Energiewende zum Anfassen in Berlin Schöneberg

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  • WIRTSCHAFT / UMWELT: Energiewende zum Anfassen in Berlin Schöneberg
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    Das alles passiert auf dem Gelände des ehemaligen „Prälat Schöneberg“. Das hatte die Stadt an Lidl verramscht, nachdem sich jahrelang kein Käufer gefunden hatte. Jetzt macht hier Familie Schwarz Kasse und die Politik im Bilde freut sich über den Glanz der großen Projekte, die auch sie im Lichte stehen lassen. Schön für sie.

    Für uns steht der Kunde und damit der effiziente Filialbetrieb im Vordergrund. Daher brauchen wir beim Thema Ressourceneinsatez und Steuerung die Politik als Partner an unserer Seite. Denn nur mit klaren Rahmenbedingungen können wir unser Engagement langfristig erfolgreich umsetzen."

    Schwarz Gruppe informiert in Schaufensterfilialen über ihr Engagement

    „Lösungen, die wir hier in Berlin entwickeln, könnten später in rund 3.200 Lidl-Filialen deutschlandweit zum Einsatz kommen. Wir wollen Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt übernehmen und heute für morgen handeln“, sagt Wolf Tiedemann, in der Geschäftsleitung von Lidl Deutschland zuständig für die Zentralbereiche. Einige Zukunftslösungen konnte die Senatorin bereits heute besichtigen, wie einen Batteriespeicher im Außenbereich der Filiale. Dieser dient der Stabilisierung der Energienetze. Mit einer Kapazität von ca. 250 kWh und einer Leistung von ca. 100 kW kann er die Filiale theoretisch bis zu fünf Stunden komplett mit Strom versorgen. In der Filiale erklärt ein interaktives 3D-Modell anschaulich und leicht, wie die Filialen zukünftig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden könnten. Zwei Touchscreens informieren über die Forschungsschwerpunkte von Windnode sowie die zukünftige Funktionsweise der Filialtechnik. So erfahren Kunden u.a., wie die Energiewende für frische Luft in der Filiale sorgt oder das Gebäude zum Energiespeicher wird.

    Prälat Schöneberg
    https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4lat_Sch%C3%B6neberg

    Der Prälat Schöneberg wurde 1937 von William Dunkel als Veranstaltungsgebäude gebaut. An seiner Stelle stand vorher die Gaststätte „Dorfschenke“ mit großem Biergarten der bis 1920 eigenständigen Stadt Schöneberg, gegenüber der Dorfkirche Schöneberg und neben den luxuriösen Villen der – durch Grundstücksspekulationen infolge der Gründerjahre reich gewordenen – örtlichen „Millionenbauern“.

    Im Jahr 1938 wurde der 12.000 m² große Prälat als zentraler Veranstaltungsort überwiegend für Bälle eröffnet. Die Gäste hatten hier die Wahl zwischen diversen Sälen mit verschiedenen Kapellen und Musikrichtungen, dazu Bars und Esslokale. Im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört, wurde der Prälat wieder aufgebaut und blieb bis zum Bau des Palais am Funkturm das beliebteste Tanzlokal der West-Berliner Bevölkerung. Der Berliner Presseball, das gesellschaftliche Ereignis des Jahres, fand hier jährlich statt. Außerdem wurde das Gebäude als Ort für Kongresse und Konzertveranstaltungen genutzt. In den 1970er Jahren wurden der Wappensaal aus den 1930er Jahren sowie der Marmor-Kronen-Bankettsaal aus den 1950er Jahren unter Denkmalschutz gestellt.

    In Berlin entstanden bis in die 1970er Jahre mehrere ähnliche Gebäude für größere Veranstaltungen. Gleichzeitig änderten sich die Vorlieben der Berliner Bevölkerung und mit dem Bau des ICC fanden Tagungen und Kongresse nur noch dort statt. Das hatte zur Folge, dass der Pächter den Prälat Schöneberg aufgab. Seit 1987 steht das Gebäude leer und hat dadurch auch das umliegende Gewerbe negativ beeinflusst. Es gab verschiedene Vorschläge zur Neunutzung (zum Beispiel als Hotel, Kino, Markthalle oder als arabischen Basar). Seit 2004 ist die Schwarz-Gruppe Eigentümerin des Grundstücks. Die gesamte Vorderfront des Gebäudes sowie das zweigeschossige Parkhaus (111 Stellplätze) auf der linken Seite und der Parkplatz (ca. 50 Stellplätze) wurden im Jahr 2007 abgerissen. Die im hinteren Bereich des Grundstücks befindlichen und unter Denkmalschutz stehenden Säle wurden erhalten. Auf dem Gelände sind zwischenzeitlich ein Lidl-Supermarkt und ein Seniorenheim entstanden.

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