Uber- und Lyft-Fahrten gehen auf Kosten des öffentlichen Nahverkehrs – netzpolitik.org

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  • Studie: Uber- und Lyft-Fahrten gehen auf Kosten des öffentlichen Nahverkehrs – netzpolitik.org
    https://netzpolitik.org/2018/studie-uber-und-lyft-fahrten-gehen-auf-kosten-des-oeffentlichen-nahverk

    Wo sich Uber & Co. durchgesetzt haben, gibt es mehr Autos auf den Straßen, Fahrer die unendlich viele Stunden am Steuer sitzen und die Zerstörung des öffentlichen Nahverkehrs, zeigt die Studie FARE CHOICES - A SURVEY OF RIDE-HAILING PASSENGERS IN METRO BOSTON .
    Wollen wir das für Berlin?

    Wir erfahren auch, dass es so gut wie unmöglich ist, die von den Fahrtenvermittlern erhobenen Daten öffentlich nutzbar zu machen . Sie geben sie nicht heraus, und wenn sie dazu gezwungen werden, liefern sie möglichst ungenaue, um sich ihren Konkurrenzvorteil zu sichern.

    Die Disruption-Konzerne stehen hauptsächlich in Konkurremz zu demokratischen und gesellschaftlichen Institutionen. Private Konkurrenten sind für Giganten wie Uber, Lyft und Daimler kaum von Bedeutung - sieht man mal von anderen Großkonzernen ab, mit denen in der Regel kooperiert wird, um gemeinsam die Öffentlichkeit zu melken.

    Hier wird die gefährliche Seite von Open Data sichtbar: Solange nur die staatliche und gesellschaftiche Seite ihre Daten freigibt, erfolgt das zu unser aller Lasten. Open Data kann nur im Interesse der kleinen Leute funktionieren, wenn auch die Großkonzerne alle im öffentlichen Raum erhobenen Daten veröffentlichen - selbstverständlich zum Schutz der Menschen anonymisiert, wie es öffentliche Stellen auch tun müssen. Die Konzerne wird man dazu mit strafbewehrten Gesetze zwingen müssen.

    Während in Deutschland nur wenige den Fahrtenvermittlungsdienst Uber nutzen und sein weltweit größter Konkurrent Lyft erst vor dem Markteintritt steht, sind Nutzerinnen und Nutzer in den Vereinigten Staaten bereits an die Dienste gewöhnt und haben sie fest in ihrem Alltag verankert.
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    Es ist schwer, an die Daten zu kommen
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    Die Studie ist eine von wenigen, die gesicherte Einblicke in den Einfluss und die Folgen kommerzieller Fahrtenvermittlung bietet. Die Anbieter sitzen zwar auf den Daten, wollen diese aber nicht herausgeben:

    Es ist bedauernswert, dass das Geschäftsmodell der Fahrtenvermittlungsindustrie Unternehmen nicht dazu ermutigt, Daten mit den öffentlichen Behörden zu teilen. Diese sind dafür verantwortlich, die Straßen und Autobahnen zu unterhalten, die dem Erfolg der Unternehmen zugrunde liegen.

    Die Stadt Boston hatte bereits vor drei Jahren ein Abkommen mit Uber geschlossen, dass der Stadt Informationen über das Reiseverhalten von Ubernutzern liefern soll. Die Daten, die seitdem bei der Stadt eingehen, sind allerdings viel zu unscharf, wie die Studie festhält. Daher fordert sie nun auch Gesetzesgeber und Behörden des Bundesstaats Massachusetts dazu auf, tätig zu werden.

    Quellen:
    https://www.mapc.org/farechoices (Artikel / Einführung)
    http://www.mapc.org/wp-content/uploads/2018/02/Fare-Choices-MAPC.pdf (Studie)

    #Uber #ÖPNV