• „Wer das Gesetz bricht, muss dafür bezahlen“: Insider nennt Mord an Nidal R. Racheakt für verletzte Ehre - Polizei & Justiz - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/wer-das-gesetz-bricht-muss-dafuer-bezahlen-insider-nennt-mord-an-nidal-r-racheakt-fuer-verletzte-ehre/26197250.html

    Er grillte mit seiner Familie auf dem Tempelhofer Feld, als er erschossen wurde: Nidal R. soll zuvor einen anderen Mann bei einer Hochzeit geschlagen haben.

    Der spektakuläre Mord an dem Clan-Kriminellen Nidal R. vor zwei Jahren soll laut einem Insider ein Racheakt für eine Ehrverletzung in der Clanszene gewesen sein. Nidal R. soll daher auch nicht zufällig mitten am Tag in der Öffentlichkeit erschossen worden sein. Das schreibt der Aussteiger Khalil O. mit Hilfe der Journalistin Christine Kensche in einem gerade erschienenen Buch „Auf der Straße gilt unser Gesetz“ über sein Leben im Clan und seinen Ausstieg aus der Kriminalität.

    Khalil O. berichtet, eigentlich sei es im Konflikt zwischen Nidal R. und seinen Leuten und einer anderen Familie um Drogengeschäfte und die Reviere an den U-Bahnhöfen in Neukölln gegangen. Zur Eskalation habe ein „krasser Fehler“ geführt, so erzähle man es sich in der Community.

    Nidal R. habe als Gast auf einer Hochzeit einen älteren Mann vor dessen Frau und Kindern geschlagen. „Es war eine heftige Ehrverletzung, der andere hat das Gesicht verloren.“ Nidal R. habe versucht, die Sache zu bereinigen und einen Vermittler geschickt. Das sei abgelehnt worden. „Der Vertreter der anderen Seite hat nur gesagt: „Nidal muss sterben“.“

    Nidal R. sei dann gezielt am Tempelhofer Feld beim Grillen mit seiner Familie erschossen worden. „Dass Nidal vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder getötet wurde, ist kein Zufall, genau das war die Rache. Man fasst keinen Mann vor seiner Frau und seinen Kindern an. Das ist ein Gesetz, und wer das bricht, muss dafür bezahlen.“
    Informant Khalil O.: Vom Drogendealer zum Sozialarbeiter

    Der Mord vom 9. September 2018 wurde bis jetzt nicht aufgeklärt. Allerdings wisse man auch in der Neuköllner Szene, bei der zuständigen Mordkommission im Landeskriminalamt und in der Staatsanwaltschaft genau, wer die Täter seien, heißt es in Ermittlerkreisen. Aber offenbar gibt es nicht genug Beweise, die für eine Festnahme oder gar eine Anklage reichen.

    Die Journalistin Kensche war Redakteurin für Investigation und Reportage und ist seit 2020 Nahost-Korrespondentin der „Welt“. Laut ihrem Bericht versuchte sie 2018 lange vergeblich, mit Mitgliedern der arabischstämmigen Großfamilien zu sprechen.

    Irgendwann meldet sich Khalil O. bei ihr, der lange in großem Stil Drogen verkaufte, die kriminelle Szene aber vor 15 Jahren verließ und Sozialarbeiter wurde. Es habe mehr als 50 Treffen mit dem Mann gegeben, und sie habe seine Geschichte bei Polizei und Staatsanwaltschaft gegenrecherchiert. Dort halte man sie für glaubwürdig.

    #Berlin #Neukölln #Kriminalität

  • Raser in Tempelhof-Schöneberg geblitzt: Mit Tempo 118 über die Busspur
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/raser-in-tempelhof-schoeneberg-geblitzt-mit-tempo-118-ueber-die-busspur/25590110.html


    Polizeihumor. Treuepunkte für alle !

    Es sei „nicht für alle ein Segen“ gewesen, dass die Busspur nicht zugeparkt war, schrieben die Beamten per Twitter in launigem Ton. Der Raser bekomme nun ein „Erinnerungsfoto“ des Verkehrsdienstes zu Kosten von rund 960 Euro. Der Fahrer erhalte „zusätzlich zwei Treuepunkte in Flensburg“ und könne für drei Monate „den ökologischen Fußabdruck“ verbessern, twitterte die Polizei.

