Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands e. V., Kreisverband Altenburg/Schmölln

/2842

  • Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands e. V., Kreisverband Altenburg/Schmölln - Archivportal Thüringen
    http://www.archive-in-thueringen.de/de/bestand/view/id/26764/tektonik/2842

    Als 1945 der Zweite Weltkrieg zu Ende war, befanden sich ca. 11,1 Millionen deutscher Soldaten in Kriegsgefangenschaft. Davon starben 1,2 Millionen noch in der Gefangenschaft. Psychisch und physisch stark gezeichnet, versuchten die Überlebenden nach der Rückkehr in ihre Heimat, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Dafür stand den Heimkehrern weder medizinische bzw. psychiatrische Hilfe noch eine Organisation zur Wiedereingliederung zur Seite. Aus diesen Erfahrungen heraus schlossen sich die Heimkehrer in der neugegründeten Bundesrepublik im März 1950 zum „Verband der Heimkehrer, Kriegsfangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands e. V.“ zusammen. Der Tätigkeitsbereich des Verbandes erstreckte sich bis 1990 nur auf die Länder der Bundesrepublik Deutschland. Erst mit dem 21. Verbandstag in Berlin vom 11.-14. Oktober1990 war es möglich, auch Heimkehrer, Kriegsgefangene und Vermisstenangehörige aus den neuen Bundesländern aufzunehmen.
    Die Tätigkeit des Verbandes beinhaltete von der Initiierung von heimkehrer-spezifischen Gesetzen (Heimkehrergesetz, Unterhaltsbeihilfegesetz für Kriegsgefangenen-Angehörige und Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz), Schaffung von Heimkehrersiedlungen, politischer Bildungsarbeit, Mitarbeit am Völkerrecht in Bezug auf die Verbesserung der Genfer Konventionen von 1949, Medizinische Forschung im Hinblick auf die Verkraftung extremer Lebensverhältnisse und ihrer Folgen bis hin zur Errichtung von zwei Erholungsheimen zur Stabilisierung des Gesundheitszustandes der Heimkehrer und ihrer Familien.

    In Altenburg kam es erst am 2. Februar 1994 v.a. durch die Initiative von Dr. Fritz Krebs zur Gründung des Kreisverbandes Altenburg/Schmölln. Der erste Vorstand setzte sich aus dem 1. Vorsitzenden Dr. Fritz Krebs, dem 2. Vorsitzenden Willy Kirmse, dem Kassenwart Johannes Klamt und dem Geschäftsführer Kurt Vincenz zusammen, wobei die Gesamtmitgliederzahl acht betrug. Der Kreisverband hielt von nun an öffentliche Sprechstunden ab, um seine Mitglieder bei verschiedenen Antragsangelegenheiten zu unterstützen, führte Ausfahrten durch, gestaltete gemeinsam Weihnachtsfeiern und veranstaltete Mitgliederversammlungen. Die Mitglieder wuchsen zu einer familiären Gemeinschaft zusammen, die einen Teil ihrer Freizeit miteinander verbrachte. Auch im Vereinsleben der Stadt Altenburg hatte der Verein einen festen Platz. So nahm der Kreisverband in den Jahren 1995 bis 1998 an den Vereinstagen teil, stellte sich beim Oberbürgermeister und beim Kulturamt der Stadt Altenburg vor und nahm Kontakt zum Partnerverband in Offenburg auf. Seit Gründung des Vereins beteiligte er sich an der jährlich stattfindenden Feier zum Volkstrauertag auf dem Altenburger Friedhof und legte dort einen Kranz nieder. Auch in den regionalen Zeitungen fand der Kreisverband Altenburg in verschiedenen Artikeln Beachtung. Der gesamte Verband sieht sich sich selbst als aussterbenden Verein, da das Klientel auf die Kriegsgeneration beschränkt ist.

    Aufgrund des fortschreitenden Alters und sich einstellender gesundheitlicher Probleme sowie schwindender Mitgliederzahlen, entschloss sich der Kreisverband Altenburg/Schmölln am 15. Dezember 2005 mit einer Weihnachtsfeier seine Tätigkeit zu beenden und den Verein aufzulösen. Zu diesem Zeitpunkt verzeichnete der Verein neun Kameradinnen und Kameraden und fünf Ehefrauen. Die Anzahl der Vereinsmitglieder betrug nie mehr als 25 Kameraden und deren Angehörige.

    #Allemagne #guerre #anciens_combattants #FKM