• Kleingewerbe-Index für die Hauptstadtregion: Wo das Ladensterben am stärksten wütet - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/kleingewerbe-index-fuer-die-hauptstadtregion-wo-das-ladensterben-am-staerksten-wuetet/25625872.html

    09.03.2020 - Eine große Datensammlung zeigt, wo es kleine Geschäfte und Handwerker in Berlin und Brandenburg besonders schwer haben. Grund ist nicht immer der Onlinehandel.

    Fast jeder kennt ein kleines Klamottengeschäft, eine inhabergeführte Konditorei oder einen schönen Buchladen, der sich mit guter Beratung, Service und kreativen Ideen gegen die Konkurrenz der Ketten und Preisvergleichsportale behauptet hat – dann aber doch aufgeben musste. Die „Initiative für Gewerbevielfalt“ (die maßgeblich vom Zusammenschluss der regionalen Telefonbuch-Verlage getragen wird), hat nun aus vielen Quellen Zahlen und Fakten zusammengeführt, um ein Gesamtbild über den „Zustand und die Zukunft des deutschen Kleingewerbes“ zu zeichnen. Gemeint sind Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern. Die Ergebnisse für Berlins Bezirke und Brandenburgs Landkreise liegen dem Tagesspiegel exklusiv vor.

    Für Deutschland belegen die Zahlen zunächst ein fast flächendeckendes Kleingewerbesterben seit Mitte bis Ende der Nullerjahre: So ging die Zahl der Bekleidungsfachhändler von 2009 bis 2017 um 32 Prozent zurück, die der Fleischereien um 30 Prozent (2008 bis 2018), die Zahl der Apotheken (2005 bis 2018) um 27 Prozent und die der Buchhändler (2009 bis 2017) immerhin noch um 18 Prozent.

    Gleichwohl gibt es große Unterschiede zwischen einzelnen Branchen und den Regionen: Im sogenannten „Gewerbevitalitätsindex (GVI)“ der Initiative rangieren Berlin und Brandenburg im Mittelfeld zwischen den Extremen Bayern, wo es offenbar noch eine recht intakte Gewerbestruktur gibt, und Sachsen-Anhalt, wo die Bewohner eigentlich keine intakte Gewerbestruktur mehr vorfinden. Der Index reflektiert also auch die allgemein bekannte Wirtschaftsstruktur.

    Für Deutschland belegen die Zahlen zunächst ein fast flächendeckendes Kleingewerbesterben seit Mitte bis Ende der Nullerjahre: So ging die Zahl der Bekleidungsfachhändler von 2009 bis 2017 um 32 Prozent zurück, die der Fleischereien um 30 Prozent (2008 bis 2018), die Zahl der Apotheken (2005 bis 2018) um 27 Prozent und die der Buchhändler (2009 bis 2017) immerhin noch um 18 Prozent.

    Gleichwohl gibt es große Unterschiede zwischen einzelnen Branchen und den Regionen: Im sogenannten „Gewerbevitalitätsindex (GVI)“ der Initiative rangieren Berlin und Brandenburg im Mittelfeld zwischen den Extremen Bayern, wo es offenbar noch eine recht intakte Gewerbestruktur gibt, und Sachsen-Anhalt, wo die Bewohner eigentlich keine intakte Gewerbestruktur mehr vorfinden. Der Index reflektiert also auch die allgemein bekannte Wirtschaftsstruktur.

    Die Experten haben auch den Ausbildungstrend in ihre Berechnung aufgenommen. Hier steckt ein wichtiges Anzeichen für einen drohenden – oder längst bestehenden – Fachkräftemangel, der auch und gerade für kleine Betriebe existenzbedrohend sein kann. Das zeigt, dass nicht automatisch „das Internet“ beziehungsweise der digitale Wandel direkt für die Krise in einem Gewerbe verantwortlich sein muss.

