Käthe Leichter - Wikipedia

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  • Portrait
    Käthe Leichter, née Pick (1895-1942) est une figure importante de l’histoire de Vienne la Rouge (1918-1934). Cependant, en tant que femme, femme de gauche, autrichienne, juive et féministe, la sociologue cumule les handicaps (!) et ne jouit d’aucune reconnaissance internationale. Ses études documentaires et statistiques constituent pourtant de remarquables témoignages sur les conditions de vie et de travail des ouvrières entre les deux guerres mondiales.
    En 1918, elle obtient son doctorat de Staatswissenschaften (sociologie, droit, économie, science politique) à Heidelberg (directeur de thèse : Max Weber) et travaille ensuite à Vienne pour les sociaux-démocrates en dirigeant le Referat für Frauenarbeit (département pour le travail des femmes). Elle diligente et publie alors de grandes études sur la vie professionnelle des femmes.
    En 1932 parait „So leben wir… 1.320 Industriearbeiterinnen berichten über ihr Leben“, une étude sur la vie des ouvrières, dont les résultats sont transcrits selon la méthode de la Bildstatistik (futur Isotype) d’Otto Neurath. Voici un exemple qui montre le mode de garde des enfants pendant que leur mère travaille :

    Sur 10 enfants, 2 sont au jardin d’enfants, 2 sont gardés par les voisinEs ou la fratrie, 3 par les grands-parents, 1,5 par le père et 1,5 sont livrés à eux-mêmes.

    En 1934 éclate la guerre civile et les austrofascistes prennent le pouvoir. Käthe Leichter s’engage dans la résistance et poursuit ses travaux dans la clandestinité. Elle est dénoncée et arrêtée par la Gestapo en 1938, l’année de l’Anschluss. Déportée au KZ Ravensbrück, elle sera assassinée en 1942.

    Une bio pour les germanophones : http://www.portraittheater.net/?page_id=1361

    Un film documentaire (1931) réalisé par les syndicalistes Anna Boschek et Wilhelmine Moik, deux collègues de Käthe Leichter, qui montre la vraie vie des ouvrières :
    https://www.youtube.com/watch?v=WLc2AwC_yIU


    #histoire_des_femmes #ou_sont_les_femmes #Käthe_Leichter

    • Merci@Reka ! Oui ! Même si Käthe Leichter n’était pas, comme l’architecte Margarete Schütte-Lihotzky, l’une des amies fidèles de l’économiste et philosophe Otto Neurath (1882-1945), elle a travaillé avec lui au Forschungsinstitut für Gemeinwirtschaft (*1920) et au Zentralverband für Gemeinwirtschaft (*1922), instituts viennois œuvrant à la mise en place d’une économie sociale et coopérative. Leurs points de vue sur la socialisation différaient cependant [la « socialisation » revendiquée par la population de nombreux pays européens au sortir de la Première Guerre mondiale exigeait le contrôle social (par la société civile) de l’économie]. Conformément à la ligne sociale-démocrate (=austromarxiste), Leichter prônait une socialisation prudente, mais Neurath, penseur inorthodoxe de l’économie, réclamait une socialisation exhaustive.
      Tous deux s’appréciaient cependant : Leichter a recouru à la méthode de visualisation de Neurath pour illustrer ses statistiques en dépit des critiques formulées alors à l’encontre de la Bildstatistik. Par la suite, cette méthode (Isotype) est devenue un standard international de l’information graphique…
      En fait, la Wiener Moderne – l’essor intellectuel, culturel et scientifique de Vienne au tournant du XIXe au XXe siècle – a trouvé dans l’expérience austromarxiste (1919-1934) un terrain de mise en pratique d’idées absolument novatrices dans les champs du savoir et de l’expérimentation sociale. Des femmes et des hommes extraordinaires (souvent des migrantEs originaires de la Mitteleuropa…) ont mis leur science au service du bien commun. [Je pourrais vous en parler pendant des heures :) ] Les fascistes ont tué cette dynamique en les forçant à l’exil ou en les assassinant, comme ce fut le cas pour Käthe Leichter. Ils ont ainsi privé l’Europe de la fleur de son intelligence.

