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  • Sozialversicherungsbetrug: Taxifahrer muss ordentlich blechen - taxi heute
    https://www.taxi-heute.de/de/news/taxifahrer_sozialversicherungsbetrug-taxifahrer-muss-ordentlich-blechen-2

    Nicht in Berlin aber anderswo gibt es funktionierende Aufsichtsbehörden für das Taxigewerbe.

    19.08.2022 Dietmar Fund - Wegen Sozialversicherungsbetrugs bekam ein Ortenauer Taxifahrer außerdem eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.

    Regelmäßig überprüft die Finanzkontrolle Schwarzarbeit am Offenburger Standort des Hauptzollamts Lörrach Taxis und Taxifahrende in ihrem Zuständigkeitsbereich und weist die Öffentlichkeit darauf auch mit Pressemitteilungen hin. Bei einer der letzten Aktionen fiel ihr ein Taxifahrer auf, bei dem sich während der Ermittlungen herausstellte, dass er einen geringeren Verdienst angegeben hatte, als er tatsächlich erhalten hatte. In eineinhalb Jahren bekam er deshalb rund 11.000 Euro mehr an Sozialleistungen, als ihm eigentlich zugestanden hätten.

    Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg verhängte das Amtsgericht gegen den Fahrer wegen Betrugs an der Kommunalen Arbeitsförderung Ortenaukreis eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten. Sie wurde für die Dauer von drei Jahren zur Bewährung ausgesetzt. Selbstverständlich muss der Verurteilte auch die zu Unrecht erhaltenen Sozialleistungen an die Kommune zurückzahlen. Das berichtete das Hauptzollamt Lörrach am 19. August 2022 mit einer Pressemitteilung.

    https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6rrach
    https://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis_L%C3%B6rrach

    #Taxi #Sozialversicherung #Lörrack #FKS

  • Ostberliner Geschichte: Acht Orte, an denen man DDR-Geschichte entdecken kann
    https://prod.berliner-zeitung.de/ratgeber/ost-berliner-geschichte-acht-orte-an-denen-die-ddr-weiterlebt-

    Orte an denen die DDR weiterlebt? Die vorzustellen behauptet die Berliner Zeitung. Schauen wir mal.

    27.7.2022 von Nicole Schulze - Stasi-Zentrale, Mauerreste, Auffanglager: In (Ost-)Berlin gibt es viele Orte, die sich in unterschiedlichen Facetten mit der DDR auseinandersetzen.

    Folgt man der Zusammenstellung „lebendiger“ DDR -Orte in der Berliner Zeitung, war die Deutsche Demokratische Republik eine Horrorshow.

    1. DDR-Museum

    Einmal habe ich mir das angetan. Hier trifft Langeweile pur auf ollet Gerümpel und Bilder, die man kennt.

    In Echt war Ostberlin aufregend, voller Kultur zu erschwinglichen Preisen, Party, langen Diskussionen mit Menschen, denen der Arbeitsstress nicht das Leben vermieste, jede Alltagsbegegnung ein Gewinn, keine Blingbling Überflußgesellschaft, das Materielle auf das Wesentliche reduziert, ansonsten fast so wie bei uns in Westberlin nur entspannter.

    Der wichtigste Unterschied, den das vollhygienische DDR-Museum nicht zeigt, war der Geruch der Menschen. Keine Spur von Westparfüm in der S-Bahn, im Arbeiter- und Bauernstaat wusch man sich mit Seife.

    Menschen ohne Herrenparfüm, Kachelöfen mit Braunkohlebriketts befeuert, Zweitakter, aus diese Mischung bestand die Duftnote Friedrich Ecke Leipziger.

    Nachsatz für alle, die jetzt sagen wollen, „es war aber ganz anders ...“: Natürlich war das nicht die ganze DDR, vor allem nicht in der Provinz und auch die Hauptstadt der DDR war nicht immer glücklich. Jedoch ist es Zeit, den Negativklischees das Schöne, Gute und Positive entgegenzusetzen, und endlich Kritisches mit Wahrem zu vereinen.

    Die Alternative: Übernachten im Ostel - Das DDR Hostel
    https://www.berlin.de/hotels/adressen/hostel/ostel-das-ddr-hostel-a389db6eec9de8edf96db6d270176f57.html

    2. Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen

    Das Stuttgart-Stammheim von Ostberlin. Nur verknackten hier nicht Altnazis junge Gegner des Kapitalismus sondern olle Stalinisten die Gegner ihrer Vorstellung vom Kommunismus. Erklär mir, was besser ist. Ein Unterschied: Das Stasi-Gefängnis ist Geschichte, in Stammheim foltert der Unrechtsstaat noch heute.

    Ist das einen Besuch wert? Wer sich die Geschichtserzählung der Sieger des Kalten Kriegs anhören will, bitteschön. Allen anderen sei stattdessen ein lehrreicher Nachmittag im Lesesaal der Landesbibliothek empfohlen - den gab es schon, als sie noch in der DDR lag.

    Die Alternative: Lesen in der Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 30-36, 10178 Berlin
    https://www.zlb.de

    3. East Side Gallery

    Ja, hübsch hat aber mit der DDR nichts zu tun und ist schon lange nicht mehr das, was es sein sollte.

    Unter dem Pflaster liegt der Strand und hinter der Bemalung liegt die Hinterlandmauer, für die sich der gewöhnliche Tourist nicht mal in ihrer Funktion als Leinwand interessiert. Die Berliner Mauer war hier die Spree und die Hinterlandmauer ein paar Meter vor dem Ufer sorgte sozusagen nur dafür, dass niemand aus Versehen in den Berliner Flussdarsteller fiel. Bemalt wurde das Ding erst, als die DDR sich auflöste. Viel interessanter wäre es gewesen, die vielen Werke internationaler Künstler und Touristen auf der westlichen Seite der Berliner Mauer zu konservieren. Die wurden jedoch gemeinsam mit ihrer Leinwand entsorgt und sind nur noch in Fotobüchern und im WWW zu sehen. Einzelne Artefakte stehen noch hier und da.

    Die Alternative: Berliner Mauerkunst im Internet ansehen
    https://www.berliner-mauer.de/kunst/graffiti-malerei-und-performance/einleitung-zur-geschichte-der-berliner-mauerkunst

    4. Stasi-Museum in der MfS-Zentrale

    Why not, hier gilt das zum Stasi-Gefängnis Gesagte, aber es gibt als Bonus noch das lustige Chefbüro und einen Koffer zu sehen, der angeblich kompromittierende Unterlagen über die gesamte DDR-Regierung enthielt. Das soll beweisen, wie die DDR nicht von Staatsrat und Politbüro sondern aus der Stasizentrale regiert wurde. Alles Mafia oder so. Quod erat demonstrandum. Ist aber auch nix Neues, weil im Grunde alle Staaten der Welt so oder ähnlich regiert werden. Verbrechen und Ausbeutung lohnen sich eben. Immerhin, der antifaschistische Anspruch, den sich die DDR gegeben hatte, machte es den dunklen Kräften schwerer als in Westdiktaturen, das Szepter vollkommen zu übernehmen.

    Wers braucht, muss dahin, siehe Stasi weiter oben. Besser amüsiert man sich beim Gatecrashen in der European School of Management and Technology , dem ehemaligen Staatsratsgebäude. Hier lassen die derzeitigen Herren der Welt ihren Nachwuchs ausbilden. Zu sehen gibt es wunderbare Mosaike und das monumentale Glasbild „Darstellungen aus der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“. Versprochen waren „DDR-Erinnerungsorte“. Da hamse.

    Die Alternative: Staatsratsgebäude besichtigen
    https://www.openstreetmap.org/way/23075450
    https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsratsgeb%C3%A4ude#Innengestaltung

    5. Mauermuseum am Checkpoint Charlie

    Machen sie bloß einen großen Bogen um den Nepp-Laden. Ich habe das Ding zur Hochzeit des Kalten Krieg als Knirps besucht und fand, dass es eine klasse Geisterbahn war, dunkel und muffig, mit zerschossenen Fluchtautos und anderem Gruselfetisch. Heute ist das eine übler Souvenirbude, jetzt wieder total überfüllt mit schwitzenden Touris, vor denen uns die letzten zwei Jahre meine Freundin Corona bewahrt hat.

    Den Wahnsinn der deutschen Teilung und ihre historischen Hintergründe kann man wunderbar in der ehemaligen DDR-Exklave Klein Glienicke besichtigen. Wo das Haus am Checkpoint Charlie selber beklemmend ist, und so tut, als ob es die Stimmung in der DDR wiedergäbe, da werden Raum und Grenzen im Hohenzollern-Traumreich zwischen Berlin-Wannsee und Potsdam-Babelsberg zum Erlebnis. Hier verübten antikommunistische Fanatiker aus dem Umfeld des Haus-am-Checkpoint-Charlie-Gründers Bombenanschläge gegen DDR Grenzsoldaten. Hier war das schmalste Stück DDR, die Wannseestraße zum Gebiet neben der einstigen Hohenzollern-Folie. Die Wikipedia-Seite zu Kleinglienicke übt sich in vornehmer Zurückhaltung zum Thema West-Terrorismus. Die Geschichte ist jedoch gut ausrecherchiert und in einem Buch zur Lokalgeschichte festgehalten. Fragen Sie sich vom örtlichen Ausflugsrestaurant aus durch, man kennt sich, und wird Ihnen sicher Autor und Adresse verraten.

    Die Alternative: Ausflug nach Klein Glienicke
    BVG: Alexanderplatz -> Nikolskoer Weg (Berlin)
    https://www.bvg.de/de/verbindungen/verbindungssuche?SID=A%3D1%40O%3DS%2BU%2520Alexanderplatz%2520Bhf%2520%28Berlin%
    Lage von Klein Glienicke
    https://www.openstreetmap.org/relation/6577662

    6. Notaufnahmelager Marienfelde

    Keine Ahnung, was das mit der DDR zu tun haben soll. Hier wurden im Kalten Krieg alle Ost-Ankömmlinge im Aussenposten des freien Westens, die nicht prominent genug für ein Verhör im US-Konsulat oder bei der CIA im Flughafen Tempelhof waren, zwangseingewiesen und hochnotpeinlich von alliierten Geheimdienstlern verhört. Durchgangslager war die treffendere Bezeichnung, denn nach Abschluss der Befragung wurde nach Westdeutschland weitervermittelt, wer keine Bleibe im wohnungsnotgeplagten Westberlin gefunden hatte.

    Besser Sie verschaffen sich eine Eindruck davon, wie in der DDR mit Arbeitskräften aus der Dritten Welt umgegangen wurde. Das ging so: Niemand musste bei der Überquerung des Mittelmeers ertrinken, es ging mit Visum und Flugzeug von Hanoi nach Berlin-Schönefeld (SXF). Nach ein paar Jahren Arbeit konnten die Ost-Gastarbeiter Erspartes und Gesammeltes mit nach Hause nehmen. Hart war das trotzdem und zu enge Kontakte zur deutschen Bevölkerung wurden, proletarischer Internationalismus hin oder her, auch nicht gefördert.
    Die Wohnheimruinen heute zeugen von der Nachwendezeit, als die nicht mehr benötigten Menschen sang und klanglos abgeschoben oder zu einem Leben in der Illegalität gezwungen wurden. Im Kapitalismus organisierte die Mafia die vietnamesische Arbeits-Reservearmee in Schmuggel- und Zigarettenverkäuferbataillone. Im nicht weit entfernten Dong Xuan Center an der #Herzbergstraße können Sie sich einen Eindruck davon verschaffen, wie sich die in der DDR enstandene vietnamesische Gemeinde Berlins am eigenen Zopf aus dem Schlamassel gezogen hat.

    Die Alternative: Besichtigung des Vertragsarbeiterwohnheims Hohenschönhausen, Wollenberger Straße, Alt-Hohenschönhausen, Berlin-Lichtenberg und des Dong Xuan Centers
    https://www.openstreetmap.org/way/6140644

    Dong Xuan Center
    https://www.openstreetmap.org/way/49796196

    7. Gedenkstätte Bernauer Straße

    Mauermauermauer, wie ahnungslos muss man sein, wenn einem zur DDR nichts anderes einfällt. Der Ort ist dennoch einen Besuch wert, weil man, vorausgesetzt man kommt zur rechten Zeit, auf einen Turm kletter kann, dessen Aussichtsplattform wie in Mauerzeiten einen Blick von oben auf das Grenzgebiet zwischen West und Ost, Berlin-Wedding und Mitte, erlaubt. Das Niemandsland wird nun jenseits des grünen Gedenkrasens mit superteuren Townhouses und Repräsentanzen von US Konzernen zugebaut. Diese Entwicklung von oben zu betrachten ist erhellend, vorausgesetzt man hat mehr Vorwissen im Gepäck, als die offizielle Mauergedenkstätte zu bieten hat.

    Die Alternative: 15 bis 30 Minuten Spaziergang von der Wöhlert- und Pflugstraße (U-Bf. Schwartzkopffstraße) über den Friedhof mit dem Grab Theoder Fontanes zum letzten echten Stück Mauer an Liesen- und Gartenstraße.

