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  • L’#Algérie se dit prête à accueillir tous ses ressortissants présents illégalement en #Allemagne

    Les deux pays, liés par un accord de réadmission, ont réaffirmé leur « entente » sur le dossier migratoire lors de la visite d’Angela Merkel à Alger.


    https://www.lemonde.fr/afrique/article/2018/09/18/l-algerie-se-dit-prete-a-accueillir-tous-ses-ressortissants-presents-illegal

    #accord_de_réadmission #accord_bilatéral #renvois #expulsions

    • Reçu via la mailing-list Migreurop:

      Merkel’s government wants to classify Algeria like Tunisia and Morocco as safe countries of origin in terms of asylum law. Rejected asylum seekers could be deported more quickly. But commentators also have doubts about reports of torture and unfair trials. Whether the Chancellor will receive promises from Bouteflika and his Prime Minister Ahmed Ouyahia could be seen as reassuring. SPD and Greens are sceptical; this Friday the plans of the federal government on safe countries of origin will be discussed in the Bundesrat.

      Source : ZDF : https://www.zdf.de/nachrichten/heute/merkel-besucht-algerien-thema-migration-100.html

      According to a report, the number of deportations to Algeria has increased significantly in recent years. In 2015 only 57 people from Germany were brought into the country, in 2017 then 504, reported the “Rheinische Post” on Monday with reference to figures of the Federal Ministry of the Interior. In the current year, the trend has continued: by July, about 350 people had already been deported to Algeria.
      Only a few asylum seekers from Algeria are recognized in Germany. Last year, the rate was two percent.

      Source : FAZ : http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/asylbewerber-mehr-abschiebungen-nach-algerien-15792038.html

      Algeria will welcome back all its nationals in an irregular situation in Germany, regardless of their number, Prime Minister Ahmed Ouyahia assured on Monday 17 September, at the occasion of Chancellor Angela Merkel’s official visit.
      "I confirm that Algeria will take its children back, whether they are 3,000 or 5,000, provided that they can “identify” their nationality, Mr. Ouyahia said at a joint press conference in Algiers with Ms. Merkel.

      According to the Algerian Prime Minister, his country “is itself taking action against illegal migrants [and] can only agree with the German government on this subject”. Ahmed Ouyahia also recalled that Algiers and Berlin have been bound by a readmission agreement since 1997.
      “Algeria fights for the rest of the international community” by preventing “annually 20,000 to 30,000 people from illegally entering[its territory] and often from Algeria to continue their way” to Europe, he said.

      Source : Le Monde : https://abonnes.lemonde.fr/afrique/article/2018/09/18/l-algerie-se-dit-prete-a-accueillir-tous-ses-ressortissants-presents

  • Brief an die deutschen Journalisten "Wie tickt die Presse in diesem...
    https://diasp.eu/p/7706154

    Brief an die deutschen Journalisten „Wie tickt die Presse in diesem Land? Anders als in meiner Heimat, den Vereinigten Staaten? Was tun gegen „Fake News“? Dazu habe ich 53 Publizisten befragt. Ihr Selbstverständnis ergibt ein spannendes Bild.“ #Journalismus #Medien http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/jay-rosen-schreibt-einen-brief-an-die-deutschen-journalisten-15765235.html

  • #métaliste sur les #statistiques des enfants réfugiés dits « disparus » en Europe

    –—

    Fil de discussion sur les 10’000 disparitions de MNA, chiffre qui avait été publié par #Europol et que j’avais décortiqué.
    Le fil de discussion ci-dessous commence d’ailleurs avec mon article publié dans @vivre :
    Disparition de mineurs : la responsabilité de l’Europe
    https://seenthis.net/messages/690142

    #MNA #mineurs_non_accompagnés #asile #migrations #disparition #France #réfugiés #disparitions #enfants #enfance #chiffres

    cc @isskein

    Plus de matériel sur seenthis, avec les mots-clé #disparition #MNA #réfugiés :
    https://seenthis.net/recherche?recherche=%23disparition+%23MNA+%23r%C3%A9fugi%C3%A9s

  • Deutsche Umwelthilfe: Die Diesel-Hasser - Diesel-Affäre - FAZ
    http://www.faz.net/1.4246048

    Interessant ist es schon, wie sich eine kleine schlagkräftige Truppe Bedeutung und finanzielles Backing erkämpfen kann. Ob das im Einzelfall gut und richtig ist, steht auf einem anderen Blatt.

    Die Deutsche Umwelthilfe ist eine Lobbygruppe der ganz besonderen Art. Im Dieselskandal treibt sie die Regierung vor sich her und kriminalisiert die ganze Autoindustrie.

    Die deutschen Autokonzerne sind der Stolz unserer Industrie. Wer zwingt sie gleich reihenweise in die Knie? Wer deckt für den Verkehrsminister die Abgastricks auf, die er selbst nicht findet? Wer rettet uns vor Stickoxid und CO2? Und wer macht dem Diesel endgültig den Garaus? Es muss die Deutsche Umwelthilfe sein, kurz: DUH, die einen Autohersteller nach dem anderen überführt.

    Dieser Eindruck entsteht jedenfalls, wenn Verkehrsminister Dobrindt (CSU) nach Vorwürfen der DUH die Chefs von Opel nach Berlin bestellt, um sich von ihnen erklären zu lassen, wann die Abgasreinigung beim Zafira ausgeschaltet wird – und nachher verkündet, er habe Zweifel daran, dass es dabei mit rechten Dingen zugeht, man werde Motor und Software nun ganz genau unter die Lupe nehmen. Für die Umwelthilfe – und vermutlich auch für die Mehrheit im Land – steht schon jetzt fest, was dabei herauskommen wird. „Das ist Betrug am Kunden und vorsätzliche Körperverletzung“, wettert Jürgen Resch, der Geschäftsführer des Verbands.

    Aber Moment mal. Überführt ist in der Sache bislang einzig und allein Volkswagen – und zwar nicht von der DUH, sondern von der amerikanischen Umweltbehörde. Die Wolfsburger haben mit Sensoren und Software dafür gesorgt, dass die Dieselabgase nur dann vorschriftsmäßig gereinigt werden, wenn ihre Autos auf dem Rollenprüfstand statt auf der Straße fahren. Das ist verboten, VW hat den Verstoß zugegeben und wird Milliarden dafür zahlen müssen.

    So einfach wie mit VW ist es mit Opel nicht

    Klar, dass die DUH so einen Coup auch gerne landen möchte. Schließlich hat sie den Dieselmotor nicht erst gestern für sich entdeckt, sondern schon vor mehr als zehn Jahren. Damals waren noch nicht Stickoxid und Co2 das Thema, sondern der Feinstaub. Und die DUH rührte – mit Erfolg – die Trommel für die Nachrüstung der Autos mit Rußpartikelfiltern und die Einrichtung von Umweltzonen in den Städten. Schon damals, man kann es im Archiv nachlesen, kündigte Bundesgeschäftsführer Resch an, als Nächstes seien die Stickoxide dran. Wie damals geht es nicht um einen einzelnen Hersteller, sondern die ganze Branche. „Der Diesel war nie mein Feind“, sagt Resch zwar. Doch der neue Slogan ist eindeutig: „Dieselabgase töten.“

    Wenn es so einfach ist, warum braucht der Verkehrsminister jetzt noch Wochen, um die Sache zu verstehen? Man ahnt es schon, ganz so einfach ist die Sache eben nicht. Der Diesel-Zafira erfüllt nur dann die Vorschriften, wenn er nicht schneller als 145 Stundenkilometer fährt und der Luftdruck ringsum die Grenze von 900 Millibar nicht überschreitet, also nur unterhalb von 1000 Metern Höhe. Anders gesagt: Wer auf der Autobahn den Bleifuß walten lässt oder über einen Alpenpass fährt, der pustet mit dem Zafira mehr Abgas als erlaubt in die Luft, weil die Reinigung sich dann ausschaltet.

    Die Opel-Konstrukteure sagen: Das haben wir so eingestellt, weil sonst der Motor kaputtgeht. Die DUH sagt: Das haben die so eingestellt, um es sich bequem zu machen. Und weil ihnen unsere Gesundheit und die Umwelt schnurzegal sind. Der Unterschied ist für das Ergebnis, die eingeschränkte Reinigung der Abgase, nicht relevant. Aber für die Frage, ob Opel das Recht gebrochen hat oder nicht, ist er entscheidend. Denn wenn der Motorschutz es in bestimmten Situationen erfordert, so doppelbödig ist die einschlägige Verordnung nun einmal, dann ist die Abschaltung erlaubt.

