Aufhebung - Wikipédia

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  • Chacun sa place à l’ombre
    https://artifices.blog/2024/02/07/chacun-sa-place-a-lombre

    Le mouvement de révolte agricole qu’ont récemment connu la #France et l’#Europe augure les prémisses de luttes dans et contre la restructuration en germe du rapport entre le capital et le travail. Cette restructuration, au niveau de l’agro-industrie, se donnant comme traits principaux la décarbonisation, la généralisation du numérique et la fragmentation des échanges internationaux, est en train de bouleverser la dynamique à l’œuvre jusqu’ici. Ce que nous observons est une lutte à la fois entre fractions capitalistes cherchant à trouver une place au soleil dans un nouveau régime d’accumulation, et une partie de la classe moyenne rurale luttant contre sa prolétarisation définitive. Tant que ces deux classes luttent ensemble, sous l’égide de la vieille idéologie agrarienne et paysanne fascisante, aucune perspective émancipatrice ne pourra s’esquisser. Tout l’intérêt réside ainsi dans les perspectives d’explosion de ces intérêts contradictoires.

    #agriculture

  • Die negative Fabrik Auschwitz - Teil 1
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzbuch_Kapitalismus

    Das Schwarzbuch Kapitalismus (Untertitel: Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft) ist eine 1999 erschienene Monographie von Robert Kurz, die sich kritisch mit der Geschichte und der Zukunft des Kapitalismus auseinandersetzt. Es gilt als das Hauptwerk des der Wertkritik zuzurechnenden Autors und löste eine Debatte über die vorgenommene Beschreibung der Entstehungsgeschichte des Kapitalismus, seine Gegenwartsdiagnose sowie über die Folgen der Kritik an den herrschenden Verhältnissen aus.

    Dans ce chapitre du Livre noir du capitalisme Robert Kurz explique pourquoi Auschwitz est à la fois l’expression du capitalisme moderne et le crime essentiel préparé de longue date et perpétré par les Allemands l’unique peuple au monde capable de s’y atteler.

    Il y dévéloppe l’idée d’Auschwitz comme une anti-fabrique et anticipation de la catastrophe mondiale causée par les forces inhérentes au capitalisme quand elles rencontrent le savoir-faire et l’idéologie colonialiste et raciste. Pour lui c’est la conséquence de la tentative d’une « Abschaffung » (abolition) du mal incarné par le capital juif au lieu de la « Aufhebung » dialectique du capitalisme dans la transformation socialiste.

    Aufhebung
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Aufhebung

    Texte en trois parties
    Teil 2 https://seenthis.net/messages/985499
    Teil 3 https://seenthis.net/messages/985498

    aus: Robert Kurz, Schwarzbuch Kapitalismus, 1999, Seit 270 ff.

    Die Geschichte der Zweiten industriellen Revolution - Die negative Fabrik Auschwitz

    Es ist oft von der Singularität des Menschheitsverbrechens Auschwitz gesprochen worden. Das trifft zwar insofern zu, als Auschwitz eine einmalige Dimension des Verbrechens enthält, die über bloßen Haß, über bloße Grausamkeit und Barbarei ebenso hinausgeht wie über einen Massenmord aus politisch-ökonomischen Nutzenkalkülen. Aber dieser Begriff der Singularität dient gleichzeitig den westlich-demokratischen Ideologen dazu, Auschwitz aus der deutschen Geschichte, aus Demokratie, Kapitalismus und Aufklärungsvernunft hinauszumythologisieren. »Singularität« meint dann nicht mehr eine einmalige Dimension des Irrationalismus auf dem Boden der modernen bürgerlichen Rationalität selbst, sondern den Einbruch jener »fremden«, äußerlichen und gewissermaßen »außerirdischen« Macht der Finsternis, die mit der reinen kapitalistisch-demokratischen Seele gar nichts zu tun haben kann.