    Echte Berliner Mauer an der Liesenstraße
    https://www.openstreetmap.org/way/53499649

    Grab Theoder Fontanes, Friedhof II der Französisch-Reformierten Gemeinde, Feld B-35/36-16/17
    https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Fontane#Tod_und_Nachlass

    8. The Wall Museum mit Original-Wachturm

    Mauermauermauermauermauer , wie gesagt, man könnte viele interessante Dinge über die DDR und Ostberlin berichten, aber die Journalistin der Berliner Zeitung will uns in einen noch uninteressanteren Kommerzschuppen als den am Checkpoint und dann zu einem übriggebliebenen Beton-Wachturm am Potsdamer Platz locken. Da hat Berlin bessere Beispiele dafür zu bieten, was man aus Ex-Grenze und altmodischen Überwachungseinrichtungen machen kann.

    Die Alternative: Sehr angenehm ist die Besichtigung des Wachturm Schlesischer Busch, weil sich gleich nebenan am Flutgraben einige der besten open-air Bars der Stadt befinden. Der Besuch von Arena, Badeschiff, ein Picknick auf der Lohmühleninsel oder eine Dampferfahrt ab dem Treptower Hafen machen aus der Besichtigung des Wachturms einen tollen Tagesausflug.

    Wachturm Schlesischer Busch
    https://www.openstreetmap.org/way/24036371

    Führungsstelle Schlesischer Busch
    https://www.berlin.de/landesdenkmalamt/denkmale/highlight-berliner-mauer/mauer-denkmale/fuehrungsstelle-schlesischer-busch-648158.php

    Soweit ein paar kleine Vorschläge für eine Entdeckung des DDR-Berlin, ad hoc, ohne große Hintergrundrecherche. So etwas Ähnliches, vielleicht ergänzt um Dinge, die Ihr Autor noch nicht kennt, wäre gute journalistische Arbeit gewesen.
    Abschreiben bei Visitberlin ohne eigene Stadtkenntnisse ist doch unter Deiner Würde, liebe Berliner Zeitung, nicht wahr ?

    #Berlin #DDR #Tourismus #Geschichte #Stadtentwicklung #sightseeing

  • Uber ist illegal, na und ? - AG Taxi Berlin
    https://www.ag-taxi.de/uber_illegal_na_und.html


    Man fragt sich, weshalb die Geschäftsführung von Uber noch nicht in Beuge- oder Untersuchungshaft genommen wurde.

    Ein mittlerweile zweieinhalb Jahre altes Urteil gegen Uber wird nicht durchgesetzt.

    Leider ist es keine Ausnahme sondern die Regel im deutschen Rechtsbetrieb, daß Urteile kaum etwas ändern, wenn Klein gegen Groß gewinnt . Da kann Klein noch so sehr Recht haben und bekommen, es nützt nichts, wenn Groß am längeren Hebel sitzt. Die deutsche Justiz ist immer dann am wirkungsvollsten, wenn sie über leicht verständliche Konflikte zwischen Gleichen urteilt: Nachbar gegen Nachbar, Bäcker gegen Bäcker. Bus- gegen Autofahrer.

    Die Justiz der kleinen Leute ...

    Kennen Sie Heinrich von Kleists Dorfrichter Adam aus dem Theaterstück Der zerbrochne Krug? [2] Das Königlich Bayerische Amtsgericht im Zweiten Deutschen Fernsehen? [3] Neuere Gerichtssendungen im Privat-TV? [4] So etwas kann die deutsche Justiz gut und die Streitenden halten sich an ihre Urteile, weil sie sonst mit harten Sanktionen belegt werden.

    ... gilt nicht für alle.

    Multinationale Konzerne rufen eher private Schiedsgerichte an. Bevor es dazu kommt, verhandeln die Justiziare aller Seiten, denn Krähen hacken sich bekanntlich die Augen nicht gegenseitig aus. Die Bundesrepublik Deutschland hat große Teile dieser privaten Gerichtsbarkeit anerkannt, und sich damit zum Spielball privatwirtschaftlicher Interessen gemacht. Die Führer multinationaler Strukturen wie Uber sind deshalb der Meinung, daß sie und ihre Vertreter vor Ort nur dieser überstaatlichen Privatjustiz unterliegen. Entscheidungen staatlicher Gerichte und sogar die des EUGH sind in ihren Augen belanglos. Mit dieser Haltung stellen sie sich auf eine Stufe mit den internationalen Strukturen der Organisierten Kriminalität, auch bekannt als „Mafia“.

    Der kleine Klaus und der große Klaus

    Beispiele für diese Haltung von Großkonzernen gibt es viele. Kurz gesagt: Der große Klaus gewinnt. Dem ist nur mit List beizukommen. [5]

    – Mit dreckigen Dieselkisten geprellte Autokäufer vs. VW/BMW/Mercedes und andere : die Industrie zahlt und produziert ihre Raum- und umweltfressenden Kisten einfach weiter.
    – Durch Contergan Geschädigte vs. Pharma: die Firma zahlt, aber Big und Small Pharma vergiften die Menschen einfach weiter. [6] [7]
    – Haftung von Anstiftern zum Lohnraub durch Subunternehmen in der Baubranche: das funktioniert so gut wie nie.
    – Noch wirkunsgloser sind die Haftungsregeln im internationalen Textilbusiness: kein Gericht der Welt setzt hier Schadensersatz oder gute Arbeitsbedingungen gegenüber den Konzernen durch.
    Alle tun es

    In keiner Subbranche der individuellen Personenbeförderung wird Mindestlohn gezahlt, wobei interessante Ausnahmen die Regel bestätigen. Die Ausnahmen sind deshalb interessant, weil sie beweisen, daß existenzsichernde Löhne auch in diesen Branchen möglich sind. Wenn unter Milo-Niveau gezahlt wird, handelt es sich auf Seiten der Unternehmer ausnahmslos um Fälle von Gier gepaart mit Abwesenheit von Rechtsbewußtsein.

    Liebe Leserin, Sie haben bestimmt verstanden: Obwohl multimationale Unternehmen mehr Schaden anrichten können, gibt es rechtlich keinen Unterschied zwischen „bösen“ Großkonzernen und „guten“ Kleinunternehmern. Das gilt überall, für Mietwagen- ebenso wie für Taxibetriebe. Ob ein Unternehmer persönlich mehr oder weniger als den gesetzlichen Mindestlohn verdient spielt dabei keine Rolle. Es ist auch nebensächlich, ob seine Lage durch die kriminelle Uber-Konkurrenz oder handlungsunfähige Behörden ausgelöst wurde. Wenn er seine Angestellten nicht richtig beschäftigt und entlohnt, also entsprechen dem MiloG (Mindestlohngesetz), dem Arbeitszeit- und dem Arbeitsschutzgesetz, sondern wie üblich Angestellte zum Akzeptieren von Einkommen unterhalb des Mindestlohns zwingt, dann verkürzt er Steuern, Abgaben an Berufsgenossenschaft und Sozialversicherungen, und macht sich strafbar.

    Verantwortlich sind ...

    Kräht ein Hahn danach? Nein. Die Zuständigen (Hähne) heiraten auf Sylt [8] und lassen durch ihre Untergebenen erklären, daß es beim Schutz der Arbeitnehmer vor Ausbeutung zum Besten stehe. [9]

    Keine Ausnahme: Uber vs. Taxi.

    Seit Uber von Gerichten in München und Frankfurt an Main [10] das Vermittlungsgeschäft untersagt wurde, ist genau das passiert, was wir immer wieder beobachten können, wenn die Ziviljustiz betrügerische Unternehmer zu Zahlungen an kleine Handwerker, Arbeitnehmer und Verbraucher verurteilt: Es geschieht nichts. Das Urteil bleibt folgenlos. Sollte das verurteilte Großunternehmen in die Berufung gehen können, wird es das tun, um möglichst viel Zeit zu schinden. Die Berufungsgerichte sind gut ausgelastet und es verstreicht oft ein Jahr und länger, bis ein Termin in der Sache zustande kommt. Im Berufungsverfahren kann wieder auf Zeit gespielt werden, so daß zwischen ursprünglicher Klage und endgültigem Urteil Jahre vergehen können. Im Lauf dieser Zeit geht immer mal wieder einem Kläger die Luft aus und das Verfahren endet sang- und klanglos.

    Die Taxibranche läßt jedoch nicht nach, und so bestätigt der Bundesgerichtshof am 21.04.2022 ein Urteil des OLG Frankfurt (Az. 6 U 18/20) bestätigt, das Uber untersagt, ohne die hierzu erforderliche behördliche Genehmigung Fahrten anzubieten. Nach dem Personenbeförderungsgesetz kann das Befördern von Personen ohne die hierzu erforderliche Erlaubnis in jedem einzelnen Fall mit Geldstrafen bis zu 20.000 € sanktioniert werden. Was ist seitdem passiert? Uber hat einen Laden in der Köpenicker Straße aufgemacht und vermittelt fleißig weiter. Immerhin kann jetzt gegen eine in Deutschland ansässige Firma vorgegangen werden. Das ist besser als Klage gegen eine ominöse Unternehmen Uber BV, Niederlande zu führen.

    Juristische Winkelzüge

    In der Zeit zwischen den Gerichtsterminen werden von den Beklagten immer wieder Änderungen am Gegenstand der Klage, am liebsten an „der App“, gemacht, so daß bei jedem Verfahrensschritt vorgebracht werden kann, die Klage sei hinfällig, weil der beklagte Umstand bzw. das beklagte Verhalten abgestellt wäre oder nicht mehr vorliege. [11] Damit soll das Verfahren ins Leere laufen oder im schlimmsten Fall ein neues Verfahren erzwungen werden. Das zieht sich dann wieder über Jahre hin. Zum Glück enthält das neue PBefG in § 6 einen Passus, der es erlaubt, aus dieser Endlosschleife auszubrechen. [12]

    Bislang kein mutiges Handeln von Politik und Justiz

    Dabei ist im Fall Uber die Sache im Grunde klar. Es gibt eine Uber Germany GmbH, 10179 Köpenicker Straße 126, eingetragen beim AG Charlottenburg unter „HRB 146780 B“, die vermutlich für alle Gesetzesverstöße ihrer Erfüllungsgehilfen, vulgo „Uber Fahrer“ und „Mietwagenunternehmen“ verantwortlich ist. Als „Beförderer“ unterliegt sie den Regeln und Sanktionen des PBefG. Da diese Firma und alle ihre Konzern- und Partnerunternehmen seit Jahren immer wieder gegen alle erdenklichen deutschen Gesetze, europäischen Richtlinien und Urteile verstoßen, sollte ihre Zuverlässigkeit grundsätzlich in Frage gestellt und der Konzern in Deutschland genauso verboten werden wie ein krimineller Rockerklub. So eine Idee kann von kompetenten Juristinnen mit Sicherheit in Verwaltungshandeln übersetzt werden.

    Nachbemerkung

    Dieser Text ist keine kabarettistische Fingerübung und kein laienhaftes Sich-Luft-Machen. Es geht um zehntausende Uber- und Taxifahrer und Fahrerinnen in Deutschland, denen der Mindestlohn und damit ein menschenwürdiges Leben in Folge der Praktiken des Uber-Konzerns vorenthalten wird.

    In Mietwagenbetrieben werden viele arglose Anfänger durch kriminelle Bosse zum Unterlassen der Angaben über ihrer vollständigen Bezüge gegenüber den Jobcenter angeleitet und damit in die Abhängigkeit einer Gaunergemeinschaft mit ihren ausbeuterischen Chefs manövriert. Uber macht das möglich, weil der US- Konzern bislang den deutschen Behörden keine Daten zur Verfügung stellt. Das neue PBefG sollte hier zusammen mit dem MiloG Abhilfe ermöglichen.

    Wenn es nicht gelingt, das Grundsatzurteil eines hohen Gerichts durchzusetzen, wie soll es dann gelingen, die Voraussetzungen für die wirkliche Zahlung des Mindestlohns für jede geleistete Arbeitsstunde in Mietwagen und Taxis zu schaffen?

    Wir brauchen offensichtlich tiefgreifende Reformen der Aufsichtsbehörden, neue politische Herangehensweisen und ein Bewußtsein für Gute Arbeit, um das Verharren im Elend zu beenden. Das gilt vor allem in Berllin.

