• Welle von Klinik-Insolvenzen erreicht Berlin: Krankenhaus Waldfriede betroffen
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    9.10.2024 von Christian Schwager - Das Zehlendorfer Krankenhaus begibt sich in ein Schutzschildverfahren. Betroffen sind 700 Beschäftigte. Der Vorstand sieht sich gut gerüstet für die Sanierung.

    Jetzt hat die bundesweite Welle von drohenden Krankenhaus-Insolvenzen auch Berlin erreicht. Das von einem Verein geführte Krankenhaus Waldfriede in Steglitz-Zehlendorf begibt sich in ein Schutzschildverfahren. Betroffen sind 700 Beschäftigte. Der Vorstand sagt, man sei darauf vorbereitet, das Haus zu sanieren. Das Amtsgericht Charlottenburg hat einem Restrukturierungsantrag zugestimmt.

    Der Klinikträger hat zwei Fachanwälte für Insolvenz- und Sanierungsrecht zu Generalhandlungsbevollmächtigten bestellt, die Partner einer bundesweit tätigen Sozietät sind. Als vorläufigen Sachwalter setzte das Gericht Lucas Flöther ein. Ziel des Verfahrens ist es, das Krankenhaus in die schwarzen Zahlen zurückzubringen.

    Nach Angaben der Berliner Krankenhausgesellschaft schreiben in der Hauptstadt etwa 70 Prozent der Krankenhäuser rote Zahlen. Bundesweit wird ein unkontrolliertes Aus für etliche Kliniken befürchtet, bevor die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angestrebte Krankenhausreform überhaupt greifen kann, wie auch immer sie am Ende aussehen mag. Schon jetzt kommt es immer wieder zu Insolvenzen.

    Die finanzielle Schieflage ist auch dadurch entstanden, dass das Land Berlin in der Vergangenheit entgegen seiner gesetzlichen Verpflichtung nicht ausreichend in die Krankenhäuser investiert hat. Zuletzt stark gestiegene Energie- und Sachkosten sowie die allgemeine Inflation haben die Häuser zusätzlich belastet.

    Die Gewerkschaft Verdi spricht von einer Krankenhauspolitik per Insolvenzverfahren, unter die Beschäftigten und damit am Ende auch die Patienten zu leiden hätten. „Die Schere zwischen Betriebskosten sowie notwendigen Investitionen einerseits und der Finanzierung durch Bund und Länder andererseits geht immer weiter auf“, sagt Gisela Neunhöffer, stellvertretende Landesfachbereichsleitung für das Gesundheitswesen. „So werden durch eine kalte Strukturreform Gesundheitsleistungen perspektivisch eingeschränkt, ohne dass eine fachlich fundierte und politisch beschlossene Bedarfsplanung überhaupt erst vorgenommen wird.“

    #Berlin #Zehlendorf #Argentinische_Allee #Krankenhaus #Insolvenz

  • ME/CFS : Der Suizid einer Berlinerin soll Abgeordnete aufrütteln
    https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/mecfs-der-suizid-einer-berlinerin-soll-abgeordnete-aufruetteln-li.2

    Le système de soins allemand largement privatisé n’a pas de solution pour les patients atteints de maladies graves hors de la gamme de diagnostics définis dans les normes des assureurs.

    Die Hauptperson fehlt an diesem Nachmittag im Deutschen Bundestag. Nach jahrelanger Krankheit hatte sich die Berlinerin Silja Viermann Mitte 2022 zu einem assistierten Suizid entschlossen, mit gerade einmal 43 Jahren. Ihre Schwester Birte Viermann hat darüber ein Buch geschrieben, und in einer Lesung am vergangenen Mittwoch möchte sie die Abgeordneten aus ihrem parlamentarischen Alltag holen, um sich in Siljas Geschichte hineinzuversetzen.

    Die junge Frau stand mitten im Leben, arbeitete zunächst als Dramaturgin an der Volksbühne und entschied sich dann für eine Karriere als Therapeutin, als sie 2017 an ME/CFS erkrankte. Das Kürzel steht für eine chronische Multisystemerkrankung, die die Lebensqualität so massiv wie kaum eine andere beeinträchtigen und junge Menschen – häufig Frauen – schlagartig zu Pflegefällen machen kann. Silja litt unter Schmerzen und Reizempfindlichkeit, Konzentrationsstörungen und Gleichgewichtsproblemen. Extreme Erschöpfungszustände waren der Dauerzustand. Sie führte „ein Leben, das immer leiser wird“, zitiert Birte Viermann ihre Schwester – „bis es irgendwann verstummt.“

    Mehrere hunderttausend ME/CFS-Erkrankte gibt es allein in Deutschland. Etwa ein Viertel von ihnen lebt hausgebunden, nicht wenige sind rund um die Uhr bettlägerig. Studien legen nahe, dass der Suizid zu den häufigsten Todesursachen bei ihnen gehört – und dass ME/CFS-Betroffene sich jünger dazu entscheiden, ihrem Leben ein Ende zu setzen, als Menschen, die sich aus anderen Gründen zum Suizid entschließen. Sie wolle davon erzählen, „dass so ein Leid nicht sein muss“, sagt Birte Viermann zu Beginn ihrer Lesung.