    Mit einer gewissen Bauernschläue hat Ernst Nolte diese offensichtliche Ignoranz des demokratischen »Singularitäts«-Begriffs dafür ausgenutzt, bei seiner apologetischen Historisierung des Nationalsozialismus in einem Aufwasch auch gleich Auschwitz in die Reihe der gewöhnlichen Modernisierungsverbrechen einzugemeinden und als bloß »sekundäre« Untat zu verharmlosen. Und wie schon hinsichtlich der nationalsozialistischen Krisendiktatur im allgemeinen politisch-ökonomischen Sinne, so wäre auch hinsichtlich des Holocaust und seiner spezifischen Qualität im Gegensatz zu Nolte die Perspektive umzukehren, um unbeschadet jener Dimension der Singularität statt einer positiven eine negative Historisierung von Auschwitz vorzunehmen. Der Holocaust wird dann zur Generalanklage gegen Aufklärungsvernunft, Kapitalismus und deutsche Nationalgeschichte: Auschwitz war in diesem Sinne keine »fremde« Tat, sondern eine spezifisch deutsche Konsequenz der Modernisierungsgeschichte selbst, die ihre Wurzeln im allgemeinen Boden des bürgerlich-liberalen und demokratischen Denkens der Moderne hatte.

    Es ist ja eigentlich ganz offensichtlich, daß die ideologische Naturalisierung und Biologisierung des Sozialen von Hobbes über Smith, Malthus usw. bis Darwin eine historische Schicht von Auschwitz darstellt. Ebenso gehört zur Archäologie des Holocaust das Denken von de Sade, jenes »Libertins«, der zum ersten Mal die vollständige Ablösung sowohl der Sexualität als auch »funktioneller Handlungen« überhaupt von jeder menschlichen Gefühlsregung propagiert hat; ein den kapitalistischen »gesellschaftsmaschinellen« Funktionalismus in enthemmten Phantasien vorwegnehmender Alptraum des sozialen Bewußtseins, ohne den der Apparat von Auschwitz ebenfalls nicht denkbar gewesen wäre.

    Auch der moderne Antisemitismus als solcher wurzelt in der Aufklärungsphilosophie, wie Poliakov gezeigt hat; und das ist ja kein Zufall, sondern spiegelt jenen inneren Widerspruch des modernen bürgerlichen Bewußtseins, das den Anspruch der vernünftigen Selbstreflexion ausgerechnet in der Form der Selbstunterwerfung unter die Pseudo-Naturgesetze einer blinden Gesellschaftsphysik erhebt - ein irrationaler Grundsachverhalt, der bei jedem kapitalistischen Entwicklungs- und Krisenschub in der Projektion auf das »jüdische Fremdwesen« scheinaufgelöst wurde.

    Alle Grundelemente des Denkens, das zu Auschwitz geführt hat, entstammen dem breiten Strom der Modernisierungsgeschichte und ihrer Ideologisierung. Und hatte sich das antisemitische Syndrom schon in der kapitalistischen Aufstiegsbewegung des 19. Jahrhunderts über die ganze westliche Welt verbreitet, so wurde es in der fordistischen Zweiten industriellen Revolution zusätzlich aufgeladen. Denn in demselben Maße, wie die betriebswirtschaftliche Rationalisierung und innere Militarisierung des Menschen zu einem absoluten, die gesamte Gesellschaft lückenlos erfassenden System der »abstrakten Arbeit« drängte, spitzte sich auch das negative Moment der qualitätslosen, unheimlichen und gegen jede sinnliche Qualität gleichgültigen Arbeitskategorie zu.

    Die Naturalisierung und Biologisierung dieser negativen Qualität der Qualitätslosigkeit in der »jüdischen Rasse« und die Projektion der leeren, selbstzweckhaften Abstraktion des Kapitalismus auf ein »jüdisches Wesen« erhielt einen neuen und stärkeren Schub: durch die jetzt erst in vollem Maße gültig werdende soziale Gleichnamigkeit und Gleichschaltung der abstrakten Arbeitsquanta von Funktionseliten und »hands«, von Führern und Geführten, nahm das Bedürfnis nach einer pro-jektiven Entsorgung der damit verbundenen destruktiven Rationalität entsprechend zu.

    Die qualitative Steigerung der Zumutungen und die neue Stufe der Benthamschen Verinnerlichung waren daher nicht nur in Deutschland von einem Anwachsen und einer Verdichtung des antisemitischen Syndroms begleitet. Auch in der übrigen Welt und insbesondere in der Sowjetunion und den USA ließ die Zweite industrielle Revolution, im Westen verstärkt durch ihr vorläufiges Scheitern in der Weltwirtschaftskrise, die antisemitische Stimmung im gesellschaftlichen Bewußtsein anschwellen.

