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  • Grünen-Chef im ZDF : Nouripour für Begrenzung von Zuwanderung
    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/migration-asyl-nouripour-gruene-100.html

    So sieht’s aus.

    1.10.2013 von Dominik Rzepka - Grünen-Chef Omid Nouripour spricht sich für die Begrenzung von Zuwanderung aus. Deutschland brauche Rückführungen und eine Steuerung bei der Migration, sagt Nouripour im ZDF.

    Der Co-Vorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, beklagt eine Überforderung bei der Aufnahme von Geflüchteten in Deutschland. Nouripour sagt der ZDF-Sendung „Berlin direkt“: „Wir sehen, dass die Realität sich ändert. Wir sehen, dass beispielsweise in vielen Kommunen die Belastungsgrenze erreicht ist.“

    Es brauche jetzt mehr Geld für die Kommunen und schnellere Asylverfahren. Außerdem sprach sich Nouripour für eine Steuerung der Migration aus sowie Rückführungen und Migrationsabkommen. Nouripor sagt:

    Wenn wir Steuerung sagen, dann wird es natürlich zu Begrenzung führen. Das ist eine Binsenweisheit. Wer keine Begrenzung will, keine Steuerung will, der sagt, dass die Grenzen geöffnet werden sollen, das ist ja nicht die Realität.

    Muss Zuwanderung begrenzt werden? Bei den Grünen lehnen das viele kategorisch ab. Vizekanzler Habeck fordert: Man müsse nun die Wirklichkeit annehmen.

    Nouripour für sofortige Arbeitserlaubnis

    Nouripour fordert außerdem, dass Geflüchtete sofort in Deutschland arbeiten dürfen. Der Arbeitsmarkt sei schon immer der wichtigste Integrationsmotor gewesen. „Wir müssen die Leute in Arbeit bringen“, so der Grünen-Chef. Das werde auch laufend von der Wirtschaft gefordert.

    Kapazitäten seien nicht vorhanden, die Integration von Flüchtlingen funktioniere gerade nicht, sagt Matthias Schimpf, Grünen-Beigeordneter im Kreis Bergstraße.

    Hilferufe aus der Praxis

    Das Thema ist für die Grünen schwierig. Begrenzung von Migration entspricht nicht unbedingt der grünen DNA. Aus der Praxis kommen aber auch von Grünen Hilferufe. Kapazitäten seien ausgelastet, Integration gelinge gerade nicht, sagt etwa Michael Schimpf, Grünen-Beigeordneter im Kreis Bergstraße.

    Schäuble: „Menschen zurückschicken - das geht“

    In die Migrationsdebatte hatte sich an diesem Wochenende auch der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) eingeschaltet. Schäuble sprach sich bei „Zeit Online“ dafür aus, Menschen zurückzuschicken - auch, wenn das nicht schön und einfach sei.

    Man müsse „an der Grenze unterstützen“, um „kriminelle Schleuser aus dem Verkehr zu ziehen“, so Rasha Nasr, migrationspolitische Sprecherin SPD-Fraktion, zur aktuellen Migrationsdebatte.

    Kritisch hingegen hat sich Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) geäußert - vor allem in Bezug auf den Begriff Belastungsgrenze, den auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier benutzt hatte.

    Die Kommunen seien stark belastet und deshalb helfe die Bundesregierung ihnen mit ganzer Kraft, so Schulze in der Bild am Sonntag. „Es ist unsere humanitäre Verpflichtung, dass wir Menschen Schutz vor Krieg bieten.“

    Der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble kritisiert die deutsche Asylpolitik. Diese könne sich Deutschland nicht mehr leisten. Es sei sehr wohl möglich, „Menschen zurückzuschicken“.

    Migration bestimmt den Landtagswahlkampf

    Das Thema Migration bestimmt auch den Wahlkampfendspurt in Hessen und Bayern, wo in einer Woche gewählt wird. CDU-Chef Friedrich Merz fordert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, spätestens nach den beiden Wahlen gemeinsam eine Lösung in der Migrationspolitik zu suchen. Man sollte dazu gleich am anderen Morgen zusammenkommen, so Merz.

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die auch Spitzenkandidatin ihrer Partei in Hessen ist, reagierte skeptisch auf die Aufforderung des CDU-Vorsitzenden. Das Thema sei sicherlich nicht geeignet für Wahlkampf. „Ich hoffe, dass Herr Merz das beherzigt.“

    #Allemagne #réfugiés #asyle_politique #verts #Die_Grünen #SPD #CDU #politique

  • In Zeiten des abnehmenden Lichts
    https://www.zdf.de/filme/filme-sonstige/in-zeiten-des-abnehmenden-lichts-114.html
    Si vous voulez avoir une impression de l’état mental de l’élite dela DDR/RDA en 1989 ce film est un « must ». Version originale en allemand.

    Le scénario est la dernière oeuve de Wolfgang Kohlhaase qui est l’auteur de la plupart des grands films tournés en RDA.

    Stab
    Regie Matti Geschonneck
    Drehbuch Wolfgang Kohlhaase, Eugen Ruge
    Produktion Oliver Berben, Sarah Kirkegaard, Dieter Salzmann
    Kamera Hannes Hubach
    Schnitt Dirk Grau

    Descritig anglais
    https://en.wikipedia.org/wiki/In_Times_of_Fading_Light

    Cast
    Bruno Ganz as Wilhelm Powileit
    Hildegard Schmahl as Charlotte Powileit
    Sylvester Groth as Kurt Umnitzer
    Alexander Fehling as Alexander « Sascha » Umnitzer
    Natalia Belitski as Melitta Umnitzer
    Evgenia Dodina as Irina Umnitzer
    Angela Winkler as Stine Spier
    Stephan Grossmann as Harry Zenk
    Nina Antonova as Nadeschda Iwanowna
    Thorsten Merten as Tabbert
    Gabriela Maria Schmeide as Lisbeth
    Sophie Pfennigstorf as Nolle
    Inka Friedrich as Vera
    Stefan Haschke as Schlinger
    Axel Wandtke as Bunke
    Jörg Pose as Herr Sondermann
    Sarina Radomski as a Friendship Pioneer Leader
    Pit Bukowski as Worker
    Jean Denis Römer as Supplier
    Ronald Kukulies as TBA
    Nadja Engel as TBA
    Alexander Hörbe as TBA
    Rike Eckermann as TBA
    Friderikke-Maria Hörbe as TBA

    Spoiler
    https://de.wikipedia.org/wiki/In_Zeiten_des_abnehmenden_Lichts_(Film)

    Der Film beginnt mit einer Szene in der russischen Kleinstadt Slawa im Ural. Szenen aus dem trostlosen Stadtleben, die Kamera schwenkt über die verfallenen Überreste eines Gefangenenlagers aus den Zeiten des sowjetischen Stalinismus. Eine Luftaufnahme zeigt Landarbeiter auf einem Lkw während des Rückweges von der Kartoffelernte, und es wird der Titel des Films erklärt: „Der Herbst mit seinem abnehmenden Licht.“

    Danach wechselt der Schauplatz: Wir sind in Ost-Berlin im Herbst 1989. Kurt Umnitzer besucht seinen Sohn Sascha, der sich von seiner Frau Melitta und seinem Sohn Markus getrennt hat, in dessen illegal besetzter und verwahrloster Altbauwohnung. Sie suchen in einer Odyssee durch das trostlose nächtliche Ost-Berlin eine Gaststätte, landen schließlich in einem billigen Stehimbiss, wo Kurt Sascha das Versprechen abnimmt, zum Geburtstag seines Großvaters zu erscheinen und den Tisch aufzubauen. Sascha verspricht es, obwohl er zu diesem Zeitpunkt vermutlich weiß, dass er an diesem Tag schon im Westen sein wird.

    Anschließend schildert der Film im Wesentlichen chronologisch den 90. Geburtstag von Wilhelm Powileit, verdientes Mitglied der Partei und überzeugter Stalinist. Zunächst werden die privaten Vorbereitungen im Hause Powileit und dessen Stiefsohn Kurt Umnitzer gezeigt. Mehrfach telefonieren Kurt und Wilhelm, weil Sascha in der Powileitschen Villa einen großen alten Ausziehtisch („Nazitisch“) aufbauen soll. Dazwischen erhält Kurt Umnitzer einen Anruf aus Gießen von Sascha, der am Tag zuvor die DDR verlassen hat. Kurt fährt daraufhin zu seinem Stiefvater, um die Geburtstagsvorbereitungen zu unterstützen, während Kurts Frau Irina, Saschas Mutter, sich betrinkt. Da Sascha nicht erscheint, stellt Wilhelm Powileit den Tisch selbst auf, indem er mehrere große Nägel durch die Tischplatte schlägt und den Tisch damit für alle erkennbar ruiniert.