    Logo / Illustration: Fluid traffic in SF for two days? Or the opposite ? von Antoine Imbert Lizenz CC-by 2.0

    [1] Bundesgerichtshof: Uber ohne Lizenz illegal / Taxi-Genossenschaft Chef Dieter Schlenker: Wie lange tolerieren Politik und Behörden noch das rechtswidrige Geschäftsmodell von Uber? 27.04.2022
    https://www.wallstreet-online.de/nachricht/15370910-bundesgerichtshof-uber-lizenz-illegal-taxi-genossenschaft

    [2] Heinrich von Kleist - Der zerbrochne Krug
    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_zerbrochne_Krug

    [3] ZDF - Königlich Bayerisches Amtsgericht
    https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6niglich_Bayerisches_Amtsgericht

    [4] Gerichtssendung
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gerichtssendung#Vorl%C3%A4ufer

    [5] Der kleine Klaus und der große Klaus
    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_kleine_Klaus_und_der_gro%C3%9Fe_Klaus

    [6] Contergan-Skandal
    https://de.wikipedia.org/wiki/Contergan-Skandal

    [7] Insektenkiller - Wie Chemieriesen unser Ökosystem zerstören (verfügbar bis zum 3.8.2022)
    https://www.arte.tv/de/videos/098073-000-A/insektenkiller

    [8] 9.7.2022 - Es hagelt Spott und Kritik an Lindner-Hochzeit auf Sylt: Merz im Privatjet angereist
    https://de.euronews.com/2022/07/09/es-hagelt-spott-und-kritik-an-lindner-hochzeit-auf-sylt-merz-im-privatj

    [9] 1.10.2020 - Antwort des Bundesfinanzministrium auf eine Anfrage der Linken zu Kontrollen durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit
    https://www.bundestag.de/webarchiv/presse/hib/2020_10/795922-795922

    [10] 22.05.2021 Taxi vs Uber: OLG bestätigt Verbot der Mietwagenvermittlung​ per Uber-App
    https://www.heise.de/news/Taxi-vs-Uber-OLG-bestaetigt-Verbot-der-Mietwagenvermittlung-per-Uber-App-60523
    „Uber ist mit seiner Berufung gegen ein gerichtliches Verbot der Mietwagenvermittlung durch die App des US-Unternehmens gescheitert. Das Oberlandesgericht Frankfurt hat Ubers Berufung am Freitag zurückgewiesen und damit das Urteil der Vorinstanz bestätigt (Az. 6 U 18/20). Die hatte Uber die Vermittlung von Fahrten mit Mietwagen in der App unter anderem deshalb untersagt, weil Uber dafür keine Lizenz habe. Uber sieht keine Konsequenzen für sein Deutschlandgeschäft.“

    [11] 28.12.2019 - Verhindert Ubers neues Geschäftsmodell ein Verbot der App?
    https://www.taxi-times.com/verhindert-ubers-neues-geschaeftsmodell-ein-verbot-der-app

    [12] Personenbeförderungsgesetz (PBefG) § 6 Umgehungsverbot
    https://www.gesetze-im-internet.de/pbefg/__6.html
    Die Verpflichtungen des Unternehmers nach diesem Gesetz werden durch rechtsgeschäftliche oder firmenrechtliche Gestaltungen oder Scheintatbestände, die zur Umgehung der Bestimmungen des Gesetzes geeignet sind, nicht berührt.

    #Uber #Deutschland #Recht #Klassenjustiz

  • Urteil des Landgerichts Frankfurt/Main: Das Geschäftsmodell von Uber ist rechtswidrig - Politik - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/politik/urteil-des-landgerichts-frankfurt-main-das-geschaeftsmodell-von-uber-ist-rechtswidrig/25354296.html
    EIn mittlerweile zweieinhalb Jahre altes Urteil wird nicht durchgesetzt.

    Interessant daran ist der Umstand, dass dies keine Ausnahme sondern die Regel im deutschen Rechtsbetrieb darstellt, wenn es um Klein gegen Gross geht. Da kann Klein noch so Recht haben und bekommen, es nützt nichts, wenn Gross am längeren Hebel sitzt. Die deutsche Justiz ist immer dann am wirkungsvollsten, wenn sie über leicht zu verständliche Konflikte zwischen Gleichen kümmert: Nachbar gegen Nachbar, Bäcker gegen Bäcker. Bus- gegen Autofahrer.

    Kenen Sie Heinrich von Kleists Richter Adam aus dem Theaterstück Der zerbrochne Krug? Das Königlich Bayerische Amtsgericht im Zweiten Deutschen Fernsehen? So etwas kann die deutsche Justiz gut und die Streitenden halten sich in der Regel an ihre Urteile, weil sie anderenfalls mit ausreichend harten Sanktionen belegt werden.

    Multinationnale Konzerne rufen eher private Schiedsgerichte an. Bevor es dazu kommt, verhandeln die Justiziare aller Seiten, denn Krähen hacken sich bekanntlich nicht gegenseitig die Augen aus. Die Bundesrepublik Deutschland hat große Teile dieser privaten Gerichtsbarkeit anerkannt, und sich damit zum Spielball privatwirtschaftlicher Interessen gemacht. Die Leiter von Strukuren wie Uber gehen deshalb davon aus, dass sie und ihre Vertreter vor Ort nur dieser überstaatlichen Privatjustiz unterstehen, und rechtsstaatliche Entscheidungen, sei es von Amts- Land- oder Verfassungsgerichten oder sogar durch den EUGH, für sie keine Bedeutung haben.

    Beispiele für diese Haltung gibt es genug, und wir begeben uns hier in Gefahr, vom Thema Uber vs. Taxi abzukommen.

    – Mit dreckigen Dieselkisten geprellte Autokäufer vs. VW/BMW/Mercedes und andere : die Industrie zahlt und produziert ihre Raum- und Umweltfressenden Kisten einfach weiter.
    – Von Contergan-. Geschädigte vs. Pharma: die Firma zahlt, aber Big und Small Pharma injizieren der Menscheit einfach weitere krankmachende Gifte.
    – Haftung von Anstiftern von Lohnraub in der Baubranche durch Subunternehmer: das funktioniert so gut wie nie.
    – Noch wirkunsgloser sind die Haftungsregeln im internationalen Textilbusiness: kein Gericht der Welt setzt hier Schadensersatz oder gute Arbeitsbedingungen gegenüber den Konzernen durch.

    In keiner Subbranche der individuellen Personenbeförderung in deutschsprachigen Raum wird Mindestlohn gezahlt, wobei interessante Ausnahemn die Regel bestätigen. Die Ausnahmen sind deshalb interessant, weil sie beweisen, dass existenzsichernde Löhne auch in diesen Branchen möglich sind. Wenn unter Milo-Niveau gezahlt wird, handelt es sich auf Seiten der Unternehmer ausnahmslos um Fälle von Gier gepaart mit Abwesenheit von Rechtsbewußtsein.

    Liebe Leserin, Sie haben die Pointe verstanden: Es gibt keinen Unterschied zwischen „bösen“ Großkonzernen und „guten“ Kleinunternehmern. Ob ein selbst fahrender Taxiunternehmer mehr oder weniger als den Milo verdient spielt keine Rolle. Wenn er seine Angestellten nicht richtig entlohnt und beschäftigt, also entsprechen dem Milo-Gesetz, dem Artbeitszeit- und Arbeitsschutzgesetz, sondern wie üblich Angestellte zum Akzeptieren von Sub-Milo-Einkommen zwingt, dann verkürzt er Steuern, die Abgaben an Berufsgenossenschaft und Sozialversicherung, und macht sich strafbar.

    Kräht ein Hahn danach? Nein. Die Zuständigen (Hähne) heiraten auf Sylt und lassen durch ihre Untergebenen erklären, dass bei der Durchsetzung des Schutz der Arbeitnehmer vor Ausbeutung alles zum Besten stehe.

    Zurück zu Uber vs. Taxi.

    Seit Uber vom Landgericht München und damit quasi für ganz Deutschland das Vermittlungsgeschäft untersagt wurde, passiert genau das, was wir immer wieder beobachten können, wenn die Ziviljustiz betrügerische Unternehmer zu Zahlungen an kleine Handwerker, Arbeitnehmer und Verbraucher verurteilt: Es geschieht zuunächst nicht. Sollte das verurteilte Großunternehmen in die Berufung gehen können, wird es das tun, um möglichst viel Zeit zu gewinnen. Die Berufungsgerichte sind gut ausgelastet und es vergeht viel Zeit, manchmal ein Jahr und länger, bis ein Termin in der Sache zustande kommt. Im Berufungsverfahren kann wieder auf Zeit gespielt werden, so dass zwischen ursprünglicher Klage und endgültigem Urteil Jahre liegen können.

    In dieser Zeit werden von den Beklagten immer wieder Änderungen am Klagegenstand, am liebsten „der App“ gemacht, so dass bei jedem Verfahrensschritt vorgebracht werden kann, dass die Klage hinfällig sei, weil der beklagte Umstand bzw. das beklagte Verhalten abgestellt wäre bzw. nicht mehr vorliege. Damit soll ein neues Verdahren erzwungen werden, das sich erneut über Jahre hinzieht. Zum Glück enthält das neue PBefG mit § 6 (Umgehungsverbot) einen Passus, der es erlaubt, aus dieser Endlosschleife auzubrechen. Es wird intelligentes und mutiges Handeln von Politik und Justizverwaltung brauchen, um das Urteil von 2019 durchzusetzen.

    Im Fall der Geschäftstätigkeit von Uber ist die Sache im Grunde klar. Es gibt eine Uber Germany GmbH, 10179 Köpenicker Straße 126, eigetragen beim AG Charlottenburg unter „HRB 146780 B“, die vermutlich für alle Gesetzesverstöße ihrer Erfüllungsgehilfen, vulgo „Uber Fahrer“ und „Mietwagenunternehmen“ verantwortlich ist. Als „Beförderer“ unterliegt sie den Regeln und Sanktionen des PBefG. Da diese Firma und alle ihre Konzern- und Partnerunternehmen seit Jahren immer wieder gegen alle erdenklichen deutschen Gesetze und europäischen Richtlinien und Urteile verstoßen, sollte ihre Zuverlässigkeit grundsätzlich in Frage gestellt und der Konzern genauso verboten werden wie ein Rockerklub aus der traditionellen Halbwelt. Soweit die Idee die von kompetenten Juristinnen mit Sicherheit in Verwaltungshandeln übersetzt werden kann.

    Wie wäre es mit einem europäischen Haftbefehl gegen sämtliche Uber Vorstände und Manager der Welt? Die Mißachtung der staatlichen Gerichtsbarkeit und damit auch der deutschen Rechtsstaatlichkeit vertreten sie allesamt.

    Der vorstehende Text ist keine kabarettistische FIngerübung und kein amateurjuristisches Sich-Luft-Machen. Es geht um die zehntausenden Uber- und Taxifahrer und Fahrinnen, denen der Mindestlohn und damit ein menschenwürdiges Leben durch die Praktiken des Uber-Konzerns vorenthalten wird.

    Wenn es nicht gelingt, das Grundsatzurteil des hohen Gerichts eines Bundeslandes durchzusetzen, wie soll es dann gelingen, die Voraussetzungen für die wirkliche Zahlung des Mindestlohns für jede geleistete Arbeitsstunde in Mietwagen und Taxis zu schaffen?

    Wir brauchen offensichtlich tiefgreifende Reformen der Aufsichtsbehörden, neue politischen Herangehensweisen und ein Bewußtsein für Gute Arbeit, um das Verharren im Elend vor allem in Berlin zu beenden.

    19.12.2009 von JANA KUGOTH - Ein Gerichtsurteil untersagt dem Fahrdienst Uber die Vermittlung von Beförderungsaufträgen. Der App-Dienst will weitermachen, obwohl das Verbot ab sofort gilt.

    Schlappe für Uber: Das Landgericht Frankfurt am Main hat dem App-Dienst untersagt, in Deutschland Beförderungsaufträge an Mietwagenunternehmer nach dem bisherigen Verfahren zu vermitteln. Das Gericht gab in dem am Donnerstag verkündeten Urteil damit der Unterlassungsklage von Taxi Deutschland, einem Zusammenschluss verschiedener deutscher Taxizentralen, statt.

    Die mit dem heutigen Urteil (Az.: 3-08 O 44/19) ausgesprochene Untersagung der Fahrvermittlung durch Uber gilt ab sofort, teilte das Landgericht mit. Uber habe wegen einer vorangegangenen Abmahnung und anderer gerichtlicher Verfahren mit einer Untersagung rechnen müssen, sagte eine Justizsprecherin.

    Das heißt jedoch nicht, dass Uber-Kunden den Dienst nun nicht mehr nutzen können: „Wir werden die Urteilsbegründung genau prüfen und dann die notwendigen Schritte einleiten, um unseren Service in Deutschland weiterhin zuverlässig anbieten zu können“, sagte ein Uber-Sprecher.

    Aus Sicht von Uber wurden lediglich einzelne Aspekte des Vermittlungsmodells beanstandet. Die Firma betont, dass man in Deutschland nur mit professionellen und lizenzierten Mietwagen- und Taxiunternehmen zusammenarbeite.

    Laut Urteil ist Uber als „Unternehmer im Sinne des Personenbeförderungsgesetzes“ anzusehen, der zur Geschäftstätigkeit über eine entsprechende Konzession verfügen müsse. „Diese Konzession hat Uber unzweifelhaft nicht“, sagte die Vorsitzende Richterin Annette Theimer in der Urteilsbegründung.

    Sichtweise der Fahrgäste entscheidend

    Zur Feststellung der Unternehmereigenschaft sei dabei die „Sichtweise der Fahrgäste“ entscheidend. Uber nehme die Aufträge entgegen, entscheide über die Auswahl der entsprechenden Fahrer und bestimme den Fahrpreis. Dass sich Uber selbst nur als Vermittler von Dienstleistungen an selbstständige Mietwagen-Unternehmer sehe, entnehme man lediglich dem Kleingedruckten, was den normalen Fahrgast aber in der Regel nicht interessiere.