    Es ist kein Verbrechen, Gesetzeslücken zu nutzen

    Man konnte es Verkehrsminister Dobrindt nach dem Treffen mit den Opel-Chefs ansehen, wie sehr ihm dieser Passus in der EU-Richtlinie zu schaffen macht. Sie belohnt die Hersteller geradezu dafür, schlechte Motoren zu bauen, weil sie sich dann die Abgasreinigung auf Kosten von Leistung und Verbrauch sparen können. Das ist gewissermaßen kein Schlupfloch, sondern ein Garagentor im Gesetz. Aber wer es ernst meint mit dem Rechtsstaat, muss einräumen: Es ist kein Verbrechen, es zu nutzen. Ist der Zafira-Motor wirklich so ein gebrechliches Geschöpf, dass er jenseits der Gipfel unserer Mittelgebirge den Katalysator nicht verträgt, dann hat Opel nicht kriminell gehandelt.

    Die DUH tut dagegen so, als sei der Rechtsbruch schon ausgemachte Sache. Jürgen Resch spricht deutlich aus, worum es ihm geht: „Skandalisieren“ ist seine Vokabel dafür, und er benutzt sie häufig. Das Skandalisieren funktioniert am besten im engen Schulterschluss mit den Medien, wie jüngst im Opel-Fall mit dem „Spiegel“ und der Fernsehsendung Monitor. Auch eigene Kampagnen gestaltet der Verein öffentlichkeitswirksam: Ein kleiner Junge mit Atemschutzmaske, umgeben von Autos, der an den Abgasen zu ersticken droht. Die offen zelebrierte Skandalisierung beißt sich allerdings mit der gleichzeitig verfolgten Strategie, die DUH als eine Art Ersatzbehörde zu profilieren. Ohnehin ein gewagtes Unterfangen: Im Verkehrsministerium und im Kraftfahrt-Bundesamt arbeiten zusammen 2200 Menschen, für die DUH nur 83.

    Die Umwelthilfe verschafft sich viel Geld mit Abmahnungen

    Mit juristischen Feinheiten wie der Frage, was legal und was illegal ist, kennt sich die Umwelthilfe eigentlich bestens aus. Denn der 1975 gegründete Verband, der seinen Sitz in Radolfzell am Bodensee hat und eine Geschäftsstelle in Berlin, ist ein Sonderfall in der deutschen Umweltschutz-Szene. Die DUH hat einerseits nur sehr wenige Mitglieder, es sind nicht einmal 300. Das macht sie wendiger als die Dickschiffe BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und Nabu (Naturschutzbund) mit ihren vielen Ortsverbänden und einer Mitgliederschaft, die auf allzu aggressives Auftreten allergisch reagieren könnte. Sie ist andererseits aber auch nicht so eindeutig mit sorgfältig inszenierten Kampagnen assoziiert wie Greenpeace. Das verleiht ihr eine größere Glaubwürdigkeit. DUH, das klingt fast so bieder wie eine Behörde.

    Einen entscheidenden Unterschied gibt es auch bei den Finanzen, und da kommt das deutsche Rechtssystem ins Spiel. Weil Mitgliedsbeiträge als nennenswerte Ertragsquelle ausfallen und die Spenden nicht so üppig fließen wie für die anderen großen Verbände, spielt für die DUH eine Einnahmequelle eine wichtige Rolle, die mit dem Umweltschutz auf den ersten Blick wenig zu tun hat. Als „klageberechtigter Verbraucherschutzverband“, anerkannt vom Bundesverwaltungsamt, kann die Umwelthilfe Unternehmen vor Gericht bringen, die Wettbewerbsregeln verletzen.

    Das hört sich sperrig an, ist aber gar nicht so kompliziert - und für die DUH ziemlich einträglich. Normalerweise haben in Deutschland nur Menschen wie du und ich („natürliche Rechtspersonen“, sagen die Juristen) das Recht, ein öffentliches Gericht anzurufen, wenn sie glauben, dass ein Unternehmen sich nicht an die Regeln hält. Echte Menschen - und die Verbände, die wie die DUH klageberechtigt sind. Was das bedeutet, bekommen zum Beispiel Autohändler und Vermieter häufig zu spüren. Gut möglich, dass sie morgen einen Brief von der DUH im Briefkasten haben, der ihnen wenig Freude bereiten dürfte. Darin wirft die DUH etwa dem Autohändler vor, in seinem Inserat fehlten die vorgeschriebenen Angaben zum Verbrauch. Oder sie weist den Hausbesitzer darauf hin, dass in seiner Wohnungsanzeige die Angaben zum Energieverbrauch unvollständig sind. Dem Schreiben liegt auch gleich ein Formular zur Abgabe einer Unterlassungserklärung bei, damit lässt sich die Angelegenheit vorerst aus der Welt schaffen. Ist diese Erklärung aber einmal unterschrieben, wird jeder weitere Verstoß teuer: Zuerst sind gewöhnlich 5000 Euro Vertragsstrafe fällig, berichtet Daniel von Oldershausen von der Flensburger Kanzlei Hoeck Schlüter Vaagt. Beim zweiten Mal sind es 10.000 Euro, dann 15.000 Euro – und immer so weiter.

    Aufs Jahr kommt da ganz schön was zusammen: Mehr als ein Viertel der Einnahmen der Umwelthilfe, rund 2,3 Millionen Euro, sind im Jahresbericht 2015 als „Verbraucherschutz“ deklariert. Das Gros davon entfällt auf die beschriebenen Vertragsstrafen. Rund 1600 Verfahren strenge die DUH im Jahr an, sagt Geschäftsführer Resch. Wer die Abmahnung nicht hinnehmen will, dem bleibt der Gang vors Gericht. Etwa 400 dieser Prozesse gibt es laut Resch im Jahr. Nur 3 Prozent davon verliere die DUH.

    „Die Umwelthilfe macht das professionell“

    Wer dem Verband Böses will, meiert ihn deshalb als „Abmahnverein“ ab. Kein anderer Umweltschutzverband macht das schließlich so. Und nicht einmal der Bundesverband der Verbraucherzentralen kommt nach eigenen Angaben auf so viele Verbraucherschutz-Verfahren. „Die DUH macht das professionell, die Verstöße sind meistens gut belegt“, sagt Rechtsanwalt von Oldershausen. Dass es dabei manchmal um Lappalien geht, ein vermutlich falsch gesetztes Häkchen bei der Wohnungsanzeige im Internet oder ein wahrscheinlich nur versehentlich abgerissenes Etikett am Reifenstapel, ist vor Gericht egal: Verstoß ist Verstoß. Selbst wenn es der Gesetzgeber womöglich nicht ganz so streng gemeint hat. Auch dieses Garagentor zum Geldverdienen steht weit offen. Von Greenpeace heißt es übrigens ehrlicherweise, man hätte dieses Klagerecht auch gerne, der entsprechende Antrag sei schon gestellt.

    Auf dieser Ebene also: Freispruch für die Deutsche Umwelthilfe. Aber eben auch: keine Verurteilung von Opel, bis die Schuld erwiesen ist.

    Das heißt nicht, dass der Verband nun schweigen müsste. Oder aufhören sollte, die Autos von anderen Herstellern zu testen. Doch dem Problem lässt sich auch anders beikommen als durch Skandalisierung und Klageflut. Denn in Deutschland gibt es eine Tradition, Konflikte am Verhandlungstisch zu lösen. Und gerade die Umweltbewegung hat damit bisher ihre größten Erfolge erzielt.

    „Wer klagt, mit dem redet man nicht mehr“

    Wie das geht, beschreibt der Historiker Frank Uekötter in seinem gerade erschienenen Buch „Deutschland in Grün“. Die größten Fortschritte zum Beispiel bei der Luftreinhaltung hat demnach nicht der Zusammenprall von Unternehmen, Umweltverbänden und Behörden gebracht, sondern ihre Zusammenarbeit. Kein anderes westliches Land, schreibt Uekötter, habe bei ökologischen Themen so stark auf Verhandlungen gesetzt wie Deutschland. Die informellen Kontakte zwischen den Parteien seien hierzulande extrem eng, die Polizei wisse beispielsweise stets vorab, wo Greenpeace seine nächste Geheimaktion plane.