    Während der Geburtstagsfeier kommen die erwarteten Gratulanten: Vertreter der örtlichen SED-Kreisleitung, die Patenbrigade, eine Pioniergruppe, die ein sowjetisches Partisanenlied singt. Wilhelm Powileit begegnet den Gratulanten überwiegend gelangweilt bis herablassend, Blumen kommentiert er wiederholt mit den Worten „Bringt das Gemüse auf den Friedhof“, eine hohe staatliche Auszeichnung mit „Ich habe schon genug Blech“. Es kommt, zum Teil unter zunehmendem Alkoholgenuss, zu politischen Diskussionen. Wilhelm Powileit beschimpft die seiner Meinung nach zu inkonsequente Parteiführung in der DDR und vor allem in der Sowjetunion („die Tschows“), seinen Sohn Kurt, Enkel Alexander, seine Frau Charlotte, der er unterstellt, dass sie ihn vergiften will.

    Er erzählt die Geschichte seiner Flucht vor den Nazis aus Deutschland in die Emigration und schließt dabei mit dem Fazit „Wir waren nicht vorbereitet – und jetzt sind wir wieder nicht vorbereitet“. Es wird deutlich, dass Wilhelm von einer beginnenden Demenz gezeichnet ist und Charlotte unter seinen Eskapaden und seinem Starrsinn leidet.

    Zum Unwillen von Wilhelm, aber begrüßt von Kurt, erscheint Saschas Frau Melitta mit Wilhelms Urenkel Markus. Bei Markus’ Versuch, sich ein Würstchen vom Geburtstagsbuffet zu nehmen, bricht der Tisch zusammen und das Buffet wird vollkommen unbrauchbar.

    Später taucht die stark betrunkene Irina auf. Auf ihr Drängen hin verkündet Kurt schließlich, dass Sascha in den Westen geflohen ist. Irina, die an dem Verlust ihres Sohnes leidet, sagt: „Wer die Kinder verliert, verliert die Zukunft.“

    Die Gäste singen mit Irinas Mutter Nadeschda Iwanowna ein russisches Lied, wobei sie aufgrund fehlender Sprachkenntnisse den Text des Liedes vollkommen missdeuten.

    Nachdem die Gäste nach und nach das Haus der Powileits verlassen haben, gehen die beiden Alten schlafen. Charlotte bereitet für Wilhelm einen Tee und schüttet Tropfen aus einem Medizinfläschchen hinein, bevor sie die Teetasse in sein Schlafzimmer bringt. Als sie später nach ihm sieht, ist Wilhelm tot, von dem Tee hat er aber anscheinend nicht getrunken.

    Der Film endet wieder in Slawa. Zwei Jahre später, diesmal im Winter, stehen Charlotte, Kurt, Sascha, Melitta, Markus, Stine Spier und Nadeshda Iwanowna am Grab von Irina, die offensichtlich an ihrer Alkoholsucht gestorben ist und in ihrer Heimat begraben sein wollte.

    A télécharger (jusqu’au 06.10.2023)
    https://nrodlzdf-a.akamaihd.net/dach/zdf/19/10/191003_2200_sendung_neu_fdw/6/191003_2200_sendung_neu_fdw_a1a2_3328k_p36v14.mp4

    Avec explications pour malvoyants
    https://nrodlzdf-a.akamaihd.net/dach/zdf/19/10/191003_2200_sendung_neu_fdw/6/191003_2200_sendung_neu_fdw_a3a4_3328k_p36v14.mp4

    https://de.wikipedia.org/wiki/Matti_Geschonneck
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Kohlhaase

    #DDR #film #hybris #communisme #histoire #mur

  • Plattform, Lieferdienst und Co. - ZDFmediathek
    https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-plattform-lieferdienst-und-co-100.html
    https://www.zdf.de/assets/zdfzoom-plattformen-arbeitswelt-100~1280x720?cb=1675845020831

    Verfügbarkeit:
    Video verfügbar bis 08.02.2025

    ZDFzoom
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    Für Menschen mit schlechter formaler Ausbildung oder fehlenden Deutschkenntnissen, die sich auf dem herkömmlichen Arbeitsmarkt schwertun, bieten Plattformwirtschaft und Lieferdienste die Möglichkeit, überhaupt einen Job zu finden.

    Das Prinzip: Über eine App ordert der Kunde seine Einkäufe, bestellt eine Putzhilfe oder eine Betreuungskraft. Die Vorteile: Verbraucher sparen Wege, können den günstigsten Anbieter auswählen, es entstehen neue Jobs. Die Schattenseite: Es herrscht harte Konkurrenz unter den Plattform-Arbeiter*innen, viele sind arbeitsrechtlich kaum abgesichert.

    Zwar sind viele Fahrradkuriere, sogenannte „Rider“, mittlerweile in Deutschland angestellt, jedoch haben viele befristete Verträge, anderen wird noch während der Probezeit gekündigt. Die Angst vor Job- und Einkommensverlust fährt bei vielen mit. „Wenn ich stürze und es passiert nichts Ernstes, nur etwas Schmerzen hier und da - dann ziehe ich es vor weiterzuarbeiten, statt mich krank zu melden,“ berichtet ein Rider, der nicht erkannt werden möchte. Gesteuert von einer App sind die Beschäftigten der neuen Arbeitswelt oftmals vereinzelt und austauschbar. Viele kennen ihre Rechte nicht oder scheuen sich, diese gerichtlich einzufordern, weiß Rechtsanwalt Martin Bechert. In Brüssel hat man erkannt, dass die neue Arbeitswelt bessere Regeln braucht.
    „Es kann nicht sein, dass wir einen neuen Wirtschaftszweig aufbauen, der auch seine Wichtigkeit hat, (…) und dass die sozialen Regeln dem nicht entsprechen.“, sagt EU-Kommissar Nicolas Schmit im Interview mit „ZDFzoom“-Reporter Arne Lorenz.

    #Deutschland #Arbeit #Gigwork #Plattformkapitalismus

  • Wer bezahlt deutsche Waffen für die Ukraine ?
    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/waffenlieferung-bezahlung-deutschland-ukraine-krieg-100.html

    Les #USA prètent des armes à l’#Ukraine et se feront rembourser, l’#Allemagne les donne. Est-ce qu’il s’agit pour l’Allemagne d’un acte de vassal tributaire ou est-ce que cette générosité est-t-elle la conséquence de l’incompétence commerciale du gouvernemenr allemand ? Cet article fournit quelques éléments pour répondre à cette question.

    18.01.2023 von Julia Klaus - Deutschland hilft der Ukraine mit Waffen - teils kommen die von deutschen Rüstungsfirmen, teils aus Beständen der Bundeswehr. Doch wer bezahlt dafür?

    Seit Monaten liefert Deutschland Waffen an die von Russland angegriffene Ukraine. Anfangs hielt man sich bedeckt damit, welche Güter exportiert werden. Mittlerweile führt das Kanzleramt eine öffentliche Liste über die Waffenlieferungen - wenn sie aus Bundeswehr-Beständen oder von der deutschen Industrie stammen und aus dem deutschen Topf der „Ertüchtigungshilfe“ bezahlt werden.

    Woher können deutsche Waffen für die Ukraine stammen?

    Es gibt fünf Möglichkeiten, wie die Ukraine deutsche Waffen beziehen kann:

    – Aus dem Bestand der Bundeswehr
    – Bestellungen der Ukraine bei deutschen Herstellern - erstattet über die Ertüchtigungshilfe der Bundesregierung
    – Deutschland zahlt in den Topf „Europäische Friedensfazilität“ - EU-Staaten können sich Waffenlieferungen hieraus erstatten lassen
    – Ringtausch mit anderen Staaten
    – Die Ukraine bestellt direkt bei deutschen Rüstungsfirmen

    Wer zahlt für die deutschen Waffen?

    Fall 1: Bundeswehr Stammen die gelieferten Waffen aus Bundeswehr-Beständen, muss die Ukraine dafür nicht bezahlen. Das bestätigt eine Regierungssprecherin gegenüber ZDFheute. Die 5.000 Schutzhelme etwa, die Deutschland der Ukraine zugesagt hatte, stammten aus dem Lager der Truppe. Wenn jedoch zu viel Ausrüstung aus der bis zur „Zeitenwende“ zusammen gesparten Bundeswehr genommen wird, kann das große Löcher in deren Bestände reißen, warnte Militärexperte Carlo Masala bereits im vergangenen Februar.
    Lambrechts Scherbenhaufen - Was Pistorius bei der Bundeswehr bewegen muss 

    Fall 2: Deutscher Topf Ertüchtigungshilfe Wenn die Ukraine Waffen direkt bei deutschen Rüstungsunternehmen bestellt und die Ausfuhr genehmigt wird, kann die Bundesregierung die Kosten dafür übernehmen. Dafür muss die Ukraine Gelder der sogenannten „Ertüchtigungshilfe“ beantragen. Dieser deutsche Finanztopf, den es schon seit 2016 gibt, soll Partnerländer in Krisen dabei unterstützen, selbst für Sicherheit zu sorgen. 

    So viel Geld hat die Regierung an Ertüchtigungsmitteln bereitgestellt:

    Februar bis Dezember 2022: 1,7 Milliarden Euro für die Ukraine
    Für das Jahr 2023: 2,2 Milliarden Euro - das Geld ist vor allem für die Ukraine gedacht

    Laut einer Sprecherin hat die Bundesregierung bislang keine Anträge der Ukraine auf deutsche Ertüchtigungshilfen abgelehnt. Wie aber sind die Details bei den Geldflüssen: Geht deutsches Steuergeld direkt an Rheinmetall und Co. oder streckt die Ukraine es vor? Die Sprecherin antwortet lediglich: „Die Bundesregierung erstattet die Rechnungen der Unternehmen nach erteilter Finanzierungszusage unmittelbar.“

    Unabhängig davon könnte die Ukraine nicht einfach auf Shoppingtour bei deutschen Rüstungsunternehmen gehen, für die der Staat dann zahlt. Waffenexporte der Industrie müssen vom Bundessicherheitsrat genehmigt werden. Zudem sind viele Rüstungsgüter nicht vorrätig, sondern müssen erst hergestellt werden.

