• Polizeiruf 110 „Der Gott des Bankrotts“ : Empfindsamer Glamour
    https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/polizeiruf-110-der-gott-des-bankrotts-empfindsamer-glamour-18652197.html

    La série télévisée Polizeiruf 110 fut la réponse de la Deutscher Fernsehfunk (DFF) aux films policiers Tatort des maisons de radio-télévision de l’Ouest ARD à partir de 1971. Après l’adhésion à la RFA des "Länder" de la RDA constitués pour cette fin (dans les médias bourgeois on parle de la "réunification de l’Allemagne") il fut décidé de préserver cette expression de "l’identité de l’Est" pour donner l’illusion que la société capitaliste respecte ses nouveaux citoyens.

    Ce nouveau volet au titre "Le dieu de la banqueroute" en est une expression curieuse. D’abord il y a le titre qui fait évidemment allusion à la pièce de Yasmina Reza "Le dieu du carnage". Dans le film on rencontre l’incarnation de ce dieu froid et impitoyable (spoiler : il roule en Mercedes ;-) )alors que chez Reza il ne s’exprime qu’à travers la rage des furieux petit bourgeois. Les protagonistes du film sont les victimes de ses suggestions et commettent des actes de désespoir grotesques qui connurent un nombre infini d’exemples depuis la Reconquista des terres orientales appartenant aux Junker avant et apès l’ère du communisme historique.

    C’est le Théorème de Pasolini inversé. Il y a un personnage obscur qui anéanti au lieu de féconder tout en demeurant invisible jusqu’à la fin. La dramaturgie du "whodunit" policier symbolise les forces invisibles du capitalisme qui s’ébattent sur les petits gens. Tous, même les policiers, ne comprennent pas ce qui leur arrive. Le film se termine par une déclaration de guerre désespérée lancée contre le dieu punisseur des infortunés.

    Bien sûr tout ce que je note ici est passé inaperçu pour les critiques de la presse bourgeoise. La majorité de ces plumes prostituées concède un bon résultat à ce Polizeiruf 110 parce qu’il y a des personnages gays, de bons acteurs et une trame accessible aux habitués du genre.

    https://www.ardmediathek.de/video/polizeiruf-110/der-gott-des-bankrotts/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3BvbGl6ZWlydWYgMTEwLzIwMjMtMDItMDVfMjAtMTUtTUV
    disponible en ligne jusqu’au 05.08.2023

    Manchmal helfen Wörter der Verständigung auf die Sprünge, manchmal sind sie Abkürzungen der Anschauungsfaulheit. „Fluid“ im gesellschaftspolitischen Kontext ist ein Begriff der zweiten Art, ein Lehnwort aus den Naturwissenschaften. In der Chemie bezeichnet man so Substanzen in kontinuierlicher Verformung, in der Physik fallen darunter Gase und Flüssigkeiten. „Genderfluid“ heißt, jedenfalls so, wie es sich zurzeit im Sprachgebrauch etabliert, „nicht festgelegt“ oder „in Bewegung“ bezüglich der Geschlechterrollenzuschreibung. Vor wenigen Monaten feierten viele den ersten genderfluiden Kommissar in der ARD, andere sahen darin den Untergang des Abendlandes oder zumindest Anzeichen für den aus ihrer Sicht lange überfälligen Untergang des öffentlich-rechtlichen Fernsehens.

    Jetzt, nachdem nicht nur Olga Lenski (Maria Simon), sondern auch Adam Ra­czek (Lucas Geregorowicz) im deutsch-polnischen Kommissariat in Brandenburg Geschichte sind, ermittelt Vincent Ross (André Kaczmarczyk) in „Der Gott des Bankrotts“ allein. Wenn auch nur vorübergehend. Das Drehbuch von Mike Bäuml und die Regie von Felix Karolus halten sich mit oberflächlichen Zuschreibungen freilich nicht auf, sie geben dem jungen Hauptkommissar Ross hier einen Fall, der ohne Phantasie und Einfühlungsvermögen kaum zu lösen wäre, der dabei aber so bodenständig und sozial bitter bleibt wie vom RBB-Polizeiruf gewohnt. Das Bemerkenswerte an der auf glaubhafte Weise nicht-festgestellten Persönlichkeit dieses neuen Ermittlers ist sein Nicht-Sendungsbewusstsein, sind seine Offenheit und die Fähigkeit, vermeintlich sichere Sachverhalte zu drehen und zu wenden, bis aus den Bruchstücken ein Szenario wird.

