In welcher Höhle haben die germanischen Ureinwohner gelebt? | Telepolis
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Auch jenseits germanischer Mythen gibt es keine Hinweise auf die Existenz einer deutschen Ethnie. In einer aktuellen Studie hat der Humangenetiker David Reich von der Harvard University versucht, den Gencode der Deutschen und anderer europäischer Völker entschlüsseln. Dazu hat Reich DNA und Isotope Jahrtausende alter Zahn- und Knochenfunde ausgewertet. Sein Ergebnis: Nahezu alle heutigen Europäer sind Produkt dreier Migrationswellen.
Die ersten unserer Ahnen kamen vor rund 19.000 bis 14.000 Jahren aus dem Nahen Osten. Eine zweite Einwanderungswelle brachte vor rund 9.000 Jahren Menschen aus Anatolien nach Mitteleuropa. Zuletzt ergänzten vor rund 5.000 Jahren Migranten aus den Steppen nördlich des Schwarzen Meeres den europäischen Genpool.
„Das ganze Konzept eines ethnischen Deutschen ist lächerlich“, sagt auch der israelische Archäologe Aren Maeir. Eine Überfremdung eines „biodeutschen“ Volkes, wie es AfD-Politiker Ralph Weber beschwört, kann es schon allein deshalb nicht geben, weil es eine deutsche Ethnie - nennt man sie nun „arische Rasse“ oder „Biodeutsche“ nie gab. Nicht vor der Flüchtlingskrise. Nicht vor den „Gastarbeitern“. Nicht einmal im Teutoburger Wald.
Deutsche, die dennoch nicht darauf verzichten können, sich über Abstammungslinien und Gencode zu definieren, können sich aussuchen, ob sie sich auf ihre russischen, nahöstlichen oder anatolischen Migrationshintergrund berufen wollen. Oder sie wählen die einzige rassische Kategorie, die uns wirklich trennscharf von unseren Artgenossen abgrenzt: Mensch.