    Fall 3: Der EU-Topf Deutschland ist der größte Einzahler in einen mehr als drei Milliarden Euro großen EU-Topf namens „Europäische Friedensfazilität“ - wobei der deutsche Anteil rund 713 Millionen Euro beträgt. EU-Staaten, die Waffen an das Nicht-EU-Mitglied Ukraine geliefert haben, können sich hieraus Geld erstatten lassen.

    Frank Sauer von der Bundeswehr-Uni betont: „Die Fazilität ist nicht zwangsläufig ein One-Way-Konstrukt, in dem Deutschland nur Geld einzahlt. Wir können aus der Fazilität auch Geld erstattet bekommen, etwa für gelieferte Panzer.“

    Verteidigungsministerin Lambrecht ist zu Besuch in der Slowakei. Das Land gibt Schützenpanzer an die Ukraine ab und erhält in einem Ringtausch Kampfpanzer aus Deutschland.

    Fall 4: Ringtausch Bei einem Ringtausch überlässt ein Land der Ukraine militärisches Gerät und erhält dafür Ersatz von einem anderen Land. Deutschland etwa liefert der Slowakei Kampfpanzer, damit die Ukraine wiederum Panzer sowjetischer Bauart aus der Slowakei erhalten kann. Deutschlands Ringtausch-Waffen stammen laut der Regierungssprecherin nicht aus Bundeswehr-Beständen. Lieferungen der Industrie wiederum würden aus Mitteln der Ertüchtigungshilfe bezahlt - wofür die Ukraine nichts zahlen muss.

    Fall 5: Direkte Order bei Herstellern Die Ukraine kann Waffen auch direkt bei deutschen Rüstungsunternehmen bestellen. Wenn keine staatliche Unterstützung fließt, zahlt die Ukraine die Kosten dann selbst - sofern der Bundessicherheitsrat den Export genehmigt.

    So gab es im März 2022 Berichte, dass die Ukraine mit eigenem Geld Panzerabwehrwaffen eines deutschen Unternehmens kaufte. Wie viele Waffen auf ukrainische Kosten bestellt und geliefert wurden, ist nicht bekannt. Die Regierungssprecherin gab indirekt aber zu, dass es solche Ordern gab, wenn sie schreibt: „Andere Finanzierungen - auch durch die Ukraine selber - sind möglich und hat es in einzelnen Fällen schon gegeben“.

    Fazit: Für die meisten deutschen Waffen - sei es aus Bundeswehr- oder Industrie-Beständen - dürfte die Ukraine nichts bezahlen müssen.

  • Werftenpleite: Regierung gibt Eignern Schuld - ZDFheute
    https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/mecklenburg-vorpommern-mv-werften-insolvenzantrag-100.html

    https://nrodlzdf-a.akamaihd.net/none/zdf/22/01/220110_kapinos_h17/1/220110_kapinos_h17_2128k_p18v15.webm

    10.01.2022 - Vergeblich wurde um ein Rettungspaket gerungen: Die MV Werften sind insolvent. Betroffen sind fast 2.000 Mitarbeiter. Die Regierung gibt den Eignern aus Hongkong die Schuld.

    Ein großer Verlust für den Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern: Die MV Werften haben Insolvenz beantragt. An drei Standorten mit fast 2.000 Beschäftigten droht nun das Aus.

    Schlechte Nachrichten für den deutschen Schiffbau: Die MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern und die Bremerhavener Lloyd-Werft haben Insolvenz angemeldet. Beide Unternehmen gehören zum Mischkonzern Genting aus Hongkong, der in Schwierigkeiten steckt. Der Handel mit Genting-Aktien ist in Hongkong seit Freitag ausgesetzt.

    Bei den MV Werften geht es um rund 1.900 Beschäftigte, bei dem Bremerhavener Schiffbaubetrieb um etwa 300. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hätten am Freitag vergeblich versucht, einen Ausweg zu finden, sagte ein MV-Werften-Sprecher.

    Bund: Eigentümer haben Angebot ausgeschlagen

    Die Schuld für die Insolvenz sieht Habeck bei Genting: „Als Bundesregierung haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Insolvenz der MV Werften zu vermeiden und so die Arbeitsplätze zu retten. Allerdings haben die Eigentümer unser Hilfsangebot ausgeschlagen“, sagte der Grünen-Politiker. Das sei eine bittere Nachricht.

    Ähnlich äußerte sich die neue Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, Claudia Müller: Der Bund sei bereit gewesen, sich deutlich stärker als bisher zu engagieren - mit einem Volumen von 600 Millionen Euro für den Fertigbau des Kreuzfahrtschiffs „Global Dream“.

    #Allemagne #Mecklembourg-Poméranie-Occidentale #Wismar #travail #industrie #faillite #multinationales #chantier_naval #crise #tourisme #croisière

  • Die #Anstalt vom 1. Februar 2022
    –->45min cabaret about Frontex

    Beim „Schnuppertag Grenzmanagement“ in der Frontex-Zentrale lernt das Anstaltsensemble, wie man zweifelhafte Machenschaften ins rechte Licht rückt.

    Including 40 pages PDF with reference for every statement:
    „Der Faktencheck zur Sendung vom 1. Februar 2022“

    https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-1-februar-2022-100.html

    Quote [gendered]:
    „Wie macht mensch denn eine Sache die erfolgreich ist effektiver indem mensch sie reduziert?“
    [...]
    Ich weiß was Sie jetzt sagen wollen: jaja die EU fährt mit ihren Schiffen an der Seenotrettung vorbei und Frontex fliegt mit seinen Flugezeugen oben drüber"
    „Und liege ich damit daneben?“
    [...]
    „Hören Sie, ich glaube Sie haben immer noch eine veraltete Vorstellung davon das Seenotrettung Menschen aus Seenot rettet“
    "Ja gut, aber ich bin ja auch kein Profi"
    „Vermehrte Seenotrettung führt dazu das sich Menschen vermehrt in Seenot begeben. Wissenschaftlich nennt mensch das den Pull-Faktor“
    "Aber das die Wissenschaftler*innen für diese These noch gar keinen Beleg haben, das stört sie nicht oder wie?"
    „Nein, wieso?“
    [...]
    „Um die Zahl der Ertrinkenden zu reduzieren muss Mensch also die*den Badermeister*in abschaffen?“

    #Frontex #cabaret #video #EU #border #migration

    ping @cdb_77

    • Angela Merkel has left Germans wondering how well they really know the chancellor who has governed them for 16 years, after picking a song by the punk rocker Nina Hagen as the soundtrack for her military leaving ceremony.

      https://www.theguardian.com/world/2021/nov/29/angela-merkel-punk-pick-for-leaving-ceremony-raises-eyebrows

      Hoch stand der Sanddorn am Strand von Hiddensee
      Micha, mein Micha, und alles tat so weh
      Dass die Kaninchen scheu schauten aus dem Bau
      So laut entlud sich mein Leid in’s Himmelblau

      So böse stampfte mein nackter Fuß den Sand
      Und schlug ich von meiner Schulter deine Hand
      Micha, mein Micha, und alles tat so weh
      Tu das noch einmal, Micha, und ich geh

      Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael
      Nun glaubt uns kein Mensch, wie schön’s hier war ha ha
      Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel’
      Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr

      Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel’
      Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr

      Nun sitz ich wieder bei dir und mir zu Haus
      Und such’ die Fotos für’s Fotoalbum aus
      Ich im Bikini und ich am FKK
      Ich frech im Mini, Landschaft ist auch da - ja

      Aber, wie schrecklich, die Tränen kullern heiß
      Landschaft und Nina und alles nur schwarzweiß
      Micha, mein Micha, und alles tut so weh
      Tu das noch einmal, Micha, und ich geh!
      Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael
      Nun glaubt uns kein Mensch, wie schön’s hier war ha ha
      Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel’
      Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr

      Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel’
      Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr

    • Du hast den Farbfilm vergessen (1974)
      https://de.wikipedia.org/wiki/Du_hast_den_Farbfilm_vergessen

      Sans porter un jugement sur le goût musical de l’ex cheffe du gouvernemnt allemand on peut dire que le journaliste du guardian n’a strictement rien compris de ce que représente Nina Hagen pour les Allemands et pour Angela Merkel.

      Du hast den Farbfilm vergessen date de l’époque quand la jeune chanteuse de 19 ans à formation classique s’essayait dans la variété est-allemande.

      https://www.youtube.com/watch?v=BeXHWIJJ0a8

      C’est seulement après son passage à Berlin-Ouest en 1976 que l’imprésario Jim Rakete lui trouve des musciens et dévéloppe son image de marque de rockeuse féministe parfaitement synchronisée avec l’esprit du temps underground de Berlin-Ouest. Angela Merkle se montre bonne populiste en sélectionnant ce véritable tube est-allemand.

