• Warum der Umgang mit Taufanfragen von Flüchtlingen so schwierig ist - katholisch.de
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    La conversion religieuse ne protège pas contre l’expulsion profane.

    Anerkennungsquote für konvertierte Flüchtlinge gesunken

    Gründe für Taufanfragen gibt es viele. Dass Migranten anderer Religionszugehörigkeiten sich dadurch ausschließlich bessere Asylchancen ausrechnen, soll durch die intensive Vorbereitung in den Gemeinden möglichst verhindert werden. Es kann aber auch sein, dass Flüchtlinge bei ihrem Start Hilfe von Ehrenamtlichen bekamen und diese ihren Glauben überzeugend vorlebten. „Was viele anzieht, ist auch der Freiheitsbegriff, den das Christentum postuliert“, sagt Andrea Kett vom Bistum Aachen. Dieser gebe den einzelnen Gläubigen eine Mündigkeit, die gerade viele Muslime so nicht kennen. Wieder andere Taufbewerber sind schon in ihrer Heimat mit dem Christentum in Berührung gekommen, hatten dort aber keine Möglichkeit, den Glauben offen zu praktizieren.

    Immer wieder passiert es jedoch, dass Fälle von Übertritten zum Christentum vor Gerichten landen, die deren Echtheit prüfen wollen. Dies ist dann der Fall, wenn ursprünglich muslimische Flüchtlinge in ihre Heimatländer abgeschoben werden sollen, ihnen dort aber wegen ihres Glaubens nun Verfolgung droht. Der Iran ist hier ein Beispiel. Auch kirchliche Mitarbeiter werden in solchen Fällen richterlich befragt. Der Berliner „Flüchtlingspfarrer“ Gottfried Martens etwa musste inzwischen schon häufiger vor Gericht um die Anerkennungen „seiner“ Konvertiten kämpfen. Seit 2016 sei die Anerkennungsquote für konvertierte Christen immer weiter gesunken; in Brandenburg auf nahezu null, in Berlin liege sie noch bei zehn Prozent, berichtete Martens Anfang des Jahres dem Radiosender Deutschlandfunk Kultur.

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