VDV gründet Informationsplattform – mit Uber im Boot

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  • VDV gründet Informationsplattform – mit Uber im Boot
    https://www.taxi-times.com/vdv-gruendet-informationsplattform-mit-uber-im-boot

    Da sind sie, die Agilen die gemeinsam mit Uber am Ast des ÖPNV sägen. Die Kommunen kriegen wir rum, aber mit die Taxiunternehmer sind zu schlecht handhabbar, scheint ihre Auffassung zu sein.

    In der Tat handelt es sich um zwei Vampir-Welten: In der Taxibranche ist das Blut der ausgebeuteten Fahrer noch warm, bei den Startups kommt es schon gerührt an. Dank Konzernsitz in den USA, Europafiliale in Irland und Abrechnungseinheit in Luxemburg müssen sich Startup-Plattformen nicht mit dem dreckigen Geschäft vor Ort befassen. Das ist angenehmer, als seinen Angestellten Auge in Auge zu sagen, dass Hungerlöhne O.K. sind. Das macht die Konzerne um Längen skrupelloser als mittelständische Taxiunternehmer.

    Auf https://www.vdv-dasmagazin.de geben sich die Transport-Innovateure modern und arbeitnehmerfreundlich. Wer’s glaubt wird selig - nach dem Ableben.

    Das sind die Mitglieder des „VDV New Mobility Forum“:
    Cambio CarSharing (Car-Sharing)
    CleverShuttle (On-Demand-Shuttle)
    Donkey Republic (Bike-Sharing)
    Door2Door (On-Demand-Shuttle)
    Flash/Circ (E-Scooter-Sharing)
    ioki (On-Demand-Shuttle)
    Lime (E-Scooter- und Bike-Sharing)
    Miles Mobility (Car-Sharing)
    Mobike (Bike-Sharing)
    MOIA (On-Demand-Shuttle)
    Nextbike (Bike-Sharing)
    moovel/Reach Now (On-Demand-Shuttle)
    Share Now (Car-Sharing)
    Sixt (Car-Rental und Car-Sharing)
    Stadtmobil (Car-Sharing)
    Tier Mobility (E-Scooter-Sharing)
    Uber (Ride-Hailing und Bike-Sharing)
    ViaVan (On-Demand-Shuttle)
    Voi (E-Scooter-Sharing)
    Wunder Mobility (On Demand Shuttle)

    19. Juni 2019 - Ohne Beteiligung des Taxigewerbes, dafür aber mit Anbietern wie Uber, moovel und Moia, hat der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) das „VDV New Mobility Forum“ gegründet. Bei der Gründungsveranstaltung am 16. Juni in Mannheim unterzeichneten alle künftigen Mitglieder eine Charta, in der sie sich auf gemeinsame Inhalte für die Zusammenarbeit bei der Gestaltung zukünftiger Mobilität festlegen.

    „Ziel der Mitglieder des Forums ist es, einen optimalen Verkehrsmittelmix sowohl für individuelle Nutzer als auch für die Allgemeinheit anzubieten, und dabei die Angebote für geteilte Nutzung von Mobilität deutlich auszubauen“, schreibt der VDV in einer gestern veröffentlichten Presseaussendung.

    Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff betont: „Der Mobilitätssektor befindet sich im Wandel und neben den Zielen des Umwelt- und Klimaschutzes sind es vor allem neue Ideen und Geschäftsmodelle, die bei der Gestaltung künftiger Mobilität berücksichtigt werden müssen. […] Insofern ist es sinnvoll, wenn die bereits etablierten Mobilitätsdienstleister gemeinsam mit den Anbietern neuer Sharing-Konzepte zusammen Ideen entwickeln und diese umsetzen, um die Mobilität der Zukunft zu gestalten.“

    Insgesamt 20 Unternehmen, davon 17 Start-Ups, hätten laut VDV die Charta unterzeichnet. Sie stünde für weitere Partner jederzeit offen. Die 15 verfassten Punkte der Charta enthalten gemeinsame Festlegungen über die Zukunft des Verkehrs und seien von drei Hauptzielen abgeleitet worden. Erstens diene der öffentliche Personennahverkehr als Fundament für multimodale Mobilität, zweitens solle die enge Partnerschaft zwischen Kommunen und Mobilitätsanbietern die treibende Kraft sein und drittens soll die „Digitalisierung als Mobilitäts-Enabler“ agieren. Was nichts anderes heißt: digitale Angebote sollen die künftige Mobilität ermöglichen.

    „Wir wollen gemeinsam mit den Start-Up-Unternehmen und den weiteren Anbietern dafür sorgen, dass es in Deutschland künftig mehr Mobilität bei weniger Verkehr gibt. Dies gilt im Übrigen ausdrücklich nicht nur für Großstädte und Ballungsräume. Gerade in ländlichen Regionen brauchen wir ein attraktives und individuelleres Gesamtangebot an öffentlichen oder öffentlich zugänglichen Verkehrsleistungen, um auch dort die alleinige Nutzung des Privat-PKWs deutlich zu reduzieren“, sagt Wolff.

    Anmerkung der Redaktion: Man darf gespannt sein, wie die Ziele der Charta umgesetzt werden sollen. Etliche der Unterzeichner sind bisher den Nachweis komplett schuldig geblieben, mit ihren neuen Mobilitätsangeboten für weniger Verkehr zu sorgen. Andere wiederum ließen bisher jeglichen Willen vermissen, im ländlichen Bereich aktiv werden zu wollen. Am meisten verwundert jedoch, warum der Name Uber in der Mitgliedsliste auftaucht, von dem sich der Verband vor einiger Zeit noch öffentlich distanziert hatte.

    Uber sorgt erwiesenermaßen für mehr anstatt weniger Verkehr und erhält darüber hinaus sein Geschäftskonzept durch die Zusammenarbeit mit Rechtsbruch begehenden Partner-Unternehmern aufrecht. Von daher ist es auch moralisch sehr verwerflich, dass ein so agierendes und auf Gewinnmaximierung ausgerichtetes Unternehmen in ein Mobilitätsforum des VDV, dessen Mitgliedsunternehmen ja größtenteils staatliche Unterstützung genießen, einbezogen wird. Verwunderlich auch, dass das Taxigewerbe, als bisheriger Teil des ÖPNV, zu dieser Gründungsversammlung gar nicht eingeladen war.

    Das VDV New Mobilty Forum
    https://www.vdv.de/new-mobility-forum

    #Uber #ÖPNV #disruption