    Ein Mann liegt erschossen in einer Sandgrube, keine 500 Meter vom Jakobsweg entfernt, der auch in Brandenburg ein Magnet der Sinnsucher ist. Zwei junge Frauen auf Pilgerreise geraten in den Blick, die Mutter der einen ist nicht nur genauso insolvent wie der Tote, sondern teilt mit ihm auch Insolvenzverwalter Udo Schick (Bernhard Schir) und Schuldnerberater Jonathan Hüter (Godehard Giese). Gegen Schick liegen Beschwerden vor. Anscheinend verscherbelt er Insolvenzmasse unter Wert an Bekannte. Dass ausgerechnet Hüter, der den Bankrotteuren zweifelhafte Tipps zur Abwicklung gibt, Schicks Lebensgefährte ist, birgt mehr als ein Geschmäckle. Ein dritter Verzweifelter kommt ins Spiel, auch er betreut von Schick, auch er vom Insolvenzverwalter übers Ohr gehauen.

    Das Thema Schulden hat soziale Relevanz, aber „Der Gott des Bankrotts“ ist kein Themenfilm. Es geht wesentlich um die psychologische Komponente, um Schuld, Scham und Verzweiflung der Insolventen, und nicht zuletzt um ihre Anfälligkeit für Manipulationen.

    Es ist ein guter Fall für Vincent Ross, der kein Einzelgänger ist, sondern Schule (der Vorurteilsbefreienden) machen will und der mit Karl Rogov (Frank Leo Schröder) deswegen gleich einen notorischen Querulanten der alten Garde ins Ermittlungsteam holt. Einen Ex-Kripobeamten, nun Postenschieber, über den sich alle Kollegen beschweren. Ross, dem Kaczmarczyk die Bewegungseleganz und Haltung eines klassischen Tänzers gibt, wirkt dabei dieses Mal nicht nur nachdenklich und leicht entrückt, sein dunkler Anzug und seine auffallenden Hemden haben auch etwas Klerikal-Bestimmtes, wie bei einem queeren Priester, der mit sich und seinem allliebenden Gott im Reinen ist.

    Die Fallaufklärung bleibt in dieser „Polizeiruf“-Folge im Fokus, dafür sorgt schon die nüchterne Kamera von Wolfgang Aichholzer. Vincent Ross ist hoffentlich gekommen, um zu bleiben. Mittelmaßpersonen gibt es genügend unter den „Tatort“- und „Polzeiruf“-Ermittlern. Ross, der sich in dieser Folge als eine Zitatsammlung von Martin Gore („De­peche Mode“) und Bryan Ferry gefällt, bringt dagegen empfindsamen Glamour ins Ermitteln. Im Übrigen gendert er nicht mal. Oder eher: Mal so, mal so. Ob man das nun „genderfluid“ nennt, ist am Ende ohne Belang.

    Der Gott des Gemetzels | berliner-ensemble
    https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/der-gott-des-gemetzels
    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Gott_des_Gemetzels

    Théorème (Teorema)
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Th%C3%A9or%C3%A8me_(film)

    Weil es so schön funktioniert folgt hier die korrigierte Deep-Übersetzung ins Deutsche und ganz unten die Rohfassung.

    Die Fernsehserie Polizeiruf 110 war die Antwort des Deutschen Fernsehfunks (DFF) auf die Tatort-Krimis der westlichen ARD-Fernsehfunkhäuser ab 1971. Nach dem Beitritt der zu diesem Zweck gebildeten „Länder“ der DDR zur BRD (In den bürgerlichen Medien spricht man von der „Wiedervereinigung Deutschlands“) wurde beschlossen, diesen Ausdruck der „Identität des Ostens“ zu bewahren, um die Illusion zu erwecken, dass die kapitalistische Gesellschaft ihre neuen Bürger respektiert.

    Dieser neue Teil mit dem Titel „Der Gott des Bankrotts“ ist ein kurioser Ausdruck davon. Zunächst ist da der Titel, der offensichtlich auf Yasmina Rezas Stück „Der Gott des Gemetzels“ anspielt. Im Film begegnet man der Inkarnation dieses kalten und unbarmherzigen Gottes (Spoiler: er fährt einen Mercedes ;-) ), während er bei Reza nur durch das Toben der wütenden Kleinbürger zum Ausdruck kommt. Die Protagonisten des Films sind die Opfer seiner Suggestionen und begehen groteske Verzweiflungstaten, für die es seit der Reconquista der östlichen Junkerländer vor und nach der Ära des historischen Kommunismus unzählige Beispiele gibt.