    • https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4the_Leichter

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      Der Abschluss ihres Studiums war zu dieser Zeit in Österreich nicht möglich, daher übersiedelte sie 1917 nach Heidelberg. Sie war als aktive Pazifistin bekannt, und veröffentlichte Ende November 1917 als Anführerin einer Lesegruppe einen Aufruf gegen den Krieg, was zu einer Anklage wegen Hochverrats und letztlich am 26. Dezember 1917 zu einem Einreiseverbot nach Deutschland für die Dauer des Krieges führte. Mit einer Sondergenehmigung „zwecks Ablegung der nationalökonomischen Doktorprüfung“ promovierte Käthe Pick am 24. Juli 1918 mit Auszeichnung bei Max Weber in Heidelberg.

      Nach ihrer Rückkehr nach Wien schloss sie sich der Rätebewegung an, wo sie ihren späteren Mann, den sozialdemokratischen Journalisten Otto Leichter, kennenlernte (er promovierte 1920 in Wien an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät). Ab April 1919 war sie bei Otto Bauer als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Staatskommission für Sozialisierung tätig. 1921 heirateten Käthe Pick und Otto Leichter. 1924 wurde beider erster Sohn, Heinz (der sich später Henry O.[tto] nannte, † 20. Dezember 2010), geboren, am 19. August 1930 Sohn Franz.

      1925 übernahm Käthe Leichter den Aufbau des Frauenreferats in der Wiener Arbeiterkammer. In dieser Position baute sie systematisch eine Datenbank mit Material über arbeitende Frauen auf und erhob mit Fragebögen detailliert deren private und berufliche Lebensumstände. Daraus resultierten der Film Frauenleben. Frauenlos.[2] aus dem Jahr 1931, sowie zahlreiche Studien, darunter So leben wir... 1320 Industriearbeiterinnen berichten über ihr Leben[3] aus dem Jahr 1932.

      Nach der Zerschlagung der Sozialdemokratie durch die austrofaschistische Regierung Dollfuß in den Februarkämpfen 1934 flüchtete die Familie in die Schweiz. Im September 1934 kehrten Käthe und Otto Leichter nach Österreich zurück und betätigten sich im Untergrund für die Partei. Käthe Leichter gehörte dem Schulungsausschuss der Revolutionären Sozialisten Österreichs (RS) an. Ihr Haus in Mauer bei Wien (heute Rosenhügelstraße 245 im 23. Wiener Bezirk) wurde ein Treffpunkt von Funktionären der verfolgten Arbeiterbewegung.

      In dieser Zeit erschien in der österreichischen sozialdemokratischen Monatsschrift „Der Kampf“, zu deren Mitarbeitern von 1919 bis 1934 auch Otto Leichter zählte, unter ihrem Decknamen „Anna Gärtner“ Käthe Leichters Artikel Erfahrungen und Aufgaben sozialistischer Schulungsarbeit. Die internationale Revue „Der Kampf“ war eine Weiterführung der österreichischen Zeitschrift im tschechischen Exil. Nach dem Verbot der Partei am 12. Februar 1934 hatte der Parteiapparat der österreichischen Sozialdemokratie seine Arbeit in Brünn, Tschechoslowakei, organisiert. Es kam zu einer engen Zusammenarbeit mit den deutschen Sozialdemokraten in der ČSR, wobei das Organ „Der Kampf“ mit der sozialdemokratischen Monatsschrift „Tribüne“ der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik (DSAP) vereinigt wurde. Von der daraus entstandenen „Internationalen Revue“ gab es eine Ausgabe für Österreich und eine für die ČSR.

      Der Einmarsch der Truppen des nationalsozialistischen Deutschlands am 12. März 1938 in Österreich hatte für die Familie Leichter die Folge, dass sie aufgrund ihrer politischen Gesinnung sowie des Rassenwahns verfolgt wurde.

      Otto Leichter konnte im März 1938 mit einem gefälschten Pass in die Schweiz flüchten. Die Söhne Heinz und Franz, später Rechtsanwalt bzw. Politiker in den USA, konnten mit Hilfe einer befreundeten Familie und der ehemaligen Hausgehilfin ins Ausland gebracht werden.