    Der SPD-Abgeordnete Stefan Schwartze, der auch Patientenbeauftragter der Bundesregierung ist, hatte sie eingeladen. Mit Siljas Familie habe er bereits vor ihrem Suizid in Kontakt gestanden, die Nachricht von ihrem Tod damals unmittelbar erhalten. „Ich weiß, dass ich an diesem Tag nicht mehr zu gebrauchen war“, erinnert sich Schwartze.

    Seitdem sind mehr als zwei Jahre vergangen. Siljas Geschichte vermag es unvermindert, die Abgeordneten zu berühren. Es ist kein alltäglicher Termin inmitten des hektischen parlamentarischen Betriebs. Das zeigt sich auch an den Reaktionen im Sitzungssaal, der mit seinem Ambiente – den kargen Betonsäulen, den langen Tischreihen mit den fest installierten Mikrofonen und den Drehstühlen davor – so gar nicht zum Anlass passen möchte. Ganz vorn hat Ulrike Bahr (SPD) Platz genommen, die Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag. Anfangs nestelt sie noch an Handy und Powerbank, prüft eine Nachricht. Als Birte Viermann zu lesen beginnt, würdigt sie die Geräte keines Blickes mehr.

    An Nachrichten mangelt es sicher nicht. Es ist parlamentarische Sitzungswoche, noch dazu der Tag des Rücktritts von Ricarda Lang und Omid Nouripour vom Vorsitz der Grünen. Doch als die Abgeordneten Monika Spallek (Grüne) und Hubert Hüppe (CDU) etwas verspätet in den Saal kommen, breiten auch sie, anders als üblich, keine Unterlagen vor sich auf dem Tisch aus. Sie sind gekommen, um zuzuhören, folgen still der Lesung – und greifen erst dann einmal zum Handy, als nicht mehr Viermann spricht, sondern andere Abgeordnete das Wort ergreifen.

    Ins Licht durch Long Covid

    „Die Geschichte steht als Beispiel für viele“, ruft der Patientenbeauftragte Schwartze in Erinnerung. Tatsächlich entsteht ME/CFS oft nach einer Infektion, beispielsweise mit dem Epstein-Barr-Virus. Es ist auch die schwerste Form von Long Covid, den Corona-Langzeitfolgen. Die Pandemie hat deshalb nicht nur zahlreiche neue ME/CFS-Fälle produziert, sondern auch ein wenig Licht auf diese seit langem bekannte, öffentlich kaum wahrgenommene Krankheit gelenkt. Die Erfahrungen vieler Erkrankter ähneln sich: Die Versorgung ist schlecht, viele Ärzte kennen sich mit ME/CFS nicht aus. Eine heilende Therapie ist nicht bekannt, was schon deshalb kaum verwundert, weil es jahrzehntelang praktisch keine Forschung dazu gab. Für die Betroffenen fehlt oft schon ein Ort, um einfach nur zu sein: In ihrer Wohnung haben viele nicht die nötige Pflege – und Pflegeheime oder Krankenhäuser sind für sie in aller Regel zu hektisch, zu laut, zu grell.

    Den Abgeordneten schildert Birte Viermann, wie Silja irgendwann in den fünf Jahren ihrer Krankheit „das schwerste Stadium von ME/CFS“ erreichte: jene Zeit, in der „jeder Reiz zu viel“ sei. „Ich sehe dich so sehr leiden“, schreibt sie in ihrem Buch an die Schwester, als diese über ihre Beschwerden nicht einmal mehr sprechen kann. Sie macht zudem auf die Situation der Angehörigen aufmerksam. „Pflege ist hart, auch für die Gesunden“, sagt sie. Und beschreibt, mit welchen bürokratischen Ärgernissen betroffene Familien zu kämpfen haben, als wären die Umstände der Krankheit nicht bereits Aufgabe genug: Da ist der Kampf mit der Pflegekasse um Ansprüche – oder das Ringen mit der Bank. „Siljas Sparkasse schickt mir immer die gleiche Copy-and-paste-Info, dass sie in die Filiale kommen müsse, um irgendwas zu unterzeichnen, egal wie oft ich ihnen sage, dass sie selbst ihr Bett nicht mehr verlassen kann“, so Viermann.