    Wir erleben Pasolinis umgekehrtes „Teorema“. Es gibt eine obskure Figur, die vernichtet, anstatt zu befruchten, und dabei bis zum Ende unsichtbar bleibt. Die Dramaturgie des polizeilichen „Whodunit“ symbolisiert die unsichtbaren Kräfte des Kapitalismus, die über die kleinen Leute hereinbrechen. Alle, auch die Polizisten, verstehen nicht, was mit ihnen geschieht. Der Film endet mit einer verzweifelten Kriegserklärung an den Strafgott der Verarmten.

    Natürlich ist alles, was ich hier notiere, den Kritikern der bürgerlichen Presse verborgen geblieben. Die meisten Schreibhuren geben diesem Polizeiruf 110 eine ordentliche Note, weil es schwule Charaktere, gute Schauspieler und eine Handlung gibt, die den Fans des Genre zugänglich ist.

    Deepl ist zur Zeit der beste Übersetzungsautomat für deutsch-französische Texte. In diesem Fall mussten in der deutschen Übersetzung drei metaphorische und Satzkonstruktionen korrigiert werden, die der Roboter nicht verstanden hatte. Bei ziemlich genau 1800 Zeichen, einer Normseite, ist das immerhin eine Tipperleichterung und eine kleine Beschleunigung des Umgangs mit eigenen mehrsprachigen Texten.

    https://www.deepl.com/translator

    Die "nackte" unkorrigierte DeepL-Übersetzung

    Die Fernsehserie Polizeiruf 110 war die Antwort des Deutschen Fernsehfunks (DFF) auf die Tatort-Krimis der westlichen ARD-Fernsehfunkhäuser ab 1971. Nach dem Beitritt der zu diesem Zweck gebildeten „Länder“ der DDR zur BRD (in den bürgerlichen Medien spricht man von der „Wiedervereinigung Deutschlands“) wurde beschlossen, diesen Ausdruck der „Identität des Ostens“ zu bewahren, um die Illusion zu erwecken, dass die kapitalistische Gesellschaft ihre neuen Bürger respektiert.

    Dieser neue Teil mit dem Titel „Der Gott des Bankrotts“ ist ein kurioser Ausdruck davon. Zunächst ist da der Titel, der offensichtlich auf Yasmina Rezas Stück „Der Gott des Gemetzels“ anspielt. Im Film begegnet man der Inkarnation dieses kalten und unbarmherzigen Gottes (Spoiler: er fährt einen Mercedes ;-) ), während er bei Reza nur durch die Wut der wütenden Kleinbürger zum Ausdruck kommt. Die Protagonisten des Films sind die Opfer seiner Suggestionen und begehen groteske Verzweiflungstaten, für die es seit der Reconquista der östlichen Junkerländer vor und nach der Ära des historischen Kommunismus unzählige Beispiele gibt.

    Das ist Pasolinis umgekehrtes Theorem. Es gibt eine obskure Figur, die vernichtet, anstatt zu befruchten, und dabei bis zum Ende unsichtbar bleibt. Die Dramaturgie des polizeilichen „Whodunit“ symbolisiert die unsichtbaren Kräfte des Kapitalismus, die sich an den kleinen Leuten austoben. Alle, auch die Polizisten, verstehen nicht, was mit ihnen geschieht. Der Film endet mit einer verzweifelten Kriegserklärung, die gegen den strafenden Gott der Unglücklichen gerichtet ist.

    Natürlich ist alles, was ich hier notiere, von den Kritikern der bürgerlichen Presse unbemerkt geblieben. Die meisten dieser Prostituierten schreiben dem Polizeiruf 110 ein gutes Ergebnis zu, weil es schwule Charaktere, gute Schauspieler und eine Handlung gibt, die auch für Genrefans zugänglich ist.

    https://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/polizeiruf-110/sendung/der-gott-des-bankrotts-100.html

    https://www.sueddeutsche.de/medien/polizeiruf-110-der-gott-des-bankrotts-andre-kaczmarczyk-1.5744706

    https://www.swp.de/unterhaltung/tv/polizeiruf-110-der-gott-des-bankrotts-heute-frankfurt-oder-kritik-besetzung-hand

    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kritik-polizeiruf-110-frankfurt-oder-so-war-der-polizeiru

    https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/polizeiruf-110-gestern-kritik-zu-der-gott-des-bankrotts-lost-i

    #policier #tv #polizeiruf_110 #dette #capitalisme

  • Spendenaufruf für den von türkischem Haftbefehl bedrohten Baris Ates | Heike Hänsel (MdB)
    https://www.heike-haensel.de/2018/07/23/spendenaufruf-fuer-den-von-tuerkischem-haftbefehl-bedrohten-baris-ates

    Wenn auch du Baris Ates und seine Familie unterstützen möchtest, dann bitte Spende an das untenstehende Konto, jeder Betrag hilft!