    Dass zum Beispiel die Zahl der Ausbildungsverträge im Bäckereihandwerk um 50 Prozent gesunken ist binnen zehn Jahren, hat sicher auch demografische Gründe: Da es weniger Jugendliche gibt als früher, können sie sich ihre Ausbildungsplätze oft aussuchen und sind nicht genötigt, den Karriereweg für Frühaufsteher zu wählen.

    Berlin und Brandenburg zwischen Bayern und Sachsen-Anhalt

    „Die Metropolregion Berlin-Brandenburg beispielsweise ist gut aufgestellt, wenn es um den allgemeinen Zustand des Gewerbes geht“, heißt es in dem Bericht der Initiative. Berlin erreicht eine 5,2 auf der Skala von 0 bis 10. Die Autoren verweisen auf Berlin als „Magnet für Start-ups und andere Neugründungen“. Hier wurden seit 2008 durchschnittlich 33 Prozent mehr Gewerbebetriebe errichtet als aufgegeben.

    Auf der anderen Seite haben im Handwerk in keinem anderen Bundesland (außer in Sachsen-Anhalt) so viele Maurer und Betonbauer geschlossen (22 Prozent). Und das, obwohl man seit Jahren von einem Bauboom an der Spree spricht. Bei Fleischereien liegt Berlin ebenfalls nur im unteren Mittelfeld – minus 36 Prozent in zehn Jahren, laut Handwerksverband ZDH. (Lesen Sie hier einen Report über Berlins letzten stolzen Fleischermeister).

    Obwohl der Einzelhandel in Berlin insgesamt gut aufgestellt sei, wie es in der Analyse heißt, sei die Gewerbevielfalt in einigen Branchen bedroht. Dazu zählen vor allem der Einzelhandel mit Kommunikations- und Informationselektronik ( minus 14 Prozent) sowie mit Heimwerkerbedarf (minus 25) und Haushaltsgeräten (minus 33 Prozent). Wie fast überall in Deutschland ist auch in Berlin die Zahl der Ausbildungsverträge gesunken – um 29 Prozent in zehn Jahren. In allen anderen ostdeutschen Ländern ging die Zahl stärker zurück.

    Mit Blick auf die Bezirke steht Mitte mit einem Gesamtindexwert von 7,9 im Berlin-Vergleich am besten da. In den so unterschiedlichen Bezirken Marzahn-Hellersdorf (3,4) und Steglitz-Zehlendorf (3,5) hat es das Gewerbe besonders schwer. Die Werte zeigen, dass ein niedriger Wert in diesem Index nicht automatisch auf eine schwache Einkommensstruktur – und dadurch ausbleibende Kundschaft – in einer Region hinweisen: In Steglitz-Zehlendorf dürften es Gewerbetreibende eher schwer haben, weil sie die vergleichsweise hohen Mieten nicht stemmen können.
    Große Unterschiede im Land Brandenburg

    „Brandenburg (Gesamtnote 5,0) sticht laut Bericht durch die beste ostdeutsche Gewerbedichte hervor.“ Obwohl das Handwerk besser abschneidet als in vielen anderen Bundesländern, hat Brandenburg 29 Prozent seiner Bäcker seit 2008, 28 Prozent seiner Schuhmacher und 14 Prozent seiner Klempner verloren. Auch im Einzelhandel stehe Brandenburg von allen ostdeutschen Ländern am besten da: Hier ist die Zahl der Geschäfte zwischen 2009 und 2017 „nur“ um sechs Prozent gesunken. Schaut man tiefer in die Regionen, stecken vor allem die ländlichen Kreise in der Krise: Der Elbe-Elster-Kreis (minus 20 Prozent), der Oder-Spree-Kreis (minus 22 Prozent) und die Uckermark (minus 19 Prozent) haben zwischen 2009 und 2016 ein Fünftel ihrer Einzelhändler verloren.

