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Zurück ohne Zukunft | AI - Février 2017
Weil die Staaten des Westbalkans 2015 zu sicheren Herkunftsstaaten erklärt wurden, sollen sie nach dem Willen der bayerischen Landesregierung auch schnellstmöglich dorthin zurückkehren. Deshalb werden sie, anders als die übrigen Bewohner, die Aufnahmeeinrichtung nicht mehr verlassen – es sei denn für die Heimreise. Hier stellen sie in einem eigens eingerichteten Büro des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ihren Asylantrag. Die Anerkennungsquote in den Schnellverfahren von maximal einer Woche geht laut BAMF-Mitarbeiter Peter Immeler »gegen Null«.
Einmal abgelehnt, gelten die Flüchtlinge als ausreisepflichtig und erhalten außer den Essensrationen keine weiteren Sozialleistungen. Bayern ist bundesweit Vorreiter bei diesem harten Kurs: Aus den zwei »Aufnahme- und Rückführungseinrichtungen« in Manching bei Ingolstadt und Bamberg sind seit ihrer Eröffnung im Juli 2015 mehr als 3.400 Menschen »freiwillig« ausgereist, weitere 1.855 wurden abgeschoben. Nordrhein-Westfalen und andere Bundesländer sind dem bayerischen Vorbild bereits gefolgt.
#Bavière #balkans de l’ouest