    #Berlin #Tempelhof #Tempelhofer_Damm #Verkehr #Polizei

  • Berlin-Reinickendorf: 80-jähriger Fleischer erschlägt Wildschwein und zerlegt es - Polizei - Berlin - Tagesspiegel Mobil
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-reinickendorf-80-jaehriger-fleischer-erschlaegt-wildschwein-und-zerlegt-es/23391048.html

    Nach den Rumänen kommen die Berliner. Selbstversorgung mit Fleisch oder leckeren Krebsen aus dem Tiergarten ist in Berlin verboten. Früher galt das Jagdprivileg für Adelige, heute muss man Grund und Boden, Jagdschein und registrierte Waffen besitzen, um sich selbst mit Fleisch versorgen zu dürfen.

    Dumm gelaufen für den pensionierten Berliner Schlachter, der sich endlich mal wieder die Tiefkühltruhe füllen wollte. Hätte auch klappen können ohne Denunzianten.

    06.11.2018, 10:08 Uhr Alexander Fröhlich

    Enthauptet, gehäutet, ausgenommen: Ein 80-jähriger Fleischer wollte Wildschwein essen, kann es sich aber nicht leisten. In Berlin-Tegel griff er selbst zur Axt.

    Die Berliner Polizei warnte ihre Twitter-Fans gleich vorab: „Wenn Sie nicht wissen möchten, was ein 80-jähriger Fleischer letzte Nacht auf einem Parkplatz in Reinickendorf mit einem Beil angestellt hat, klicken Sie bitte nicht hier.“ Auf zwei Fotos sind der abgetrennte Kopf eines Wildschweins, eine Axt und ein Wetzstahl zu sehen.

    Wer dann doch weiterklickt, bekommt eine ungewöhnliche Geschichte zu lesen. Sie handelt von einem Rentner, der sich gutes Fleisch vom Wildschwein nicht leisten kann und der sich im Tegeler Forst kurzerhand selbst bedient hat.

    Ein Zeuge hatte am Sonntagabend die Szenerie auf einem Discounter-Parkplatz an der Ecke Waidmannsluster Damm, Ecke Karolinenstraße beobachtet: Eine Frau und ein Pkw, dessen Scheinwerfer in den Wald am Tegeler Fließ leuchteten. Dem Zeugen kam das nicht ganz geheuer vor und er alarmierte die Polizei.

    Gegen 22.40 Uhr kam ein Funkstreifenwagen vorbei, die Beamten trafen eine 75 Jahre alte Frau. Sie sagte den Polizisten: „Ich warte auf meinen Mann, der gleich von der Arbeit kommt." Tatsächlich hatte ihr Mann zu tun: Die Beamten schauten sich weiter in dem angrenzenden Waldstück um und fanden eine Bache – enthauptet, gehäutet, teilweise ausgenommen.

    Verwertbare Eingeweide und einige größere Stücken Fleisch lagen schon in einer Kiste, die Schlachtutensilien gleich daneben. Der 80-Jährige versteckte sich derweil im Gebüsch, dann wurde er von den Polizisten entdeckt.

    Am Ende räumte der Mann seine Tat ein. Das Tier soll zutraulich gewesen sein, er habe es mit einem Beil erschlagen – um es fachmännisch zu schlachten und zu zerlegen. Leisten könne er sich das gute Wildschweinfleisch sonst nicht. Den Beamten zeigte er auch den abgetrennten Kopf der Bache. Die Polizei übergab die Kadaverteile an den herbeigerufenen Förster, die Schlachtwerkzeuge wurde beschlagnahmt.

    Nun wird gegen den pensionierten Fleischer wegen Jagdwilderei ermittelt. Noch nicht klar ist, ob der Mann sich zum ersten Mal selbst im Wald am Schwarzwild bedient hat. Das müsste nun im Zuge der weiteren Ermittlungen geklärt werden, sagte ein Sprecher der Polizei.

    Es ist nicht der erste Fall in Berlin, in dem Tiere einfach geschlachtet werden. In Mariendorf wurden Schafe des Kindergartens Global Village gestohlen. Auch der Neuköllner Streichelzoo war mehrfach betroffen. Dort hatten im Februar zwei wohnungslose Rumänen versucht, eine Angoraziege zu schlachten. Im Strafprozess wegen Diebstahls mit Waffen sowie der „Tötung eines Wirbeltiers ohne vernünftigen Grund“ erklärten die beiden Männer: „Wir töteten das Tier, weil wir Hunger hatten." Bereits im Januar war ein Schaf des Streichelzoos gestohlen und ausgeweidet worden.

