• Hochhäuser ohne Aufzug: Zwei Mieter brechen beim Treppensteigen tot zusammen | Berliner Zeitung
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    In zwei Berliner Hochhäusern, in denen seit mehreren Monaten die Aufzüge ausgefallen sind, ist es zu Todesfällen gekommen. Ein herzkranker 63-Jähriger trug seine Einkäufe in den neunten Stock eines Mietshauses im Neuköllner Agnes-Straub-Weg und brach dort tot zusammen.

    Das Treppensteigen hatte ihn nach Auskunft seiner Familie überfordert. Ein ähnlicher Fall trug sich vor wenigen Tagen in Spandau zu. Dort sind in drei Sechsgeschossern in der Steigerwaldstraße bereits seit Juli alle Aufzüge defekt.

    Eingesperrt in der Wohnung
    Dass einer ihrer Nachbarn nicht mehr lebt, hat sich bis zu Irmgard Wichmann herumgesprochen. Die 84-jährige Spandauerin senkt nachdenklich den Kopf, denn es hätte sie selbst treffen können. Aber zum Glück, so sagt sie, sei sie vorsichtig und fordere das Unglück nicht heraus.

    Der Nachteil: „Ich habe seit vier Monaten meine Wohnung nicht mehr verlassen, ich sitze nur noch zu Hause und sehe fern“, sagt Irmgard Wichmann. Ihre Tochter Angelika Schmalz muss regelmäßig kommen, um ihr Einkäufe zu bringen. Auch ihr Arzt macht Hausbesuche. „Aber nicht mehr raus an die frische Luft zu können, ist schlimm“, sagt Irmgard Wichmann. Sie würde gern mal wieder ins Café gehen.