    „Korporatismus“ heißt das Prinzip, das dahintersteckt, und es wäre zu einfach, es als Kungelei abzutun. Dazu hat es sich zu oft als unschlagbar effizient erwiesen. „Man spart sich eine Menge Ärger“, sagt der Umwelthistoriker, „wenn man allen Betroffenen eine Chance gibt, den Prozess der Entscheidungsfindung mitzugestalten.“ Auch dass sie so schnell wie kein anderer Verband mit ihren Klagen zur Hand ist, macht die DUH also zum Unikat im grünen Deutschland. „Wer klagt“, beschreibt Uekötter die Gepflogenheiten in der Szene, „mit dem redet man nicht mehr.“

    Seitdem Volkswagen in Amerika aufgeflogen ist, sagt DUH-Geschäftsführer Resch, fordere er direkte Gespräche mit dem Verkehrsministerium, aber Dobrindt verweigere sich. Also macht er auf eigene Faust weiter, jetzt erst recht. Die Untätigkeit der Politik spornt ihn zu weiteren Höchstleistungen an. „Da sich die Regierung bisher weigert, gegen die Betrügereien amtlich vorzugehen“, sagt Resch, „werden wir formelle Rückrufe vor Gericht erstreiten.“ Opel sei weder der größte noch der letzte Fall, die Umwelthilfe werde weitere Abgastricks aufdecken. Die Vorverurteilung, so viel scheint sicher, wird dann auch gleich wieder mitgeliefert werden. Gut zu wissen, von wem sie stammt.

    Sebastian Balzter, Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

    Quelle: F.A.S.

    #Verkehr #Umwelt #Recht #Politik #Abmahnung

  • Karlsruhe : Beamte und Lehrer dürfen weiter nicht streiken
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/karlsruhe-beamte-und-lehrer-duerfen-weiter-nicht-streiken-15635659.html


    Les enseignants fonctionnaires en Allemagne continuent à être privé du droit de grève. Le plus haut tribunal constitutionnel Bundesverfassungsgericht souligne la nécessité de conserver le statut des Beamte en tant que serviteurs de l’état. Il s’agit d’un des multiples règlements hérités de l’époque de Bismarck essentiels pour le système politique et socio-économique allemand. La recette du hareng de Bismarck n’en fait pas partie mais il reste néanmoins très populaire en politique.

    Das Streikverbot für Beamte bleibt bestehen. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wies am Dienstag die Verfassungsbeschwerden von vier ehemaligen beziehungsweise aktuell verbeamteten Lehrern aus drei Bundesländern zurück. Es bleibt auch in Zukunft in Deutschland bei dem Verbot für Beamtinnen und Beamte, die Bedingungen ihrer Arbeit mithilfe von Arbeitskämpfen ändern zu wollen. Die Lehrer hatten während der Arbeitszeit an Protestveranstaltungen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) teilgenommen und waren deshalb disziplinarisch belangt worden. Dagegen hatten sie geklagt.

    Das Beamtenstreikverbot gehe auf eine in der Staatspraxis der Weimarer Republik begründeten Traditionslinie zurück, sagte Andreas Voßkuhle, Vorsitzender des Zweiten Senats und Präsident des Bundesverfassungsgerichts in seiner Urteilsbegründung. Zudem sei es untrennbar mit den verfassungsrechtlichen Fundamenten des Berufsbeamtentums in Deutschland verknüpft – Voßkuhle verwies insbesondere auf die beamtenrechtliche Treuepflicht sowie das Alimentationsprinzip.

    „Ein Streikrecht für Beamte löste eine Kettenreaktion in Bezug auf die Ausgestaltung des Beamtenverhältnisses aus und zöge fundamentale Grundsätze des Berufsbeamtentums in Mitleidenschaft“, argumentierte Voßkuhle. Im Vorfeld war unter anderem über die Möglichkeit diskutiert worden, denjenigen Beamten, die keine hoheitliche Aufgaben wahrnehmen, ein Streikrecht zuzugestehen.

    Dem Gedanken erteilte das Bundesverfassungsgericht nun eine Absage. Für solche Beamte, wie im konkreten Fall Lehrer, würde sich dann in gleicher Weise die Frage stellen, womit sich das Fortgelten ihrer beamtenrechtlichen Prinzipien weiter rechtfertigen ließen, hieß es. „Zudem durchbräche die Kategorie eines ’Randbereichsbeamten’ mit Streikrecht das klare Konzept eines zweigeteilten öffentlichen Dienstrechts in Deutschland“, sagte Voßkuhle. Darunter versteht man die Teilung in Beamte einerseits und Angestellte im öffentlichen Dienst andererseits.

    Voßkuhle wies aber darauf hin, dass Beamte zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen bilden dürfen. Die Lehrer aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein wurden in ihren Verfassungsbeschwerden von der GEW und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) unterstützt. Von rund 800.000 Lehrern in Deutschland sind nach Angaben des Bundesverfassungsgerichts rund drei Viertel Beamte.

    Der Zweite Senat hatte die Verfassungsbeschwerden im Januar in einer mündlichen Verhandlung erörtert. Der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte dabei das besondere Treue- und Fürsorgeverhältnis zwischen Staat und Beamten betont und vor der Trennung in hoheitlich und nicht hoheitlich tätige Beamten gewarnt.

    Bismarckhering
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bismarckhering

    Ernst Schweninger war Dermatologieprofessor und der Leibarzt von Otto von Bismarck, der kränklich war, bis er in den 1880er Jahren von ihm eine Herings-Heildiät aus den berühmten Bismarckheringen verschrieben bekam, die den Reichskanzler vollständig genesen ließ. Dieser urteilte: Schweninger sei der erste Arzt, der ihn behandelt habe, die anderen habe er stets behandelt.
    Die Kulturhistorikerin und Journalistin Petra Foede meint in Wie Bismarck auf den Hering kam · Kulinarische Legenden, dass wahrscheinlich keine dieser Anekdoten stimmt; vielmehr wäre es zur fraglichen Zeit üblich gewesen, alles Mögliche nach dem Reichskanzler zu benennen (Bismarcktürme, Bismarckdenkmale, Schiffe usw.), so auch verschiedene Gerichte. Nach Foede habe nur das Heringsgericht die Zeit überdauert und wird noch heute so genannt.

    Da in der #DDR Bezüge auf den ehemaligen deutschen Reichskanzler politisch nicht gewollt waren, war in der DDR-Küche der Begriff Delikatesshering gebräuchlich.

    #Allemagne #travail #droit #grève #fonctionnaires

  • AirBnb startet neue Luxus-Offensive für Hotels
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/diginomics/airbnb-startet-neue-luxus-offensive-fuer-hotels-15463939.html

    Die Kampfansage an die Hotellerie heißt „AirBnb Plus“ und verspricht erlesene Standards, die beste Hotels bieten, aber zum günstigeren Preis. Der am Donnerstag vorgestellte Dienst geht mit einem Schlag die größten Probleme an, die heute noch viele Menschen daran hindern, sich in einer AirBnb-Privatwohnung einzunisten, statt im Hotel. Es sind die Unberechenbarkeit, was man am Zielort vorfinden wird, sowie Unzuverlässigkeiten und mögliche Diskriminierungen bei der Buchung.

    Studien haben gezeigt, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen größere Probleme haben, als Gäste angenommen zu werden, als andere. Und die AirBnb-Wohnung kann wie eine Wundertüte sein. Von fehlenden Handtüchern, dreckigen Teppichen bis zu kaputten Heizungen ist alles möglich. Wütende Kunden haben sich auch schon beschwert, dass kurzfristig ihre Wohnung einfach storniert und so der Urlaub ruiniert wurde.
    Doppelter Preis pro Nacht

    Das soll bald der Vergangenheit angehören. Ausgewählte Gastgeber können für eine einmalige Gebühr von 149 Dollar ihre Unterkünfte jetzt für „AirBnb Plus“ registrieren lassen. Ein Mitarbeiter des Unternehmens kommt vorbei, schießt Fotos und arbeitet eine 100 Punkte lange Checkliste ab, vom Shampoo im Badezimmer bis zum selbständig möglichen Check-In. Ein Vermieter muss besonders zuverlässig und professionell sein, um akzeptiert zu werden. Eine Bedingung ist eine 95-prozentige Annahmerate von Bewerbungen. Das soll sicherstellen, dass Gäste nicht nach persönlichen Vorlieben (oder Vorurteilen) ausgesiebt werden. Außerdem muss die Kündigungsrate nach Vertragsschluss bei absolut Null liegen und die Gäste müssen im Schnitt mindesten eine Bewertung von 4,8 von 5 möglichen Sternen hinterlassen haben.

    Wer eine solche Bewertung hat, der lässt niemanden vor der verschlossenen Tür stehen. Ausreden lässt Amber Cartwright, verantwortlich für das Programm, nicht gelten: „Perfekte Gastgeber finden immer einen Weg, um eine Wohnung zu übergeben.“ Dafür winken den zunächst 2000 Gastgebern in 13 Städten, darunter Shanghai und Los Angeles, deutlich höhere Preise. Im Schnitt können sie bis zu 200 Dollar pro Nacht verlangen, der Durchschnitt liegt heute bei rund 100 Dollar.