    #Berlin #Reinickendorf #Waidmannsluster_Damm #Karolinenstraße #Armut #Hunger

  • Kriminelle Clans in Berlin-Neukölln : Am Ende wurde Nidal R. selbst zum Opfer - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/kriminelle-clans-in-berlin-neukoelln-am-ende-wurde-nidal-r-selbst-zum-opfer/23051064.html

    Un jeune homme vient de disparaître dont la vie témoigne de l’échec des politques de refoulement et discrimination des sans papiers. A dix an déjà Nidal R. pousse police et juges à l’introduction de mesures spéciales contre les « délinquants-intensifs » (Intensivtäter). Depuis les administrations pour la jeunesse, le social, la police et les tribunaux coopèrent étroitement quand un jeune commet une quantité exceptionnelle de délits dans une courte période.

    A plusieurs reprises il passe de longues années en prison parce qu’il se fait prèsque toujours prendre par la police. Son « clan » lui permet de monétariser son talent qui consiste dans une agressivité impulsive. Mais la vie de criminel à Berlin à changé depuis la dernière phase de liberté dans la vie de Nidal R. La police commence à comprendre les structures des gangs et les met sous une pression inconnue jusqu’à il y a moins d’un an. En même temps de nouveaux groupes essaient de conquérir les marchés traditionnels des Arabes et Turcs. On parle de gangs tchétchènes qui seraient impliqués dans son assassinat.

    Nidal R. est exécuté par un commando devant sa femme et ses enfants pendant leur promenade de dimanche.

    Acht Schüsse – und Ermittler, die wissen: Viel Zeit haben sie nicht. Polizisten, Sozialarbeiter, Milieukenner erwarten Racheakte, befürchten eine weitere Eskalation im Kampf zwischen Clans und Banden in Berlin. In dem Milieu, in dem das Opfer sein Leben verbrachte, wird Blut mit Blut vergolten. Es gilt Sippenhaft. Nidal R. soll das so ähnlich selbst einmal gesagt haben – voller Stolz zu einem ehemaligen Nachbarn in Neukölln. Hier ist R. aufgewachsen, staatenloser Sohn einer palästinensischen Familie, die einst aus Beirut nach Berlin kam.

    Am Sonntag war R. am Tempelhofer Feld flanieren, mit seiner Frau und den Kindern. Vier Männer sollen auf R. zugegangen sein. Es fielen die acht Schüsse, vier trafen ihn in den Oberkörper, Nidal R. starb im Benjamin-Franklin-Klinikum in Steglitz. Weil sich noch in der Nacht fast 100 Männer und mehr als 30 Frauen vor der Klinik versammelten, ins Innere des Hauses drängten und Pflegekräfte bedrohten, sperrte die Polizei in der Nacht auch das Krankenhaus ab. Zu dieser Zeit schwärmten Zivilfahnder in Berlin aus, suchten Verdächtige, fuhren Treffpunkte einschlägig bekannter Milieugrößen ab, redeten mit Angehörigen des Toten. Unter Polizeischutz wurde die Leiche noch am Abend durch eine Seitentür in ein Auto der Gerichtsmedizin gebracht.

    Was erst am Montagabend bekannt wird: Ermittler hatten R. vor einigen Tagen davor gewarnt, dass andere Milieugrößen einen Anschlag auf ihn planen. Dass Nidal R. in der Stadt selbst eine Größe war, wenn auch eine zweifelhafte, wird auch im Internet deutlich. Drei, vier Stunden nach den Schüssen tauchten Videoclips im Netz auf. Zu sehen ist ein auf dem Boden liegender Mann, umringt von einer Masse Menschen. Erste-Hilfe-Maßnahmen, Geschrei, Tumult. Die Staatsanwaltschaft teilt mit, es gebe zudem Bilder, die den Ort vor der Tat zeigten.

    Erschossenes Clan-Mitglied : Berliner Polizei sucht drei Verdächtige im Mordfall Nidal R.
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/erschossenes-clan-mitglied-berliner-polizei-sucht-drei-verdaechtige-im-mordfall-nidal-r-/23058296.html

    Die Ermittler gehen neuesten Angaben zufolge von drei Tätern aus. Nachdem sie vom Tatort davongerast sind, ist am Fluchtwagen offenbar das Kennzeichen ausgetauscht worden. Später wurde das Fahrzeug in Brand gesetzt. Nun sucht die Polizei Zeugen, die die Tat am Tempelhofer Feld oder den Fluchtwagen beobachtet hat.

