GHDI - Document

?document_id=816&language=german

  • La fabrication d’une guerre
    http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/sub_document.cfm?document_id=816&language=german

    Les arguments n’ont pas changé depuis la victoire du capitalisme sur les systèmes qui le précédaient. On prétend qu’il n’y a pas d’altenative (TINA) face à un ennemi qui menacerait notre culture et la paix dont elle serait le fondement. En 1914 pour les socialdémocrates allemands c’est le despotisme russe qui justifie de soutenir la guerre du Kaiser . Schrecknisse feindlicher Invasionen et Sieg des russischen Despotismus sont l’équivalent des weapons of mass destruction comme prétexte pour envoyer la jeunesse au charnier.

    Face à de tels mensonges criminels on ne peut que refuser catégoriquement la guerre. Elle est toujours un instrument du régime en place.

    Déclaration de Hugo Haase (SPD) devant le Reichstag

    Im Auftrage meiner Fraktion habe ich [Hugo Haase] folgende Erklärung abzugeben.

    Wir stehen vor einer Schicksalsstunde. Die Folgen der imperialistischen Politik, durch die eine Ära des Wettrüstens herbeigeführt wurde und die Gegensätze unter den Völkern sich verschärften, sind wie eine Sturmflut über Europa hereingebrochen. Die Verantwortung hierfür fällt den Trägern dieser Politik zu, wir lehnen sie ab. Die Sozialdemokratie hat diese verhängnisvolle Entwicklung mit allen Kräften bekämpft, und noch bis in die letzten Stunden hinein hat sie durch machtvolle Kundgebungen in allen Ländern, namentlich in innigem Einvernehmen mit den französischen Brüdern, für die Aufrechterhaltung des Friedens gewirkt. Ihre Anstrengungen sind vergeblich gewesen.

    Jetzt stehen wir vor der ehernen Tatsache des Krieges. Uns drohen die Schrecknisse feindlicher Invasionen. Nicht für oder gegen den Krieg haben wir heute zu entscheiden, sondern über die Frage der für die Verteidigung des Landes erforderlichen Mittel. Nun haben wir zu denken an die Millionen Volksgenossen, die ohne ihre Schuld in dieses Verhängnis hineingerissen sind. Sie werden von den Verheerungen des Krieges am schwersten getroffen. Unsere heißen Wünsche begleiten unsere zu den Fahnen gerufenen Brüder ohne Unterschied der Partei. Wir denken auch an die Mütter, die ihre Söhne hergeben müssen, an die Frauen und die Kinder, die ihres Ernährers beraubt sind, und denen zu der Angst um ihre Lieben die Schrecken des Hungers drohen. Zu diesen werden sich bald Zehntausende verwundeter und verstümmelter Kämpfer gesellen. Ihnen allen beizustehen, ihr Schicksal zu erleichtern, die unermeßliche Not zu lindern, erachten wir als eine zwingende Pflicht.

    Für unser Volk und seine freiheitliche Zukunft steht bei einem Sieg des russischen Despotismus, der sich mit dem Blute der Besten des eigenen Volkes befleckt hat, viel, wenn nicht alles auf dem Spiel. Es gilt, diese Gefahr abzuwehren, die Kultur und die Unabhängigkeit unseres eigenen Landes sicherzustellen. Da machen wir wahr, was wir immer betont haben: Wir lassen in deweapons of mass destructionr Stunde der Gefahr das eigene Vaterland nicht im Stich. Wir fühlen uns dabei im Einklang mit der Internationale, die das Recht jedes Volkes auf nationale Selbständigkeit und Selbstverteidigung jederzeit anerkannt hat, wie wir auch in Übereinstimmung mit ihr jeden Eroberungskrieg verurteilen. Wir fordern, daß dem Kriege, sobald das Ziel der Sicherung erreicht ist, und die Gegner zum Frieden geneigt sind, ein Ende gemacht wird durch einen Frieden, der die Freundschaft mit den Nachbarvölkern ermöglicht. Wir fordern dies nicht nur im Interesse der von uns stets verfochtenen internationalen Solidarität, sondern auch im Interesse des deutschen Volkes. Wir hoffen, daß die grausame Schule der Kriegsleiden in neuen Millionen den Abscheu vor dem Kriege wecken und sie für das Ideal des Sozialismus und des Völkerfriedens gewinnen wird.

