• Ridesharing: Fahrdienst will Flotte verfünffachen - Taxibranche ist dagegen | Berliner Zeitung
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    65.000 Fahrten mit dem Berlkönig
    Um nicht mehr so viele Kunden enttäuschen zu müssen, soll die Zahl der Elektroautos nun möglichst bald von 30 auf 150 steigen. Dazu wäre die Genehmigung, die nach der Erprobungsklausel des Personenbeförderungsgesetzes erteilt wurde und bis August 2020 gilt, zu erweitern. So lautet der Antrag an das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, kurz Labo genannt.

    Klar: Mit Bussen und Bahnen sind viel mehr Menschen unterwegs. Klar ist aber auch, dass Ridesharing-Dienste immer stärker genutzt werden. So wurden mit dem Berlkönig, der seit September in der östlichen Innenstadt unterwegs ist, bereits rund 65.000 Fahrten absolviert, sagte Petra Reetz von den Berliner Verkehrsbetrieben. Aktuell haben 90 Mercedes-Fahrzeuge die Konzession, geplant sind bis zu 300. Die App wurde rund 75.000 Mal geladen.

    Mehr Autos auf den Straßen
    Auch der Allygator Shuttle des Berliner Unternehmens Door2Door befördert Fahrgäste im Ridesharing durch Berlin. Das US-Unternehmen Uber will im kommenden Jahr folgen – mit Uber-Green-Elektroautos.

    Die Taxibranche hat rechtliche Bedenken. So gebe es keinen Anlass, die aufgrund der Erprobungsklausel erteilte Genehmigung zu erweitern, solange keine Ergebnisse der Erprobung vorliegen, hieß es. „Das Argument der Umweltfreundlichkeit und der Reduzierung des Autoverkehrs ist entkräftet“, ergänzte Innungschef Nadolski.

    Forschungen aus den USA zeigten, dass Ridesharing-Dienste anders als angepriesen den Autoverkehr nicht verringern – im Gegenteil. Die meisten Nutzer hätten früher Busse, Bahnen oder Taxis genutzt.