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    Die Täter sind den Angaben zufolge am Sonntagabend nach den tödlichen Schüssen auf den 36-Jährigen am östlichen Rande des Tempelhofer Feldes zunächst zu Fuß geflüchtet. Mehrere Schüsse waren an einem Eiswagen, der an der Warthe-/Ecke Oderstraße stand, aus nächster Nähe auf R. abgefeuert worden.
    Nach den Schüssen sollen die Täter zunächst zu Fuß in Richtung Norden zur Leinestraße geflüchtet sein, dort in den Fluchtwagen gestiegen und dann in Richtung Hermannstraße gerast sein. Zu diesem Zeitpunkt soll an dem Wagen noch das Kennzeichen B-MS 1573 angebracht gewesen sein. Bei dem Fluchtwagen soll es sich um einen dunklen VW Golf IV handeln. Ob das Kennzeichen gültig war und der Wagen darauf zugelassen war, wollte die Polizei auf Nachfrage aus ermittlungstaktische Gründen nicht mitteilen.

    In der Nacht zu Dienstag dann ist der Wagen im Nordosten Neuköllns in einem Gewerbegebiet in Flammen aufgegangen. Der Wagen sei um 22.40 Uhr am Kiehlufer Ecke Mergenthalerring in Brand gesetzt worden, teilte die Polizei mit. Zeugen alarmierten die Feuerwehr, die den Brand löscht. An dem Wagen befanden sich noch die nicht mehr gültigen Kennzeichen B-A 4924.

    Nach tödlichen Schüssen in Neukölln : Polizei-Großeinsatz : Nidal R. wird in Schöneberg bestattet - Polizei & Justiz - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/nach-toedlichen-schuessen-in-neukoelln-polizei-grosseinsatz-nidal-r-wird-in-schoeneberg-bestattet/23053326.html

    Nach dem Mord an dem Clan-Intensivtäter Nidal R. am vergangenen Sonntag trifft die Berliner Polizei erste Sicherheitsvorkehrungen für seine Beisetzung. Die soll nach Tagesspiegel-Informationen am Donnerstag auf dem Zwölf-Apostel-Friedhof in Berlin-Schöneberg stattfinden. Am Dienstag ist der Leichnam des 36-Jährigen von der Rechtsmedizin freigegeben worden und sollte an die Familie übergeben werden. Das erklärte die Polizei auf Tagesspiegel-Anfrage.

    Begleitet wird die Beisetzung von einem Großaufgebot der Polizei. Es wird damit gerechnet, dass zahlreiche Gäste der Beerdigung des Ermordete beiwohnen. Die Polizei wird die Beisetzung absichern, mit Straßensperrungen ist zu rechnen."Wir werden ein wachsames Auge haben", sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf dem Tagesspiegel.
    ...
    Nach den blutigen Zusammenstößen im Clan-Milieu planen aber nun mehrere Senatsverwaltungen laut „Berliner Morgenpost“ einen Expertengipfel zur Organisierten Kriminalität. Für eine islamische Bestattung kommen in Berlin vier Friedhöfe infrage: Der Zwölf-Apostel-Friedhof in Schöneberg, die Friedhöfe in Gatow und am Columbiadamm oder die erst kürzlich eröffnete muslimische Sektion auf dem Lilienthalfriedhof in Neukölln.

    #Berlin #banditisme #criminalité

    • Clan-Beerdigung von Nidal R in Berlin
      http://www.maz-online.de/Nachrichten/Panorama/Clan-Beerdigung-von-Nidal-R-in-Berlin

      Vor den Augen seiner Familie wurde Intensivtäter Nidal R. am Sonntag in Neukölln erschossen. Zu seiner Beerdigung am Donnerstag kamen bis zu 2000 Menschen – darunter Clan-Bosse und Rocker. Die Polizei musste die Straßen um den Friedhof sichern.

      Clan-Paten bei Beerdigung von Nidal R. - Berlin - Aktuelle Nachrichten - Berliner Morgenpost
      https://www.morgenpost.de/berlin/article215325201/Clan-Paten-bei-Beerdigung-von-Nidal-R.html

      Der Intensivtäter Nidal R. wurde in Schöneberg bestattet. Rund 2000 Menschen kamen. Der Imam sprach am Grab von Versöhnung
      14.09.2018, A. Dinger und J. Betschka

      Es nieselt, als der weiße Transporter mit der Leiche von Nidal R. in Richtung des Friedhofes der Zwölf-Apostel-Gemeinde rollt. Auf der Motorhaube ist eine palästinensische Fahne befestigt. Nur langsam kommt der Wagen voran, Hunderte drängen sich am Donnerstagmorgen vor dem eisernen Friedhofstor – als würde ein Volksheld beerdigt.

