Mani Matter — Wikipédia

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  • Demokratien leben von den Unbotmässigen

    https://www.nzz.ch/feuilleton/demokratien-leben-von-den-unbotmaessigen-ld.1370388

    Wer Institutionen infrage stellt, gefährdet weder den gesellschaftlichen Zusammenhalt noch die Gemeinschaft. Im Gegenteil, er stärkt sie.

    [...]

    Die Frage nach der Legitimität des Staates und seinem Verhältnis zur Gesellschaft beschäftigte nicht nur den Liedermacher, sondern auch den Wissenschafter Matter. Als Oberassistent an der juristischen Fakultät der Universität Bern war er von der pluralistischen Staatstheorie fasziniert. Diese rechtstheoretische Denkrichtung war zunächst vor allem ein Gegenentwurf zur Souveränitätslehre, die dem Staat die höchste Autorität und unbeschränkte Willensmacht zuschrieb, von der sie alles Recht ableitete. Für die Vertreter der Souveränitätslehre ist der Staat ein einheitliches Wesen, das dem Wohl der Gesellschaft als ganzer verpflichtet ist und daher über allen anderen Interessen steht.

    Die Pluralisten lehnen diese Vorstellung ab. Für sie ist der Staat eine soziale Organisation unter vielen, die in einer Gesellschaft existieren und miteinander in Konkurrenz stehen. Er erfüllt eine gesellschaftliche Funktion, kann dafür aber keine übergeordnete Legitimität und keine uneingeschränkte Loyalität seiner Bürger beanspruchen. Diese neue Sichtweise stiess in der Rechtslehre auf viel Widerspruch. Der Pluralismus laufe auf eine Auflösung des Staates hinaus, kritisierte etwa der konservative deutsche Staatsrechtler Carl Schmitt.

    Matter verfasste von 1967 bis 1968 eine #Habilitationsschrift über die pluralistische Staatstheorie (die er allerdings nie einreichte). Im Zentrum des Werks stehen Fragen des Verhältnisses zwischen Staat und Recht sowie zwischen Staat und Individuum. Der Engländer Harold Laski, den Matter besonders bewunderte, postulierte in seinen Schriften, dass der Zweck des Staates nicht a priori vorgegeben sei, sondern unter den einzelnen Bürgern unterschiedliche Auffassungen darüber herrschten, die im ständigen Konflikt miteinander stünden. Der Staat könne daher nicht umfassende und uneingeschränkte Autorität beanspruchen, sondern müsse akzeptieren, dass die Bürger Auffassungen und Werte vertreten, die im Widerspruch zu staatlichen Regeln stehen.

    [...]

    via http://02mydafsoup-01.soup.io/post/655527178/Demokratien-leben-von-den-Unbotm-ssigen

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mani_Matter

    Mani Matter - Dynamit

    https://www.youtube.com/watch?v=G83PIixn0iM

    Einisch ir Nacht won i spät no bi gloffe
    D’Bundesterrasse z’düruf gäge hei
    Han i e bärtige Kärli atroffe
    Und gseh grad, dass dä sech dert, jemers nei
    Dass dä sech dert zu nachtschlafener Zyt
    Am Bundeshus z’schaffe macht mit Dynamit

    I bi erchlüpft und ha zuen ihm gseit: Säget
    Exgüse, aber es gseht fasch so us
    Wi dass dir da jitze würklech erwäget
    Das grad id Luft welle z’spränge das Hus
    Ja, seit dä Ma mir mit Für, es mues sy
    Furt mit däm Ghütt, i bi für d’Anarchie

    Was isch als Bürger mir da übrigblybe
    Als ihm’s probiere uszrede, i ha
    Ihm afa d’Vorteile alli beschrybe
    Vo üsem Staat, eso guet dass i cha
    Ds Rütli und d’Freiheit und d’Demokratie
    Han i beschworen, är sölls doch la sy

    D’Angscht het mys Rednertalänt la entfalte
    Chüel het dr Wind um üs gwäit i dr Nacht
    Während ig ihm en Ouguschtred ha ghalte
    Dass es es Ross patriotisch hätt gmacht
    Zletscht hei dä Ma mini Wort so berückt
    Dass är e Tränen im Oug het verdrückt

    So han i schliesslech dr Staat chönne rette
    Är isch mit sym Dynamit wieder hei
    Und i ha mir a däm Abe im Bett en
    Orde zuegsproche für my ganz allei
    Glunge isch nume, dass zmonderischt scho
    Über mi Red mir du Zwyfel si cho

    Han ig ihm d’Schwyz o mit Rächt eso prise
    Fragen i mi no bis hüt hindedry
    Und no uf eis het dä Ma mi higwise
    Louf i am Bundeshus sider verby
    Mues i gäng dänke, s’steit numen uf Zyt
    S’länge fürs z’spränge paar Seck Dynamit