    „Wir begrüßen das Urteil, denn das Landgericht Frankfurt hat klargestellt, dass das System Uber in Deutschland rechtswidrig ist“, erklärte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen, Michael Oppermann. „Wir fordern Uber auf, seine illegale Tätigkeit unverzüglich einzustellen.“ Betreibt Uber sein derzeitiges Geschäftsmodell weiter, drohten pro Verstoß Ordnungsgelder im sechsstelligen Bereich.

    Die Daimler- und Mietwagen-Tochter Free Now operiert ähnlich wie Uber. In Berlin und fünf weiteren deutschen Städten vermittelt das im Zuge der Fusion der Mobilitätsdienste von Daimler und BMW umbenannte Unternehmen (früher: Mytaxi) Mietwagen über seine Plattform. Das Uber-Urteil hat jedoch keine Konsequenzen für diesen Dienst – dafür müsste erst jemand separat gegen Free Now klagen.

    Verhindert Ubers neues Geschäftsmodell ein Verbot der App?
    https://www.taxi-times.com/verhindert-ubers-neues-geschaeftsmodell-ein-verbot-der-app

    1.10.2020 - Antwort des Bundesfinanzministrium auf eine Anfrage der Linken zu Kontrollen durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit
    https://www.bundestag.de/webarchiv/presse/hib/2020_10/795922-795922

    ZDF - Königlich Bayerisches Amtsgericht
    https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6niglich_Bayerisches_Amtsgericht

    Heinrich von Kleist - Der zerbrochne Krug
    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_zerbrochne_Krug

    Gerichtssendung
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gerichtssendung#Vorl%C3%A4ufer

    Contergan-Skandal
    https://de.wikipedia.org/wiki/Contergan-Skandal

    Insektenkiller - Wie Chemieriesen unser Ökosystem zerstören (verfügbar bis zum 3.8.2022)
    https://www.arte.tv/de/videos/098073-000-A/insektenkiller

    Es hagelt Spott und Kritik an Lindner-Hochzeit auf Sylt: Merz im Privatjet angereist
    https://de.euronews.com/2022/07/09/es-hagelt-spott-und-kritik-an-lindner-hochzeit-auf-sylt-merz-im-privatj

    #Uber #Deutschland #Recht #Justiz #Urteil #Verbot #Konzerne #Disruption #USA

  • Corbusierhaus in Westend: Dieses Berliner Paar lebt wie in den 50ern
    https://www.berliner-zeitung.de/stil-individualitaet/corbusierhaus-in-westend-dieses-berliner-paar-lebt-wie-in-den-50ern


    Fotos Ekaterina Zershchikova
    Ein Glücksgriff: Das Bett von Alfred Roth wurde auf dem Schwarzen Brett im Haus angeboten.

    Nur ein Apartment in Corbusiers „Wohnmaschine“ entspricht wirklich den Plänen des Architekten: Es wurde entsprechend umgebaut. Besuch einer legendären Wohnung.

    15.5.2022 von Manuel Almeida Vergara - Ein kleines Wägelchen für die Plattensammlung, ein neuer, größerer Kühlschrank, geerbtes Besteck, geerbtes Geschirr – viel mehr war es nicht, was Henrik und Natalia Svedlund vor rund vier Jahren mitbringen konnten. Schließlich sind die beiden damals in ein möbliertes Apartment eingezogen. Mit der obligatorischen Ikea-Küchenzeile und der moccafarbenen Sofalandschaft von Poco Domäne hatte das allerdings rein gar nichts zu tun.

    Henrik und Natalia Svedlund wohnen im Corbusierhaus in Westend. Allerdings nicht in irgendeiner der 530 Wohnungen, die sich im kastigen Komplex aufeinandertürmen – das Apartment Nummer 258 ist das einzige im ganzen Haus, das tatsächlich den Plänen des legendären Architekten entspricht. „Wir haben eigentlich eine Wohnung in Friedrichshain oder Prenzlauer Berg gesucht“, sagt Henrik Svedlund nun – „aber als wir diese Wohnung gesehen haben, waren wir sofort verliebt und haben die Lage außerhalb der Stadt in Kauf genommen.“


    Eine Kolumbianerin und ein Schwede in Berlin: Natalia und Henrik Svedlund an ihrem Esstisch.

    Von den Wandfarben bis zum Treppendesign von Jean Prouvé, von der originalen Küchenzeile aus den 50ern bis zu der Einbauküche Charlotte Perriands, die Deckenhöhe, der Schnitt – beinahe alles in der Maisonette-Wohnung des Paares entspricht den Vorstellungen und Grundsätzen, dem Gusto Le Corbusiers, einem der prägendsten Architekten der Moderne. Und das, Jahrzehnte nachdem es um seinen Berliner Wohnkomplex zu einem handfesten Eklat gekommen war.


    Von außen unscheinbar: die Wohnungstür zum 50er-Jahre-Traum.

    Zwischen 1956 und 1958 wurde das Corbusierhaus, das ob seiner setzkastenartigen Gleichförmigkeit und der kompromisslosen Praktikabilität auch „Wohnmaschine“ genannt wird, in Sichtweite des Teufelsbergs gebaut. Eigentlich hätte der Komplex als Teil der 1957 in Berlin ausgerichteten Internationalen Bauausstellung im Hansaviertel stehen sollen – doch seine Dimensionen waren zu ausufernd, das Haus schlichtweg zu groß, also wurde es kurzerhand ans westliche Ende der Stadt verlegt.


    Brachiale Gleichförmigkeit, kompromisslose Praktikabilität: Das Haus wird auch „Wohnmaschine“ genannt.

    Entgegen dem Willen Le Corbusiers nahmen die Berliner Bauherren außerdem zahlreiche Änderungen an seinem Meisterplan vor, bauten statt Dreizimmer-Apartments solche mit einem oder zwei Zimmern, ließen Metall- statt Holzfenster einsetzen, die Räume wurden 2,50 Meter hoch, obgleich der Architekt mit 2,26 Meter geplant hatte. „Im Grunde entsprach nur noch die Fassade den Vorstellungen Corbusiers“, erzählt Natalia Svedlund. „Daraufhin hat er sich aus dem Projekt zurückgezogen und die Baustelle nur ein einziges Mal besucht.“

    Corbusiers Unité d’Habitation in Marseille gilt als Vorbild
    Natalia Svedlund weiß ziemlich genau, wie das Corbusier-Original hätte aussehen sollen. „Sie ist der Architekturfan von uns beiden“, sagt Henrik Svedlund und nickt in Richtung seiner Frau. Vor Jahren schon hatte sie Corbusiers Unité d’Habitation in Marseille besucht, das als Vorbild für die Berliner Version gilt – und in Gänze so erbaut wurde, wie es der 1965 verstorbene Architekt erdacht hatte. Dass in Berlin nun immerhin eine Wohnung so aussieht, wie er es sich gewünscht hatte, ist einem weiteren Architekten zu verdanken.


    Show-Shower: Ans Schlafzimmer grenzt die offen gestaltete Dusche an.

    „Die Wohnung hat vor uns Philipp Mohr gehört, der sie für sich selbst entkernt und umgebaut hat“, so Natalia Svedlund. Im Grunde hat der Architekt, der mittlerweile in Barcelona lebt und arbeitet, das Apartment sozusagen zurückgebaut – zurück in einen Zustand allerdings, den es in der Realität so nie gegeben hat, zurück auf den Stand der architektonischen Zeichnungen Le Corbusiers. Mit der Architektur der Moderne hatte sich Mohr schon seit den 1980ern auseinandergesetzt, wie Natalia Svedlund kannte auch er das Unité d’Habitation in Marseille.


    Hebt sich in Farbe und Form spannend von der Wand ab: Le Corbusiers „Lampe de Marseille“.

    Mohr, der selbst einige Jahre im Apartment 258 gewohnt hatte, muss glücklich gewesen sein, als Henrik und Natalia Svedlund als neue Käufer der Wohnung gefunden waren. Schließlich ist das Paar bereit, die 50er-Jahre-Maisonette als Gesamtkunstwerk anzunehmen – und sie gelegentlich auch anderen Architektur-Fans zu präsentieren. „Wir bieten manchmal Führungen durch die Wohnung an, relativ oft haben wir kleine Touristengruppen aus Japan da“, sagt Natalia Svedlund, die genau wie ihr Mann beruflich nichts mit Architektur zu schaffen hat.

    Unter dem Pseudonym Chimneyheart macht der Hausherr Musik
    Die gebürtige Kolumbianerin ist Diplomingenieurin im Brauwesen, arbeitet aktuell an ihrer Dissertation im Bereich der Gärungstechnologie; Henrik Svedlund kam aus Schweden nach Berlin, ist Musiker und Künstler, Indiepop- und Rock-Tracks sowie Illustrationen präsentiert er unter dem Pseudonym Chimneyheart. Auch in der Wohnung des Paares hängen einige seiner farbintensiven Zeichnungen im naiven, oft humoristischen Stil. Sie passen überraschend gut zum sachlichen Stil der Mid-Century-Möbel überall umher.


    Ganz der legendäre Architekt: Gerade Linien, sachliche Farben überall.

    Ins Auge sticht gleich die Küche mit ihren farbig lackierten Schiebetüren. „Von der waren wir gleich begeistert, als wir das erste Mal in die Wohnung gekommen sind“, sagt Henrik Svedlund. Allein sind sie damit nicht: Ein Teil der Küche steht im Moma in New York; das Museum hat sich Le Corbusiers Originaldesign von verschiedenen Stellen komplett zusammengekauft. Das fehlende Element der Küche im Apartment 258 wiederum hatte Philipp Mohr mit einem Stück einer Küche aus dem Unité d’Habitation in Marseille ausgeglichen – ein weiteres fehlendes Teil hat dann Natalia Svedlund im Internet gefunden und gekauft, nachdem sie mit ihrem Mann eingezogen war.


    Museumsreif: Ein Teil der Küche des Paares steht im New Yorker Museum of Modern Art.

    Es ist nicht der einzige Glücksgriff, den die beiden in den vergangenen Jahren machen konnten. „Unser Bett aus Stahlrohren, ein Original von Alfred Roth, haben wir sogar hier im Haus gefunden“, so Henrik Svedlund. „Jemand hatte es auf dem Schwarzen Brett unten in der Lobby angeboten.“ Ansonsten, so erzählt das Paar, halte sich der Kontakt zu den Nachbarinnen und Nachbarn im Corbusierhaus in Grenzen.


    Nach einem Design von Jean Prouvé: die Treppe der Maisonette-Wohnung.

    „Hier fehlt einfach ein Platz, an dem man sich treffen könnte, ein Café vielleicht“, sagt Henrik Svedlund. „Das wäre ja auch für die Touristen schön, die kommen, um sich den Komplex anzuschauen.“ Er hofft, dass so etwas irgendwann in den Erdgeschossräumen des Gebäudes entsteht; die ersten Wohnungen des Komplexes kommen schließlich erst im zweiten Stock. Vielleicht stoße die Idee ja bald beim Beirat der Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer des Hauses auf Gegenliebe; in Marseille gebe es so einen Begegnungsraum bereits: „Gemeinschaftsräume waren eben fester Bestandteil der Konzepte von Le Corbusier.“

    Insofern kann das Paar nur schwer nachvollziehen, dass der Architekt oft in der Kritik steht – weil er gleichförmige Wohnkomplexe entwarf, gestalterische Grundsätze vor individuelle Wohnbedürfnisse stellte, eben „Wohnmaschinen“ bauen ließ. Keine Erdgeschosswohnungen, sämtliche Apartments haben dieselbe Größe, denselben Schnitt: „Im Grunde ist das doch ein demokratischer Ansatz“, findet Natalia Svedlund, „die gleichen Voraussetzungen für alle.“

    Auf Instagram hat die Wohnung den eigenen Account @apartment258 – Henrik Svedlund ist unter @chmnhrt zu finden, seine Musik gibt es auch auf Spotify und https://soundcloud.com/chimneyheart

    .

    Wikipedia: Corbusierhaus
    https://de.wikipedia.org/wiki/Corbusierhaus

    OSM: Corbusierhaus
    https://www.openstreetmap.org/way/8080757

    Kauperts: Flatowallee
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Flatowallee-14055-Berlin

    Club Bel Ami Reichssportfeldstraße 14
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bel_Ami_(Berlin)

    #Berlin #Charlottenburg #Westend #Flatowallee #Reichssportfeldstraße #Wohnen #Architektur

  • Fast vergessenes Kneipenessen - Soleier – Delikatesse aus dem „Hungerturm“
    https://www.cicero.de/kultur/fast-vergessenes-kneipenessen-soleier-delikatesse-aus-dem-hungerturm

    Bei Dönerpreisen, die sich asymptotisch der 7-Euro-Schwelle nähern, hilft Rückbesinnung auf das deutsch-polnische Tradionsfutter für arme Trinker.