    Obwohl die bolschewistische Partei, ihrer Herkunft aus der Sozialdemokratie entsprechend, offiziell den Antisemitismus als bloße Dummheit verstand und ihn unmittelbar nach der Oktoberrevolution sogar unter Strafe gestellt hatte, machte sich in den Kreisen um Stalin schon seit den 20er Jahren eine unterschwellige antisemitische Strömung breit, die in den großen Verfol-gungswellen und Schauprozessen der 30er Jahre gegen angebliche »Verräter, Agenten und Saboteure« eine entscheidende Rolle spielte und die sowjetische Geschichte bis zum Ende begleiten sollte. Noch Anfang der 50er Jahre, kurz vor Stalins Tod, soll sogar die Deportation der sowjetischen Juden geplant gewesen sein; es gab eine Broschüre des Innenministeriums mit dem Titel »Warum die Juden aus den Industriegebieten ausgesiedelt werden müssen« (Rapoport 1992, 207), aber der Plan wurde dann nicht mehr ausgeführt. Später nährte sich der sowjetische Antisemitismus an der proarabischen Außenpolitik gegen Israel, die nach innen als Propaganda gegen »den Zionis-mus« wirkte und von einer Verfolgung angeblicher »zionistischer Agenten« begleitet war.

    Die sowjetische antisemitische Tendenz hatte allerdings eine besondere Note. Stalin stand am konsequentesten für die protofordistische Entwicklungs- und Modernisierungsdiktatur. Und in diesem Kontext muß wahrscheinlich auch das Aufgreifen des antisemitischen Syndroms gesehen werden, das ja in Rußland schon eine lange Tradition unter dem Zarismus hatte. Da die Sowjetunion von der westlichen Weltwirtschaftskrise nicht betroffen war und die Bewegung des Geldkapitals unter staatskapitalistischer Kontrolle stand, richtete sich die paranoide Projektion aber weniger gegen die als »jüdisch« imaginierte Abstraktion des zinstragenden Kapitals als vielmehr gegen die ebenso als »jüdisch« denunzierte »abstrakte Theorie«. Nicht die Spekulanten und Bankiers, sondern die Intellektuellen waren bevorzugtes Ziel der Verfolgung. Diese Variante spielte auch im westlichen Antisemitismus eine Rolle, aber in der Sowjetunion rückte sie ins Zentrum.

    Schon Lenin hatte ja mehr als einmal gegen die »Tagediebe und Hysteriker unter der Intelligenz« gegiftet. Es ist leicht zu begreifen, daß diese Angriffe dem Einschwenken auf den fordistischen Entwicklungspfad geschuldet waren und dem daraus resultierenden Imperativ: Schluß mit lustig, nicht mehr diskutieren über Sinn und Zweck, sondern Arbeitsquanta verausgaben in der Gesellschaftsmaschine. Die weitere theoretische Reflexion erschien zunehmend als Gefahr, nicht nur im Sinne eines als »unfruchtbar« denunzierten »abstrakten Geschwätzes«, sondern vor allem als jene mögliche Erinnerung an die verlorene Zukunft einer selbstorganisierten Räte-Gesellschaft, jenseits der Entfremdungsformen von Geld und Staat. Hinzu kam die Ideologisierung der Konkurrenz gegen den Westen, die mit der Erfindung eines »Sowjetpatriotismus« und zunehmender Ausländer-phobie einherging; »Intellektualismus« und kritische Reflexion wurden demgegenüber einer unpatriotischen »kosmopolitischen« Lauheit verdächtigt. Halb als schlechtes theoretisches Gewissen, halb als wütender Haß gegen dessen mögliches Aufkeimen, wurde die Intellektuellenhetze zu einer periodisch wiederkehrenden Veranstaltung des Partei- und Staatsapparats.

    Das war um so absurder und doppelbödiger, als die Parteiführung und ihre Kader auf allen Ebenen großenteils selber Intellektuelle waren, zu einem hohen Prozentsatz von jüdischer Herkunft.
    Die Widersprüche, Brüche und Abgründe eines gesellschaftlichen Geschehens, das nicht mehr begrifflich reflektiert werden durfte, jedenfalls nicht mehr kritisch, äußerten sich so auf gespenstische Weise in einer wechselseitigen Denunziation von Intellektuellen als »intelligenzlerische« Miesma-cher und Saboteure des »sozialistischen Aufbaus«. Stalin mußte nur das populäre antisemitische Syndrom und die Denunziation gegen den »jüdischen« unzuverlässigen Kosmopolitismus mit dem ebenso populären antiintellektuellen Ressentiment verbinden, um die hilflose Parteiintelligenz zur Abschlachtung freizugeben.