    Die Veranstaltung zum zehnten Jahrestag von AirBnb stand ganz im Zeichen der neuen Luxusoffensive, mit der das Start-up aus San Francisco endgültig zum virtuellen Hotelanbieter mit garantierten Standards werden will. Denn der Weg zur magischen Milliarde ist weit und nicht ohne eine Ausweitung der Nutzerbasis möglich. „AirBnb Plus“ ist zum Beispiel ein Versuch, Geschäftsreisende mit hohen Ansprüchen anzusprechen.

    #Airbnb #tourisme #logement #commerce

  • Ökonomen warnen vor Euro-Haftungsunion
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/oekonomen-warnen-vor-euro-haftungsunion-15600643.html
    Le capital allemand défend sa proie. Les propositions du représentant du capital outre-Rhin Emmanuel Macron risquent de couter cher à ses concurrents germaniques. Les contradictions entre les fractions capitalistes s’intensifient sur le plan européen aussi.

    Mit einem eindringlichen Appell haben sich 154 Wirtschaftsprofessoren gegen wesentliche Elemente der Euro-Politik gestellt, wie sie Paris und Brüssel vorschlagen. Die europäische Währungs- und Bankenunion dürfe nicht „noch weiter zu einer Haftungsunion“ ausgebaut werden, heißt es in dem Aufruf, der in der F.A.Z. als Gastbeitrag dokumentiert wird. Initiatoren sind der Ökonom Thomas Mayer, Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Instituts in Köln, Dirk Meyer von der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, Gunther Schnabl von der Universität Leipzig und Roland Vaubel von der Universität Mannheim. Zu den 154 Professoren zählt auch der langjährige Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.

    #Europe #Allemagne #économie

  • Wir dürfen keine neugrüne Lifestyle-Partei werden
    http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/interview-mit-sahra-wagenknecht-ueber-das-linkssein-15572013.html
    Sarah Wagenknecht du parti Die Linke explique la signification du terme « gauche » à un journaliste du journal conservateur FAZ. Cet article est particulièrement intéressant quand on compare les définitions de S.R. avec les développements dans les autres pays d’Europe.

    Im Gespräch warnt Sarah Wagenknecht ihre Partei davor, „die Identität der kleinen Leute‘“ zu verachten – und erklärt, was Linkssein heute bedeutet.

    Frau Wagenknecht, was bedeutet Linkssein für Sie in der heutigen Zeit?

    Für mich ist das Kernanliegen der Linken soziale Gerechtigkeit. Sich einzusetzen für eine Gesellschaft mit weniger Ungleichheit und mehr sozialem Zusammenhalt. Linke müssen die Stimme derer sein, die benachteiligt sind.

    Das scheint mir ein traditionelles Verständnis zu sein. Dennoch herrscht eine Verunsicherung, was Linkssein bedeutet.

    Im öffentlichen Diskurs hat eine völlige Verkehrung der Begriffe stattgefunden. Etwa wenn davon geredet wird, Angela Merkel habe eine Linkswende der Union durchgesetzt, obwohl in ihrer Regierungszeit der Niedriglohnsektor gewachsen und die Zahl armer Rentner größer geworden ist. Ihre „Linkswende“ wird dann an der Ehe für alle oder an der Frauenquote für Aufsichtsräte festgemacht. Aber das sind im Kern liberale Positionen. Die teilt die Linke, aber das ist nicht originär links. Was die Linke vom Liberalismus unterscheidet, ist die Thematisierung ökonomischer Ursachen für Diskriminierung, selbst bei völliger rechtlicher Gleichstellung. Ein Kind, das in einer Hartz-IV-Familie im Essener Norden geboren wird, und ein nachkomme eine wohlhabenden Unternehmerfamilie haben eben keine gleichen Lebenschancen.

    Aber warum macht man der Kanzlerin diesen Vorwurf?

    Zum einen ist das sicher in der Union ein guter Kampfbegriff. Aber es hat eben auch mit der Begriffsverwirrung zu tun. Auch eine Politik offener Grenzen gilt ja heute als links. obwohl das eine Position des beinharten Neoliberalen Friedrich August von Hayek ist. die kein vernünftiger Linker unterstützen kann. Natürlich tragt auch die gesellschaftliche Linke Verantwortung dafür lass viele mit „links“ nichts mehr anfangen können. Die SPD gilt bis heute als „linke Partei". Aber sie hat erheblich dazu beigetragen. Renten zu kürzen und Arbeitslose in Armut zu stürzen Die Agenda 2010 war das Gegenteil linker Politik.

    Ihnen hat man im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsdilemma auch vorgeworfen, keine linke Politik mehr zu betreiben, sondern rechte.

    Das zeigt, wie sinnentleert die Begriffe sind. Frau Merkel ist jetzt links. und ich soll rechts sein. Das ist völlig absurd. Nehmen wir die Flüchtlingspolitik. Linker Anspruch ist es. sich für die weniger Wohlhabenden einzusetzen. Aber die Art und Weise. wie Frau Merkel mit der Flüchtlingskrise umgegangen ist, ist ja gerade zu Lasten der ärmeren Hälfte der Bevölkerung gegangen. Für sie haben sich viele Probleme verschärft: Es gibt jetzt eben noch mehr Nachfrage nach Sozialwohnungen und Kita-Plätzen, obwohl es vorher schon einen Mangel gab. Und die Situation an den überforderten Schulen in sozialen Brennpunkten hat sich garantiert nicht verbessert. Die Wohlhabenden sind von alldem kaum betroffen.

    Ihre Part hat im Wahlprogramm offene Grenzen gefordert.

    Ich wünsche mir natürlich eine Welt. in der es gerecht zugeht, in der der Wohlstand so verteil ist, dass Menschen gar keinen Grund haben. ihre Heimat zu verlassen. Aber in der heutigen Welt ist das eine völlig irreale Forderung. Armut und Elend lassen sich nicht durch verstärkte Migration bekämpfen. Es muss ein Grundrecht auf Asyl für politisch Verfolgte geben, aber Menschen in Not muss vor allem vor Ort geholfen werden.

    Wie sollte sich Ihre Partei positionieren? Wir haben bei der letzten Wahl bei denen, denen es nicht gutgeht verloren - bei Leuten in prekärer Beschäftigung, bei Arbeitslosen. Wir müssen diesen Menschen wieder das Gefühl geben, dass wir uns für ihre Interessen einsetzen. Dass wir sie ernst nehmen. Die Linke nicht eine neugrüne Lifestyle-Partei werden, die die Traditionen und die Identität der „kleinen Leute“ verachtet.

    Was bedeutet das?

    Wir müssen anerkennen, dass die Probleme. mit denen gerade die Ärmeren täglich zu tun haben - Konkurrenz um schlecht bezahlte Jobs und bezahlbare Wohnungen, mangelnde öffentliche Sicherheit, Entstehung von Parallelwelten. in denen sich ein radikalisierter Islam ausbreitet - zwar durchaus nicht mit der Flüchtlingskrise 2015/16 entstanden sind, aber sich dadurch oft verschärft haben. Und natürlich ist es ein Problem. wenn in ärmeren Vierteln bis zu 80 Prozent der Kinder bei der Einschulung kaum Deutsch sprechen. Oder wenn Hassprediger eines radikalisierten Islam schon fünfjährigen Kindern ein Weltbild vermitteln, das gegen alle Grundwerte unseres Zusammenlebens gerichtet ist. Es ist sicher keine linke Politik, die Betroffenen dann vom hohen Ross des gutsituierten Politikers zu belehren, sie sollten die neue Vielfalt doch als Gewinn betrachten. Zumal auch linke Politiker in der Regel selbst nicht in solchen Vierteln wohnen. Da muss man einfach ein viel höheres Maß an Problembewusstsein und Sensibilität an den Tag legen.

    Aber ist es nicht vor allem in der linken Politik weit verbreitet, bestimmte Probleme nicht sehen zu wollen, weil sie nicht ins Weltbild passen?

    Es ist natürlich immer eine Angst vorhanden. Ressentiments zu bedienen und dadurch zu verstärken. Aber das ist der falsche Weg. Wer Probleme wegredet. dem hören die Leute am Ende eben nicht mehr zu. Damit treibt man sie geradezu in die Arme der AfD, die das Kartell des Wegsehens ja erst groß gemacht hat und die entsprechenden Ängste dann ins Rassistische wendet. Aber die Sorgen und der Unmut der Leute haben per se nichts mit Rassismus zu tun, sie sind das Ergebnis einer falschen Politik und die zu attackieren. ist die ureigene Aufgabe der Linken.