    7.5.2022 von RAINER BALCEROWIAK - Neulich verbreitete ein im gesetzten Alter befindlicher Bekannter aus dem Ruhrgebiet ein kleines Video, in dem ein ebenfalls älterer Herr die Vorzüge von Soleiern pries. Das sind solche Momente, bei denen es manchmal „Klick“ in meinem Kopf macht. Denn ich kenne sie noch – die früher unzähligen Berliner Eckkneipen, in denen auf dem Tresen eine „Hungerturm“ genannte Glasvitrine stand, in der neben Tellern mit Mettbrötchen und Schmalzstullen auch Gläser mit Rollmöpsen und Soleiern standen, sozusagen als deutsche Variante der spanischen Tapas. Für den kleinen Appetit beim Bier, und nach diesem salzig-essigsauren Snack bestellte man gerne auch noch eins und am besten noch einen Korn dazu.
    Aus Osteuropa ins Ruhrgebiet und nach Berlin

    Die EU sieht das inzwischen gar nicht mehr gerne, denn laut der Verordnung 852/2004 ist auch für die Lagerung von gekochten Eiern eine ununterbrochene Kühlkette vorgeschrieben. Sicherlich ein, wenn auch nicht der einzige Grund, dass diese Form der Kneipenimbisskultur weitgehend verschwunden ist. Und die entsprechenden Kneipen mit ihrem unnachahmlichen Bier- und Zigarettendunst gleich mit. Manchmal findet man sie noch, vor allem in auf „Alt-Berlin“ getrimmten Touristenfallen. Dort gibt es dann auf „Hungerturm“ gestylte, verglaste Kühlschränke.

    Wie viele Produkte der Alltagsküche haben Soleier ihren Ursprung in der Notwendigkeit der Haltbarmachung. Da Hühner in der Winterzeit weniger Eier legen, wurde in den Vormonaten ein Teil in Sole eingelegt, um sie so bis zu den Wintermonaten haltbar zu machen. Für diesen Zweck reicht natürlich eine einfache Salzlake. Doch da fehlt die Würze, weswegen man den Konservierungsprozess mit einem kräftigen Sud durchführte. Eine besondere Rolle spielten Soleier auch in der 40-tägigen katholischen Fastenzeit vor Ostern, in der keine Eier verspeist werden sollten und man sie deshalb haltbar machte. Der Ursprung der würzigen Soleier liegt vermutlich in Osteuropa, aber so ganz einig sind sich die Ernährungsforscher da nicht. Jedenfalls fanden sie mit den großen Migrationsbewegungen aus Polen im 19. Jahrhundert ihren Weg nach Deutschland und wurden fester Bestandteil der Kneipenkultur, vor allem im Ruhrgebiet und in Berlin. Große Verbreitung hatten sie auch in der DDR.
    Einfache Zubereitung, lange Haltbarkeit

    Die Zubereitung ist recht simpel. Eier 10 Minuten hart kochen, abgießen und kalt abspülen. Dann die Eier rundherum anschlagen (nicht pellen!), damit die Schale rissig wird. Anschließend die Eier in ein großes, verschließbares Glas füllen.
    Für den Sud kochen wir Wasser mit Weißweinessig, Salz, Zucker, Zwiebelschalen, Kümmel, Piment, Wacholder, Pfefferkörnern und Lorbeerblättern unter Rühren so lange auf, bis sich das Salz vollständig aufgelöst hat. Optional kann auch noch Estragon und Dill dazu. Etwas erkalten lassen und dann warm über die Eier in das Glas gießen. Sie müssen komplett bedeckt sein. Das wird dann gut verschlossen für mindestens drei Tage in den Kühlschrank gestellt. Aber so richtig schmecken sie eigentlich erst nach 10–14 Tagen.

    Im Prinzip sind Soleier einige Monate lagerfähig. Allerdings entfaltet sich in den Aufbewahrungsgläsern nach einigen Wochen ein leicht schwefliger Geruch, und die Eidotter verfärben sich bläulich. Das mag für kulinarisch sehr zartbesaitete Gemüter durchaus abschreckend wirken, ist aber kein Zeichen dafür, dass sie verdorben oder ungenießbar sind. Im Gegenteil: Der wahre Connaisseur schätzt den besonderen Geschmack gereifter Soleier.
    Ein bisschen würzen und ein Bier dazu

    Zum Essen ohne Sud aus dem Glas heben, pellen und längs durchschneiden. Aus den Eihälften die Eigelbe mit einem kleinen Löffel vorsichtig herausheben. In die Mulden dann – je nach Geschmack – etwas Senf, Worcestersauce, Tabasco, Würzöl oder Knoblauchessig füllen. Ketchup und Mayonnaise sind von der Geschmackspolizei allerdings VERBOTEN! Jetzt setzt man die Eigelbe mit der Wölbung nach oben (damit es nicht matscht) wie einen Deckel auf die gefüllte Mulde. Alternativ kann man das Eigelb auch zerdrücken, würzen und die Masse dann in die Mulden füllen. Wird von Puristen aber abgelehnt. Und auf alle Fälle werden die Hälften jetzt in einem Bissen verzehrt. Als Beilage gerne ein kräftiges Graubrot mit Butter und sauren Gurken. Dass man dazu ein anständiges Pils trinkt, versteht sich wohl von selbst.

    Und wenn wir jetzt schon mal virtuell in der alten Eckkneipe sitzen: Wie macht man eigentlich ein anständiges Mettbrötchen? Gemach, gemach, das ist eine andere Geschichte ...

    Zutaten (für eine gemütliche Skatrunde o.ä.)

    12 Eier
    1 l. Wasser
    150 ml Weißweinessig
    Zwiebelschale von einer großen braunen Zwiebel
    60 g Salz
    40 g Zucker
    1 Tl Kümmel
    1 Tl schwarze Pfefferkörner
    1 Tl Wacholder
    3 Pimentkörner
    1–2 Lorbeerblätter
    optional weitere Kräuter

    https://de.wikipedia.org/wiki/Solei

    Dönerpreise steigen deutlich - Imbissbesuche werden teurer
    https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/doenerpreise-steigen-deutlich-imbissbesuche-werden-teurer-11247134

    „Ein Döner müsste eigentlich 7,30 Euro kosten“, sagte Gürsel Ülber, der Vorstandsvorsitzende des Vereins türkischer Dönerhersteller in Europa, der Deutschen Presse-Agentur. Für die Teigtasche mit Soße, Salat und Fleisch waren in der Hauptstadt für lange Zeit Preise um 3,50 Euro üblich. Nun seien es zwischen fünf und sechs Euro - ein Niveau, das Kunden in Bayern und Baden-Württemberg schon kannten, wie Ülber erklärte. Er rechnet mit weiteren Preiserhöhungen.

    #Essen

  • Sowjet-Panzer im Berliner Tiergarten: Sogar Diepgen will, dass sie bleiben
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/sowjet-panzer-im-berliner-tiergarten-sogar-diepgen-will-dass-sie-bl

    Bis in die Puppen. Berliner Ausdruck.

    Ein recht blondes Mädel aus Wilmersdorf will die Erinnerung an den Sieg über Krieg und Militarismus, den Beginn von fünfzig Jahren Frieden in Europa, schleifen. Wir sind wieder wer, denkt sich Klein Stefanie, wir machen Deutschland wieder groß, das Ding kann weg.

    Die Berliner CDU ist auch in Kriegszeiten die Vereinigung von geistig und moralisch Armen. Die prügeln den sowjetischen Sack und meinen den russischen Esel. Egal ob Rotarmist mit T34, Marx und Engels in Mitte oder Thälmann am alten Gaswerk, der antikommunistische Erklärbär statuiert an ihnen ein Exempel. Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen, lästerten wir schon als Knirpse über die kleinen Schullhofkrieger.

    Dummdeutschland kündigt gerade Russland die noch mit Gorbatschow geschlossene Abmachung über die Ehrung unserer Befreier und erklärt seine Freundschaft nur den Völkern der ehemaligen Sowjetunion, die NATO-Volk sein wollen. Echte Russen sind brutale Dämonen und faschistische Ukrainer edle Helden. Die kämpfen für unsere Werte, hört man. Es ist alles so einfach für Orientierungslose, die keinen Stadtplan lesen können.

    Dabei macht seine Lage, der Ort seiner Errichtung die eigentliche Botschaft des Sowjetischen Ehrenmals im Tiergarten aus. Sein Standort symbolisiert den Willen der Sowjetmacht, ein für allemal Schluß zu machen mit Krieg und Fürstenherrschaft. Es überschreibt den Stadtplaneintrag der ehemaligen Siegesallee, Symbol der Hohenzollernherrschaft.

    Diese Fürstenfamilie bereitete 60 Jahre lang mit einen Krieg nach dem anderen ihre Herrschaft über ganz Deutschland vor. Im Jahr 1871 degradierte sie dann alle souveränen Fürsten Deutschlands zu bloßen Titelträgern. Die Hohenzollernkaiser herrschten im Dienste des siegreichen Großkapitals. Thyssen, Krupp und Stinnes wurden die wahren Herrscher im Kaiserreich, eine neuartigen Kombination aus deep state und Biedermeier. Zu ihren Gunsten modernisierte der preußische Kaiserkönig seinen Militärstaat mit Panzerkreuzern und U-Booten, für ihren Imperialismus forderte er einen Platz an der Sonne.

    Als volkstümliche Legitimation baute sich Familie Hohenzollern eine fiktive Ahnenreihe in den Lennéschen Nationalpark vor dem Brandenburger Tor. Das war im Jahr 1901. Es dauerte nicht lange und die Allee aus 32 Herrscherstatuen wurde von der Berliner Schnauze zur „Puppenallee“ gemacht. Am 11. November 1945 wurde sie aus dem Stadtplan gestrichen, das sowjetische Ehrenmal nahm ihren Platz an der Charlottenburger Chaussee ein.

    Der preußische Militarismus ist tot, spricht das sowjetische Ehrenmal, wir haben ihn endgültig besiegt.
    Dummdeutschland antwortet: Militarismus? Klar, bei die Russen. Aber doch nicht wir hier .

    Sowjetisches Ehrenmal (Tiergarten) – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetisches_Ehrenmal_(Tiergarten)

    Siegesallee
    https://de.wikipedia.org/wiki/Siegesallee

    Historischer Plan der Siegesallee mit der Siegessäule als nördlichen und dem Rolandbrunnen als südlichen Abschluss, an der Kreuzung mit der damaligen Charlottenburger Chaussee wurde das Sowjetische Ehrenmal errichtet

    Text des Artikels in der Berliner Zeitung

    20.4.2022 von Elmar Schütze - Eine CDU-Politikerin fordert, dass wegen des Ukraine-Kriegs die Panzer vom Mahnmal in Tiergarten verschwinden. Noch findet sie dafür wenig Mitstreiter

    Berlin - Sie stehen mitten in Berlin. Sie stehen für den Sieg der Roten Armee über die Wehrmacht, für die Befreiung Deutschlands und Europas vom Nationalsozialismus. Doch jetzt herrscht Krieg, russische Panzer zerstören die Ukraine. Sollen, ja, müssen nun die Panzer am Sowjetischen Ehrenmal in Tiergarten entfernt werden? Es ist ein Vorschlag der Berliner CDU-Abgeordneten Stefanie Bung, die damit eine Debatte ausgelöst hat.

    An diesem ziemlich kalten Aprilvormittag strahlt das Sowjetische Ehrenmal wenige Hundert Meter vom Brandenburger Tor in der Sonne. An der Frontseite sind jede Menge kyrillische Lettern zu sehen. An einer Seitenmauer steht in goldfarbenen Buchstaben: „Ewiger Ruhm den Helden, die in den Kämpfen mit den deutsch-faschistischen Eindringlingen für die Freiheit und Unabhängigkeit der Sowjetunion fielen.“ Zur Straße des 17. Juni hin flankieren zwei Panzer und zwei Kanonen, die in der Schlacht um Berlin im Einsatz gewesen sein sollen, den Zugang zum Mahnmal.

    Die Statuen seien Symbole der Kriegsführung des Putin-Regimes
    Stefanie Bung ist gebürtige Berlinerin, Wilmersdorferin, wie sie betont. Seit Jahrzehnten engagiert sie sich in der CDU. Sie saß schon einmal im Abgeordnetenhaus, arbeitete danach als selbstständige Projektmanagerin im Bereich Stadtentwicklung. Nach der Wahl vorigen Herbst kehrte sie zurück ins Berliner Landesparlament. Sie ist 42 Jahre alt.

    Für die Abgeordnete ist klar: „Deutschland und Berlin stehen in der Verantwortung, der Toten der Weltkriege zu gedenken und das Andenken an die vielen Gefallenen und Vertriebenen präsent zu halten.“ Die Rote Armee habe einen wesentlichen Beitrag zur Befreiung vom Naziregime geleistet. „Und wir vergessen nicht, dass es zu wesentlichen Teilen Soldaten aus der Ukraine und Belarus waren, die Berlin vom Nationalsozialismus befreit haben.“ Heute jedoch stünden die Geschütze nicht mehr nur für die Befreiung vom Nazi-Faschismus durch die Sowjetunion, sondern sie würden „zu Symbolen der aggressiven und territoriale Grenzen und Menschenleben missachtenden Kriegsführung des Putin-Regimes“.