      Pour découvrir la vie des petits et grands musiciens de variété en RDA on peut visionner le derner FIlm de Konrad Wolf Solo Sunny .
      https://de.wikipedia.org/wiki/Solo_Sunny

      Bande d’annonce du film
      https://www.youtube.com/watch?v=piyd6gxw63s

      Les connseillers de Merkel lui ont élaboré une playliste parfaitement équilibrée avec des chansons nostalgique pour les allemands de l’Ouest aussi. Prenant compte de l’age plutôt avancé des électeurs et électrices de son parti CDU c’est Hildegard Knef qui y occupe la deuxième place.

      enrégistrement original de 1969 (?)

      https://www.youtube.com/watch?v=fzPrO79P_FI

      version plus récente

      https://www.youtube.com/watch?v=z_K_w1Yb5Yk

      Afin de plaire aux Allemands de l’Ouest est a opté pour une chanson de Hildegard Knef, l’idôle sexy des années 1950 qui a prérennisé sa présence artistique au delà de sa mort en ré-enrégistrant sa chanson Für mich soll es rote Rosen regnen en 1992 avec le groupe punk Extrabreit. Depuis les années 1960 Hildegard Knef occupait la place d’une Barbara de la variété allemande.

      avec Extrabreit
      https://www.youtube.com/watch?v=nE0ceeBMkQ4

      A noter également que la chanson fait partie des pièces musicales populaires dans le monde gay allemand au même niveau que I Will Survive de Gloria Gaynor.

      Endin voici l’adieu glauque et militariste à la cheffe de l’Allemagne impérialiste.

      Großer Zapfenstreich der Kanzlerin
      https://www.youtube.com/watch?v=869iyxkyT5c

      phoenix Noch-Kanzlerin Angela Merkel verlässt im Dezember das Kanzleramt. Mit ihrer Musikauswahl zum Großen Zapfenstreich heute Abend hat sie viele überrascht – und das Stabsmusikkorps der Bundeswehr vor neue Herausforderungen gestellt.

      #vidéo

  • En #Allemagne... deux nouvelles qui se télescopent...

    1ère nouvelle:

    Deutschland braucht 400.000 Migranten pro Jahr

    Deutschland braucht viel mehr Zuwanderer. Aber qualifiziert sollten sie sein, sagt BA-Chef Scheele, um den Fachkräftemangel auszugleichen.

    –-> L’Allemagne a besoin de 400’000 migrant·es par an
    https://www.dw.com/de/deutschland-braucht-400000-migranten-pro-jahr/a-58962209

    2ème nouvelle, un sondage:

    80% of Germans think Afghanistan could unleash another wave of refugees heading their way like in 2015. Fascinatingly, though a clear majority - 62% still think “#Wir_schaffen_das

    https://twitter.com/tomescritt/status/1431183175129223170
    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/politbarometer-bundestagswahl-union-spd-gleichauf-100.html?slide=1630041666725

    #accueil #réfugiés_afghans #travail #main-d'oeuvre #migrations #asile #réfugiés #marché_du_travail #sondage

    un hasard?

    #pragmatisme allemand?

    ping @isskein @karine4 @_kg_

  • Est / Ouest

    Corona-Impfungen: Diese Länder liegen aktuell vorne - ZDFheute
    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-impfung-daten-100.html
    https://www.zdf.de/assets/datengrafik-100~1280x720?cb=1609244952445

    Wie viele wurden in den Bundesländern geimpft?

    Die Bundesländer impfen in unterschiedlichem Tempo. Folgende Tabelle zeigt den Impffortschritt in den Ländern - geordnet nach den Impfdosen je 1.000 Einwohner. Neben der Zahl der Erst- und Zweitgeimpften ist in dieser Tabelle auch die jeweilige Impfquote angegeben.

    Mithilfe des Suchfelds können Sie Ihr eigenes Bundesland finden. Wenn Sie mehrere Bundesländer eingeben, können Sie den Stand der Impfkampagnen in mehreren Ländern miteinander vergleichen.

  • Regardez Suzi Q en ligne | Vimeo On Demand sur Vimeo

    https://vimeo.com/ondemand/suziq2

    Trailblazer. Inspiration. Survivor.
    Before #Suzi_Quatro burst on the music world in 1973, there were very few women in rock, and absolutely none who played bass and sang lead vocals and led the band and rocked out and reached millions of people around the world - re-writing the rule book for the expected image of women in rock & roll.

    Featuring Joan Jett, Alice Cooper, and Henry Winkler.

  • The #Frontex_files

    #Glock, #Airbus, #Heckler_&_Koch. Die Teilnehmerliste der 16 Lobby-Treffen der EU-Grenzschutzagentur Frontex in den Jahren 2017 bis 2019 liest sich wie das Who-is-Who der Rüstungsindustrie. Kataloge mit Handfeuerwaffen wurden herumgereicht und in bunten PowerPoint-Präsentationen die Vorzüge von Überwachungsdrohnen erklärt.

    Externe Beobachter*innen gab es bei den Treffen nicht. Und Frontex hat die Inhalte dieser Treffen nicht öffentlich zugänglich gemacht. Ein Lobby-Transparenzregister, wie es EU-Parlamentarier*innen vor zwei Jahren gefordert haben, hat Frontex bis heute nicht veröffentlicht. Auf Anfrage des ZDF Magazin Royale schrieb die EU-Agentur Ende Januar:

    »Frontex trifft sich nicht mit Lobbyisten.«

    Weil Frontex seiner Verantwortung als EU-Agentur nicht gerecht wird, hat das ZDF Magazin Royale diese Aufgabe übernommen. Hiermit veröffentlichen wir die FRONTEX FILES. Das erste Lobby-Transparenzregister der Grenzschutzagentur Frontex.

    Was haben wir gemacht?

    Gemeinsam mit den Rechercheurinnen Luisa Izuzquiza, Margarida Silva and Myriam Douo sowie der NGO „Frag den Staat“ hat das ZDF Magazin Royale 142 Dokumente von 16 Industry-Meetings, die Frontex zwischen 2017 und 2019 veranstaltet hat, ausgewertet. Darunter Programme, Teilnehmer*innenlisten, Powerpoint-Präsentationen und Werbekataloge.

    Wie sind wir an die Dokumente gekommen?

    Die Dokumente haben wir durch Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz der Europäischen Union erhalten.

    Was ist besonders und neu daran?

    Frontex hat die Einladungen zu den Treffen bisher nur teilweise auf der Webseite veröffentlicht. Wer dazu eingeladen war und was dort präsentiert wurde, jedoch nicht.

    Was sagt Frontex und was stimmt?

    Auf die Frage eines EU-Parlamentsabgeordneten im Jahr 2018 antwortete Frontex:

    »Frontex trifft sich nur mit Lobbyisten, die im Transparenzregister der EU registriert sind und veröffentlicht jährlich einen Überblick der Treffen auf der Website. 2017 gab es keine solcher Treffen.«

    Das stimmt nicht. Allein 2017 hat Frontex vier Meetings mit Lobby-Vertreter*innen abgehalten. 58 Prozent der Teilnehmenden waren nicht im EU-Transparenzregister gelistet. In den Treffen 2018 und 2019 waren 72 Prozent (91 von 125) der Lobbyist*innen nicht registriert.

    Auf Anfrage des ZDF Magazin Royale schreibt Frontex:

    »Frontex trifft sich nicht mit Lobbyisten. Es lädt Firmenvertreter ein, um an den Industrie-Tagen der Agentur teilzunehmen, die Grenzschutz-Offiziellen helfen sollen, über neue Technologien und Innovationen in Bezug auf Grenzkontrolle zu lernen.«

    Auch das ist falsch: Die Auswertung der Präsentationen und Kataloge zeigen, dass Unternehmen versucht haben, Einfluss auf die Politik der Agentur zu nehmen. Teilweise wurden Vorschläge bereits umgesetzt.

    Wer war bei den Frontex-Lobbytreffen?

    An den Treffen haben 138 Vertreter*innen privater Einrichtungen teilgenommen: 108 Vertreter*innen von Unternehmen, 10 Think Tanks, 15 Universitäten, eine Nichtregierungsorganisation.
    Keine einzige Menschenrechtsorganisation war bei diesen Treffen dabei.

    Neben Vertreter*innen von EU-Grenzschutzbehörden hat Frontex zu den Treffen auch Internationale Organisationen wie Interpol, Europol oder die OSZE eingeladen und Vertreter*innen aus Staaten, die für ihre brutale Grenzschutzpolitik bekannt sind: die australische Regierung, das Homeland Security Department der USA, das angolanische Innenministerium, Vertreter des General Directorate of Residency and Foreigners Affairs der Vereinigten Arabischen Emirate oder die belarussische Grenzschutzbehörde.

    Welche Produkte wurden präsentiert?

    In den teils themenspezifischen Treffen wurden unterschiedliche Gerätschaften präsentiert, die zur Verteidigung der EU-Außengrenzen dienen sollen. Dazu gehören Handfeuerwaffen, Munition und Überwachungsgeräte wie Sensoren, Drohnen, Kameras und Server für die Speicherung von biometrischen Daten. Die Produkte wurden in Powerpoint-Präsentationen vorgestellt.

