Die Visonen Herzfelds und Chatamis (Tageszeitung neues deutschland)

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  • 03.04.2012: Die Visonen Herzfelds und Chatamis (Tageszeitung neues deutschland)
    http://www.neues-deutschland.de/artikel/223129.die-visonen-herzfelds-und-chatamis.html

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    Der Beginn deutscher Feldforschung in Iran ist mit dem Namen Ernst Herzfeld verbunden, den eine erste Reise 1905 nach Persien führte. Zusammen mit Friedrich Sarre, dem späteren Direktor der islamischen Abteilung des Kaiser-Friedrich-Museums in Berlin, reiste er in den folgenden Jahren durch Mesopotamien, unternahm Ausgrabungen in Samarra und besuchte mehrfach Iran, wo er jedoch – wegen französischen Monopols bis 1927 – keine Ausgrabungen vornehmen durfte.

    Vor wenigen Jahren wurde die Kulturbehörde in Teheran umstrukturiert. Fehlende Ansprechpartner und unklare Zuständigkeiten erschweren seitdem die Forschungsarbeit. Momentan finden keine Grabungen durch das DAI in Iran statt. Die derzeitige Atmosphäre des Misstrauens und der gegenseitigen Beschuldigung in den Beziehungen zwischen der westlichen Welt und Iran sind wissenschaftlicher Tätigkeit nicht gerade dienlich. Drohungen mit ausländischen Luftschlägen einerseits und eine mögliche Sperrung der Straße von Hormuz andererseits sind nicht geeignet, den »Dialog der Zivilisationen und Kulturen« zu befördern. Wie eine friedliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu beiderseits gewinnbringenden Erfolgen führen kann, haben 50 Jahre DAI-Forschung in Iran bewiesen.

    Teheran 50 – ein halbes Jahrhundert deutsche Archäologen in Iran. Verlag Philipp von Zabern. 194 S., 202 Abb., 15 €.