    Aus Bungs Sicht sollen die Berliner Mahnmale der gefallenen Soldaten und des unendlichen Leids gedenken, das Kriege über die Menschen bringen. Von diesen Stätten gehe die Mahnung „Nie wieder Krieg“ aus. Deshalb: „Diese Panzer haben in der Berliner Erinnerungslandschaft, unserer Gesellschaft und im Regierungsviertel keinen Platz und müssen aus dem Berliner Stadtbild entfernt werden.“

    Sie wolle ihren Vorschlag mit ihrer Fraktion beraten und den Senat auffordern, sich beim Bund dafür einzusetzen, die Geschütze und Panzer zu entfernen.

    Es sieht so aus, als müsste Stefanie Bung noch Mitstreiter für die Idee finden. Bisher erfährt sie vor allem Ablehnung.

    Berlins Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) jedenfalls findet, dass das Ehrenmal so bleiben soll, wie es ist. „Hier geht es um das Gedenken der Toten des Zweiten Weltkriegs, in dem aufseiten der Roten Armee Soldaten vieler Nationalitäten der Sowjetunion, darunter etliche russische und ukrainische, im Kampf gegen das Naziregime starben“, sagt sie. „Dieses Gedenken bleibt bedeutsam, auch in seiner historischen Gestalt.“

    Diepgen ist gegen einen Umbau

    Und auch Eberhard Diepgen, langjähriger Regierender Bürgermeister von Berlin, ist gegen einen Umbau. Angesichts der Bilder von den russischen Angriffen seien „Vorbehalte gegen die sowjetischen Panzer am Denkmal in der Mitte Berlins emotional verständlich“, sagte der CDU-Politiker im Gespräch mit der Berliner Zeitung. „Die Emotionen dürfen aber nicht zu unvernünftigen Ergebnissen führen“, so der 80-Jährige.

    „An der Befreiung von den Nazis 1945 und der Erinnerung daran ändern die Ereignisse 75 Jahre danach und die aktuelle russische Politik nichts“, sagte Diepgen. „Russische Panzer haben auch Konzentrationslager befreit.“ Er mahnte: „Bei Vernunft und Augenmaß kann das nur heißen: Hände weg von Geschichtsklitterung.“

    Das Ehrenmal ist eines der wenigen Beispiele für eine funktionierende Zusammenarbeit der vier Siegermächte über die Jahrzehnte. Das Ehrenmal wurde im November 1945 mit einer Parade der alliierten Truppen eingeweiht. Obwohl es sich im Westteil der Stadt befand, wurde das Ehrenmal durch sowjetische Soldaten bewacht. Die Briten, in deren Sektor das Mahnmal stand, garantierten die Sicherheit.

    Die Berliner hatten nicht mitzureden. Das bedeutete jedoch nicht, dass es zu allen Zeiten unumstritten war. Nach dem Mauerbau im Jahr 1961 riegelten die Briten das Gelände ab und schützten es vor wütenden Demonstranten. 1970 schoss ein Mann auf einen Wachsoldaten und verletzte ihn schwer.

    Doch West-Berliner Stadtgesellschaft und Politik reagierten auch subtiler auf das vor allem von manchen Konservativen als Provokation empfundene Heldengedenken der sozialistischen Weltmacht. Noch im Mai 1989 wurde auf Initiative eines Vorstands der Deutschen Bank auf dem Mittelstreifen der Straße des 17. Juni „Der Rufer“ aufgestellt, eine Skulptur des Bildhauers Gerhard Marcks. „Der Rufer“ blickt und ruft nach Osten Richtung Brandenburger Tor.

    Nach offizieller Lesart unterstützte das Denkmal Ronald Reagans „Tear down this wall!“-Rede zwei Jahre zuvor. Dass aber „Der Rufer“ direkt gegenüber dem sowjetischen Ehrenmal aufgestellt wurde, empfindet nicht nur Eberhard Diepgen wenn schon nicht als Kommentar, so doch „als Ergänzung“ zum Mahnmal. „Es war natürlich kein Zufall, dass der ‚Rufer‘ genau dort aufgestellt wurde“, sagt der damals wichtigste CDU-Politiker West-Berlins.

    Ein halbes Jahr später fiel die Mauer, im Jahr darauf wurde die deutsche Einheit vollendet. Im Dezember 1990 zogen die Ehrenwachen der Sowjetarmee vom Ehrenmal ab, die Anlage wurde an die Stadt Berlin übergeben. Und Deutschland verpflichtete sich in Vereinbarungen mit Russland, diese und andere Kriegsgräberstätten zu erhalten.

    Straße des 17. Juni 31-152 in Berlin - KAUPERTS
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Strasse-des-17-Juni-10557-10623-10785-Berlin

    Am 13.7.1953 wurde die Charlottenburger Chaussee zwischen Brandenburger Tor und S-Bahnhof Tiergarten in Straße des 17. Juni umbenannt. Am 3.11.1953 bekam auch die auf Charlottenburger Gebiet liegende Berliner Straße zwischen S-Bahnhof Tiergarten und Ernst-Reuter-Platz diesen Namen.

    Aktiengesellschaft für Lokomotivbau Hohenzollern, ein Beispiel für die Durchdringung der Hohenzollernherrschaft mit Strukturen des Großkapitals. Leider sagt der Wikipediaartikel wenig zu den genauen Eigentumsverhältnissen des Industriebetriebs.
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Aktiengesellschaft_f%C3%BCr_Lokomotivbau_Hohenzollern


    In den Hohenzollerschen Lokomotivfabriken wurden bis zuletzt Lokomotiven der Baureihe 80 hergestellt.

    #Deutschland #Berlin #Wilmersdorf #Tiergarten #Straße_des_17_Juni #UDSSR #Charlottenburger_Chaussee #Geschichte #Krieg #Kaiserreich #Kapitalismus #Feudalismus #Rote_Armee

  • Promillegrenze – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Promillegrenze

    In der Bundesrepublik Deutschland legte der Bundesgerichtshof 1953 erstmals eine Grenze von 1,5 Promille Alkohol im Blut fest, ab welcher, ohne weitere Voraussetzungen, eine Ordnungswidrigkeit vorliegt. Am 14. Juni 1973 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Gesetz über die höchstzulässige Grenze der Alkoholkonzentration bei Benutzung von Kraftfahrzeugen auf 0,8 Promille und 2001 wurde die Grenze auf 0,5 Promille gesenkt.

    Auf dem Gebiet der DDR galt ab 1956 bis zur Wiedervereinigung eine Null-Promillegrenze. Diese Regelung in § 7 StVO der DDR blieb auch nach der Wiedervereinigung gemäß Einigungsvertrag in Kraft. Eine vorgesehene Neuregelung wurde nicht getroffen, sodass am 1. Januar 1993 die westdeutsche Regelung gesamtdeutsch wurde. Das führte unter anderem dazu, dass sich durch Berlin zeitweise eine Promillegrenze zog.

    #Recht #Verkehr #Alkohol

  • Ehrung für Alt-Bundespräsidenten: Berlin-Schöneberg erhält Richard-von-Weizsäcker-Platz - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/ehrung-fuer-alt-bundespraesidenten-berlin-schoeneberg-erhaelt-richard-von-weizsaecker-platz/28173832.html

    Keine Verwechslungen mehr, wer zum #Kaiser-Wilhelm-Platz will, outet sich demnächst zuberlässig als #Wannsee Bewohner oder als Liebhaber des noblen Vororts. Schluss is mit dem Schöneberger Kaiser-Willi. Da die nahegelegene Taxihalte schon jetzt nicht mehr über Funk als Kaiser WIlhelm angesprochen wird, ist die Umbenennung eigentlich unproblematisch.

    Trotzdem geht das schon aus einem einzigen Grund nicht in Ordnung: Die Platzumbenennung ist überflüssig. Man tut sowas nicht. Nachdem er 130 Jahre gut funktioniert hat, ändert man nicht mal einfach so den Namen eines der strukturgebenden Plätze Berlins.

    Fragen bleiben.

    – Was ist nur aus den Grünen geworden. Zu Freunden des preußischen Neu-Adels mutierte, kritische Ex-Denker, Erste-Weltkriegs-Feindschafts-Aufwärmer, gewesene Friedensfreunde. Verehrer widerlicher Machtideologen. Zu Ritschis Zeiten als Regierender lachten Grüne gerne darüber, wie ihn der Kabarettist Wolfgang Neuss aus der Fassung zu bringen verstand. Vorbei. Dem Grün ist mehr als das Humor-Gen abhanden gekommen.
    – Und jetzt mal im Ernst: Wieso muss ein preußischer Kaiser im Stadtbild durch den Sproß einer mordverbundenen preußischen Adelsfamilie ersetzt werden? Das Massenmorden, der Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln , war ab 1813 und weiter bis 1945 Mutterboden für den Aufstieg der Weizsäckers. Im ersten millionenverschlingenden Krieg gab es endlich 1916 den erblichen Freiherrenstand derer von Weizsäcker. Sollen nun etwa auf grüne Initiative mit dem Umweg über Weizsäcker des Clausewitz Kriegskonzepte rehabilitiert dem einundzwanzigsten Jahrhundert eingepflanzt werden?

    https://de.wikipedia.org/wiki/Weizs%C3%A4cker

    17.03.2022 von Sigrid Kneist - Kommende Woche wird der Kaiser-Wilhelm-Platz in Berlin-Schöneberg in Richard-von-Weizsäcker-Platz umbenannt. Die Initiative ging von den Grünen aus.

    Richard von Weizsäcker wird künftig im Berliner Straßenbild geehrt. Der Schöneberger Kaiser-Wilhelm-Platz wird am kommenden Donnerstag nach dem 2015 verstorbenen CDU-Politiker umbenannt. Von Weizsäcker war von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister in Berlin und von 1984 bis 1994 Bundespräsident, der vor allem nach seiner Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes in Europa am 8. Mai 1985 viel geachtet war.

    Die Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg beschloss die Umbenennung im Januar 2021. Die Initiative war von den Grünen ausgegangen, CDU und FDP hatten sich angeschlossen. Die SPD votierte mit der Begründung dagegen, die Benennung widerspreche dem Bestreben im Bezirk, Straßen vorrangig nach Frauen zu benennen und deren Verdienste damit im Straßenbild sichtbarer zu machen.

    Eine weitere öffentliche Debatte gab es nicht – auch keine Widersprüche von Anwohnern. Allerdings sind auch nur wenige Gebäude an dem an der Hauptstraße gelegenen, schmucklosen Platz betroffen.

    #Berlin #Schöneberg #Kaiser-Wilhelm-Platz #Straßenumbenennung #Preußen #Nazis

  • Althoff (Zirkus)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Althoff_(Zirkus)

    Elefant Tuffi: Am 21. Juli 1950 ließ Zirkus Althoff seinen halbwüchsigen Elefanten Tuffi zu Werbezwecken mit der Wuppertaler Schwebebahn fahren. Bereits nach wenigen Metern Fahrt brach das nervös gewordene Tier durch eine Seitenwand des Zuges aus und landete kaum verletzt in der Wupper. Souvenirs mit Tuffi-Motiven sind bis heute in Wuppertal erhältlich.

    Tuffi
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tuffi

    Tuffi (* 1946 in Indien; † 1989 in Paris) war eine asiatische Elefantenkuh des Zirkus Althoff, die am 21. Juli 1950 im Alter von vier Jahren in Wuppertal aus der fahrenden Schwebebahn in die Wupper sprang.
    ...
    Obwohl der Waggon mit Journalisten besetzt und der Elefantentransport ein Medienereignis war, hatte in der allgemeinen Panik niemand den entscheidenden Moment fotografiert. Das bekannte Postkartenmotiv mit dem fallenden Elefanten ist eine Fotomontage.
    ...
    1968 löste sich der Zirkus Althoff auf. Tuffi wechselte mit einer Gruppe von Tieren zum Cirque Alexis Gruss, in deren Pariser Winterquartier sie 1989 verstarb. Anfang der 1990er Jahre kam es noch einmal zu einer Zirkuswerbung in der Schwebebahn, diesmal mit einem Alligator.