    Der ungeheure Terror der durchgepeitschten Industrialisierungspolitik, die Foltermethoden zur Einübung des Menschenmaterials in die abstrakte fordistische Zeitdisziplin und die antisemitisch legitimierte Verfolgungswelle gegen die Intelligenzia verbanden sich zum blutigen Gesamtkunstwerk dessen, was als »Tschistka (Säuberung; auch Reinigung oder Entleerung des Darms) [...]« (Rapoport 1992, 56) in die Geschichte des 20. Jahrhunderts eingegangen ist. Gerade weil die Tschistka mit ihrer ungeheuren Willkür, ihren Massenerschießungen, Folterungen und grotesken Schauprozessen durch ein Orwellsches Vokabular der sozialistischen »Glücksordnung« und ihres Lebenskampfes gegen den westlichen Kapitalismus und seine »Agenten« begründet werden mußte, konnte sie nicht anders als in hysterischen und paranoiden Formen bis hin zur buchstäblichen Geistesverwirrung von Anklägern und Angeklagten ablaufen. Was da »hinausgesäubert« werden sollte, war der innere Widerspruch der in gesellschaftlichen Riesenschritten durchgesetzten »abstrakten Arbeit« (und der mögliche theoretische Einspruch dagegen). Dafür war die Mobilisierung des antisemitisch-antiintellektuellen Syndroms geradezu unerläßlich. Erhellend der Kommentar eines alten zaristischen Offiziers im Zuchthaus:

    »Am Ende werden die Träume unseres Zaren Nikolaus noch wahr, obwohl er selbst zu weich war, um sie zu verwirklichen: Die Gefängnisse sind voll von Juden und Bolschewiken« (Rapoport 1992, 70).

    In den USA schlug die antisemitische Hetze ebenso massiv durch, vielleicht sogar noch deutlicher als in der Sowjetunion. Hier waren es natürlich die Spekulation und die große Finanz- und Banken-krise, die auf das »jüdische Fremdwesen« projiziert wurden. John Kenneth Galbraith schrieb über die Stimmung nach dem »Schwarzen Freitag«: »Dicht unter der Oberfläche war der Antisemitismus zu spüren« (Galbraith 1995, 86). Weder blieb allerdings die antisemitische Paranoia-Ideologie unter der Oberfläche, noch war sie auf eine irrationale Krisenreaktion beschränkt. Henry Ford selber, der Prophet der Zweiten industriellen Revolution und ihr Mitschöpfer, war schon lange vorher vom antisemitischen Wahn durchdrungen. Unter seinen Schriften tauchte Anfang der 20er Jahre (und mehrfach ins Deutsche übersetzt) ein Machwerk mit dem Titel »Der internationale Jude« auf. Darin freut er sich fast wie Hitler über die allfällige Thematisierung der »Judenfrage«:

    »Die Judenfrage besteht in den Vereinigten Staaten seit Jahren; aber unter der Oberfläche der Öffentlichkeit [...] Gleichwohl ist es möglich geworden, das Wort >Jude <, das noch vor einem Jahr verpönt war, öffentlich zu gebrauchen. Es erscheint jetzt fast täglich auf der Vorderseite der Zeitungen, ist überall Gegenstand der Erörterungen [...]«(Ford 1922, 116f.).

    Der Grund, warum er die Juden haßt und fürchtet, ist für den freiheitlich-demokratischen Namensgeber der Epoche derselbe wie für Hitler und Stalin: Es geht ihm darum, das fordistische System der Rationalisierung und wissenschaftlich forcierten Aussaugung des Menschenmaterials frei zu halten vom Odium des abstrakten Selbstzwecks. Genau wie die Nazis stellt Ford »schaffendes«
    (nämlich sein eigenes) und »raffendes Kapital« (nämlich das zinstragende Geldkapital des Bankensystems) gegenüber. Alle negativen und zerstörerischen Erscheinungen des protofordistischen Krisenkapitalismus werden auf dieses »kosmopolitische« Geldkapital abgeladen und direkt mit den Juden als kulturell-biologischen Trägern identifiziert:

    »Der internationale jüdische Bankier, der kein Vaterland hat, sondern alle Länder gegeneinander ausspielt, und das internationale jüdische Proletariat, das von Land zu Land streicht, um die ihm genehmen wirtschaftlichen Bedingungen zu suchen, sind hinter allen Problemen zu finden, die heutzutage die Welt beunruhigen. Die Einwanderungsfrage ist jüdisch. Die Sittlichkeitsfrage in Kinos und auf der Bühne ist es. Die Lösung der Judenfrage ist in erster Linie Sache der Juden; tun sie es nicht, so wird die Welt sie lösen (!) [...] Ein Volk wird durch künstlichen Wechseldiskont schwer geschädigt; ein zweites dadurch, daß ihm das Geld aus dem wirtschaftlichen Blutumlauf genommen wird [...] In stürmischen Zeiten fallen mehr Pflaumen als sonst in die aufgehaltenen Körbe der internationalen Bankiers. Kriege und Notzeiten liefern ihnen die reichsten Ernten. Man gehe durch die Amtsräume der Regierung, wo die Geheimnisse der Einkommensteuer, der Bundesbanken, der auswärtigen Politik verwahrt werden sollen - und man findet Juden überall gerade an den Stellen sitzen, wo es dem internationalen Judentum erwünscht ist und wo es erfahren kann, was es will [...]
    Der amerikanische Landwirt und die Industrien, die den Tricks der internationalen Bankiers nicht gewachsen waren und denen bei dürftigem Kredit der Atem ausgeht, wundern sich, wo das Geld sein mag [...]«(Ford 1922,152f.).

    Ob in der Form des Staatskapitalismus oder des »freien« Konkurrenzkapitalismus: Stets ging es darum, das Hohelied der industriellen Massenproduktion zu singen, die im System fordistischer Rationalisierung und mit dem »schaffenden« Geldkapital als bloßem »Lehen« oder »Auftrag« des Arbeitsstaates angeblich unmittelbar für die Befriedigung der Massenbedürfnisse ins Werk gesetzt werden sollte - im Gegensatz zur »jüdischen Weltverschwörung« einer als gesellschaftlich verant wortungslos und blutsaugerisch denunzierten Geldmacherei jenseits der fordistisch aufgerüsteten Maschinenwelt und ihrer »Hymnen vom Schweiß«. Sowjetpatriotismus, nationalsozialistische Autarkiepolitik und US-Isolationismus angesichts eines geschrumpften und verdächtigten Weltmarkts befanden sich ebenso im ideologischen Gleichklang mit mehr oder weniger ausgeprägt antisemitischen Weltanschauungsmustern. »Arbeit« als klassenübergreifendes Pseudo-Konkretum und Nationalismus/Autarkismus als flankierendes Moment der weltweiten antisemitischen Welle wurden für den Durchbruch der Zweiten industriellen Revolution weit über den Kapitalismus des 19. Jahrhunderts hinaus ideologisch mobilisiert.

    Auch die organisatorische Form, in der sich dieser irrationale und mörderische Durchbruch vollziehen sollte, war als übergreifendes Muster zu erkennen, wenn auch wiederum in unterschiedlicher Gestalt und Intensität: das »Arbeitslager«, gesteigert zum »Konzentrationslager«. Das zwanghafte, militarisierende Moment der fordistischen Offensive äußerte sich in diesen »Lagern« am offensten und brutalsten. Wie weit der Kapitalismus bereits verinnerlicht war, wird daran sichtbar, daß es sogar freiwillige Erscheinungsformen des Arbeitslagers gab. In den 20er Jahren organisierten in Deutschland nicht nur rechtsradikale, sondern auch linke, gewerkschaftliche und sogar kommunistische Jugendorganisationen solche Camps eines geradezu religiösen »Arbeitsein-satzes«, die den »Arbeitsdienst« der Nazis vorwegnahmen. Unter dem Eindruck der Massenarbeitslosigkeit in der Weltwirtschaftskrise faßte diese Form einer entfremdeten, militärähn-lichen Staatsorganisation der »abstrakten Arbeit« seit 1935 auch in den USA Fuß:

    »Noch im März verabschiedete der Kongreß den Unemployment Relief Act, auf Grund dessen dann das Civilian Conservation Corps (CCC) gegründet wurde. Freiwillige zwischen 18 und 25 Jahren wurden hierin in einer Art Arbeitsdienstlagern zusammengefaßt und zu Natur- und Landschafts-schutzarbeiten eingesetzt. 1935 waren eine halbe Million junger Leute für 30 Dollar Lohn von solchen Lagern aus taug« (Sautter 1994, 383).