      Käthe Leichter wurde, während sie ihre legale Ausreise vorbereitete, nach Verrat durch den Spitzel Hans Pav (geb. 1902), einen ehemaligen Sportredakteur der „Arbeiter-Zeitung“,[4] am 30. Mai 1938 von der Gestapo festgenommen. Sie blieb zunächst in Gestapo-Haft und wurde dann ins Gefängnis im Wiener Landesgericht eingeliefert. Sie verfasste in der Haft ihre Lebenserinnerungen, die sie ihrer Freundin Frieda Nödl übergeben konnte.[5] Hans Pav wurde 1947 vom Volksgericht in Wien zu 15 Jahren Kerkers verurteilt (1953 vorzeitig entlassen).[6][7]

      Trotz zahlreicher ausländischer Interventionen deportierte das NS-Regime Käthe Leichter im Jänner 1940 ins Frauen-KZ Ravensbrück. Ihre Mitgefangene, die Sozialistin Rosa Jochmann, schrieb über Käthe Leichter im Dezember 1945:

      „Genossin Leichter war die Seele ihres Blockes und uns ‚Politischen‘ die Lehrerin, die sie draußen gewesen war. Die Juden waren alle auf einem Block untergebracht, 500 im Jahre 1940, niemand wurde so gequält wie sie… Viele wunderbare Gedichte hat Käthe Leichter geschrieben, wir mussten sie über ihren Wunsch alle vernichten, da sie immer sagte: ‚Ich habe sie ja im Kopf, und ich weiß, ich komme bestimmt nach Hause.‘ Leider sind nun alle bis auf ein einziges verloren gegangen.“

      Käthe Leichter starb im März 1942. Sie wurde im Alter von 46 Jahren als Häftling des KZ Ravensbrück in der NS-Tötungsanstalt Bernburg in Deutschland im Zuge der sogenannten Aktion 14f13 mit Giftgas ermordet. Zwei Grabsteine erinnern in Wien an sie: Einerseits ist sie am Grab ihres 1973 in New York verstorbenen Ehemanns im Urnenhain der Feuerhalle Simmering mitgenannt, außerdem befindet sich dort eine Urne die laut Aufschrift mit Erde aus Ravensbrück gefüllt ist. Dieses Grab zählt zu den ehrenhalber gewidmeten bzw. ehrenhalber in Obhut genommenen Grabstellen der Stadt Wien.[8] Ein zweites Grabdenkmal für Käthe Leichter befindet sich in Gruppe 16A in der Neuen israelitischen Abteilung des Zentralfriedhofs Wien (Tor 4). Nach einer Intervention ihres Sohnes Franz wurde Käthe Leichter von der Universität Heidelberg 2013 die Doktorwürde zurückgegeben, die ihr 1939 aberkannt worden war.

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      Begründerin des Frauenreferats der Arbeiterkammer Wien

      http://www.renner-institut.at/fileadmin/frauenmachengeschichte/sozdemokratinnen/leichter.htm

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      Käthe Leichter gilt zu Recht als eine der bemerkenswertesten Frauen der österreichischen Sozialdemokratie. Als AK-Referentin und sozialdemokratische Frauenfunktionärin kämpfte sie vehement für die sozialen und wirtschaftlichen Interessen der Arbeiterinnen. Ebenfalls im Mittelpunkt ihrer politischen Aktivitäten stand die Auseinandersetzung mit dem Faschismus, wobei sie die abwartend-zögerliche Haltung der SDAP-Führung kritisierte. Nach dem Februar 1934 gehörten sie und ihr Mann Otto Leichter zu den GründerInnen der „Revolutionären Sozialisten“.

      Die Themen und Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Studien waren nicht nur bahnbrechend für viele gewerkschaftspolitische Verbesserungen der Ersten Republik, sondern haben auch heute noch nichts von ihrer Aktualität verloren. 1927 erschien die erste große Untersuchung des Frauenreferats der Arbeiterkammer Wien unter der Führung von Käthe Leichter, nämlich „Frauenarbeit und Arbeiterinnenschutz in Österreich“, die die Auswirkungen der Massenarbeitslosigkeit beleuchtet. Weitere systematische Erhebungen und Berichte zur Erwerbsarbeit von Frauen, etwa „Wie leben die Wiener Heimarbeiter?“ (1928) oder „So leben wir ...1.320 Industriearbeiterinnen berichten über ihr Leben“ (1932), folgten. In der Sozialwissenschaftlichen Bibliothek der AK Wien liegen alle ihre Studien auf.