    Wird die große Koalition diese falsche Politik fortsetzen?

    In der Flüchtlingspolitik hat Frau Merkel sich korrigiert, die offenen Grenzen sind eine zeitlich beschränkte wiewohl folgenschwere Episode geblieben. Aber sie macht zwei Dinge nach wie vor: Die Städte und Gemeinden werden mit den Problemen weitgehend allein gelassen, und sie können sie mit ihren Mitteln nicht lösen. Wenn man jetzt endlich viel Geld in die Hand nimmt, Sozialwohnungen zu bauen, Schulen vor allem in Problembezirken sehr viel besser auszustatten, Kitaplätze zu schaffen, dann verschärfen sich die Probleme weiter. Und wir brauchen endlich wieder regeln am Arbeitsmarkt, die die Lohndrückerei durch Leiharbeit, Befristung oder Werkverträge beenden. Und das Zweite ist natürlich, und da ist ja auch das Unehrliche: Frau Merkel redet von Fluchtursachenbekämpfung und unverändert liefert Deutschland Waffen in die schlimmsten Spannungs- und Kriegsgebiete. Sie hält an Handelsverträgen fest, die das Elend vor Ort vergrößern. Wir müssen mehr tun, um vor Ort zu helfen, sonst wird es auch immer Menschen geben, die trotz aller Abschottung Wege nach Europa finden.

    Betrachten Sie die SPD als linke Partei?

    Die SPD hat schon lange keine linke Politik mehr gemacht. Das fing mit Gerhard Schröder an. Es war ja die SPD, die die Grundlage dafür geschaffen hat, dass ein großer Niedriglohnsektor entstehen konnte.

    In der SPD wird jetzt allerdings über Hatz IV diskutiert.

    Ich finde das erfreulich. aber daraus muss auch realpolitisch etwas folgen. In der großen Koalition hat die SPD allerdings immer das Alibi. dass sie Forderungen wie einen Mindestlohn von zwölf Euro nicht durchsetzen kann. weil die Union das nicht mitmacht.

    Das klingt nicht so, als hätte ein Rot-rot-grünes Bündnis einen Reiz für Sie.

    Ich wünsche mir eine politische Mehrheit für eine Politik, für die es ja längst gesellschaftliche Mehrheiten gibt. Die Mehrheit will bessere Renten und höhere Löhne, will mehr sozialen Zusammenhalt, auch gerechtere Steuern. Eine Mehrheit für eine solche Politik zu haben, ist in jedem Fall das Ziel. Wir wollen ja nicht immer nur schöne Oppositionsreden halten, während andere die Gesetze machen. Ich hatte gehofft, dass die SPD sich nach der letzten Wahlniederlage aufrafft, dass Leute aufstehen und sagen: Wir können so nicht weitermachen. Aber sie haben so weitergemacht. Das Gerede von Erneuerung ist ja völlig hohl. Und auch die Grünen werben leider vor allem darum. mit der Union zu regieren.

    Aber was bleibt der Linken dann?

    Deswegen wurde die Idee einer neuen 5arnrnlungsbewegung in die Debatte gebracht. Wir erleben ja einen enormen Akzeptanzverlust der traditionellen Parteien. Das ist in anderen Ländern auch so. Und es gibt Länder, wo sich daraus eine neue Kraft entwickelt hat, nicht eine neue Partei, sondern eine starke Bewegung, die die Politik verändert. Die klassisch sozialdemokratischen Inhalte sind ja heute jenseits der Linkspartei weitgehend heimatlos geworden. Dafür sollte eine solche Sammelbewegung stehen. Wenn sie eine große Unterstützung findet, dann bedeutet das Druck auf die etablierte Politik und dann lasst sich auch tatsächlich etwas verändern.

    Es gibt die Ansicht, dass die Linkspartei sich erst einmal verändern müsse. Nämlich sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen und überhaupt regierungsfähig werden.

    Ich muss mich mit meiner Vergangenheit nicht auseinandersetzen. Ich durfte in der DDR nicht studieren, weil ich mich nicht angepasst habe. Frau Merkels Karriere war da sehr viel reibungsloser. Aber das ist nicht der entscheidende Punkt. Die Linke hat heute mehr Mitglieder in den alten Bundesländern als in den neuen. Die kommen aus SPD. Grünen oder waren vorher parteilos. Mit welcher Vergangenheit sollen die sich auseinandersetzen? Und regierungsfähig? Wie regierungsfähig sind denn die Parteien, die dieses Land seit Jahren regieren, den Sozialstaat abbauen und die Politik der guten Nachbarschaft in Europa beendet haben? Sie haben es geschafft, dass immer mehr Menschen sich von der Demokratie abwenden, weil sie sich nicht mehr vertreten fühlen, und sie haben durch ihre Politik eine Partei wie die AfD in den Bundestag gebracht.

    #Allemagne #politique #gauche #paywall

  • #Facebook, emblème du « capitalisme de surveillance »
    https://www.mediapart.fr/journal/international/070418/facebook-embleme-du-capitalisme-de-surveillance

    Le détournement de 87 millions de profils Facebook par #Cambridge_Analytica afin d’influer sur la campagne présidentielle américaine a Mark Zuckerberg lors du Mobile World Congress en février 2016 à Barcelone © Facebook plongé la société de Mark Zuckerberg dans une crise sans précédent en la mettant face à un dilemme en apparence insoluble : comment rassurer investisseurs et utilisateurs alors que son modèle économique repose par définition sur la collecte massive des données personnelles ?

    #International #capitalisme_de_surveillance #GAFAM

    • Même si Cambridge Analytica a bien dérobé quelque 87 millions de profils, c’est en fait quasiment toute l’économie du numérique qui repose sur une collecte massive des données des utilisateurs. Avant l’explosion du scandale, la société se vantait d’ailleurs de posséder des profils sur 220 millions d’Américains, des données obtenues légalement auprès des multiples « data brokers » ou vendeurs de données du pays. Ce modèle économique auquel sont irrémédiablement liés Facebook mais également Google ou Twitter a été théorisé sous l’expression de « capitalisme de surveillance ».

      Le concept a fait l’objet d’une première définition dans un article des universitaires John Bellamy Foster et Robert W. McChesney, publié en juillet 2014 sur le site Monthly Review. Dans celui-ci, les auteurs font du capitalisme de surveillance l’évolution naturelle du complexe militaro-industriel dénoncé par les président Dwight Eisenhower dans son célèbre discours de janvier 1961. Ils rappellent les origines militaires du Net et les efforts constants déployés par l’armée pour contrôler la recherche et les industries de pointe.

      L’article du Monthly Review en question, que j’avais pas vu passer : ▻https://seenthis.net/messages/328312

    • Avec aussi le concept de #surplus_comportemental développé par https://twitter.com/shoshanazuboff
      « [...] les utilisateurs ne sont ni des acheteurs ni des vendeurs ni des produits. Les utilisateurs sont une source de matériaux bruts gratuits [...] »

      Dans un article publié en 2016 dans la Frankfurter Allgemeine Zeitung, elle explique comment « le capitalisme a été détourné par un projet de surveillance lucratif ». Ce détournement a eu lieu, raconte Shoshana Zuboff, lorsque Google a pris conscience du profit qu’il pouvait tirer des données comportementales de ses utilisateurs, données qu’elle désigne sous le terme de « surplus comportemental ».