    Laut Michael Wolf, Chef der Telefonbuch-Servicegesellschaft mbH, wolle man mit der Analyse einen „grundlegenden Beitrag zur Diskussion um die Zukunft der Gewerbevielfalt leisten“. Laut einer Umfrage wünschen sich 94 Prozent der Deutschen „ein breites Angebot an Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen an ihrem Wohnort“. 83 Prozent sehen die Politik in der Verantwortung gegen eine „Verödung der Innenstädte“. Wie viele regelmäßig bei Amazon und Zalando einkaufen, steht nicht da.

    #Berlin #Gewerbe #Immobilien #Wirtschaft

  • E-Mobilität bei BSR, BVG und Co.: Wie Berlins Unternehmen ihre Fuhrparks teilen wollen - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/e-mobilitaet-bei-bsr-bvg-und-co-wie-berlins-unternehmen-ihre-fuhrparks-teilen-wollen/25160672.html

    28.10.2019 von Kevin P. Hoffmann - Diesen Montag treffen sich Vorstände großer Unternehmen der Ver- und Entsorgungsbranchen am Euref-Campus. Es geht unter anderem um das Projekt „Smart eFleets“.

    Bei einem Treffen im Schatten des Schöneberger Gasometers am Montag könnte eine größere Weiche für die Zukunft des Verkehrs in Berlin gestellt werden. Die Vorstände großer Unternehmen der Ver- und Entsorgungsbranchen treffen sich in dem aus Containern zusammengesetzten Bau am Euref-Campus, in dem bis vor vier Jahren die Gäste der damaligen TV-Talkshow von Günther Jauch geschminkt wurden.

    Heute trägt dort das „InfraLab“ dick auf. Das ist ein Büroraum und Thinktank, den die großen Berliner Infrastrukturunternehmen gemeinsam betreiben. Unterstützer sind die landeseigene Stadtreinigung (BSR), die Verkehrsbetriebe (BVG), die Wasserbetriebe (BWB) sowie Gasag, Vattenfall aus dem (teil-)privaten Sektor.

    Bei dem Treffen wollen die Verantwortlichen das Projekt „Smart eFleets“ auf eine neue Stufe heben. „Kernziel ist es, für neuartige Pooling- und Sharing-Ansätze sowie technische Entwicklungen im E-Mobilitätsbereich, geeignete innovative und nicht nur im Kontext des Konsortiums neue Prozesse und Ansätze zu entwerfen, zu entwickeln und erstmals in einem größeren Zusammenhang zu testen“, heißt es in einer Beschreibung des Projektes.

    Weiteres Ziel sei es, Vertragsbeziehungen und technische Schnittstellen für die gemeinsame Bereitstellung von Mobilität zu schaffen.

    Vereinfacht gesagt: Die Unternehmen betreiben allesamt große Fuhrparks in Berlin, da ihre Mitarbeiter Leitungen und technische Anlagen warten müssen. Die Unternehmen sind aus Kosten- und Umweltschutzgründen angehalten, die Zahl der dafür nötigen Fahrzeuge zu reduzieren. Das könnte funktionieren - durch Kooperation, also durch die gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen.

    Fahrzeugtauschbörse: Ein komplexes Projekt
    Wer glaubt, eine Fahrzeugtauschbörse zu organisieren sei keine rocket science, hat nur formal Recht. Das Projekt ist immerhin komplex genug, um auch Fachleute des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) damit zu beschäftigen. Mit ihrer Hilfe und finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr soll das Vorhaben „Smart eFleets“ viele grundsätzliche Fragen klären, Probleme aufzeigen und bestenfalls auflösen:

    Es fängt mit der Bestellung und Abrechnung von Fahrten über unterschiedliche IT-Systeme an und hört vielleicht bei der Bereitschaft einer fiktiven BVG-Mitarbeiterin auf, die 950 Meter Weg von ihrem Büro in der Holzmarktstraße zum Parkplatz der Wasserbetriebe in der Neuen Jüdenstraße zu gehen hat, wo womöglich ein freies Elektroauto aus dem neuen Fahrzeugpool steht.

