• Der Picasso-Erbe und das graue Haus von Berlin Mitte | Berliner-Kurier.de
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    Das Geisterhaus an der Rosa-Luxemburg-Straße: Die Fenster sind leer, die Tür ist verschlossen und mit Graffiti überzogen. Dabei könnte das einstige Wohn- und Geschäfts-Haus eines Likör-Fabrikanten ein wahres Juwel sein. Vor vier Jahren hatte es Bernard Ruiz-Picasso (54), Enkel des Malers, gekauft. Er wollte eine Galerie einrichten. Eigentlich.

    Eine Gruppe Touristen blickt an der grauen Fassade hinauf. Sie scheinen zu erwarten, dass das herrschaftliche Gebäude etwas Besonderes beherbergt. Aber da ist nichts: Der 1908/09 errichtete Bau steht leer – ein Jammer. Dabei hatte kein Geringerer als der Enkel Pablo Picassos (1881 bis 1973) die Immobilie erworben. Der Kunstmäzen gründete 2009 die Rosalux GmbH, um das Haus zu kaufen. Seine Frau Almine sagte: „Es hat uns auf der Stelle in den Bann gezogen.“ Sie kündigte an, dort eine Galerie, Büros und Wohnungen einzurichten.

    Es war ein ehrgeiziger Plan, aber für den Mitte-Kiez mit all seinen Geschäften in bester Lage genau passend. Wie konnte der 2300-Quadratmeter-Bau mit Jugendstil-Treppenhaus also zum Geisterhaus werden? Ein Anwalt in Wilmersdorf vertritt die Rosalux GmbH. Er sagt: „2009 war nicht absehbar, dass sich Erben melden und Alt-Ansprüche auf das Haus stellen würden.“ Dabei handelte es sich nach KURIER-Recherchen u.a. um Erben von Anteilseignern der Schultheiss-Brauerei, die das Gebäude offenbar besessen hatte. Folge: Der Liegenschaftsfonds, der den Bau an Ruiz-Picasso verkauft hatte, musste erst die Alt-Ansprüche klären, bevor der Kauf dann 2011 endlich rechtskräftig wurde.

    Der Anwalt sagt: „Trotz dieser Verzögerung um 2,5 Jahre hat sich im Grunde nichts geändert. Die Planungen laufen, in der zweiten Jahreshälfte 2013 sollen die Arbeiten am Haus beginnen.“

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