    Robert Kurz
    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Kurz

    Robert Kurz (* 24. Dezember 1943 in Nürnberg; † 18. Juli 2012 ebenda) war ein deutscher marxistischer Philosoph, Publizist und Journalist. Er war ein Theoretiker der Wertkritik.

    https://fr.wikipedia.org/wiki/Robert_Kurz

    Les positions de Robert Kurz et d’André Gorz font partie des texte fondamentales du éco-socialisme.

    https://fr.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_Gorz

    #capitalisme #nazis #Auschwitz #antideutsch #Schwarzbuch_Kapitalismus

  • Erinnerung an Eckart Lottmann
    https://agdok.de/de_DE/nachruf-eckart-lottmann

    17 ans après le début du cinéma vérité les militants vidéo autonomes transforment les conditions de production de manière à préparer la révolution vidéo démocratique récupérée depuis par Youtube et les autres plateformes capitalistes.

    Un de ces pionniers vient de nous quitter. En 1977 à Berlin quelques enthousiastes fondent un collectif vidéo appellé MedienOperative . Eckart fait partie de la bande qui dévéloppee un type de production autonome aux procédés proches de ce que Youtube propose aujourd’hui à tout le monde. Le jour on tourne, on monte ces reportages au plus vite et le soir on fait la tournée des bars avec le magnétoscope et un écran de télévison pour y présenter et discuter les événements du quartier et de la ville entière. Le cinéma vérité y trouve son Aufhebung et sa renaissance à un niveau plus avancé et démocratique. Eckart, Pim, Karin, Micky, Hartmut et les autres membres de la bande mettent au service de la population les leçons pratiques que les étudiants radicaux de l’école de cinéma DFFB transformaient auparavant en actions armées et conceptes purement artistiques.

    Am Sonntag, dem 9. Februar 2020, ging mit Eckart Lottmann auch einer von uns.

    „Er ist nach einem schönen Nachmittag nachts ganz friedlich eingeschlafen. Hoffentlich findet seine Seele jetzt die Ruhe, nach der er sich in den letzten Monaten schon lange gesehnt hat“, schreibt seine langjährige Lebenspartnerin Conny Apel.

    Eckart wurde 1950 in Hamburg geboren, studierte dort zunächst Soziologie und wechselte dann in Berlin zum Hauptfach Publizistik. 1977 gründete er mit Gleichgesinnten die MedienOperative Berlin e.V., ein Zentrum für unabhängige Videoarbeit. Dort entstanden Videos zu sozialen und kulturellen Themen im Sinne einer Gegenöffentlichkeit, später auch Arbeiten fürs Fernsehen.

    1988 drehte er mit Hartmut Horst den Spielfilm „Auf eigenen Füßen“ über ein türkisches Mädchen im Konflikt mit seinem konservativen Elternhaus. Es folgten Dokumentarfilme und Porträts über eine blinde Lehrerin, den Bau eines Ökohauses und junge Berliner unterschiedlicher Nationalitäten.

    Ab 1992 arbeitete er als freier Journalist und Filmemacher. Die Schwerpunkte seines filmischen Schaffens waren historisch-politische Dokumentationen für den SFB, später für den rbb. Für die Redaktion „Zeitgeschichte“ realisierte Eckart etliche Produktionen, die sich mit der Geschichte der Berufsfeuerwehr Berlins, mit der Geschichte der Binnenschifffahrt, mit der Geschichte der West-Berliner Polizei und mit Hausbesetzungen beschäftigten.

    Am 15. Januar 2000 wurde er Mitglied der AG DOK und blieb es bis zuletzt. Dort betreute er über eine längere Zeit den regelmäßig erscheinenden Mitgliederinfo-Brief redaktionell. Eckart war ein kritischer und couragierter Kämpfer mit einem sehr wachen Verstand. Viele seiner Wortmeldungen
    auf unseren Jahresversammlungen hinterließen bleibende Eindrücke.