    Welche Produkte wurden präsentiert?

    In den teils themenspezifischen Treffen wurden unterschiedliche Gerätschaften präsentiert, die zur Verteidigung der EU-Außengrenzen dienen sollen. Dazu gehören Handfeuerwaffen, Munition und Überwachungsgeräte wie Sensoren, Drohnen, Kameras und Server für die Speicherung von biometrischen Daten. Die Produkte wurden in Powerpoint-Präsentationen vorgestellt.

    Wo kann ich mich weiter über das Thema informieren?

    Die Rechercheurinnen Luisa Izuzquiza, Margarida Silva and Myriam Douo haben zu den Dokumenten einen ausführlichen Bericht geschrieben und bei Corporate Europe Observatory veröffentlicht. Hier geht es zu dem Bericht: https://corporateeurope.org/en/lobbying-fortress-europe

    https://frontexfiles.eu
    #mensonges #frontières #frontières_extérieures #Fabrice_Leggeri #Leggeri #droits_humains #push-backs #refoulements #droits_fondamentaux #complexe_militaro-industriel #lobby #ZDF #enquête #Frag_den_Staat #FragDenStaat

    –—


    https://fragdenstaat.de/dokumente/sammlung/49-fx-files
    #rencontres #liste

    ping @isskein @karine4 @_kg_

    • Lobbying Fortress Europe. The making of a border-industrial complex

      The massive expansion of the budget, personnel, and powers of the EU’s border agency Frontex has also seen increasingly privileged access for industry. This perpetuates a vision of border control based on more and more firearms and biometric surveillance that has major human rights implications.
      Executive Summary

      The massive expansion of EU border agency Frontex in recent years has not been matched by a corresponding increase in transparency, accountability, nor scrutiny.

      Access to document requests reveal a disturbing trend by which arms, surveillance, and biometrics companies are being given an outsized role – unmatched by other voices – in shaping EU’s border control regime.

      This report gives the first comprehensive overview of this phenomenon, finding that:

      - Frontex holds special events for security industry lobbyists where they work hand in hand to promote ’solutions’ based on techno-fixes, from biometric surveillance to firepower.
      - These corporate interests are not neutral parties but de facto seek to shape Frontex’s approach to border control in their interests, and benefit from procurement contracts.
      - Meanwhile the agency has no real transparency or lobbying accountability mechanisms in place, and indeed denies that it is a target for lobbyists at all.
      – At the same time as the agency has open doors for corporate lobbyists selling defence and surveillance solutions which have major human rights implications, groups working to defend human rights are left on the sidelines.

      The European Union’s response to travellers, migrants, and refugees should be guided by the protection of human rights. This is too important an issue to be shaped by the interests of defence companies instrumentalising migration for profit.

      https://corporateeurope.org/en/lobbying-fortress-europe

      #surveillance #biométrie

      ping @etraces

    • The lobbyists behind Europe’s response to migration

      Last year wasn’t a happy one for Frontex, in the news for illegal pushbacks and abuses against migrants and refugees (see below). Now it is under investigation by the EU anti-fraud watchdog OLAF.

      “But the scandal of Frontex’s cozy relationship with the weapons and surveillance industry, brewing behind closed doors over the past few years, has received less attention,” Myriam Douo, Luisa Izuzquiza and Margarida Silva wrote in a recent Corporate Europe Observatory (CEO) report (https://corporateeurope.org/en/lobbying-fortress-europe).

      They obtained over 130 documents (https://fragdenstaat.de/dokumente/sammlung/49-fx-files) through freedom of information requests and the review opened “a window onto at least 17 industry meetings convened by Frontex from 2017 to 2019”. It all started with a lot of money.

      In fact, in 2020 Frontex was granted a €5.6 billion budget – the largest among all EU agencies – for the 2021-2027 timeframe. Then 10,000 border guards came along, together with an extension of its mandate and the ability to acquire and lease its own equipment like vessels, drones and radars.

      “This is a dream come true not just for Frontex, but for the security industry. Spying the opportunity for a new and major customer, it has been advocating since 2010 for an EU-level border force with precisely those capabilities.”

      In previous years, the agency had met with 138 private bodies: 108 companies, 10 research centres or think tanks, 15 universities and just one NGO (ID4Africa). European defence companies Airbus and Leonardo were awarded the most access, followed by tech companies (Japanese NEC, Atos, IDEMIA, Jenetric, secunet, and Vision-Box).

      Even the consultative forum on human rights, established by Frontex itself, has never been heard. It was the security industry lobbyists who eventually shaped the agency’s approach.

      They mostly discussed weapons, biometrics, maritime and aerial surveillance, heartbeat detectors and document inspection systems. Besides, migration was “portrayed as a threat, often linked to terrorism and crime”.

      Yet, transparency remains very little. When CEO asked Frontex to explain how it was handling lobbying, a press office told them that “Frontex does not meet with lobbyists” and that it “does not attract the interest of lobbyists.” When they asked again, Frontex denied meeting with lobbyists except on “Industry Days”.

      Migrants are the real elephant in the room. “A noticeable omission from almost every one of these discussions is the potential impact on human rights of these technologies and products, including undermining people’s fundamental right to privacy, presumption of innocence and liberty.”

      Human rights organisations had almost no access to the agency, which is particularly worrying in the context of the future EU border and migration policy. “Considering the growing power and budget”, CEO predicts that Frontex’ relationship with industry will intensify. “Scrutiny over it should, too,” they add.
      MEPs to probe Frontex over unlawful pushbacks

      The European Parliament has set up a probe over harassment, misconduct and unlawful operations run by Frontex and aimed at stopping migrants from reaching EU shores via Greek waters.

      On 24 February, MEPs have formed a new working group (https://www.europarl.europa.eu/news/en/press-room/20210222IPR98303/frontex-meps-to-investigate-alleged-violations-of-fundamental-rights), chaided by Roberta Metsola (EPP, Malta) officially called #Frontex_Scrutiny_Working_Group (#FSWG) (https://www.greens-efa.eu/en/article/news/new-frontex-scrutiny-working-group-quote-from-tineke-strik-mep), to “monitor all aspects of the functioning of the border agency, including its compliance with fundamental rights.” The legislators will personally conduct a fact-finding investigation over the next four months in order to collect evidence to determine if the violations took place and if the agency was involved in them.

      https://voxeurop.eu/en/the-lobbyists-behind-eu-response-to-migration

    • lien propre :

      https://www.zdf.de/nachrichten/politik/trump-establishment-mauer-usa-mexiko-100.html

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      « ... das ist ein tötlicher Fehler, Donald Trump zu unterschätzen .... » 1:30 min

      "... c’est une erreur fatale de sous-estimer Donald Trump..."

      Im oben zugehörigen Link wird ein Überblick zur 45-minütigen ZDF-Dokumentation über Trumps 1. Wahlperiode geboten .

      Le lien ci-dessus donne un résumé du #documentaire de 45 minutes de la ZDF sur la première #période_législative de Trump.

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      US-Wahl 2020 : Donald #Trump
      Der unterschätzte Präsident / Le #Président sous-estimé

      https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzeit/us-wahl-2020-zdfzeit---donald-trump-100.html

      Aber der größte Erfolg in der Bilanz von US-Präsident Donald Trump ist er selbst: Er ist immer noch da. Kaum einer seiner Gegner, Verbündeten oder selbst Parteifreunde hat ihm das 2016 zugetraut. Er hat alle Fehltritte und Tabubrüche, ja sogar ein Amtsenthebungsverfahren überstanden. Und er hat allen Zweiflern gezeigt, wie sehr sie diesen Präsidenten unterschätzt haben.

      Hinter Donald Trump stehen viele Millionen amerikanische Wähler, die ihn niemals einfach nur als politischen Clown und planlosen Irrläufer abgetan haben. Für sie ist er der Mann, der ihre Sprache spricht und ihre Probleme anpackt, anstatt zu schwafeln. Der für ihre Interessen und ihren amerikanischen Traum kämpft, den sie lange nicht mehr zu träumen wagten. Der alles tut, um seine Wahlversprechen einzulösen.
      Das Phänomen Donald Trump

      Der Film zieht eine Bilanz der Trump-Präsidentschaft aus der Sicht seiner Anhänger. Ein Perspektivwechsel, der den Blick öffnet für Fragen, die jenseits der aufgeladenen Dauerpolemik das Phänomen Trump besser verstehen lassen: Wie kann ein Multimilliardär zum Hoffnungsträger der Verarmten und Vergessenen werden? Warum halten so viele Amerikaner gerade ihn für authentisch und glaubwürdig, im Gegensatz zu allen anderen Politikern? Und schließlich: Welches seiner Wahlversprechen hat er eingelöst, womit ist er gescheitert?