      Aber in Schöneberg wird am Donnerstagvormittag einer der berüchtigtsten Kriminellen Berlins zu Grabe getragen: Der Intensivtäter Nidal R. Am Sonntag haben ihn drei Unbekannte am Rande des Tempelhofer Feldes mit acht Kugeln niedergeschossen. Vier Tage später dann die Beerdigung. Wer sich unter den Trauergästen umsieht, erkennt, welchen Stellenwert die Bestattung des 36-Jährigen in der Welt der Clans hat. So läuft Issa R. mit den Trauernden. Er ist Chef der Berliner Großfamilie R., die in den Schlagzeilen ist, seit die Polizei kürzlich 77 Immobilien beschlagnahmte. Das Oberhaupt der Familie Al.-Z. betritt den Friedhof umringt von Familienmitgliedern und schreitet gen Grabstätte. Auch Clan-Chef Arafat A.-C. und Mitglieder der Familie M. zeigen sich bei der Feier.

      Neben den Oberhäuptern der berüchtigtsten Berliner Clans sind auch bekannte Rechtsanwälte wie Nicolas Becker, der in dem Milieu viele Klienten hat, zu Gast. Mehr als 2000 hauptsächlich männliche Gäste aus dem ganzen Bundesgebiet zählt die Polizei, auch aus dem Ausland reisten Menschen an. „Natürlich sind alle wichtigen Leuten heute hier“, sagt ein Teilnehmer der Berliner Morgenpost. „Sowas gibt es nur alle paar Jahre mal.“

      Gegen elf Uhr beginnt die Trauerfeier. „Ihr müsst komplett ruhig sein“, sagt ein Angehöriger. Das Mikrofon knarzt. Dann ist es grabesstill. Auf dem gepflasterten Weg, der vom Eingangstor zum Grab führt, drängen sich Hunderte Menschen, die möglichst nah dabei sein wollen bei der Beerdigung. Einer wird später sagen: „Ich habe es sogar in die dritte Reihe geschafft.“ Um ihn herum klicken Handykameras. Enge Verwandte von R. tragen seinen Sarg, in eine Fahne gehüllt, zum Grab. Wie es im islamischen Recht üblich ist, wird R. aus dem Sarg geholt und eingewickelt in ein Tuch beerdigt – in Richtung Mekka. Mit sechs Schaufeln schütten Familienmitglieder das Grab zu, dann legen Trauergäste Hunderte Blumen nieder. Der Imam spricht in seinem Gebet von Frieden und Versöhnung. Auf dem Pflasterweg neben dem Grab stehen Verwandte von R. im Spalier. Die Gäste reichen einem nach dem anderen die Hand.

      Draußen, vor dem Friedhof, steht die Polizei. Sie begleitet die Beisetzung mit etwa 150 Beamten, darunter Szenekundige und Spezialkräfte. Vor allem aber sichern sie die Straßen rund um den Friedhof nahe des S-Bahnhofs Schöneberg, die durch den Massenandrang verstopft waren. Die Stimmung ist angespannt, es bleibt aber friedlich.
      R. wurde vor den Augen seiner Familie erschossen

      Ganz sicher war das vorher nicht: Nidal R. war in Neukölln vor den Augen seiner Familie niedergeschossen worden. Er starb wenig später in einem Krankenhaus in Steglitz. Vor dem Krankenhaus hatte sich eine aufgebrachte Menge versammelt. Die Polizei sicherte das Gelände mit einem Großaufgebot.

      Die Ermittler gehen mittlerweile von drei Tätern aus, die insgesamt acht Schüsse auf Nidal R. abfeuerten. Sicherheitsexperten befürchten nach der tödlichen Attacke eine Eskalation der Gewalt zwischen kriminellen Mitgliedern arabischer Großfamilien. Die Ermittler prüfen etwa einen Zusammenhang zu Schüssen, die ein Unbekannter Anfang August dieses Jahres auf ein Lokal an der Kreuzberger Urbanstraße abgefeuert hat. Der Hintergrund dieser Tat ist unklar. Nidal R. soll aber womöglich daran beteiligt gewesen sein und so den Zorn einer anderen Großfamilie auf sich gezogen haben. Schlichtungsversuche in der Szene blieben erfolglos. Vor der Tat, so Ermittler, soll es Drohungen gegen Nidal R. gegeben haben.