    Ab 2014 zeigten sich bei Eckart erste Anzeichen einer Erkrankung, die sich bis 2016 so verstärkten, dass er eine geplante filmische Dokumentation über seine Familie absagen musste. Als sich Eckart 2017 zeitweilig in die Obhut einer Tagespflegestelle begeben musste, plante er aber selbst dort noch ein Filmprojekt. Er hinterließ Spuren von Bedeutung und wird mir in wertvoller Erinnerung bleiben.

    Die Trauerfeier und Beisetzung finden am 19. März ab 12 Uhr in der Kapelle des Friedhofs Pankow 3 am Bürgerpark 24, 13156 Berlin, statt. Statt Kränzen und Blumen wird um Spenden unter dem Stichwort „Eckart Lottmann“ für terres des hommes gebeten (IBAN: DE66 2655 0105 0000 2266 62).

    Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen dürfen, die man lange getragen hat, ist eine wunderbare Sache. (Hermann Hesse)

    Frank Sputh
    19. Februar 2020
    e-mail: ConnyApel@web.de

    Aufhebung
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Aufhebung

    Le jeune Karl Marx dans sa lecture critique du droit politique hegelien applique le concept Aufhebung aux relations entre la philosophie et la réalité : il demande l’Aufhebung de la philosophie par sa réalisation et la réalisation de la philosophie par son Aufhebung... La philosophie ne peut se réaliser sans une Aufhebung du prolétariat, le prolétariat ne peut se « aufheben » sans la réalisation de la philosophie

    Filmemacher werfen Blick in die Geschichte Heinersdorf - Heinersdorf
    https://www.berliner-woche.de/heinersdorf/c-sonstiges/filmemacher-werfen-blick-in-die-geschichte-heinersdorf_a19960

    Über Heinersdorf gibt es jetzt einen Film. Gedreht haben ihn der Fernsehjournalist Eckart Lottmann und der Kameramann Frank Sputh. Vor wenigen Tagen stellten die beiden Filmemacher ihren Streifen „Am Rande der Stadt - Spuren der Geschichte in Heinersdorf“ im Saal des Altenpflegeheims „Haus Ingrid“ vor.

    Der Ort war bewusst gewählt. Im Gebäude befand sich die alte Heinersdorfer Feuerwache, quasi ein bauliches Zeugnis Heinersdorfer Geschichte. Das Interesse an dem ersten Film über Heinersdorf war so groß, dass etliche Zuschauer nur noch Stehplätze fanden. Nach etwas mehr als einer halben Stunde gab es viel Applaus für einen gut gemachten Film über die Geschichte eines „Dorfes am Rande der Stadt“. Sogar Alteingesessene Bewohner konnten Dinge über Heinersdorf erfahren, von denen sie bislang nichts wussten. Eckart Lottmann hatte genau und umfangreich recherchiert."Ich lebe seit sieben Jahren in Heinersdorf", sagt der Fernsehjournalist. „Weil ich mehr Kontakt zu den Leuten bekommen wollte, trat ich in den Verein Zukunftswerkstatt Heinersdorf ein. In dem gibt es eine Arbeitsgruppe Geschichtswerkstatt. Ich bot an, einen Film über Heinersdorf zu drehen.“ 2011 begann Lottmann mit der Konzipierung des Streifens und ersten Vorarbeiten. Um aber einen Film drehen zu können, braucht man Geld. Lottmann versuchte längere Zeit, eine Finanzierung zu organisieren. Schließlich konnte er die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin für sein Projekt begeistern. „Als das Geld bereitstand, war bereits die Hälfte des Jahres 2012 um“, so der Filmemacher. „Weil der Film laut Förderrichtlinie bereits Ende des Jahres fertig sein musste, begann ich sofort mit den Arbeiten.“

    Als Kameramann konnte er Frank Sputh gewinnen. Unterstützt wurde das Duo von einer Handvoll Heinersdorfer Jugendlicher, die punktuell bei Filmaufnahmen mithalfen. „Wir hatten Glück, dass wir im Herbst noch einige schöne Tage hatten“, resümiert Lottmann. „So konnten wir vieles auch wirklich so drehen, wie geplant.“ Gutes Wetter wurde vor allem auch für die Filmaufnahmen vom Wasserturm gebraucht. Von ihm aus hat man einen hervorragenden Blick auf den ganzen Ortsteil. Dabei wird deutlich: Heinersdorf ist sehr grün. Dort dominieren Kleingärten, Einfamilien- und Reihenhäuser.

