Hundert Jahre Luftkrieg | Technology Review
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Vor hundert Jahren begann das Zeitalter des Luftkriegs. Deutsche Luftschiffe bombardierten London. Verglichen mit den Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges verursachten sie zwar keine großen Schäden. Doch der Krieg war nie wieder derselbe: Es gab keine Trennung mehr zwischen Front und Hinterland; auch Zivilisten mussten fortan jederzeit und fast überall damit rechnen, umgebracht zu werden. Die militärischen Machtverhältnisse verschoben sich ebenfalls: Teure Kriegsschiffe waren plötzlich relativ einfach anzugreifen, die Lufthoheit wurde wichtiger als die Überlegenheit zur See.
Jemand, der diese Entwicklung mit bisweilen beängstigender Klarheit vorhergesehen hatte, war H. G. Wells. In seinem 1907 geschriebenen Science Fiction „War in the Air“ schildert er den Überfall einer riesigen deutschen Zeppelin-Armada auf New York. Auf dem Weg dorthin versenkt sie mal eben die gesamte US-Atlantikflotte. Über Amerika werden die Deutschen dann ihrerseits von einem noch viel größeren und technisch überlegenen chinesisch-japanischen Luftschiffgeschwader vom Himmel geholt. Im folgenden Weltkrieg bricht die gesamte Zivilisation zusammen. Übrig bleibt eine post-apokalyptische Welt, in der sich die Menschen wieder wie im Mittelalter selbst versorgen mussten.