      « Le succès dramatique de Google dans le “matching” des publicités et des pages a révélé la valeur transformationnelle de ce surplus comportemental comme moyen de générer des revenus et, finalement, de transformer les investissements en capital », écrit Shoshana Zuboff. « Dans ce contexte, les utilisateurs ne sont plus une fin en eux-mêmes. À la place, ils sont devenus un moyen de faire des profits dans un nouveau type de marché dans lequel les utilisateurs ne sont ni des acheteurs ni des vendeurs ni des produits. Les utilisateurs sont une source de matériaux bruts gratuits qui nourrit un nouveau type de processus de fabrication », poursuit la professeure. « Le jeu ne consiste plus à vous envoyer un catalogue de vente par correspondance ou même à cibler la publicité en ligne. Le jeu consiste à vendre l’accès au flux en temps réel de votre vie quotidienne – votre réalité – afin de l’influencer directement et de modifier votre comportement pour faire des profits. »

    • Les références de l’article sont plus qu’intéressantes :
      – John Bellamy Foster et Robert W. McChesney sur le site Monthly Review sur le complexe militaro-industriel et le #capitalisme_de_surveillance
      https://monthlyreview.org/2014/07/01/surveillance-capitalism

      – Nicholas Confessore et Matthew Rosendbergmarch dans le NY Times sur le lien entre #Cambrige_Analytica et #Palantir
      https://www.nytimes.com/2018/03/27/us/cambridge-analytica-palantir.html

      – Shoshana Zuboff dans la Frankfurter Allgemeine Zeitung sur le #capitalisme_de_surveillance
      http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/the-digital-debate/shoshana-zuboff-secrets-of-surveillance-capitalism-14103616.html
      => Article récemment traduit par l’équipe #Framalang
      https://framablog.org/2017/03/28/google-nouvel-avatar-du-capitalisme-celui-de-la-surveillance

  • Historikerstreit und Neokonservatismus und -liberalismus

    Zusammenhang / contexte: https://diasp.eu/posts/6951762

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Fleischhauer
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/kritik-der-linken-der-mann-den-sie-die-rote-ratte-nannten-1795482.html
    https://de.wikipedia.org/wiki/Historikerstreit
    http://docupedia.de/zg/Historikerstreit

    oAnth - 02.04.2018

    Es ist bezeichnend für die Sprösslinge des Historikerstreites, dass sie gegen die naiv- bis radikal-sozialistischen Traditionsstränge der 60-er- und 70-er-Jahre höchst ambitioniert zu Werke gehen, sich jedoch außerstande sehen, die neo-liberale bzw. neo-konservative Sichtweise und den mit ihr einhergehenden wirtschafts- und sozialpolitisch globalisierten Kahlschlag einer nicht minder kompromisslos kritischen Betrachtungsweise zu unterziehen - es indessen als zeitgeschichtlich unerheblich erachten, hierdurch in vielerlei Belangen hinter den Diskussionsstand sei es linker, sei es konservativer Positionen, wie sie sich seit der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert bis 1933 im deutschsprachigen Raum herausgebildet hatten, zurückzufallen. Methodisch negiert bleibt stillschweigend die vorherrschend praktizierte, Bildungsinhalte vortäuschende Handhabe im Rahmen der sogenannten westlichen Medienvielfalt und die sich hierdurch ausprägenden wirklichkeitsverzerrenden Wahrnehmungs- und Interessenasymmetrien, nicht minder eine parallel einhergehende historisch noch nie dagewesene Reichtumskonzentration - den Vorzug erhält in Anbetracht dessen eine medial unterfütterte Verharmlosung der sich manifestierenden Unzulänglichkeiten gängiger Erklärungsansätze und eine sozialopportunistisch bemühte Banalisierung bzw. Unausweichlichkeit sich lokal wie weltweit aufstauender Konfliktpotentiale, dies alles, weitestgehend unwidersprochen, im selbstherrlich gepflegten Umfeld einer um so minutiöser vorgenommene Auflistung andernorts bestehender wirtschaftlicher Ungerechtigkeiten, weltweit begangener Menschenrechtsverletzungen und nicht enden wollender Gräueltaten.

    #Historikerstreit #querelle_des_historiens #Allemagne
    #néoconservatisme #néolibéralisme

  • Suhrkamp: Die unterschätzte Coolness der Ulla B. - WELT
    https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article112444864/Die-unterschaetzte-Coolness-der-Ulla-B.html

    Im Streit um Suhrkamp geht es um vieles, aber nie um Haltung. Dabei besitzt die Verlegerin Ulla Berkéwicz mehr Sinn für Poesie und Größe als die meisten ihrer Autoren und Richter. Eine Verteidigung.

    Von Ulf Poschardt | Veröffentlicht am 07.01.2013

    George Steiner ließ seinen jungen Freund Durs Grünbein alt aussehen. Leichtfüßig tänzelte der 83-jährige Literaturwissenschaftler den 49-jährigen Geniemimen aus. Steiner klagte die Gegenwartsliteratur an, ein narzisstischer Kanon banaler Mittelschichtneurosen zu sein, der nichts von den Revolutionen der Naturwissenschaften verstehe und selten so gut geschrieben werde wie „Harry Potter“, dessen wissenschaftliche Analyse noch ausstehe. Die Zukunft der Literatur sei zudem weiblich, schalkte Steiner, das Denkpatriarchat werde fallen.

    Grünbein antwortete beflissen, doch Lacher und Pointen gehörten Steiner. Unglücklich war der in Paris geborene Jude dennoch, zu nahe fühlte er sich in der Verlegerinnen-Villa in Nikolassee dem Ort, an dem einst seine Auslöschung geplant wurde: das Haus der Wannseekonferenz.

    Das war ein wenig typisch für den Glanz der Soireen bei Ulla Berkéwicz, noch typischer aber war die Erkenntnis, dass angesichts der großen Geister des Verlags die Nachgeborenen ein wenig streberhaft und unbedarft daherkommen – und auf aufgemotzte Art bieder.

    Die Chuzpe der alten Meister

    Grünbeins Scheitern war auch das Scheitern einer netten, belesenen Generation von Intellektuellen, der die Gravitas und Wucht, aber auch die Chuzpe und Unabhängigkeit der alten Meister fehlt.

    Mit dem Tod gleich zweier zentraler Figuren der Nachkriegsmoderne, Samuel Becketts und Thomas Bernhards, verlor die Gegenwartsliteratur bei Suhrkamp 1989 an Halt, abgesehen vielleicht von Peter Handke. Die bedeutenden amerikanischen Autoren von William S. Burroughs über Thomas Pynchon bis zu Bret Easton Ellis landeten bei Rowohlt, Kiepenheuer & Witsch oder anderswo.

    Rainald Goetz mit seinem die Dinge verändernden Debüt „Irre“ 1983 war ein Solitär in der deutschsprachigen Suhrkamp-Literatur. Es blieben possierliche Popliteraten, die Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll nur aus dem Oberseminar kannten, Sprachwirbler und aufgerüschte Denkakrobaten von barocker Selbstüberschätzung. Dazu kamen Tellkamps langweiliger, aber erfolgreicher „Turm“, Albert Ostermaiers expressionistische Wortglut – und Clemens Setz als echte Hoffnung.

    In Sichtweite der Studentenrebellion
    Ziemlich genau vierzig Jahre ist es her, dass George Steiner den Begriff der „Suhrkamp Culture“ erfand und damit jenem Pakt zwischen Intelligenzija, Boheme und akademischem Milieu ein Qualitätssiegel verlieh, das dem Verlag schmeichelte.

    Suhrkamp war in Sichtweite der Studentenrebellion auf der Höhe der Zeit und blieb es nahezu unangefochten, bis aus der Etabliertheit irgendwann Hybris und aus dem weltanschaulichen Kampfauftrag sektiererischer Irrsinn wurde.

    1979 stöhnte Marcel Reich-Ranicki in der „Frankfurter Allgemeinen“ über die „Abhandlungen über die Rolle des Orgasmus im Klassenkampf und über den Beitrag der Zahnmedizin zur Befreiung der Arbeiterklasse“. Das war polemisch, traf aber einen Punkt. Die wirklich interessanten, insbesondere linken Theorien erschienen bei Kleinverlagen wie Merve.

    Die großen Fragen der Menschheit
    Ulla Berkéwicz hat dies erkannt und ahnte nicht erst 2003 bei ihrer Übernahme, dass die Pflege des Status Quo und einer exquisiten Backlist nicht ausreichen würde, um den Muff unter den linken Talaren zu vertreiben.

    Vorsichtig und behutsam änderte sie den Kurs – mit der Edition Unseld, die den Austausch zwischen immer noch kaum miteinander bekannten Wissensbereichen von der Physik und Neurowissenschaft bis zur Philosophie und Wissenssoziologie betreibt, der Edition Nova oder der verdienstvollen Filmedition mit cineastischen Kostbarkeiten von Godard, Kluge und Fritz Lang.

    Exakt um jene neuen Horizonte ging es an jenem denkwürdigen Abend im vergangenen März dem unruhigen Geist Steiner. Er erklärte, die großen Fragen der Menschheit und des Universums würden nicht mehr gestellt und die Kraft dichterischer Philosophie – Hegels Gedicht für Hölderlin, Wittgensteins Sehnsüchte, sein Werk in Verse zu setzen, und jene mythisch gewordene Begegnung zwischen Paul Celan und Martin Heidegger – sei abgetaucht.

    Mehr Mut! Mehr Neugier!

    Steiner, der 83-Jährige, stand da und erklärte heimlich, was er sich von der künftigen Suhrkamp-Kultur wünschte. Und von ihren Autoren: mehr Mut, mehr Neugier, mehr Größe, weniger Biedermeier.