      Die Polizei sucht nun weiter nach Zeugen der Tat am Tempelhofer Feld. Die Schützen rannten laut Ermittlern parallel zur Oderstraße bis zur Ecke Leinestraße, wo sie in ein Fahrzeug stiegen und damit in Richtung Hermannstraße davonfuhren. Das Fluchtfahrzeug war laut Zeugenberichten ein dunkler VW Golf VI mit dem Kennzeichen „B-MS 1573“. In der Nacht von Montag zu Dienstag fand die Polizei das Fluchtauto dann ausgebrannt in einem Gewerbegebiet in Neukölln. Gut möglich, dass die Täter auch auf der Trauerfeier waren: „Verdächtig machen sie sich, wenn sie nicht kommen“, sagte einer, der mit R. aufgewachsen ist, nach der Beerdigung.

  • Berlin-Steglitz: Getreten und geschlagen: Raubüberfall auf Jugendlichen - Polizei & Justiz - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-steglitz-getreten-und-geschlagen-raubueberfall-auf-jugendlichen/22931272.html

    Bei einem Raubüberfall in Steglitz am Sonntagabend wurde ein 16-Jähriger leicht verletzt. Das Opfer soll um 18:30 Uhr in einem Park in der Grunewaldstraße auf Freunde gewartet haben. Drei Unbekannte fragten ihn nach Zigaretten. Während er Tabak und Papier teilte, entwendete einer der Täter sein Handy aus einer Hosentasche. Als der 16-Jährige dies zurückforderte, verlangten die Jugendlichen im Gegenzug dessen Kette und wollten in seine Tasche sehen.

    Er weigerte sich und wurde daraufhin gegen den Bauch getreten. Die Täter drohten ihm und nahmen sich Geld, Wertgegenstände und Kette. Sie gaben aber das Handy zurück. Bevor sie flohen, schlug ein Täter dem Opfer ins Gesicht. Die Ermittlungen laufen.

    #Berlin #Steglitz #Kriminalität #Grunewaldstraße #Schwartzsche_Villa

  • Berlin-Gesundbrunnen: Streit zwischen zwei Frauen löst Massenschlägerei von 50 Leuten aus
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-gesundbrunnen-streit-zwischen-zwei-frauen-loest-massenschlaegerei-von-50-leuten-aus/22880538.html

    04.08.2018 - Streit zwischen zwei Frauen löst Massenschlägerei von 50 Leuten aus. Erst gingen zwei Frauen aufeinander los, plötzlich prügelten sich Dutzende. 30 Polizisten rücken an, um die die Schlägerei auf offener Straße zu beenden.

    In Gesundbrunnen kam es am Freitagabend zu einer Massenschlägerei. Etwa 50 Personen aus zwei Gruppen sollen gegen 19.30 Uhr in der Wiesen- Ecke Hochstraße aneinandergeraten sein, wie die Polizei mitteilte. Ungefähr dreißig Polizisten mit neun Einsatzwagen und eine Diensthundestreife waren im Einsatz, um die Schlägerei zu beenden.

    Ein Polizeibeamter, der versuchte, die Gruppen zu trennen, wurde leicht verletzt. Etwa zehn Personen sollen ihn umringt und durch „Drücken und Schubsen am Oberkörper“ verletzt haben. Er wehrte sich und konnte weitere Angriffe verhindern.

    Nach Polizeiangaben war der Grund der Schlägerei offenbar ein Streit zwischen zwei 22 und 25 Jahre alten Frauen ganz in der Nähe. Genaueres zu den Hintergründen ihrer Auseinandersetzung ist unklar. Beide sollen sich gegenseitig gekratzt und an den Haaren gezogen haben und mussten unter anderem mit Kratzern und Prellungen im Krankenhaus ambulant behandelt werden.

    Die Wiesenstraße, Hochstraße und Gerichtstraße waren wegen des Einsatzes vorübergehend für den Verkehr gesperrt. Acht Strafanzeigen wegen Körperverletzung, Landfriedensbruch und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte wurden aufgenommen. Von vier Frauen und vier Männern wurden die Identitäten festgestellt, sie konnten anschließend wieder gehen.

    #Berlin #Gesundbrunnen #Hochstraße #Wiesenstraße #Hitze #Polizei