Nachruf auf Klaus Zapf : Sein letzter Umzug

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  • La mort de l’entrepreneur alternatif Klaus Zapf marque la fin de la transformation de la révolte post-68 en modèle d’affaires.

    Nachruf auf Klaus Zapf: Sein letzter Umzug - taz.de
    http://taz.de/Nachruf-auf-Klaus-Zapf/!144605

    Für die taz hat Zapf zwar Geld wie Heu gescheffelt, indem er das öde Gerümpel der widerlichsten Wessis (insgesamt etwa 80.000 Tonnen), und sogar von Angela Merkel hierhergeschafft hat. Aber er ist dabei Mensch geblieben, ungehobelter Rocker mit Abitur sogar, der die Dialektik zwar nicht durchdachte, aber durchlebte: „Wenn Zapf auf seinem Firmenhof zwischen Umzugscontainern steht, dann erwischt ihn manchmal die Ambivalenz seiner eigenen Geschichte. ’Hier, das musste schreiben. Diese jungen Leute heute. Vor ein paar Jahren hatten sie lauter Metall in der Nase: ,Watt willste, Alter?‘ Heute sind sie ungeheuer höflich. Die beschweren sich nie.‘ Zapf, dem Unternehmer, müsste das recht sein. Ist es auch, ’aber wie die wirtschaftliche Situation die Leute zurechthobelt, ist doch erschreckend‘.“

    Sein Geld steckte er immer wieder in die eigene Firma, er verreiste nicht einmal damit, das überließ er seiner Frau. Er selbst brauchte angeblich
    lediglich 300 Euro im Monat zum Leben. Ein taz-Reporter notierte damals: „‘Ich schlepp dir noch heute jedes Klavier vier Stockwerke hoch.‘ [sagt er] Klar weiß Zapf, daß man ihm das nicht abnimmt, ’ist aber so. Alles ein mentales Problem. Verstehste? Möbelschleppen ist Zen für Arme. Na gut, seien wir ehrlich, es ist eine Paria-Tätigkeit‘.“

    #berlin #mouvement_alternatif #economie