      Der Film überprüft die Bilanz von Donald Trump anhand seiner eigenen Versprechen zu Wirtschaft, Einwanderung, Außenpolitik und dem Kampf gegen das Establishment und begibt sich dafür tief ins „Trump-Land“, ins Amerika des kleinen Mannes in den Hochburgen der alten Industriereviere. Aus dem Zentrum der Macht berichten Insider wie Trumps ehemaliger Pressesprecher Sean Spicer, dessen Nachfolger Anthony Scaramucci sowie die schillernde Omarosa Manigault, die es von der Kandidatin in Trumps TV-Show „The Apprentice“ bis ins Weiße Haus schaffte. Namhafte Experten und Kritiker wie die Trump-Biografin Gwenda Blair runden das Bild mit biografischen und politischen Hintergründen ab.
      Fast vier Jahre US-Präsident Trump: Wie lautet die Bilanz?

      Doku | ZDFzeit -
      Kampf gegen Etablierte
      (1/4)

      Trump macht regelmäßig seinem Ärger über Gegner, Medien und das Establishment ungefiltert auf Twitter Luft. Und das ohne Politiker-Sprech - so holt er viele Menschen ab.

      Mexiko und die Mauer
      (2/4)

      Trumps Versprechen: Eine Mauer an der Grenze zu Mexiko, um illegale Einwanderer zu stoppen. Bis 2021 sollten 800 Kilometer gebaut sein. Bisher wurden hauptsächlich bestehende Teile erneuert.

      #AmericaFirst
      (3/4)

      US-Truppen außerhalb der USA wie hier in Ramstein? Das möchte Trump in dem Umfang nicht mehr und will weltweit Soldaten abziehen. „America First“ - man wolle sich nicht mehr ausnutzen lassen.

      Jobs, Jobs, Jobs
      (4/4)

      Trump wollte Jobs schaffen. Die Arbeitslosenquote sinkt unter ihm auf 3,5%, neue Stellen entstehen auch in der viel kritisierten Kohleindustrie. Doch dank Corona schnellt die Quote auf 15%.

      #États-Unis #élections_présidentielles

      #chômage #charbon #covid-19

      #migrations
      #militaire
      #establishment

      #auf_deutsch

  • Investor-Staat- #Schiedsgerichte (Audio mit Sendungs-Skript) Wie in...
    https://diasp.eu/p/11653916

    Investor-Staat- #Schiedsgerichte (Audio mit Sendungs-Skript)

    Wie internationale Unternehmen nationales Recht aushebeln

    oAnth: Die Gültigkeit einer immensen Anzahl von Investitionsschutzabkommen umfasst generell alle Arten von Großprojekten und gibt weltweit Investoren das Recht zum Einklagen ihrer als Ertragsausfall kalkulierten Summen in privaten Investor-Staats-Schiedsgerichtsverfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit (Investor-Staat-Streitbeilegung, kurz #ISDS, s.u.), sollte es staatlicherseits zu einem wie auch immer begründeten Rückzug von den Vertragsvereinbarungen kommen. Dies geht einher mit horrenden Forderungen seitens eigens hierauf spezialisierter Anwaltsbüros und finanziell kaum zu schulternden Folgen für die staatlichen Vertragspartner - ein äußerst hörenswertes (...)

  • Das große Schweigen
    Kindesmissbrauch im Sport

    https://www.zdf.de/assets/bundesjugendsspiele-symbolbild-100~1920x1080?cb=1595323803611

    In der Öffentlichkeit ist das Thema nur wenig bekannt: sexualisierte Gewalt im Sport. Doch eine Studie der Universität Ulm zu Missbrauch in Institutionen zeigt, dass diese Fälle existieren und die Zahlen erschütternd sind.

    Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung haben mehr als 200 000 Menschen in Deutschland sexualisierte Gewalt im Breitensport erlebt. Damit ist sexueller Kindesmissbrauch keineswegs ein Problem, das auf die Kirchen beschränkt ist. Aber während die Aufarbeitung in den Kirchen und der Reformpädagogik in Teilen begonnen hat, ist diese Debatte im Sport kaum geführt worden.

    #Germany #child_abuse #sexualized_violence #sport #institution #documentary #video #film

    https://www.zdf.de/politik/frontal-21/kindesmissbrauch-im-sport-lang-100.html

  • Harald Lesch mit „Corona: Was weiß die Wissenschaft?“ - ZDFmediathek
    https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/corona-was-sagt-die-wissenschaft-102.html

    Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 versetzt unsere Welt in einen Ausnahmezustand. Doch woher kommt das Virus überhaupt? Was macht es im Vergleich zu den jährlichen Grippeviren so speziell? Und was erwartet uns in Zukunft?

    Beitragslänge:
    43 min
    Datum:
    24.03.2020
    Sprachoptionen:
    UT - dgs

    Verfügbarkeit:
    Video verfügbar bis 17.03.2025, in Deutschland

    Corona: Was weiß die Wissenschaft? – Leschs Kosmos
    https://www.youtube.com/watch?v=2jEJNUu73ms

    #covid-19 #auf_deutsch

  • Verschlüsselt : der Fall Hans Bühler : Internet Archive
    https://archive.org/details/verschlusseltder00stre/page/8/mode/2up

    Operation Rubikon: Der Fall Hans Bühler - ZDFheute
    https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/fall-hans-buehler-100.html

    Hans Bühler war Firmenvertreter der Crypto AG, von der Geheimdienstoperation von BND und CIA hatte er keine Ahnung. Trotzdem war er eine Art Schlüsselfigur bei der Beendigung der Operation Rubikon.

    Hans Bühler
    https://cryptomuseum.com/people/hans_buehler.htm

    The Swiss Federal Police – the Bundesanwaltschaft – has investigated the matter and questioned several people, and it is said that no irrefutable evidence against Crypto AG was ever found. The outcome of the investigation however, remains classified to this day and repeated requests from journalists for public disclosure of the results of the investigation have so far been denied.

    Since Hans Bühler went public, some of his former colleagues have decided to come out as well. Former software engineer Jürg Spörndli confirmed that the company was visited frequently by NSA specialists and that on several occasions he was instructed by his manager to swap a crypto­graphic algorithm that he had developed, for an alternative one – supplied by the NSA – that was clearly weaker [2]. This case shows great similarity to the weakening of the Philips PX-1000 [3].

    The story of the deliberate weakening of the algorithms at the request of the NSA, is corroborated by former Crypto AG director Oskar Sturzinger, in an interview with Crypto Museum in November 2008 [4]. Previously classified documents — that were partly released by the NSA in 2014 — have meanwhile produced convincing evidence of a secret deal between Crypto AG and the NSA from 1951 onwards [5]. In January 2018, it was announced that Crypto AG would be split, and that the international part would be taken over by a Swedish company. Hans Bühler died in August 2018.

    Der Spionage-Skandal rund um die Zuger Crypto AG
    https://www.infosperber.ch/FreiheitRecht/NSA-BND

    Frank Garbely / 30. Sep 2015 - Die Nachrichtendienste der USA und von Deutschland haben mit Hilfe der Zuger Firma Crypto AG jahrelang andere Länder ausspioniert.

    Die Verbindung zur «National Security Agency» NSA, dem Auslandgeheimdienst der USA, wäre nichts als ein kreditschädigendes Gerücht, gestreut von Konkurrenten, die so der Crypto AG Kunden abjagen möchten: «Keiner unserer Kunden würde bei uns kaufen, wenn auch nur der leiseste Zweifel an der Integrität unserer Firma bestünde». So oder ähnlich hat die Direktion der Zuger Herstellerin von Chiffriergeräten stets jegliche Nähe zur NSA und anderen Diensten heftig abgestritten. Jetzt wissen wir: Das war gelogen.

    Blindes Vertrauen des Crypto-Gründers

    Bereits im Jahre 1955 hatten die NSA und Crypto-Gründer Boris Hagelin eine Zusammenarbeit ausgehandelt - noch bevor die Crypto AG die eigentliche Produktion von Chiffriergeräten in Zug aufnahm. Das behauptet nicht irgendein schräger Whistelblower, das belegen offizielle NSA-Dokumente, publiziert von der NSA selbst.

    Crypto-Gründer Boris Hagelin

    Ende April gab die NSA über 52’000 Seiten bisher geheimer Dokumente frei und stellte sie ins Netz. Es handelt sich um eine Dokumentensammlung von William F. Friedman (1891–1969), langjähriger NSA-Mitarbeiter, zuletzt Sonder-Assistent der NSA-Direktion. William F. Friedman, auch «Gottvater der US-amerikanischen Kryptologie» betitelt, gilt als der herausragende Pionier der Verschlüsselungstechnik in den USA, ganze Generationen von Geheimagenten bei NSA, CIA und der US-Army wurden nach seinen Anweisungen geschult.

    William F. Friedman war viele Jahre lang eng befreundet mit dem Schweden Boris Hagelin (1892–1983), ebenfalls ein begnadeter Kryptologe. Von 1940 bis 1944 lebte Boris Hagelin in den USA, sein Freund Friedman hatte ihn zur NSA geholt. Nach dem Krieg kehrte er als Pensionist nach Europa zurück und gründete in Zug die Crypto AG.

    Nicht weniger als 350 Dokumente mit weit über 1000 Seiten der Friedman-Papiere betreffen die Crypto AG: Briefe, Notizen, Photos, Memos etc. Diese Schriftsätze dokumentieren ein geradezu blindes Vertrauen des Crypto-Gründers zu William F. Friedman und der NSA.

