Demokratien leben von den Unbotmässigen
▻https://www.nzz.ch/feuilleton/demokratien-leben-von-den-unbotmaessigen-ld.1370388
Wer Institutionen infrage stellt, gefährdet weder den gesellschaftlichen Zusammenhalt noch die Gemeinschaft. Im Gegenteil, er stärkt sie.
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Die Frage nach der Legitimität des Staates und seinem Verhältnis zur Gesellschaft beschäftigte nicht nur den Liedermacher, sondern auch den Wissenschafter Matter. Als Oberassistent an der juristischen Fakultät der Universität Bern war er von der pluralistischen Staatstheorie fasziniert. Diese rechtstheoretische Denkrichtung war zunächst vor allem ein Gegenentwurf zur Souveränitätslehre, die dem Staat die höchste Autorität und unbeschränkte Willensmacht zuschrieb, von der sie alles Recht ableitete. Für die Vertreter der Souveränitätslehre ist der Staat ein einheitliches Wesen, das dem Wohl der Gesellschaft als ganzer verpflichtet ist und daher über allen anderen Interessen steht.
Die Pluralisten lehnen diese Vorstellung ab. Für sie ist der Staat eine soziale Organisation unter vielen, die in einer Gesellschaft existieren und miteinander in Konkurrenz stehen. Er erfüllt eine gesellschaftliche Funktion, kann dafür aber keine übergeordnete Legitimität und keine uneingeschränkte Loyalität seiner Bürger beanspruchen. Diese neue Sichtweise stiess in der Rechtslehre auf viel Widerspruch. Der Pluralismus laufe auf eine Auflösung des Staates hinaus, kritisierte etwa der konservative deutsche Staatsrechtler Carl Schmitt.
Matter verfasste von 1967 bis 1968 eine #Habilitationsschrift über die pluralistische Staatstheorie (die er allerdings nie einreichte). Im Zentrum des Werks stehen Fragen des Verhältnisses zwischen Staat und Recht sowie zwischen Staat und Individuum. Der Engländer Harold Laski, den Matter besonders bewunderte, postulierte in seinen Schriften, dass der Zweck des Staates nicht a priori vorgegeben sei, sondern unter den einzelnen Bürgern unterschiedliche Auffassungen darüber herrschten, die im ständigen Konflikt miteinander stünden. Der Staat könne daher nicht umfassende und uneingeschränkte Autorität beanspruchen, sondern müsse akzeptieren, dass die Bürger Auffassungen und Werte vertreten, die im Widerspruch zu staatlichen Regeln stehen.
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via ▻http://02mydafsoup-01.soup.io/post/655527178/Demokratien-leben-von-den-Unbotm-ssigen
▻https://de.wikipedia.org/wiki/Mani_Matter
Mani Matter - Dynamit
▻https://www.youtube.com/watch?v=G83PIixn0iM
Einisch ir Nacht won i spät no bi gloffe
D’Bundesterrasse z’düruf gäge hei
Han i e bärtige Kärli atroffe
Und gseh grad, dass dä sech dert, jemers nei
Dass dä sech dert zu nachtschlafener Zyt
Am Bundeshus z’schaffe macht mit Dynamit
I bi erchlüpft und ha zuen ihm gseit: Säget
Exgüse, aber es gseht fasch so us
Wi dass dir da jitze würklech erwäget
Das grad id Luft welle z’spränge das Hus
Ja, seit dä Ma mir mit Für, es mues sy
Furt mit däm Ghütt, i bi für d’Anarchie
Was isch als Bürger mir da übrigblybe
Als ihm’s probiere uszrede, i ha
Ihm afa d’Vorteile alli beschrybe
Vo üsem Staat, eso guet dass i cha
Ds Rütli und d’Freiheit und d’Demokratie
Han i beschworen, är sölls doch la sy
D’Angscht het mys Rednertalänt la entfalte
Chüel het dr Wind um üs gwäit i dr Nacht
Während ig ihm en Ouguschtred ha ghalte
Dass es es Ross patriotisch hätt gmacht
Zletscht hei dä Ma mini Wort so berückt
Dass är e Tränen im Oug het verdrückt
So han i schliesslech dr Staat chönne rette
Är isch mit sym Dynamit wieder hei
Und i ha mir a däm Abe im Bett en
Orde zuegsproche für my ganz allei
Glunge isch nume, dass zmonderischt scho
Über mi Red mir du Zwyfel si cho
Han ig ihm d’Schwyz o mit Rächt eso prise
Fragen i mi no bis hüt hindedry
Und no uf eis het dä Ma mi higwise
Louf i am Bundeshus sider verby
Mues i gäng dänke, s’steit numen uf Zyt
S’länge fürs z’spränge paar Seck Dynamit