Troeller erhoben. In beiden Fällen ist er freigesprochen worden.

    Er starb am 22.3.2003 in Hamburg, wo er zuletzt lebte.

    Zu seinen Dokumentarfilmen zählen
    bullet Ein Kriegsbericht aus dem Mittelalter – Jemen 1963
    bullet Durchs blutige Kurdistan – Irak 1964
    bullet Ein vergessener Völkermord – Sudan 1967
    bullet Im belagerten Sanaa – Nordjemen 1967
    bullet Die Revolte der Sklaven – Oman 1969
    bullet Das Mittelalter will nicht sterben – Jemen 1970
    bullet Noch ein Biafra – Sudan 1970
    bullet Im Land der 1001 Bohrtürme – Persischer Golf 1971
    bullet Das Sultanat Oman – Oman 1971
    bullet Südjemen, das Kuba der arabischen Welt – Südjemen 1972
    bullet Algier, Hauptstadt der Revolutionäre – Algerien 1972
    bullet Kommunisten seit 1000 Jahren – Südjemen 1973
    bullet Der Fluch der Abhängigkeit – Algerien 1974
    bullet Die weiße Revolution – Iran 1975
    bullet Freiheit verboten – Somalia 1978
    bullet Fabriken für die Dritte Welt – Tunesien 1979
    bullet Der persische Traum – Iran 1979

    In der Reihe „Frauen der Welt“ drehte er unter anderem:
    bullet Vom Nutzen der Vielehe – Togo 1979
    bullet Freiheit unter dem Schleier – Iran 1980
    bullet Vom Fluch der Jungfräulichkeit – Ägypten, Italien 1980

    In der Reihe „Kinder der Welt“ drehte er unter anderem:
    bullet Erziehung zum heiligen Krieg – Iran 1985
    bullet Von Moslems und Christen – 1988
    bullet Die Deutschländer – Türkei 1989
    bullet Die Nachkommen Abrahams – Israel – Palästina 1989
    bullet Im Bann des Islam – Jordanien 1997

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