Treffen der »Radikalen« / 5. Konferenz der Betroffenen von Berufsverboten forderte »politische, gesellschaftliche und materielle Wiedergutmachung« ohne Einschränkungen (junge Welt)

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  • Treffen der »Radikalen« / 5. Konferenz der Betroffenen von Berufsverboten forderte »politische, gesellschaftliche und materielle Wiedergutmachung« ohne Einschränkungen (junge Welt)
    https://www.jungewelt.de/m/artikel/305695.treffen-der-radikalen.html
    L’infâme Berufsverbot n’est pas mort. Actuellement il se porte bien en Bavière où on l’a adouci en ne plus excluant les jeunes social-démocrates des postes dans la fonction publique. Les autre "gauchistes" sont obligés de demander un emploi dans des Länder où Die Linke fait partie des ouvernements. Une exposition retrace l’histoire du Berufsverbot.

    Ausstellung »›Vergessene‹ Geschichte«


    Seit Oktober 2015 tourt die Wanderausstellung »›Vergessene‹ Geschichte« durch Deutschland. Auf 20 Tafeln haben Betroffene die Historie der Berufsverbote nachgezeichnet. Sie schildern das gesellschaftliche Klima von der Weimarer Republik über die NS-Diktatur bis in die Bonner Nachkriegsjahre, das zum sogenannten Radikalenerlass führte. Am 28. Januar 1972 unter der Bezeichnung »Grundsätze zur Frage der verfassungsfeindlichen Kräfte im Öffentlichen Dienst« beschlossen, wurde er in der Folgezeit massenhaft angBerufsverbotewandt. Eine der größten betroffenen Berufsgruppen waren (angehende) Lehrerinnen und Lehrer. Aber auch anderen Angestellten und Beamten konnte der Weg in den Job verwehrt werden, wenn sie beispielsweise verdächtig waren, Mitglied einer kommunistischen Gruppe zu sein oder auch nur eine entsprechende Veranstaltung besucht zu haben. Viele Unternehmen, die heute privatisiert sind, unterstanden damals noch direkt dem Staat, wie etwa die Post oder die Bahn. Auch deren Bewerber wurden daher überprüft.

    Wie umfangreich die Verbotsverfahren waren, macht eine Aufzählung von Hunderten Namen Betroffener deutlich, die noch unvollständig ist. An ihr wurde in Hannover auch klar, wie emotional das Thema für die Leidtragenden noch immer ist: Es entbrannte eine hitzige Debatte darüber, ob die Namen lesbar gezeigt werden sollten, wie von den Ausstellungsmachern intendiert, um Personen kenntlich zu machen und nicht vergessen zu lassen, dass immer auch ein Schicksal und eine Geschichte hinter solch einem Verfahren stehen, oder ob zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen eine Verpixelung besser sei, wie es die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen umgesetzt hat, als sie eine Kopie der Ausstellung anfertigen ließ.

    Mittlerweile gibt es die Ausstellung nämlich in vierfacher Ausfertigung, darunter einmal in englischer Übersetzung. An 17 Orten wurde sie schon gezeigt. Die nächsten sieben stehen auch bereits fest, etliche weitere sind angefragt. Allerdings wurden die Tafeln bis jetzt außer in Berlin in Deutschland nur im Westen gezeigt, da ihre Präsentation meist von Gruppen von Betroffenen oder Einzelpersonen organisiert wird. (cwr)

    Die Termine der Ausstellung »›Vergessene‹ Geschichte« sind unter berufsverbote.de vermerkt. Dort finden Sie neben einer ständig aktualisierten Liste der laufenden und anstehenden Veranstaltungen auch Hinweise, wie Sie die Präsentation selbst ausleihen können sowie Ideen für ein Begleitprogramm aus Veranstaltungen mit Zeitzeugen oder ähnliches.

    #Allemagne #discrimination_politique