    Immer wieder kursierten Gerüchte

    Das wichtigste Dokumente der freigegebenen Friedman-Papiere: Ein 22-Seiten langer Report über einen Besuch William F. Friedmans bei der Crypto AG. Der Sonder-Assistent des NSA-Direktors weilte vom 21. bis 28. Februar 1955 in Zug und verhandelte mit Boris Hagelin über eine Zusammenarbeit mit der NSA. Zahlreiche Passagen des Reports sind eingeschwärzt, so dass noch immer geheim bleibt, was genau vereinbart wurde. Soviel aber geht aus dem Friedman-Report hervor: Hagelin stimmte den NSA-Vorschlägen bedenkenlos zu. Und: Hagelin versprach, die Crypto AG werde die NSA regelmässig über neue Entwicklungen informieren und auch darüber, welche Geräte sie an welche Länder liefere.

    Immer wieder kursierten Gerüchte über mögliche Beziehungen der NSA zur Crypto AG. Erstmals im Jahre 1982. Damals beschrieb der NSA-Spezialist James Bamford in seinem ersten Bestseller über die NSA ein «Projekt Boris» und erwähnte bereits die enge Beziehung zwischen dem führenden NSA-Kryptologen William F. Friedman und Crypto AG Gründer Boris Hagelin. (1) In den folgenden Jahren verstärkte sich der Verdacht. Aber erst der Fall Hans Bühler entschlüsselte zumindest einen Teil der Geheimnisse rund um die mysteriöse Zusammenarbeit mit fremden Diensten. (2)

    Crypto-Verkäufer Hans Bühler im Iran verhaftet

    Hans Bühler (74) wurde am 18. März 1992 in Teheran verhaftet und in ein Militärgefängnis eingesperrt. Seit 13 Jahren bereits arbeitete er für die Crypto AG. Sein Job: Verkauf von Verschlüsselungsgeräten. Seine Kunden: Ministerien, Armee, Polizei- und Nachrichtendienste. Hans Bühler war mit Abstand der erfolgreichste Verkäufer der Crypto AG. Und der Iran einer seiner Grosskunden. Eigens für das Iran-Geschäft hatte er Farsi gelernt. Seit zehn Jahren reiste er regelmässig nach Teheran, im Schnitt zweimal pro Jahr. Die Verhaftung hielt er zuerst für ein Missverständnis. Das Missverständnis dauerte geschlagene 9 ½ Monate.

    Am 4. Januar 1993 wurde Hans Bühler endlich freigelassen. Als er ein Tag später in Zürich-Kloten landete, erklärte er: «Es war sehr hart, aber die Iraner haben mich korrekt behandelt.» Dann bedankte er sich mit Nachdruck bei seinem Arbeitgeber. Die Crypto AG hatte für ihn in Teheran eine Kaution in der Höhe von 1 Million Dollar hinterlegt.

    Doch kaum zurück in der Schweiz, wurde er gefeuert: «Das Vertrauensverhältnis ist schwer gestört. Für eine Weiterbeschäftigung besteht kein Bedarf», hiess es im Entlassungsschreiben. Noch schockierender als die Entlassung: die Crypto AG verlangte von Bühler die Rückerstattung der Kaution von 1 Million Dollar, denn seine Verhaftung im Iran hätte nichts mit der Crypto AG zu tun. Hans Bühler bat um eine Aussprache mit der Direktion. Doch die liess ihn abblitzen und verwies ihn an «unseren deutschen Aktionär». Nur: Niemand wollte Bühler diesen Aktionär benennen.

    Siemens und der Bundesnachrichtendienst

    Bisher hatte man angenommen, dass die Crypto AG dem Schweden Boris Hagelin gehörte. Doch bei der Gründung im Jahre 1952 besass Boris Hagelin nur gerade eine einzige von insgesamt 50 Aktien. 48 gehörten einer liechtensteinischen Briefkastenfirma, der Anstalt «Europäische Handelsgesellschaft» in Vaduz. Im Namen dieser Anstalt traten später immer wieder Deutsche, meist ehemalige Siemens-Mitarbeiter auf. Ein früherer Kollege Hans Bühlers, der lange Jahre in der Finanzabteilung der Crypto AG arbeitete, gab ihm einen Tipp: «Der geheime Aktionär heisst Bundesrepublik Deutschland, genauer die Bundesvermögensverwaltung.» Nach Recherchen des deutschen Geheimdienst-Experten Erich Schmidt-Eenboom, handelte es sich bei der Bundesvermögensverwaltung um eine Tarn- oder Scheinfirma des Bundesnachrichtendienstes.

    Siemens und der Bundesnachrichtendienst: Das erinnerte Hans Bühler an die wochenlangen Verhöre im iranischen Militärgefängnis. Immer wieder war er zu Siemens und ausländischen Diensten befragt worden: Was hat Siemens, was haben ausländische Dienste mit der Crypto AG zu tun?

    Über die Verhöre im iranischen Militärgefängnis sprach Hans Bühler erstmals ausführlich in einer Rundschau-Reportage. Bisher hatte Hans Bühler immer erklärt, er wäre im Iran gut behandelt worden, und er wüsste nichts über die Gründe seiner Verhaftung. Doch dem war nicht so. Er war psychisch gefoltert worden, und er hatte sehr wohl gewusst, was ihm die Iraner vorwarfen: Spionage.

    «Wir brennen ihnen die Augen aus»

    «Schon im ersten Verhör haben sie mich beschuldigt: Sie sind ein Spion, sie benutzen die Crypto AG nur als Deckmantel, sie verkaufen die Schlüssel-Codes dieser Firma. Für mich brach eine Welt zusammen», erzählte sich Hans Bühler. Was war mit den Schlüssel-Codes? Warum glauben die Iraner, er, Bühler, hätte die Schlüssel-Codes – also die Geheiminformation der Chiffriergeräte – an Nachrichtendienste verkauft?

    Diese Fragen machten für Bühler keinen Sinn. Er konnte nichts gestehen, weil er nichts wusste. Auch dann nicht, als ihm mit Folter gedroht wurde. Sie setzten ihn vor eine Tür, hinter der angeblich gefoltert wurde; er hörte Schreie, hörte Schläge. Oder er wurde auf ein Folterbett gefesselt. Zuvor hatte er ein ausgepeitschtes Opfer gesehen, blutüberströmt, der ganze Rücken voll Platzwunden.

    Ein Auspeitscher stand schon einsatzbereit am Folterbett. Doch dann wurde Hans Bühler wieder losgebunden, man wolle ihm noch eine Chance geben, aber wenn er bis morgen nicht rede, machten sie ernst. Und selbst als sie ihm eine brennende Zigarette an die Wange hielten und sagten, «wir brennen ihnen die Augen aus», bestritt Bühler Spionage und auch jegliches Wissen über knackbare Chiffriergeräte.

    Bühlers Entlassung löste viele Zungen

    Die Entlassung Bühlers und die Forderung, er müsse die Kaution zurückerstatten, brachten der Crypto AG wenig Sympathie ein. Im Gegenteil dieses schuftige Verhalten löste viele Zungen. Mehrere ehemalige Crypto-Mitarbeiter unterstützten Hans Bühler und gaben ihr Geheimwissen preis. P. F., in den 70er-Jahren Vizedirektor und Chef der Entwicklungsabteilung bei der Crypto AG, stellte alle anderen Quellen in den Schatten. Er hatte Unerhörtes zu berichten: «Amerikanische und deutsche Nachrichtendienste haben Crypto-Geräte manipuliert, damit sie für diese Dienste abhörbar wurden.» Für P. F. schien ausser Zweifel: «Diese Manipulationen waren der wahre Grund für Bühlers Verhaftung im Iran.»

    In einem fast zweistündigen Hintergrundgespräch, das wir im Rahmen der «Rundschau»-Reportage zum Fall Bühler aufzeichneten, schilderte P.F. in allen Einzelheiten diese Manipulationen. Einen TV-Auftritt lehnte er jedoch strikt ab: «Ich bin doch nicht lebensmüde.» Schliesslich durften wir nur ein paar wenige Sätze eines Mr. X. zitieren. Inzwischen sind 21 Jahre verstrichen und die Crypto AG hat längst erfahren, wer sich hinter Mr. X. verbarg.

    «Es kamen Leute aus Bad Godesberg, Deutschland, und brachten die so genannten Chiffrierkonzepte nach denen die Verschlüsselung in den Geräten abläuft. Früher waren es Leute aus Amerika von der Government Electronic Division in Arizona, damals das amerikanische Geheimdienst-Pendant zu Bad-Godesberg», führte P.F. aus.

    P.F. war persönlich mehrmals in Arizona, um die Zusammenarbeit von NSA und Crypto sicherzustellen. Später dann in Deutschland, wo er unter anderem den «Chef-Elektroniker» des Bundesnachrichtendienstes traf. Laut P.F. führten die Chiffrierkonzepte der US-amerikanischen und deutschen Dienste dazu, dass die Crypto-Geräte knackbar wurden. «Sehr vereinfacht formuliert kann man sagen, die Chiffrier-Geräte sendeten praktisch den Schlüssel mit. Sie lieferten Hilfsinformationen, die das Berechnen des Schlüssels erlaubten», so P. F. weiter.

