Forschungsprojekt bei Justizverwaltung in Berlin: Suche nach Nazis in 150 alten Personalakten | Berliner Zeitung
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Berlin - Tauchten Nazi-Juristen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in der Berliner Justizverwaltung unter? Nutzten sie dort noch vorhandene Netzwerke, beeinflussten sie sogar die Arbeit der Justiz?
Diese Fragen sollen nun in einem Forschungsprojekt der Freien Universität (FU) und der Humboldt Universität (HU) beantwortet werden. Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) stellte dafür am Montag je 50.000 Euro für dieses und das kommende Jahr zur Verfügung.
„Die Leute, die nach der NS-Zeit in der Berliner Justizverwaltung gearbeitet haben, sind 1945 schließlich nicht vom Himmel gefallen. Sie hatten eine Vergangenheit. Uns interessiert: welche“, sagte Behrendt bei der Vorstellung des Projekts. Vermutlich sei in Berlin eine hohe Anzahl von NSDAP-Mitgliedern in Amt und Würden geblieben. „Es ist wichtig für die Berliner Justiz, sich diesem vielleicht auch schmerzhaften Prozess zu stellen. Womöglich werden wir feststellen, dass es erhebliche NS-Seilschaften und inhaltliche Einflussnahmen gegeben hat“, sagte er.