    Kontoinhaberin: Heike Hänsel
    Betreff: Baris Ates
    IBAN: DE31 6406 1854 0052 8450 36

    Freiheit für Bariş Ateş! Schluss mit den Handlangerdiensten für Erdoğans Verfolgung! - Flüchtlingsrat Baden-Württemberg
    https://fluechtlingsrat-bw.de/informationen-ansicht/freiheit-von-baris-ates-schluss-mit-den-handlangerdiensten-fuer-e

    Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg fordert ein Ende der Schikanen gegen türkische Oppositionelle in Europa und der Komplizenschaft der deutschen und anderer europäischen Regierungen mit dem Erdoğan-Regime. Anlass ist der Fall des in Tübingen wohnhaften linken Oppositionellen Bariş Ateş, der seit einem Monat in Spanien festgehalten und an der Ausreise gehindert wird. Ateş, der in Deutschland als Flüchtling anerkannt ist, wurde am 21. Juni während eines Familienurlaubs zunächst auf Grundlage eines internationalen Haftbefehls aus der Türkei festgenommen, später aber freigelassen. Dennoch haben die spanischen Behörden seinen Flüchtlingspass einbehalten und ihn an der Ausreise gehindert.
    Bariş Ateş beteiligte sich in der Türkei an Studierendenprotesten und verweigerte den Kriegsdienst. Dies reichte der türkischen Justiz, um ihn in einen Massenprozess mit 30 weiteren Angeklagten der Terrorunterstützung für schuldig zu sprechen. Er floh daraufhin nach Deutschland, wo er 2012 umgehend den Flüchtlingsstatus zugesprochen bekam.
    „Der deutsche Staat hat Bariş Ateş aufgrund politischer Verfolgung durch den türkischen Staat als Flüchtling anerkannt. Damit hat Deutschland eine Verpflichtung, ihn vor Repressalien und Schikanen des Verfolgerstaates zu schützen. Die mittlerweile weit verbreitete Praxis, dass das türkischen Regime Oppositionelle mit internationalen Haftbefehlen suchen und verhaften lässt, muss aufhören. Es ist ein Unding, dass die Staaten der EU sich auf diesem Weg zum Handlanger der politischen Verfolgung anerkannter Flüchtlinge machen, anstatt diese zu schützen“, erklärt Seán McGinley, Geschäftsführer des Flüchtlingsrats Baden-Württemberg. Der Flüchtlingsrat fordert die Bundesregierung auf, sich mit Nachdruck dafür einzusetzen, dass Bariş Ateş umgehend nach Deutschland zurückkehren darf.
    Die Festsetzung in Spanien bedeutet für Bariş Ateş und seine Familie auch eine erhebliche finanzielle Belastung. So muss beispielsweise die anwaltliche Vertretung in Spanien bezahlt werden. Deshalb hat ein Unterstützungskreis um die Tübinger Bundestagsabgeordnete Heike Hänsel ein Spendenkonto eröffnet

    Türkei verlangt Auslieferung von Tübinger
    https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/In-Spanien-festgehalten-Tuebinger-Tuerke-auf-Erdogans-Liste,tuebinger-tuerke-in-

    Verfolgung: Barıs Ates: Ein Opfer Erdogans | Südwest Presse Online
    https://www.swp.de/suedwesten/landespolitik/bar_s-ates_-ein-opfer-erdogans-27235410.html

    Ates muss nun auf das Hauptverfahren des Nationalen Gerichtshofes in seiner Sache warten. Wann das stattfinden wird, ist offen. „Die Auflagen des Untersuchungsrichters zeigen, dass er ihn hier unter Kontrolle haben will“, sagt Ates‘ spanischer Anwalt Alfonso Sell. Er wolle vor Gericht belegen, dass sein Mandant politisch verfolgt werde und eine Auslieferung deswegen nicht in Frage komme.

    Zumindest eine Sorge muss sich Baris Ates nicht machen: Den Job wird er nicht verlieren. „Wir warten auf ihn“, sagt Stephan Kocher unserer Partnerzeitung „Schwäbisches Tagblatt“. Er ist Chef des Busunternehmens, für das Ates seit Februar 2016 durch Tübingen fährt. „Wir hoffen, dass er möglichst bald wiederkommt.“

    #Allemagne #Espagne #Turquie #répression #collaboration #fascisme