• « Fuck the Women and Children » | Telepolis
    http://www.heise.de/tp/artikel/44/44975/1.html

    La satire a le droit de tout dire. C’est la devise d’une série d’articles de Tom Appleton dont le deuxième commence par une blague de très mauvais goût qui montre bien à quel point le contexte définit ce qui est perçu comme « drôle ».

    Ein Schiffsunglück. Der Dampfer versinkt. Der Kapitän und die Mannschaft drängen in die Rettungsboote.

    Ein Pfarrer an Bord fragt den Kapitän:

    „What about the women and children?“

    Der Kapitän antwortet:

    „Fuck the women and children!“

    Sagt der Pfarrer:

    „Yeah. But will there be time?“

    Sie verstehen, der Witz dreht sich um die Doppelbedeutung des Ausdrucks „fuck the women and children“. Einerseits heißt das: „Scheiß’ auf die Frauen und Kinder“. Andererseits: „Fickt die Frauen und Kinder“. Und der Pfarrer — wir vermuten, ein Katholik, aber jeder andere würde die Witzfunktion ebensogut erfüllen — denkt hier natürlich an die päderastische Variante, und deswegen fragt er: „Schön und gut, aber werden wir noch genug Zeit haben dafür?“

    Das ist doch ein eminent zeitgenössischer Witz, denn vor zehn oder 20 Jahren gab es bereits weltweit die Tatsache der kinderbetätschelnden Übergriffe in katholischen Werksbetrieben, aber kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, einen Pfarrer routinemäßig als Kinderschänder darzustellen. Das ist heute anders.

    Aber wie ist das mit dem versinkenden Schiff — mit den Kindern, die hier ebenso routinemäßig den Wellen des Meeres geopfert werden? Das ist ein Element des Witzes, das soo neu ist, dass man es als zeitgenössische Zutat noch nicht einmal erkennt. Man glaubt, es sei ein Witz aus dem 19ten Jahrhundert. Oder aus dem frühen 20sten. Dampfer, Rettungsboote, Kapitän, Pfarrer. Schon das Personal wirkt veraltet.

    Der Witz hat gewissermaßen noch keine moderne Form gefunden, um seinen Inhalt zu transportieren.

    Und wenn er so anfinge: Ein afrikanischer Schlepperkahn mit 700 Menschen an Bord versinkt vor Lampedusa …

    #humour #satire #censure

  • La Grèce comme laboratoire du démantèlement complet des démocratries européennes et des soulèvements populaires à venir

    Griechenland - die tickende Zeitbombe
    http://www.heise.de/tp/artikel/44/44749/1.html

    Zwei Weltkriege haben bewiesen, dass Staaten in Zeiten höchster Not nicht davor zurückschrecken, zu den Waffen zu greifen: Kriege kurbeln die Wirtschaft an, schaffen Arbeitsplätze, sorgen durch Zerstörung für neue Investitionsmöglichkeiten, lenken die Bevölkerung von den wahren Schuldigen an ihrer Misere ab und vereinen sie im Kampf gegen einen äußeren Feind. Die auf Russland abzielende Dämonisierungskampagne der USA gegen Wladimir Putin, die gegen China gerichtete Politik des „pivot to Asia“, Frankreichs Feldzüge in Afrika und auch das neue Erwachen des deutschen Militarismus dienen genau diesem Zweck.

    Der Aufrüstung nach außen entspricht eine Aufrüstung nach innen. Die Finanzindustrie und die ihr hörigen Regierungen sind fest entschlossen, das bestehende System bis zum letzten Atemzug am Leben zu erhalten, aber alle Beteiligten wissen genau, dass das nur über weitere Austeritätsrunden, eine zunehmende Senkung des Lebensstandards bis hin zur völligen Verarmung großer Bevölkerungsteile zu erreichen ist. Also bereiten sie sich durch den Ruf nach „Law and Order“, durch die Militarisierung der Polizei, die Schaffung neuer Einheiten (die angeblich vor terroristischen Gefahren schützen sollen) und durch Notfallpläne für Volksaufstände ganz bewusst auf soziale Unruhen vor.

    Hierbei wird Griechenland als tickende Zeitbombe eine ganz wesentliche Rolle spielen. Das Land hat der Troika bei der Durchsetzung von sechs Austeritätsprogrammen bereits als Labor gedient, in dem die Reaktion der Bevölkerung auf immer brutalere Sparmaßnahmen getestet wurde. Diese Rolle soll das Land auch weiterhin spielen: Die Regierung Tsipras wird in der vor uns liegenden Phase von der Troika mit eiserner Härte gezwungen werden, von all ihren Wahlversprechen abzurücken und die Politik der Vorgängerregierungen fortzusetzen.

    Das allerdings wird Syriza in einen schweren Konflikt mit denen führen, die sie gewählt haben. Die Anfänge dieses Konfliktes sehen wir zurzeit: Erste Protestaktionen, erste Streiks und die Räumung der Athener Uni sind nur vereinzelte Anzeichen der zukünftigen Entwicklungen. Mit jeder Maßnahme, mit der sich die Regierung Tsipras der Troika weiter beugt, wird die Wut in der Bevölkerung wachsen, bis sie sich am Ende in gewaltigen sozialen Ausbrüchen entladen wird.

    Wer wissen will, wie die herrschenden Kräfte dann reagieren, sollte sich das Schicksal des Arabischen Frühlings, insbesondere das Ägyptens, ins Gedächtnis rufen. Dort reagierten die Mächtigen nach den Protesten auf dem Tahrir-Platz zunächst zögerlich, dann mit einigen Zugeständnissen. Als es allerdings ernst wurde, schlug ihre Stimmung um: Sie ließen sämtliche Proteste mit brutaler Gewalt unterdrückten und setzten schlussendlich auf das Militär, das seitdem ein diktatorisches Regiment führt.

    Wer nicht glaubt, dass eine Wiederholung dieser Ereignisse in Griechenland droht, der sei an die Militärdiktatur des Landes von 1967 bis 1974 erinnert. Und wer nicht glaubt, dass die internationale Finanzindustrie mit der Errichtung einer solchen Diktatur höchst einverstanden wäre, dem sei ein Artikel der Financial Times vom Januar 2015 empfohlen, in dem das Sprachrohr des internationalen Finanzkapitals der Welt mitteilte: Das für internationale Investoren attraktivste Land im Jahr 2014 war das seit Sommer 2013 vom Militär beherrschte Ägypten.

    #europe #démocratie #guerre

  • Les partis des va-t-en-guerre ont la majorité au parlement européen
    « Wir müssen klar machen, dass wir bereit sind, in den Krieg zu ziehen »
    http://www.heise.de/tp/artikel/44/44744/1.html

    Freudenstein gibt den Oberfalken, dürfte aber nur offen aussprechen, was die transatlantischen Kreise bei den konservativen Parteien mit der Ukraine-Politik anstreben: „Wir müssen klar machen, dass wir für die von uns als existentiell erachteten Prinzipien von Europas Zukunft in den Krieg ziehen werden“, verkündete Freudenstein nach Euractive. Das schließe auch das Konzept der nuklearen Abschreckung aus dem Kalten Krieg ein. Schon seit einiger Zeit gibt es in den USA Stimmen, die gegen Russland eine Verlegung von Atomwaffen in die EU fordern. Dabei würde Deutschland im Visier stehen, wo es nicht nur genügend US-Stützpunkte, sondern auch die letzten Atomwaffen gibt, die die USA noch in Europa vorrätig hält.

    #europe #russie #guerre