    Schweizer Neutralität als Verkaufsargument

    Die Crypto AG gehörte weltweit zu den renommiertesten Firmen, die Chiffriergeräte herstellten. Zu Bühlers Zeiten beschäftigte sie 250 Mitarbeiter, in den besten Jahren waren es über 400, und sie belieferte rund 120 Länder, darunter Länder wie Iran, Irak und Ägypten. Eines der wichtigsten Verkaufsargumente war immer schon: die Schweizer Neutralität.

    Die Schweizer Neutralität war der entscheidende Grund, warum sich die NSA und deutsche Dienste für die Crypto AG interessierten. Die so genannten blockfreien Länder trauten beim Einkauf von Chiffriergeräten weder den USA und den Nato-Ländern, noch dem kommunistischen Block unter Führung der UdSSR oder Chinas. Gegenüber der Crypto AG aus der harmlosen und neutralen Schweiz dagegen hatten sie keinerlei Bedenken. Und in der Tat, es waren von Beginn an vor allem diese blockfreien Länder, die ihre Ministerien, Armeen und Geheimdienste mit Crypto-Geräten bestückten. Bereits im Treffen von 1955 werden mehrere diese Länder ausdrücklich genannt.

    Boris Hagelin junior wollte aufräumen

    Es war Boris Hagelin junior, der Sohn des Firmengründers, der P. F. als erster auf die «löchrigen» Chiffrierkonzepte hingewiesen hatte: «Zuerst habe ich gedacht, ‹dä spinnt ä chli›, das kann nicht sein, das wäre ja eine ungeheure Gangsterei.»

    Hagelin junior habe P.F. gesagt, wenn er einmal die Firmenleitung übernehme, werde er keine manipulierten Geräte verkaufen. Dazu kam es nicht. Noch bevor er die Firmenleitung übernehmen konnte, starb er im Jahre 1970 – nach einem schweren Autounfall in New York. Die genauen Umstände dieses Unfalls wurden nie abgeklärt. Trotzdem behauptete P. F.: «Das war kein Unfall, das war ein Attentat.»

    Die Hinweise von Hagelin junior hatten P.F., damals bereits Chef der Entwicklungsabteilung, keine Ruhe gelassen: «Ich sagte mir, wenn das wirklich so wäre, müsste ich aussteigen.»

    Mit Wissen von Bundesrat und Bundesanwaltschaft

    1977 hatte P.F. tatsächlich die Crypto AG verlassen. «Die Manipulationen waren für mich eine absolute Tatsache. Bevor ich wegging, habe ich mir Belege erzeugt, zum Teil in Form von Dokumenten. Diese Beweise liegen seither in einem Safe.»

    P. F. liess es nicht bei der Kündigung bleiben. Als erstes informierte er einen befreundeten Offizier der Schweizer Armee: Korpskommandant Kurt Bolliger, damals Chef der Flieger- und Flugabwehrtruppe. Der fiel aus allen Wolken, tat zumindest so, und schaltete sofort die Bundesanwaltschaft ein.

    P. F.: «Ein Mitarbeiter der Bundesanwaltschaft kam zu mir, ziemlich aufgeregt und sehr interessiert. Es gab viele Treffen. Aber plötzlich wurde die Übung abgebrochen. Eines guten Tages erklärt mir der Herr der Bundesanwaltschaft: ‹Mein Chef hat mich zurückgepfiffen; er will nicht, dass man da weiterbohrt›.»

    P. F. fragte nach: Warum? Die Antwort war eisernes Schweigen. P. F.: «Ich kann mir gut vorstellen, dass da entsprechende Leute aus den USA interveniert sind und gesagt haben, Hände weg.»

    Und auch der alte Dienstkamerad Kurt Bolliger bekam plötzlich kalte Füsse und wollte nichts mehr von der Crypto AG wissen. Die Bundesanwaltschaft hat seither mehrmals bescheinigt, dass bei der Crypto AG alles rechtens war.

    Für das Verhalten von Bundesanwaltschaft und Armeespitze gibt es eigentlich nur eine Erklärung: Der Bundesrat hat der NSA und den deutschen Diensten grünes Licht gegeben, entweder durch eine Vereinbarung mit der Nato oder eine Absprache mit den USA und der Bundesrepublik.

    «Bei denen zählt ein Menschenleben wenig»

    Keine zehn Pferde konnten P.F. dazu bewegen, für die «Rundschau»-Reportage vor die Kamera zu stehen oder seinen Safe zu öffnen. Das Gespräch endete mit einem erschütternden Dialog:

    Warum wollen sie nicht vor die Kamera stehen?

    «Das schafft nur Probleme. Meine Existenz ist zu wenig abgesichert.»

    Haben Sie Angst?

    «Ja. Es wäre lebensgefährlich. Nicht nur für die Bundesanwaltschaft wäre eine Publikation höchst unangenehm. Es gibt auch eine ganze Reihe von ähnlichen Organisationen im Ausland, die überhaupt nicht möchten, dass hier Klarheit geschaffen wird. Glauben sie mir, bei denen zählt ein Menschenleben wenig.»

    Auf P. F. wurden, wie er versicherte, zwei Mordanschläge verübt. Bei einem gab es mehrere Tote, P.F. kam mit dem Schrecken davon – und verliess die Crypto AG.

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    Streng geheim

    «Krypto» ist griechisch und heisst «verbergen», «geheim halten». Bei der Crypto AG nimmt man den Namen wörtlich, sehr wörtlich sogar. Laut Angaben ehemaliger Kaderleute beschäftigte die Crypto AG in den besten Jahren über 400 Mitarbeiter, und sie belieferte rund 120 Länder.

    Und heute? Wir riefen am Hauptsitz in Steinhausen an und verlangten den Pressedienst. Eine freundliche Dame nahm den Anruf entgegen und wurde schon bei der ersten Frage stutzig: «Wie bitte? Den was?» Wir hatten den Pressedienst verlangt. Nach zwei, drei weiteren Anrufen hatten wir endlich jemand am Apparat, der, wie wir meinten, autorisiert war zu reden. Wir stellten unsere Fragen: Wie viele Mitarbeiter? Wie viele Abnehmerländer? Wer sind die Aktionäre? Es gab immer nur eine Antwort: Dazu machen wir keine Angaben, keine Auskunft, auch darüber nicht…

    Aber es gibt sie doch – die Crypto AG. Auf einer Karriere Plattform im Internet fanden wir den Erfahrungsbericht eines Mitarbeiters, kurz und typisch Crypto AG: «Streng geheim – aber schön.»

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    Die Crypto AG baut Chiffrier-Maschinen

    Die Crypto AG entwickelt Chiffrier-Verfahren und stellt Chiffrier-Maschinen her. «Chiffre» heisst «Zeichen» oder «Geheimzeichen», und «chiffrieren» bedeutet «in Geheimschrift abfassen». Die Crypto-Maschinen verwandeln Klartext oder Klartöne in Geheimbotschaften und verhindern so, dass unerwünschte Dritte Telefongespräche mithören, dass E-Mails oder ganz allgemein Informationsaustausch via Internet (früher auch via Telex oder Telefax) von Unbefugten abgeschöpft werden können. Nicht nur Militärs, Geheimdienste, Polizei oder Regierungen benutzen Chiffrier- oder Verschlüsselungsgeräte, sondern auch Banken und sehr viele Wirtschaftsunternehmen, immer mehr auch Private.

    Verschlüsselungsverfahren gibt es seit Jahrtausenden, die ersten bestanden ganz simpel darin, dass man Buchstaben durch Zahlen oder Zeichen ersetzte. Schon der römische Feldheer Julius Cäsar (100–44 Jahre vor Christus) entwickelte eine Verschlüsselungsmethode, um Geheimbotschaften an seine Truppen zu übermitteln. Das Cäsar-Verfahren eignet sich bestens, um zu zeigen, wie Verschlüsselung funktioniert. Jeder Buchstabe des Klartextes wird in der Geheimbotschaft durch einen anderen Buchstaben ersetzt, und zwar durch einen Buchstaben x Stellen weiter hinten im Alphabet. Um die Geheimbotschaft zu entschlüsseln muss man wissen, um wie viele Stellen. X ist also der Schlüssel. Wenn der Buchstabe a um drei Stellen verschoben und also durch d ersetzt wird, dann heisst der Schlüssel drei.

    Das Prinzip der Verschlüsselung oder Chiffrierung hat sich bis heute nicht grundsätzlich verändert. Ein Klartext wird durch bestimmte Rechenverfahren (Algorithmen) mit einem Chiffrierschlüssel, auch «Code» genannt, versehen und so für Dritte unentzifferbar gemacht. Allerdings, seit Beginn des Computer-Zeitalters hat sich die Komplexität der Verschlüsselungstechnik (Kryptologie) ins Grenzenlose gesteigert.

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    Fussnoten:

    (1) James Bamford, The Puzzle Palace: A Report on NSA, America’s Most Secret Agency, Boston, 1982.

    (2 ) «Gefangen im Iran – Der Fall Hans Bühler», Schweizer Fernsehen, Die Rundschau vom 23. März 1994. Res Strehle, «Verschlüsselt». Der Fall Hans Bühler. Werd-Verlag. Zürich 1994.

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    #espionnage #Suisse #Iran #USA