    #cirque #photographie #photomontage #animaux #histoire #Allemagne #Wuppertal

  • Modelling the US Constitution to establish constitutional dictatorship
    http://ceur-ws.org/Vol-2632/MIREL-19_paper_1.pdf

    Abstract.
    We present a case example on how to conduct computer aided reasoning on legal texts. The basis is an anecdote of Kurt Gödel’s citizenship hearing in which he claimed that the US Constitution allowed for the erection of a dictatorship. We shall model relevant parts of the US Constitution and conduct reasoning on them. This is done using the language of classical Higher Order Logic (HOL) and proof assistant Isabelle/HOL

    Valeria Zahoransky1,2[0000−0002−6304−9720] and Christoph
    Benzm ̈uller2,3,∗[0000−0002−3392−3093]
    1 University of Oxford, Oxford, Great Britain
    valeria.zahoransky@maths.ox.ac.uk
    2 Freie Universit ̈at Berlin, Berlin, Germany
    c.benzmueller@fu-berlin.com
    3 University of Luxembourg, Esch-sur-Alzette, Luxembourg

    Kurt Gödel – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_G%C3%B6del

    Im Jahr 1947 erhielt Gödel die Staatsbürgerschaft der USA. Für das Einbürgerungsverfahren war eine richterliche Anhörung erforderlich, in der er Kenntnisse des Landes und der Verfassung zeigen musste. Bei seinen Vorbereitungen dazu entdeckte Gödel, dass die Verfassung des Landes insoweit unvollständig war, als es trotz ihrer die Demokratie schützenden Einzelbestimmungen möglich gewesen wäre, im Rahmen dieser Verfassung eine Diktatur zu errichten. Zwei Freunde, Albert Einstein und der Wirtschaftswissenschaftler Oskar Morgenstern, begleiteten ihn bei dem Verfahren. Dank ihrer Hilfe und eines aufgeklärt denkenden Richters konnte vermieden werden, dass Gödel sich bei der Anhörung selbst in Schwierigkeiten brachte. Gödel war es mit seiner Einschätzung aber sehr ernst, wie die Erinnerungen von Oskar Morgenstern zeigen, der allerdings nicht auf Details eingeht. Welche Punkte der amerikanischen Verfassung Gödel bei seiner Einschätzung eines formal legalen Übergangs zur Diktatur im Sinn hatte, ist nicht bekannt, es wurde aber versucht die Argumente zu rekonstruieren. So wurde eine Änderung des Artikels 5 der Verfassung der Vereinigten Staaten in zwei Stufen vorgeschlagen, gefolgt von einer gesetzgeberischen Einführung einer über die Gewaltenteilung hinweggehenden Diktatur in einem neuen Verfassungszusatz.

    #USA #démocratie #dictature #constitution

  • Taxigewerbe in Berlin – Rufsäulen – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Taxigewerbe_in_Berlin

    Das war einmal. Seit Übernahme des Rufsäulenbetriebs durch Taxi Berlin wird abgewickelt. Die Rufnummern gehen 2022 im monopolistischen Vermmittlungssystem auf, und Rufsäulenaufträge werden wie an eine Flotte an ihre Abonneten vermittelt.

    Die WBT betreibt die 145 Berliner Taxi-Rufsäulen. Jede Rufsäule hat eine eigene Telefonnummer. Wählt man die Nummer der nächstgelegenen Rufsäule, kann man den dort eventuell wartenden Fahrer zu sich bestellen. Im Jahr 2006 schrieb die FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin einen Antrag, da die WBT Gebühren verlange, „ohne [in] nachvollziehbarer Weise abzurechnen“. Die Zahl und Bedeutung der Rufsäulen hat durch die Verbreitung von Handys und der automatischen Vermittlung abgenommen.

    #Berlin #Taxi #Auftragsvermittlung #Rufsäule

  • Die Stadt ohne Juden
    https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Stadt_ohne_Juden

    texte intégral
    https://gutenberg.org/cache/epub/35569/pg35569-images.html

    Dès 1921 deux romans et un film anticipaient le triomphe de l’antisemitisme et l’expulsion des juifs d’Autriche et d’Allemagne. Le sujet avait une importance telle qu’il faut partir du principe que vers la fin des années 1920 chaque autrichien et allemand était au courant du projet nazi.

    Pire encore est l’évidence que les idées des écrivains et cinéastes dystopiques voient sytématiquement leur imaginaire se transformer dans une réalité davantage cruelle. Pensons aux films de Roland Emmerich comme The Day After Tomorrow ou Outbreak de Wolfgang Petersen et nous comprenons ce qui nous attend.

    Die Stadt ohne Juden ist ein österreichischer Stummfilm aus dem Jahr 1924, der auf dem zwei Jahre zuvor erschienenen gleichnamigen Roman von Hugo Bettauer basiert und dem Genre des Expressionismus zugeordnet wird. Dem Roman von übermorgen, wie der Untertitel lautet, wird aus heutiger Perspektive oft prophetische Weitsicht in Bezug auf die Geschehnisse im Dritten Reich zugeschrieben, die sich auch in den filmischen Bildern der Vertreibung der Juden widerspiegelt. Die Regie führte Hans Karl Breslauer. 2019 erschien eine vollständig rekonstruierte Fassung des zeitweilig als verschollen gegoltenen Films.

    Hugo Bettauer
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Bettauer

    Ermordung und Gerichtsverfahren

    Das Urnengrab an der Feuerhalle Simmering
    Nach einer wochenlangen Medienkampagne gegen Bettauer schoss der 21-jährige Zahntechniker Otto Rothstock am 10. März 1925 Bettauer in seiner Redaktion, die sich in der Langen Gasse 5–7 befand, nieder.[6] Bettauer wurde schwer verletzt mit fünf Schüssen[7] in Brust und Arme ins Krankenhaus eingeliefert.[8] Am 26. März starb Hugo Bettauer im Alter von 52 Jahren an den Folgen des Attentats.[9]

    Noch während er im Krankenhaus lag, kam es im Wiener Gemeinderat zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Über die Motive des Attentäters wurde lange gerätselt. Dieser behauptete, er habe ein Fanal gegen die angebliche Sittenlosigkeit eines Autors setzen wollen, der mit seinen sexuell freizügigen Schriften berühmt geworden sei. Fakt ist, dass Otto Rothstock vor dem Anschlag Mitglied der NSDAP war, wieder austrat und nach der Tat von NS-nahen Anwälten und Freunden unterstützt wurde. Vom Geschworenengericht wurde er zwar wegen des Mordes freigesprochen, das Gericht veranlasste aber die Einweisung des Attentäters in eine psychiatrische Klinik,[10] die er nach 18 Monaten Ende Mai 1927 als freier Mann verließ.

    1977 konnte sich Otto Rothstock in einem Interview in der Sendung Teleobjektiv des Österreichischen Rundfunks der „Auslöschung“ Bettauers rühmen

    Berlin ohne Juden
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin_ohne_Juden

    Berlin ohne Juden ist ein 1925 erschienener dystopischer Gegenwartsroman von Artur Landsberger, der eine Vertreibung der deutschen Juden und eine judenfreie deutsche Gesellschaft beschreibt. Die Handlung entfaltet sich im Berlin der 1920er Jahre.
    ...
    Landsbergers zentrale Hypothese ist nicht, dass die deutschen Juden, würden sie vertrieben, aufgrund einer allgemeinen Krise zwangsläufig zurückkehren müssten, sondern dass Deutschland ohne den jüdischen Beitrag ökonomisch, geistig und kulturell erheblich ärmer wäre.

    Das Werk erlebte zunächst nur eine einzige Auflage. Als jüdischer Autor wurde Landsberger ab 1933 nicht mehr verlegt. Erst Ende der 1990er Jahre wurden seine Gesellschaftsromane wiederentdeckt.

    Artur Landsberger
    https://de.wikipedia.org/wiki/Artur_Landsberger

    Artur Hermann Landsberger (geboren 26. März 1876 in Berlin; gestorben 4. Oktober 1933 ebenda) war zu seiner Zeit einer der meistgelesenen deutschen Romanschriftsteller. Außerdem trat er als Literatur- und Filmkritiker hervor.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Outbreak (1995)
    https://de.wikipedia.org/wiki/The_Day_After_Tomorrow (2004)

    #antisemitisme #histoire #littérature #roman #film #Allemagne #Autriche #dystopie

  • B. Traven - Die weiße Rose (1929)
    https://ipfs.io/ipfs/bafykbzaceclzases67gwyhbedxrz53afhkh22mr72derqgif6szqs4q25z7li?filename=B.%20Tr

    Die Macht einer Ölkompanie hängt nicht allein von der Zahl der ölproduzierenden Brunnen ab, die eine Kompanie besitzt. Die Macht hängt vielmehr davon ab, wieviel Land sie besitzt oder unter Kontrolle hält. Und hier sind es drei Arten von Land, die in Frage kommen: Land, das bestimmt Öl trägt; Land, das nach dem Gutachten der Geologen Öl tragen muß; und Land, das nach dem Instinkt der Ölleute Öl haben sollte. Die dritte Gattung Land ist es, die Spekulationen ermöglicht und die Millionen Dollars verdienen läßt, ohne daß auch nur ein einziges Faß Öl produziert zu werden braucht.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Die_wei%C3%9Fe_Rose#Inhalt

    Die Handlung ist dreigeteilt:

    Zunächst beschreibt Traven das idyllische, harmonische und naturverbundene Leben der Indianer auf der Hacienda und bedient dabei bewusst alle Klischees vom romantischen Indianerleben.

    Weiter beschreibt er detailreich das gegensätzliche Leben des Mr. Collins, Chef eines Öl-Konzerns, welcher an dem Land der weißen Rose interessiert ist. Dann wird aber der Besitzer der Hacienda ermordet, und Chaney C. Collins, Präsident der Condor Oil Company, eignet sich die Farm widerrechtlich an. Traven entzieht in diesem Buch dem Kapitalismus seine mystische Komplexität, indem er das System auf das Wechselspiel zwischen dem Protagonisten und Antagonisten reduziert und die Motivationen und Ursachen ihres Verhaltens deutlich werden lässt. Die letzte Zeile des Buches lautet: „Was kümmert uns der Mensch? Wichtig ist nur das Öl.“

    Kritik
    Für Kurt Tucholsky, der Traven bewunderte, war die Figur des Mr. Collins die einzige gelungene Darstellung eines Geschäftsmannes in der Literatur.

    A noter

    Weiße Rose / La Rose blanche
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fe_Rose
    https://fr.wikipedia.org/wiki/La_Rose_blanche

    La Rose blanche (en allemand : Weiße Rose) est le nom d’un groupe de résistants allemands fondé en juin 1942, pendant la Seconde Guerre mondiale, composé de quelques étudiants et de leurs proches. Ce nom aurait été choisi par Hans Scholl en référence à la romance de Clemens Brentano, Les Romances du Rosaire (1852), ou au roman de B. Traven, La Rose blanche (1929)1. Le groupe rédige et distribue à Munich des tracts dénonçant la guerre et la politique du régime nazi. Ses membres sont arrêtés en février 1943 par la Gestapo, condamnés à mort et exécutés.

    #Allemagne #histoire #antifascisme

    https://de.wikipedia.org/wiki/Die_wei%C3%9Fe_Rose #B_Traven

  • Der Mann hinter Adenauer - Hans Maria Globke
    https://www.youtube.com/watch?v=awTUDrEzsUg

    Eichmann devait mourir le plus vite possible car il fallait protégér le commentateur des lois de Nuremberg devenu l’éminence grise derrière le chancelier Adenauer. En secret l’avocat d’Eichman, Servatius, était payé par l’Allemagne de l’Ouest et faisait tout pour éviter que le nom de Globke soit évoqué pendant les procès à Tel Aviv. Cette histoire avait une grande importance pour les dirigeants allemands car la présence de Globke auprès du chancelier permettais d’intégrer les anciens nazis et les réfugiés de l’Est dans le projet de la reconstruction en Allemagne de l’Ouest.

    Sous Hitler le commentaire des lois de Nuremberg rédigé par Globke constituait la base juridique pour la décision qui devait être gazé à Auschwitz. Eichmann voulait que Globke soit entendu comme témoin afin de prouver que lui même n’avait fait que suivre les mêmes règles élaboré par le scretaire d’état d’Adenauer, comme l’avait fait chaque fonctionnaire du Reich.

    Ce film raconte qui état Hans Maria Globke, ses liens avec le milieu catholique réactionnaire et comment sa véritable biographie n’a été connue qu’en 1968 après les enquêtes d’un étudiant social-démocrate. La publication du livre qui devait faire connaître les faits au grand public a été empêché par le chef du service d’espionnage allemand BND , l’ancien Général nazi Reinhard Gehlen.

    Hans Maria Globke, Staatssekretär im Bundeskanzleramt von 1953 - 1963, war die rechte Hand Konrad Adenauers - und mit ihm fiel von Anfang an der lange Schatten des gerade überwundenen NS-Regimes auf die junge Bundesrepublik.

    Denn der katholische Jurist Globke hatte eine problematische Vergangenheit: Bekannt war allgemein, dass er Mitkommentator der Nürnberger Rassegesetze gewesen war und wichtige Funktionen im Reichsinnenministerium innegehabt hatte.

    In der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland wird der erfahrene Jurist Globke ins Bundeskanzleramt berufen. Wegen seiner Vergangenheit im Reichsinnenministerium wagt es Adenauer noch nicht, ihn zum Staatssekretär zu ernennen, aber der verschwiegene, effizient arbeitende rheinische Katholik wird auf Anhieb Adenauers Vertrauter, zum Schattenmann, der im Verborgenen agiert. Globke pflegt enge Beziehungen zum Vatikan und ist Adenauers Verbindungsmann zur CIA, mit der er alle wichtigen Entscheidungen, auch personelle, bespricht. Globke taucht von nun an immer da auf, wo es gilt, Machtpositionen zu besetzen. Er sorgt dafür, dass die Organisation Gehlen, die nach dem Krieg von der CIA als Spionagedienst finanziert wird, schließlich zum BND wird. Globke kümmert sich um den Aufbau des Verfassungsschutzes und um die Vorbereitungen für den Aufbau der Bundeswehr.