      Die Studienergebnisse bzw. „Erlebnisberichte“ der befragten Frauen zu Themen wie Berufsausbildung für Mädchen, Doppelbelastung der berufstätigen Frau, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Lohnunterschied Mann-Frau oder Gewinnung und Ausbildung von Funktionärinnen machten eine intensive Öffentlichkeitsarbeit notwendig und sind auch heute immer wiederkehrende aktuelle Fragen und Probleme.
      In puncto Öffentlichkeitsarbeit nutzte Käthe Leichter nicht nur das damals neue Medium Radio, sondern ließ ganz bewusst im Rundfunk und in diversen Publikationen zur Frauenarbeit nicht nur Wissenschaftlerinnen, sondern auch ganz „einfache“ Arbeiterinnen zu Wort kommen. Zu dem breiten Spektrum ihres ca. hundertköpfigen „Frauennetzwerkes“ gehörten unter anderem auch die später berühmt gewordene Soziologin Marie Jahoda ("Die Arbeitslosen von Marienthal") sowie Rosa Jochmann, Betriebsrätin und dann Verbandssekretärin der Chemiearbeitergewerkschaft, später SPÖ-Nationalratsabgeordnete und engagierte Zeitzeugin gegen den Faschismus.

      In Anna Boschek, seit 1919 erste Gewerkschafterin im Parlament und ab 1928 Vorsitzende der Frauensektion der Freien Gewerkschaften, fand Käthe Leichter ebenfalls eine kongeniale Partnerin. Gestützt auf die Studien des Frauenreferats wirkten die beiden an vielen Verbesserungen, wie zum Beispiel den Achtstundentag, Gewerbeinspektion, Krankenversicherung und Mindestlöhne auch für Hausangestellte, entscheidend mit.
      Ob in der gewerkschaftlichen Arbeit oder als Funktionärin der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei: Die Warnung vor dem aufkeimenden Faschismus war für Käthe Leichter ein immer wiederkehrender Schwerpunkt. Ihr Redebeitrag anlässlich der Sozialdemokratischen Frauenreichskonferenz am 15. November 1931 in Graz dokumentierte ihre konsequente Haltung: „Der faschistischen Massenbeeinflussung und ihren gefährlichen politischen Schlagworten sollen wir unsere Hauptagitation auf gemütlichen Frauenveranstaltungen mit Nähkursen und Haushaltsvorschlägen entgegensetzen? Nochmals: Auch das möge getan werden, aber auch: in Massenveranstaltungen, Flugschriften, Betriebs-und Arbeitslosenpropaganda dem verlogenen Dritten Reich gegenüber unser sozialistisches Ziel entwickeln.“

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      Audio

      Chronisten, Reporter, Aufklärer - Käthe Leichter

      Österreichische Mediathek
      https://www.mediathek.at/atom/1377AAE5-05C-004C1-00000758-1376DCC9

      oAnth: Würdigung ihrer Tätigkeit (2:30 min.) mit m.E. präziser Bewerterung ihres Verständnisses von politischem Engagement auf dem Hintergrund ihrer intensiven soziologischen Forschungstätigkeit mit hohem wissenschaftlichem Anspruch, sowie unter Verwendung moderner Kommunikationsmedien der 20-er und 30-er-Jahre (Radio und Film).

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      filmische Dokumentation (nicht im Netz)

      Käthe Leichter - Eine Frau wie diese

      http://www.dor-film.com/filme/kathe-leichter
      https://tv.orf.at/orf3/stories/2761616

      Eine Ko-Produktion von Dor Film und ORF in Zusammenabeit mit der AK Wien

      Gefördert vom Fernsehfonds Austria und dem Filmfonds Wien.

      Regie: Helene Maimann

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      https://www.uni-heidelberg.de/universitaet/heidelberger_profile/historisch/leichter.html

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      Im Zuge ihrer Verhaftung durch die Gestapo wurde Käthe Leichter 1938 auch der Doktortitel durch die Universität Heidelberg entzogen. Begründet wurde das seinerzeit mit der strafrechtlichen Verurteilung. Zwar hat der Senat der Ruperto Carola im Jahr 1946 erklärt, dass der während der NS-Diktatur praktizierte Entzug von Doktortiteln aus politischen Gründen – und das war bei Käthe Leichter der Fall – „als annuliert betrachtet werden“ muss. Allerdings wurde versäumt, diesen Sachverhalt den betroffenen Personen oder ihren Nachkommen aktiv mitzuteilen. So wandte sich 2013 der in den USA lebende Rechtsanwalt und Politiker Franz Leichter an die Universität und bat um Wiederanerkennung des Doktortitels seiner Mutter. Anfang November 2014 wurde ihm anlässlich eines Besuchs in Heidelberg ein Faksimile der Doktorurkunde als symbolische Geste vom Rektor der Universität, Prof. Dr. Bernhard Eitel, feierlich überreicht.

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