    Errichtet wurde der Wasserturm 1910. Er sollte ein Rathausturm werden. Deshalb besaß er auch viele Jahre lang eine Turmuhr. Nebenbei sollte dieser Rathausturm die Funktion eines Wasserturms bekommen. Das Rathaus wurde wegen des beginnenden Ersten Weltkriegs nie verwirklicht. Danach erübrigte sich der Bau eines eigenen Rathauses, weil der Ort nach Groß-Berlin eingemeindet wurde. Auch als Wasserturm wurde das Bauwerk nie benutzt. Neben dieser Geschichte recherchierten die Filmemacher auch die der Kleingärten, der Industriebahn, des Milchhofs, der Dorfkirche, der früheren Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft und des Blumenviertels. Erzählt werden Geschichten zur Geschichte von zehn Heinersdorfer Zeitzeugen.

    Nach der Premiere wurde der Film an den Verein Zukunftswerkstatt Heinersdorf übergeben. „Über ihn wird er dann sicher auch als DVD erhältlich sein“, erklärt Eckart Lottmann. Ab wann, steht allerdings noch nicht fest.

    Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.zukunftswerkstatt-heinersdorf.de. Bernd Wähner

    #vidéo #Berlin #décès #Medienoperative #médias #art #histoire

  • La discussion autour de la prostitution féminine fait des victimes des deux côtés du Rhin.

    Les émotions prennent prennent d’assaut la place de la raison et l’idéologie chasse la vérité. Pour calmer les esprits il suffirait de se rappeller que les derniers arguments essentiels sont vieux de 165 ans. Depuis on n’a pas trouvé grand chose à dire apart des phrases idéologiques qui cachent bien leurs vraies intentions.


    Manifest der Kommunistischen Partei
    http://www.dearchiv.de/php/dok.php?archiv=mew&brett=MEW004&fn=459-493.4&menu=mewinh

    La prostitution existe dans un contexte d’exploitation économique, elle fait partie des conditions préalables de l’exploitation comme la famille et le travail salarié. Il y a une relation dialectique entre la famille bourgeoise, la prostitution et le célibat prolétaire forcé.

    Worauf beruht die gegenwärtige, die bürgerliche Familie? Auf dem Kapital, auf dem Privaterwerb. Vollständig entwickelt existiert sie nur für die Bourgeoisie; aber sie findet ihre Ergänzung in der erzwungenen Familienlosigkeit der Proletarier und der öffentlichen Prostitution.

    La famille bourgeoise et la prostitution disparaîtront avec le capital.

    Die Familie der Bourgeois fällt natürlich weg mit dem Wegfallen dieser ihrer Ergänzung, und beide verschwinden mit dem Verschwinden des Kapitals.

    L’épouse et la prostituée constituent deux types de femme que le bourgeois peut exploiter.

    Der Bourgeois sieht in seiner Frau ein bloßes Produktionsinstrument. Er hört, daß die Produktionsinstrumente gemeinschaftlich ausgebeutet werden sollen, und kann sich natürlich nichts anderes denken, als daß das Los der Gemeinschaftlichkeit die Weiber gleichfalls treffen wird.

    Dans l’imagination du bourgeois la libération de la femme par l’action révolutionnaire se transforme dans la création d’un harem universel. L’idée même de la liberté est inacessible au bourgeois.

    Er ahnt nicht, daß es sich eben darum handelt, die Stellung der Weiber als bloßer Produktionsinstrumente aufzuheben.

    Le communisme libère la femme de sa qualité de moyen de production et lui rend ainsi son humanité. Il va de soi que toutes les formes de prostitution officielles ou non disparaîtront avec l’ Aufhebung des rapports de production capitalistes.

    Es versteht sich übrigens von selbst, daß mit Aufhebung der jetzigen Produktionsverhältnisse auch die aus ihnen hervorgehende Weibergemeinschaft, d.h. die offizielle und nichtoffizielle Prostituion, verschwindet.

    La révolution communiste européenne n’est pas pour demain, alors il faudra avant tout améliorer le sort des « sex workers » et leur donner tous les droits des ouvriers avec quelques règles de protection en plus qui seraient adaptées à leur situation spécifique.

    http://fr.wikipedia.org/wiki/Aufhebung
    http://fr.wikipedia.org/wiki/Clara_Zetkin

    #feminisme #prostitution #marxisme #famille