    1953 wird Globke Staatssekretär im Kanzleramt, mit einer kaum vorstellbaren Machtfülle. Er lässt den BND gesetzeswidrig im Inland Gegner der Adenauer-Regierung ausspionieren und kontrolliert das Presse- und Informationsamt. Mit Gesetzesvorlagen öffnet er ehemaligen NS-Eliten (Beamten, Richtern, Militärs, Polizisten, Geheimdienstlern) die Rückkehr in hohe Positionen. Globke verfügt über den ""Reptilienfonds"", mit dem er die erwünschte innen- und außenpolitische Stabilität auch durch hohe Geldzahlungen sichert. Und er spielt zunehmend in der neuen Regierungspartei CDU die entscheidende Rolle. Der bestinformierte Mann in Bonn beeinflusst als engster Berater Adenauers die Richtlinien der Politik; Globke - der heimliche Kanzler.

    Hans Maria Globke ist sicher das prominenteste Beispiel für die bruchlose Kontinuität von Karrieren im Staatsdienst vor und nach 1945. Die Dokumentation von Bernhard Pfletschinger und Jürgen Bevers geht auf die Suche nach dem „Geheimnis Globke“, nach seiner Rolle in der Judenvernichtung der Nazis, nach dem weitgespannten Netzwerk an Interessen und Loyalitäten, die er bediente und die ihn trugen - so weit, dass im Prozess gegen Adolf Eichmann nicht einmal sein Name auftauchte. Aus den Ergebnissen entsteht ein Bild, das einen neuen Blick auf die Entstehungsgeschichte der Bundesrepublik erlaubt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Globke
    https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Gehlen
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesnachrichtendienst
    https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat

    #Allemagne #nazis #guerre_froide #catholicisme

  • Die Entwicklung des Berliner Flaschenbiergeschäfts, Doktorarbeit von Gustav Stresemann
    https://archive.org/details/stresemann-die-entwicklung-des-berliner-flaschenbiergeschaefts/page/n7/mode/2up

    das Berliner Weissbier ist, wie u. a. auch der Name besagt ein spezifisch berlinisches Getränk und seine Eigenart wie seine Vorzüge werden infolgedessen auch nur von „echten“ Berlinern in richtiger Weise eingeschätzt und gewürdigt.

    Sagt der Mann im Jahr 1900. Als Sohn eines Bierhändlers und Gastwirts musste er es wissen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Stresemann
    https://de.wikipedia.org/wiki/Franz-Club
    https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6tzow-Brauerei

    #Berlin #Geschichte #Ernährung

  • PricewaterhouseCoopers International : Razzia wegen Verdacht auf Steuerhinterziehung - manager magazin
    https://www.manager-magazin.de/unternehmen/razzia-beim-wirtschaftspruefer-pwc-a-b1c6bee7-5d32-477e-936b-f1a8c1d

    Travailler an Allemagne et payer ses impôt en Suisse, c’est prèsque aussi bien que de travailler en Suisse et payer ses impôts là bas. Le fisc allemand est de l’avis que la première solution est illégale et entreprend une énième tentative de récupérer de l’argent allemand qui est parti dans le système financier suisse sans dire adieu. Là ce sont les dirigeants de PWC qui ont suivi les conseils qu’ils donnent régulièrement à leurs clients : Optez pour la première solution, nous on nous occupe du reste. Je pense que le Luxembourg de Suisse , le canton Zug , y est pour quelque chose.

    01.12.2021 - Ausgerechnet im Zusammenhang mit der Beratung bei Steuerverfahren sollen Mitarbeiter des Wirtschaftsprüfers PwC Steuern in zweistelliger Millionenhöhe hinterzogen haben. Nun haben Fahnder Büros und Privatwohnungen durchsucht.

    Razzia bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC: Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt vom Dienstag besteht der Verdacht, dass in den Jahren 2012 bis 2017 in Deutschland erbrachte Beratungsleistungen über die Schweizer Niederlassung abgerechnet wurden. Den Steuerschaden für den deutschen Fiskus bezifferten die Ermittler auf mehr als elf Millionen Euro.Auf der Suche nach Beweismaterial habe es am Dienstag mit Unterstützung der hessischen Steuerfahndung und des Bundeskriminalamts (BKA) eine umfangreiche Durchsuchung in mehreren Bundesländern gegeben, teilten die Ermittler mit.

    Wegen des Verdachts von Steuerhinterziehung in besonders schweren Fällen seien die Wohnungen von vier leitenden Mitarbeitern sowie vier ehemaligen leitenden Mitarbeitern der - von der Generalstaatsanwaltschaft nicht namentlich genannten - Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchsucht worden. Weitere Durchsuchungen gab es in Geschäftsräumen in Frankfurt am Main, Berlin, Düsseldorf, Hannover und Stuttgart.
    PwC: „Wir kooperieren in vollem Umfang mit den Behörden“

    Ein Sprecher von PwC bestätigte die Durchsuchungen. „Staatsanwaltliche Untersuchungen kommen immer wieder vor. Wir haben dazu präzise Prozesse und klare Vorgehensweisen, die unseren Mitarbeitenden bekannt sind; wir kooperieren in vollem Umfang mit den Behörden“, teilte der Sprecher auf Anfrage mit.

    Die Beschuldigten im Alter von 50 bis 67 Jahren stehen nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft im Verdacht, die erbrachten Leistungen gegenüber den Finanzämtern „wahrheitswidrig als solche eines schweizerischen Unternehmens im gemeinsamen internationalen Netzwerkverbund deklariert“ zu haben. „Die Einbeziehung des schweizerischen Unternehmens soll ausschließlich der Verschleierung der Beratungsleistungen im Inland und somit der Umsatzsteuerhinterziehung gedient haben“, erklärten die Ermittler.

    PricewaterhouseCoopers International
    https://de.wikipedia.org/wiki/PricewaterhouseCoopers_International

    PricewaterhouseCoopers International (PwC) ist ein globales Netzwerk rechtlich selbständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmens- bzw. Managementberatung.

    Kanton Zug

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton_Zug#Vom_Armenhaus_zum_reichsten_Kanton

    Vom Armenhaus zum reichsten Kanton

    Die wirtschaftsfreundliche Steuerpolitik des Kantons zeigte Wirkung. Von einem Armenhaus schwang sich Zug bis 1990 zum reichsten Kanton der Schweiz auf. Noch in den sechziger Jahren hatte er die höchste Pro-Kopf-Verschuldung, und das Durchschnittseinkommen lag unter dem schweizerischen Durchschnitt. Heute zahlt Zug mit annähernd 300 Millionen Schweizer Franken im Jahr und 2’042 Franken pro Kopf am meisten in den interkantonalen Finanzausgleich NFA. Die Steuerbelastung beträgt aber nur rund die Hälfte des Schweizer Durchschnitts, und das Volkseinkommen pro Kopf zählt zu den höchsten in der Schweiz. 2011 lag das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Kanton Zug bei 125’138 Franken.

    Steuern
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton_Zug#Steuern

    Viele Domizilfirmen und Holdings haben ihren Sitz im Kanton Zug, da die Unternehmungsbesteuerung auf einem im internationalen Vergleich sehr niedrigen Niveau ist. Aber auch viele Unternehmen, die der ordentlichen Besteuerung unterliegen, sind im Kanton Zug ansässig. Die Rolle als Steueroase wird international und auch in der Schweiz selbst kritisch gesehen.

    Steuertarif — Kanton Zug
    https://www.zg.ch/behoerden/finanzdirektion/steuerverwaltung/steuertarif

    Der an­wend­ba­re Steu­er­ta­rif für die or­dent­li­chen Steu­ern von Na­tür­li­chen Per­so­nen rich­tet sich nach § 35 StG und § 44 StG. Die kan­to­na­le Steu­er­ver­wal­tung passt die Ta­rif­stu­fen bei der Ein­kom­mens­steu­er und der Ver­mö­gens­steu­er jähr­lich an den Lan­des­in­dex der Kon­su­men­ten­prei­se an.

    Die an­wend­ba­ren Steu­er­ta­ri­fe für die Di­rek­te Bun­des­steu­er fin­den Sie di­rekt auf der Home­page der Eidg. Steu­er­ver­wal­tung.

    Steuerrechner — Kanton Zug
    https://www.zg.ch/behoerden/finanzdirektion/steuerverwaltung/steuerrechner

    #Allemagne #Suisse #impôts #fraude

    • Angela Merkel has left Germans wondering how well they really know the chancellor who has governed them for 16 years, after picking a song by the punk rocker Nina Hagen as the soundtrack for her military leaving ceremony.

      https://www.theguardian.com/world/2021/nov/29/angela-merkel-punk-pick-for-leaving-ceremony-raises-eyebrows

      Hoch stand der Sanddorn am Strand von Hiddensee
      Micha, mein Micha, und alles tat so weh
      Dass die Kaninchen scheu schauten aus dem Bau
      So laut entlud sich mein Leid in’s Himmelblau

      So böse stampfte mein nackter Fuß den Sand
      Und schlug ich von meiner Schulter deine Hand
      Micha, mein Micha, und alles tat so weh
      Tu das noch einmal, Micha, und ich geh

      Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael
      Nun glaubt uns kein Mensch, wie schön’s hier war ha ha
      Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel’
      Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr

      Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel’
      Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr

      Nun sitz ich wieder bei dir und mir zu Haus
      Und such’ die Fotos für’s Fotoalbum aus
      Ich im Bikini und ich am FKK
      Ich frech im Mini, Landschaft ist auch da - ja

      Aber, wie schrecklich, die Tränen kullern heiß
      Landschaft und Nina und alles nur schwarzweiß
      Micha, mein Micha, und alles tut so weh
      Tu das noch einmal, Micha, und ich geh!
      Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael
      Nun glaubt uns kein Mensch, wie schön’s hier war ha ha
      Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel’
      Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr

      Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel’
      Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr

    • Du hast den Farbfilm vergessen (1974)
      https://de.wikipedia.org/wiki/Du_hast_den_Farbfilm_vergessen

      Sans porter un jugement sur le goût musical de l’ex cheffe du gouvernemnt allemand on peut dire que le journaliste du guardian n’a strictement rien compris de ce que représente Nina Hagen pour les Allemands et pour Angela Merkel.

      Du hast den Farbfilm vergessen date de l’époque quand la jeune chanteuse de 19 ans à formation classique s’essayait dans la variété est-allemande.

      https://www.youtube.com/watch?v=BeXHWIJJ0a8

      C’est seulement après son passage à Berlin-Ouest en 1976 que l’imprésario Jim Rakete lui trouve des musciens et dévéloppe son image de marque de rockeuse féministe parfaitement synchronisée avec l’esprit du temps underground de Berlin-Ouest. Angela Merkle se montre bonne populiste en sélectionnant ce véritable tube est-allemand.

      Pour découvrir la vie des petits et grands musiciens de variété en RDA on peut visionner le derner FIlm de Konrad Wolf Solo Sunny .
      https://de.wikipedia.org/wiki/Solo_Sunny

      Bande d’annonce du film
      https://www.youtube.com/watch?v=piyd6gxw63s

      Les connseillers de Merkel lui ont élaboré une playliste parfaitement équilibrée avec des chansons nostalgique pour les allemands de l’Ouest aussi. Prenant compte de l’age plutôt avancé des électeurs et électrices de son parti CDU c’est Hildegard Knef qui y occupe la deuxième place.

      enrégistrement original de 1969 (?)

      https://www.youtube.com/watch?v=fzPrO79P_FI

      version plus récente

      https://www.youtube.com/watch?v=z_K_w1Yb5Yk

      Afin de plaire aux Allemands de l’Ouest est a opté pour une chanson de Hildegard Knef, l’idôle sexy des années 1950 qui a prérennisé sa présence artistique au delà de sa mort en ré-enrégistrant sa chanson Für mich soll es rote Rosen regnen en 1992 avec le groupe punk Extrabreit. Depuis les années 1960 Hildegard Knef occupait la place d’une Barbara de la variété allemande.

      avec Extrabreit
      https://www.youtube.com/watch?v=nE0ceeBMkQ4

      A noter également que la chanson fait partie des pièces musicales populaires dans le monde gay allemand au même niveau que I Will Survive de Gloria Gaynor.

      Endin voici l’adieu glauque et militariste à la cheffe de l’Allemagne impérialiste.

      Großer Zapfenstreich der Kanzlerin
      https://www.youtube.com/watch?v=869iyxkyT5c

      phoenix Noch-Kanzlerin Angela Merkel verlässt im Dezember das Kanzleramt. Mit ihrer Musikauswahl zum Großen Zapfenstreich heute Abend hat sie viele überrascht – und das Stabsmusikkorps der Bundeswehr vor neue Herausforderungen gestellt.

      #vidéo