    Von diesen Grundsätzen geleitet, bewilligen wir die geforderten Kriegskredite.

    Quelle: Erklärung der Sozialdemokratischen Partei zum Kriegsausbruch abgegeben vom Fraktionsvorsitzenden Haase im Reichstag (4. August 1914), aus Verhandlungen des Reichstags, XIII. LP., II. Sess., 1914, Bd. 306, S. 8 f.

    Abgedruckt in Ernst Rudolf Huber, Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte. 2 Bände. Stuttgart: Kohlhammer Verlag, 1961, Bd. 2, S. 456-57.

    Despotie – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Despotie

    Der Verweis auf einen drohenden „Sieg des russischen Despotismus“ diente dem SPD-Parteivorsitzenden Hugo Haase im August 1914 als Begründung für die Zustimmung zu den Kriegskrediten.

    Les choses qu’on sait sur Hugo Haase nous font comprendre comment fonctionnent le compromis et la corruption du personnel politique qu’il entraine. Le fait qu Hugo Haase a vite été oublié après son assassinat en novembre 1919 en dit long sur les conséquences de l’opportunisme pour la gauche.

    Hugo Haase – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Haase

    Sein Biograf Kenneth Calkins begründet die Vernachlässigung Haases in der Literatur damit, „dass Hugo Haase auf einem verlorenen Posten stand. Er trat an die Spitze der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, als diese bereits vor dem Zerfall stand, und weigerte sich selbst angesichts der tiefgreifenden Folgen des Krieges und der Revolution, die traditionellen Grundsätze der Partei aufzugeben. Zu ihrer Verteidigung widersetzte er sich seinen Kollegen in der Parteiführung und trug dann in maßgebender Weise zur Spaltung der Partei bei. Die Unabhängige SPD, die aus dieser Spaltung hervorging, war größtenteils seine Schöpfung … und brach kurz nach Haases Tod zusammen. Wie Haase hinterließ auch die von ihm gegründete Partei keine organisierten Erben, denen etwas daran gelegen gewesen wäre, beider Andenken lebendig zu erhalten.“ Über Haases Rolle in der SPD ab 1911 schreibt Calkins: „Mit seiner theoretischen Denkweise stand er einer Mehrheit von praktisch denkenden Politikern und Bürokraten gegenüber, die sich um Ebert scharten... Als Mitvorsitzender der Partei wollte Haase über den Fraktionen stehen... Auf diesen Umstand und seine isolierte Stellung im Vorstand ist es zurückzuführen, daß sich seine Rolle in der Partei in der unmittelbaren Vorkriegszeit nicht genau skizzieren läßt.“

    Dieter Groh resümiert über Haases Rolle als SPD-Vorsitzender vor dem Krieg: „Auch Haase brachte weder die [vom linken Flügel] erwünschte Stärkung der Bebelschen Linie gegenüber der bürokratischen Mehrheit des Parteivorstandes, noch hatte er genügend Autorität, um sich gegenüber Ebert durchzusetzen – besonders nach dessen Wahl zum Nachfolger Bebels im Herbst 1913. Durch Bebels Tod verlor Haase seinen stärksten Rückhalt, da ihm das Selbstvertrauen eines Bebel, eines Ebert oder der alten Vorstandsmitglieder fehlte. Außerdem war er nur Verlegenheitskandidat einer Partei, die mehr als je in ihrer Geschichte über Strategie und Endziel uneins war.“

    #Allemagne #histoire #politique #guerre #SPD