    Ulla Berkéwicz lebt das auf sehr amerikanische, fast aufreizend verspielte Art aus. Der Umzug nach Berlin 2010 war ebenso naheliegend wie richtig. Ihr Versuch, die von Habermasianern besiedelte Edition Suhrkamp mittels Verpackung zur Boutiquenware zu machen und in Berlins modischer Mitte eine temporäre Suhrkamp-Lounge einrichten zu lassen, war eine ebenso ironische wie imagebildende Idee, mit der sie die Suhrkamp-Kultur dahin brachte, wo sie vor allem Culture war, ein Lifestyle-Accessoire und eine IQ-Behauptung.

    Das war auch ein Fausthieb in die Magengrube jener einst so gern verlegten Stadtsoziologen mit ihrem Gentrifizierungsgejammer, setzte diese Hochkultur-Boutique doch der Aufwertung des Viertels die bildungsbürgerliche Krone auf. Auch die Bücher wurden anders.

    Eine trübe Pointe

    Die Verlegerin, die als Schauspielerin ihr Leben als Werk begann, nahm Suhrkamp die verknöcherte Humorlosigkeit und schuf neue Lässigkeit. Rainald Goetz, der Sprachbesessene, veröffentlichte einen Fotoband, die Schriften von Jonathan Meese erschienen in der Edition, und Rafael Horzon, der Karl Valentin von Berlin-Mitte, alberte da weiter, wo Robert Walser irre geworden war.

    Das ausgerechnet die Verlegerinnen-Villa an der Rehwiese nun zum Verhängnis zu werden droht, ist eine trübe Pointe. Natürlich hat die Villa etwas Protziges und Parvenühaftes, wie Gustav Seibt in der „Süddeutschen Zeitung“ sauertöpfisch bemerkt. Aber gerade das ist ein Befreiungsschlag gegen das kleinbürgerliche und mittelschichtsfixierte Denken und Schreiben der deutschen Intelligenz. Ulla B. did it her way – nicht wie Frank Sinatra, sondern wie Sid Vicious.

    Die 1909 gebaute Villa wurde mit einer Art monströsem Schaufenster ausgestattet, welches die burgartige Verpanzerung des Gründerzeitbaus zur Straße und in die Tiefe öffnete. Wer es über den – Empörung! – beheizbaren Weg nach oben an die Treppe zum Haus geschafft hatte, konnte auf die liebliche Rehwiese und ein wenig auf den Rest der Welt hinabblicken.

    Gerüchte über ein Übernahmeinteresse

    Diese Topografie hat etwas Anmaßendes und Spielerisches zugleich. Fortgesetzt wird dieses Schwanken zwischen Grandezza, Pathos und albernem Kitsch auch im Inneren.

    Natürlich dürfen Minderheitsgesellschafter, so halbseiden und unbelesen sie auch daherkommen, die Frage nach der wirtschaftlichen Vernunft der Verlegerin aufwerfen. Natürlich kann ein Richter auch ohne jedes Wohlwollen oder gar Verständnis über die Soireen der Verlegerin urteilen.

    Aber das sollte nicht den Blick auf das doch eher größere Ganze verstellen. Instinktiv hat sie die Aporien der Frankfurter Jahre erkannt und mit den zeitgenössischen Waffen einer Frau, was im Steinerschen Sinne als Kompliment gemeint sein will, mit der Kraft eines Neuanfangs in Berlin korrigiert.

    Auch Peter Suhrkamp war ein lausiger Buchhalter, es wäre schade, wenn Ulla Berkéwicz’ buntscheckiger Aktionismus und ihre soziale Intelligenz ihr Forum verlören. Hubert Burda soll, so raunt man, Interesse am Verlag haben. Was für eine hübsche Pointe! Der große Denker Friedrich Kittler erhielte dort, wo er hingehört, endlich eine Gesamtausgabe – im Verlag von Hegel, Benjamin und Gilles Deleuze. Burda, übernehmen Sie!

    Verlag: Der tiefe Fall des hohen Hauses Suhrkamp - WELT
    https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article112063412/Der-tiefe-Fall-des-hohen-Hauses-Suhrkamp.html

    Und dann kauft sich Ulla Berkéwicz eine Villa in Berlin-Nikolassee und lässt sie äußerst luxuriös umbauen. Von vornherein ist das Anwesen an der Gerkrathstraße 6 als repräsentative Adresse des Verlag vorgesehen. Mit dem Umzug des Verlags nach Berlin wird die bisherige Dependance in der Fasanenstraße aufgegeben. Und natürlich hat Berkéwicz dabei das Frankfurter Vorbild im Sinn: die inzwischen immer noch einmal im Jahr für den traditionellen Kritikerempfang zur Buchmesse entstaubte Unseld-Villa in der Klettenbergstraße. Sie wird mit dem neuen Haus nicht nur ersetzt, sondern geradezu überbaut. Das Frankfurter Haus, wo sich die Kritiker reinquetschen, dürfte in die Berkéwicz-Villa gleich mehrfach passen, vom Garten, den man wohl eher einen Park nennen kann, ganz zu schweigen.

    Man kann das übertrieben finden, aber gegen Reichtum und Glanz ist ja gerade im sonst eher unglamourösen deutschen Literaturbetrieb nichts einzuwenden. Doch macht Ulla Berkéwicz nun einen entscheidenden Fehler: Sie vermietet einen großen Teil der Villa, in der zum Beispiel auch ihr Chauffeur wohnt, an den Verlag, dessen Geschäftsführerin sie ist. Kostenpunkt 6600 Euro im Monat. Und sie hat dem Verlag auch Einrichtungsgegenstände auf die Rechnung gesetzt, „Möbelstücke, Küchen“, wie Barlach sagt.
    Bei der Nebenkostenabrechnung verrechnet

    Das Problem ist allerdings: Es ist nicht allein ihr Verlag, wie es auch nie der Verlag Siegfried Unselds war. Die Reinharts hatten keinen Grund, der Geschäftsführung zu misstrauen. Barlach tut das aber und stößt auf den merkwürdigen Deal, der, selbst wenn er legal gewesen wäre, ein seltsames Licht auf die Geschäftsführung wirft. Warum muss man für gelegentliche Veranstaltungen gleich das ganze Ding dauerhaft mieten? 552 Quadratmeter sind ziemlich viel Platz, um da ab und zu mal einen Gastautor aus Lateinamerika unterzubringen.

    Man hatte geglaubt, es bestehe keine Informationspflicht, weil im Gesellschaftervertrag offenbar eine Grenze von 75.000 Euro für solche Ausgaben festgelegt ist. Erst danach muss der Kommanditist zustimmen. Doch ist man bei der peinlich genauen Berechnung der Konstruktion von der Kaltmiete ausgegangen. 6600 Euro beträgt aber die Miete mit Nebenkosten und mal zwölf macht das nach Adam Riese 79.200. Dumm gelaufen. Es wäre ein bitterer Scherz des Weltgeistes, wenn der Suhrkamp Verlag am Ende an einer Nebenkostenabrechnung zugrunde ginge.

    Man hat die Gefahr, die dem Verlag durch solches Geschäftsgebaren droht, vollkommen unterschätzt. Noch zwei Tage vor dem Berliner Urteil gab Suhrkamp-Anwalt Peter Raue der„Berliner Morgenpost“ ein Interview, in dem er dem Verfahren nur „untergeordnete Bedeutung“ zubilligen wollte, er sehe dem „gelassen“ entgegen; Barlach habe eben eine „Klagewut“ und sei von Hass getrieben. Wütend sind allerdings, wie man hört, vor allem die Suhrkamp-Mitarbeiter, weil die Gefahr so unterschätzt wurde. Was hat man nun von der Versicherung des Anwalts zu halten, auch Barlachs Frankfurter Antrag auf Auflösung des Verlags habe „keine Chance“?

    Unseld-Berkéwicz abberufen: Suhrkamputt: Haus ohne Hüterin - Bücher - FAZ
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/unseld-berkewicz-abberufen-suhrkamputt-haus-ohne-hueterin-11988908.html

    Das Urteil des Berliner Landgerichts im Prozess der Medienholding Winterthur gegen die Geschäftsführung des Suhrkamp Verlags ist eindeutig: Die Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz hat die Räume ihrer Privatvilla im Berliner Stadtteil Nikolassee (unser Bild oben) rechtswidrig an ihren eigenen Verlag für Veranstaltungen und Übernachtungen vermietet. Deshalb müssen Frau Unseld-Berkéwicz und ihre Mitgeschäftsführer Thomas Sparr und Jonathan Landgrebe dem Verlag zusammen 282.486 Euro Schadenersatz zahlen sowie alle Kosten ersetzen, die im laufenden Jahr durch die Anmietung des größten Teils der Villa für monatlich 6600 Euro entstanden sind.

