• Echtes Berlin®
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/wuerste-aller-art-legendaerer-berliner-imbiss-an-der-leipziger-stra

    Berlin verschwindet. Wer in Rente geht hinterläßt ein Stück Berlin, das nun als Claim abgesteckt versteigert wird. In diesem Spiel sind Menschen Bauern für Spieler größer als sie. Sie sind die Attraktion, lokale Freaks, im supergroßen Supermarkt Berlin.

    Das Geld siegt bei der Versteigerung, und wer es investiert, wünscht sich manchmal Mensch zu sein, ein nüchterner Puntila, froh über sein Stück Echtes Berlin® .

    Der Sieger kauft sich ein Problem. Was er besitzt, ist nicht mehr Berlin, was vorher lebte, verwandelt sich im Akt des Kaufs in totes Kapital. Das will nun wiederbelebt werden, und sich selber wieder ähnlich sein. Der Invester mag das, aber Rendite geht vor. So macht er Geld daraus. Der Spekulationsgewinn wird realisiert, falls es gelingt, den Kadaver schön zu schminken für noch Reichere, für noch weiter vom Zustand echten Lebens Entfernte, für noch mehr Geld, für ein Stück angeblich Echtes Berlin® , das es in Wirklichkeit schon lange nicht mehr gibt.

    Sie erinnern sich, Kapital ist transformiertes Menschenblut, geronnene Arbeit. Hier wird mit ihm für das bezahlt, was nur noch Schatten seiner selbst, und wie ein Gespenst von Canterville von Kindern erlöst zu werden wünscht.

    Das kleine Stück Berlin, auf dem ein Imbiss stand, lebt weiter wenn ein Mensch ihm Leben gibt. Ein Penner macht hier Platte, ein neuer Kiosk soll nicht sein, vielleicht malt ein Kind ein Bild aufs Pflaster, und wenn die Mordmaschinen von der Leipziger verschwunden sind, stellt hier vielleicht ein Stadtverwalter den Rentnern einen Tisch fürs Schachbrett auf, wo sie dann still im Sonnenuntergang nur sind.

    Dorothea Bergers legendärer Imbiss an der Leipziger Straße schließt: „Eine der letzten Wurstbuden mit Herz“ | Berliner Zeitung
    ...
    Am 1. August 1990 wurde Dorothea Berger Würstchenverkäuferin. 27 Jahre ist das also her. Seither fährt sie täglich von Grünheide im Südosten Berlins in die City. Fast eine Stunde dauert die Fahrt mit dem Regionalzug. „Dafür wohne ich im Grünen“, sagt sie, während sie blitzschnell eine Wurst in Stücke hackt. Mit viel Übung halt.

    Zu DDR-Zeiten arbeitete sie als Erzieherin, dann in einem Porzellangeschäft in Köpenick. Nach der Wende schlossen viele Geschäfte im Osten, und Dorothea Berger hatte Angst, arbeitslos zu werden. Was also tun?

    Sie sprach mit ihrem Mann, und das Paar beschloss, eine Imbissbude zu kaufen und einen Standplatz zu mieten. „Essen müssen die Leute immer“, sagt sie in ihrer leicht schnoddrigen Art. Und der Standplatz schräg gegenüber der Kolonnaden nahe des Spittelmarkts versprach viel Laufkundschaft.

    „Mittlerweile haben aber viele Geschäfte hier geschlossen, die Gegend hat sich verändert“, erzählt Dorothea Berger.

    The Canterville Ghost
    https://en.wikipedia.org/wiki/The_Canterville_Ghost

    ... a novella by Oscar Wilde. It was the first of Wilde’s stories to be published, appearing in two parts in The Court and Society Review, 23 February and 2 March 1887.

    The story is about an American family who move to a castle haunted by the ghost of a dead nobleman, who killed his wife and was starved to death by his wife’s brothers.
    ...
    Unlike the rest of her family, Virginia does not dismiss the ghost. She takes him seriously, she listens to him and learns an important lesson, as well as the true meaning behind a riddle. Sir Simon de Canterville says that she must weep for him, for he has no tears; she must pray for him, for he has no faith; and then she must accompany him to the angel of death and beg for Death’s mercy upon Sir Simon. She does weep for him and pray for him, and she disappears with Sir Simon through the wainscoting and goes with him to the Garden of Death and bids the ghost farewell. Then she reappears at midnight, through a panel in the wall, carrying jewels and news that Sir Simon has passed on to the next world and no longer resides in the house.

    #Berlin #Mitte #Leipziger_Straße #Gastronomie #Imbiss