    Es soll also auch die dafür nötige Bereitschaft zum Umdenken untersucht werden – genau wie das Nutzen einer gemeinsamen E-Auto-Ladestruktur. Nutzen Mitarbeiter der BVG und BSR tatsächlich die meisten Fahrzeuge zur gleichen Tageszeit? Wann kann man die Autos laden? Das und vieles mehr soll in den kommenden drei Jahren erforscht werden.

    Die Unternehmen fangen nicht bei null an
    „Mit ,Smart eFleets‘ zeigen Berliner Ver- und Entsorgungsunternehmen in Kooperation, wie moderner und emissionsfreier Verkehr geht“, sagte die für Landesbetriebe zuständige Senatorin Ramona Pop dem Tagesspiegel. „Dank einem intelligenten Energiemanagement sowie der Vernetzung von Fahrzeugflotten und Ladeinfrastruktur lässt sich klimaschonende Elektromobilität noch effizienter nutzen.“

    Die Unternehmen fangen nicht bei null an. So sind schon heute rund 100 der 800 Fahrzeuge im Fuhrpark der Wasserbetriebe vollelektrisch unterwegs – alle vom japanischen Hersteller Nissan übrigens. Vorstandschef Jörg Simon, angeblich ein großer Fan einer geteilten Flotte, wird – genau wie die Chefs von BSR und BVG – zunächst je zehn Fahrzeuge für den Pool bereitstellen.

    In einem zweiten Schritt soll jeder Landesbetrieb 30 Autos zur Verfügung stellen. Die sind dann mit Logos aller beteiligten Firmen beklebt.

    Das System soll offen gestaltet sein, damit auch Firmen, die bisher nicht Teil des Projektes sind, sich einklinken können. Doch jede Kooperation kennt Grenzen. Spezialfahrzeuge werden nicht geteilt, heißt es. Dass die BSR den Müll mit dem Doppeldecker abholt, ist vorerst nicht geplant.

    #Berlin #ÖPNV #Verkehr #Disruption

  • Tierrettung nach drei Tagen in Wilmersdorf : Katze saß in zehn Meter Höhe fest - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/tierrettung-nach-drei-tagen-in-wilmersdorf-katze-sass-in-zehn-meter-hoehe-fest/24932844.html


    Heureusement il y a des gens qui s’occupent des pauvres bêtes. Il est vrai que pour la plupart des habitants de Friedenau un tel événement est une des choses les plus graves qui risquenent de leur arriver.

    Insgesamt drei Tage saß das weiße Kätzchen im Baum. In zehn Meter Höhe, dort wo sich die dicken Äste nach oben teilten, hatte sie sich hingelegt. Und traute sich nicht runter. Die Bewohner des Hauses am Ludwig-Barnay-Platz in Wilmersdorf sorgten sich. Am Mittwoch postete eine von ihnen auf Facebook ein Bild des Tiers. Corine Grzésik, die in der Friedenauer Handjerystraße eine Malschule betreibt, las die Nachricht. Ihr war klar, dass sie etwas tun müsste. Die Feuerwehr habe deutlich gemacht, dass sie die Katze nicht herunterholen werde. Die würde schon von selbst wieder hinabklettern.

    Die Auskunft reichte Grzésik nicht. Sie engagierte einen Baumkletterer. Wohl wissend, dass sie erst mal dafür zahlen muss. Als der Mann am Donnerstagvormittag in den Baum steigen wollte und ein Seil hochwarf, sprang das Kätzchen auf einen unteren Ast und kletterte auch die nächsten Meter herunter und verschwand schnell durch den Hof. Der Einsatz kostete dennoch 238 Euro. Grzésik rief im Internet dazu auf, sich an den Kosten zu beteiligen. Die erbeteneSumme war zu Redaktionsschluss erreicht.sik

    #Berlin #Friedenau #Ludwig-Barnay-Platz #animaux #sens_civique #sauvetage