    #Berlin #Nikolassee #An_der_Rehwiese #Gerkrathstraße #Literatur

  • Kommentar zum Freihandelsabkommen : Demokratie ist überbewertet
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/kommentar-zum-freihandelsabkommen-demokratie-ist-ueberbewertet-12978142.html
    Rainer Hank préfère l’état de droit à l’état démocratique. Si seulement il savait que sous Mussolini déjà les Italiens jouissaient des privilèges d’un état de droit.

    Hohe Importzölle oder saftige Exportsubventionen schädigen die Allgemeinheit. Freihandel soll verhindern, dass Staaten solchen Blödsinn beschließen. Das setzt der Demokratie Grenzen, doch der Rechtsstaat geht vor.

    Das Ansehen des Freihandels ist so mies wie noch nie. Glühende Kämpfer für den unbehinderten Tausch von Gütern und Dienstleistungen waren die Deutschen zwar noch nie. Doch inzwischen wird Freihandel von vielen mit Unterdrückung der Freiheit durch multinationale (sprich: amerikanische) Konzerne gleichgesetzt, welche unsere kulturellen Besonderheiten aus nacktem Profitinteresse einebnen wollen. Der Freihandel, so die gängige Meinung, schadet der Freiheit der Bürger, tilgt alles, was uns lieb und teuer ist – namentlich Umwelt- und Verbraucherschutz und natürlich unsere deutsche Kultur. Gäbe es eine Volksabstimmung, eine Mehrheit hierzulande spräche sich gegen den Freihandel aus.

    Anlass dieser negativen Stimmung sind die laufenden Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten, kurz TTIP. Der schärfste Vorwurf (intellektuell anspruchsvoller als die übliche Chlorhühnchenpolemik) lautet: TTIP läuft auf eine diktatorische Beschränkung der demokratischen Selbstbestimmung hinaus. Es handele sich um einen Vertrag, den das internationale Großkapital zu Lasten nationaler Demokratien durchdrücken wolle. Beispiele nehmen die TTIP-Kritiker gerne aus dem Betrieb der deutschen Kulturindustrie. Im schlimmsten Fall würden dem deutschen Autorenfilm, den Staatstheatern oder dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Garaus gemacht.

    Trifft das Argument zu? Faktisch wird es nicht so kommen. Nicht zuletzt für die Kultur wird es viele Ausnahmen geben; das Abkommen dürfe keine Bestimmungen enthalten, welche die Vielfalt Europas im kulturellen Bereich beeinträchtigten, heißt es apodiktisch beim Rat der europäischen Union. Normativ betrachtet ist das Argument indessen gar nicht so falsch. Freihandel soll verhindern, dass Demokratien die Allgemeinheit schädigenden Blödsinn beschließen. Zwar ist es jedem Land prinzipiell unbenommen, mit demokratischen Mehrheiten einen strammen Merkantilismus einzuführen, hohe Importzölle und saftige Exportsubventionen zu erlassen und Bildung, Kultur oder Industrie mit Staatsgeld zu päppeln.

    Freihandel und staatliche Wettbewerbsordnung sind Geschwister
    Länder, die Freihandelsabkommen schließen, haben sich indessen irgendwann einmal davon überzeugen lassen, dass der ungehinderte Verkehr von Waren, Dienstleitungen oder Arbeitnehmern am Ende allen Vorteile bringt. Demgegenüber verzerren Subventionen und als Umwelt- oder Verbraucherschutz getarnte Handelsbarrieren den Wettbewerb und führen zu Wohlfahrtsverlusten für alle. Nicht um diktatorische Beschränkung demokratischer Selbstbestimmung geht es, sondern um vertraglich zwischen Staaten verabredete demokratische Selbstbindung im Versprechen, einander diese wirtschaftlichen Freiheiten ohne Einschränkung zu gönnen. Solche Verträge setzen in der Tat der Demokratie Grenzen.

    Mehr noch: Der Rechtsstaat garantiert über Grenzen hinweg Vertragsfreiheit und den Schutz des privaten Eigentums. Deshalb gehört es zur Idee des Freihandels, dass ein ausländischer Investor davor geschützt wird, diskriminiert oder gar enteignet zu werden - selbst wenn ein Gesetz zur Diskriminierung oder Enteignung demokratisch erlassen würde. Tatsächlich wertet der „Investitionsschutz“ damit den Rechtsstaat als höheres Gut im Vergleich zur Demokratie, die stets in Gefahr ist, zufällige Mehrheiten protektionistisch zu bedienen. Demokratische Selbstbindung an den Freihandel setzt dagegen darauf, dass - im Vergleich zur demokratisch gepamperten Klientelwirtschaft – am Ende alle Menschen sich besser stellen werden und ihre Freiheit gleichermaßen entfalten können.

    Niemand muss befürchten, dass Freihandel und Investorenschutz profitgierige Monopole schüfen zum Nachteil des Verbrauchers. Das ist so lange keine Gefahr, so lange das Wissen überlebt, dass Freihandel und staatliche Wettbewerbsordnung Geschwister sind: Monopole und Kartelle missbrauchen in einer Marktwirtschaft die Vertragsfreiheit und können verboten oder zerschlagen werden. Hier hat die Demokratie alle Möglichkeit, im Interesse des freien Wettbewerbs einzugreifen und den Missbrauch privater Macht zu verhindern.

    #libéralisme #fascisme

  • AOL Werbung Boris Becker 1999
    https://www.youtube.com/watch?v=hdv1sPcADGE

    AOL - Wikipedia
    https://en.wikipedia.org/wiki/AOL#Criticism

    Prior to 2006, AOL was known for its direct mailing of CD-ROMs and 3½" floppy disks containing its software. The disks were distributed in large numbers; at one point, half of the CDs manufactured worldwide had AOL logos on them.

    Boris Becker: „Es ist falsch, dass ich pleite bin“ - SPIEGEL ONLINE
    http://www.spiegel.de/panorama/leute/boris-becker-es-ist-falsch-dass-ich-pleite-bin-a-1176504.html

    Seine derzeitige Lage betrachtet Becker als Möglichkeit für einen Neustart. „Ich sehe meine aktuelle Situation als große Chance, mit meiner Vergangenheit aufzuräumen und meine Zukunft neu zu gestalten. Das bin ich meiner Familie schuldig.“ Er habe auf seinem Schreibtisch „viele neue Werbeverträge liegen, weil Firmen merken: Der Name Boris Becker ist heiß.“ Wer Publizität suche, engagiere ihn, sagte Becker. „Man kann mit einem Schuss Humor unglaublich viele gute Werbeslogans finden aus den letzten vier Monaten.“

    Boris Becker: Ex-Tennis-Star ist in ganz Europa insolvent
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/boris-becker-ex-tennis-star-ist-in-ganz-europa-insolvent-15240176.html

    „Der Fall ist nicht ganz hoffnungslos“, antwortet Groß auf eine Frage nach dem unbelasteten Immobilienvermögen des ehemaligen Tennisstars. Über das Vermögen von Boris Becker war in Großbritannien am 21. Juni die Insolvenz eröffnet worden. Bei der britischen Kanzlei haben seither Gläubiger – bisher ungeprüfte – Forderungen über 61 Millionen Euro gegen Becker angemeldet. Ihnen steht aber nur ein sehr geringes Vermögen auf Beckers Seite gegenüber.

    #sport #internet #tennis #business

  • Le stazioni si stanno trasformando in fortezze contro i poveri

    Faccio e rifaccio il conto, ma non riesco a credere al risultato. Eppure è sempre lo stesso: nella mia vita, tra anni di pendolarismo e stagioni di viaggi frequenti, ho attraversato la stazione centrale di Bologna almeno diecimila volte. E non una di queste mi sono sentito in pericolo. Un forte disagio, invece, l’ho provato davanti alla campagna di stampa dell’estate 2017 che la dipingeva come un luogo da cui scappare a gambe levate, dove i viaggiatori sono vessati dalle pretese dei mendicanti e circondati da “una folla di disperati”. Cosa che, semplicemente, non è vera. I poveri che gravitano attorno alla stazione lo fanno per cercare risposta a semplici necessità, come quella di trovare un bagno per lavarsi o un riparo tranquillo per la notte. E, ancora, la stazione è un luogo dove chiedere l’elemosina o proporsi come facchini.

    https://www.internazionale.it/reportage/wolf-bukowski/2017/10/30/stazioni-poveri
    #gare #anti-pauvres #pauvreté #exclusion #Italie #sécurité #militarisation #contrôles_d'identité #surveillance #tri #migrations #asile #réfugiés #SDF #sans-abris

    signalé par @albertocampiphoto