    Die Parlamentarier wirken beeindruckt. Mit Schwartze, Bahr, Spallek und Hüppe sind acht Bundestagsabgeordnete persönlich dabei, auch die die Forschungspolitiker Laura Kraft (Grüne), Ruppert Stüwe (SPD) und Petra Sitte (Linke) sowie der Sozialdemokrat Karamba Diaby sind gekommen. Online zur Diskussion zugeschaltet haben sich zudem Erich Irlstorfer (CSU) und Kathrin Vogler (Linke). Von FDP, AfD und BSW ist kein Abgeordneter im Saal.

    Viel Betroffenheit, aber wenig konkrete Lösungsideen

    Doch der in Berlin ansässige Selbsthilfeverein ME-Hilfe, der die Lesung initiierte, hat die Politiker keineswegs nur eingeladen, um Betroffenheit zu demonstrieren. Gefragt sind Lösungen für die Situation der Erkrankten und ihrer Angehörigen. Wie schwierig sich dies gestaltet, zeigen ihre Antworten.

    Auf die Frage nach konkreten Vorschlägen kommt die Grünen-Abgeordnete Kraft auf das verbreitete „Medical Gaslighting“ zu sprechen: Der Begriff beschreibt eine Situation, in der Patienten keine Hilfe erhalten, Ärzte ihnen nicht glauben, die Symptome als reines Kopfproblem abtun. „Das macht mich unglaublich wütend“, sagt Kraft. Konkrete Lösungen aber hat eher keine anzubieten – außer, dass das aktuelle Wissen über die Erkrankung und über die möglichen Therapieansätze an alle Ärzte weitergegeben werden müsse. Wie, im Jahr 56 nach der offiziellen Anerkennung der Diagnose ME/CFS durch die Weltgesundheitsorganisation und mehr als vier Jahre nach den ersten Long-Covid-Fällen, bleibt offen. Kraft hofft vor allem auf die Ergebnisse der Grundlagen- und Therapieforschung. „Aber ich kann die Ergebnisse nicht buchen, es braucht Zeit“, wirbt sie – wissend, „dass die Betroffenen diese Zeit nicht haben.“

    Dass ME/CFS-Patienten besser geholfen werden solle, darüber besteht Einigkeit im Saal. „Wir sind gefordert und wir müssen helfen“, betont CSU-Mann Irlstorfer, der einen persönlichen Bezug zum Thema hat: Seine Mutter verstarb an Covid-19, er selbst hatte zu Beginn der Pandemie mit Langzeitfolgen zu kämpfen, gründete daraufhin einen Selbsthilfeverein. Der Oppositionspolitiker wirbt dafür, bei dem Thema keinen Parteienzwist auszutragen – vielmehr sehe er sich als Teil einer parteiübergreifenden „Kampfeinheit gegen eine Krankheit, die unsichtbar ist“. Bei den anstehenden Haushaltsgesprächen, deutet Irlsdorfer an, werde er sich für mehr Forschungsmittel einsetzen.

    Konkreter wird dazu die Linken-Gesundheitspolitikerin Vogler. Sie kündigt einen Antrag ihrer Gruppe im Bundestag an, das Ziel: die Mittel für die Versorgungsforschung um 100 Millionen Euro aufzustocken. Bisher stellt der Bundestag über mehrere Jahre hinweg 150 Millionen dafür bereit, bezogen vor allem auf Long Covid. Doch ein Problem bleibt: Die Gelder fließen in regional und zeitlich begrenzte Modellprojekte, nicht in die Regelversorgung. Bestenfalls in ferner Zukunft könnten daraus Ansätze entstehen, die einer größeren Zahl von Patienten zugutekommen. Wie ihnen, denen es am Zugang zu Therapien und Sozialleistungen fehlt, an kompetenten Praxen und an Ärzten, die zu Hausbesuchen bereit sind, heute geholfen werden solle, dafür bleiben an diesem Nachmittag die Ideen aus. „Manchmal ist es auch der Wille, der gefordert ist“, wirft SPD-Mann Schwartze irgendwann mahnend ein.

    Off-Label-Therapien: Patientenbeauftragter fordert Nachbesserungen von Lauterbach

    Dass noch einiger „Diskussionsbedarf“ auch mit seinem Parteifreund Karl Lauterbach besteht, bestätigt der Patientenbeauftragte nach Ende der Lesung. Der Gesundheitsminister hatte bereits vor einem Jahr eine „Off-Label-Liste“ angekündigt. Auf ihr sollen künftig Medikamente stehen, die Ärzte Long-Covid-Patienten auf Kassenrezept verordnen können, obwohl die Präparate bisher nur für andere Diagnosen zugelassen sind – allerdings eben nur bei Long-Covid. Menschen, die Corona-unabhängig an ME/CFS erkrankt oder die Long-Covid-ähnliche Symptome nach einer Impfung erlitten haben, sollen außen vor bleiben, wie die Berliner Zeitung vor einigen Monaten ans Licht brachte. Schwartze ist damit nicht einverstanden: „Das gehört allen Erkrankten zugänglich gemacht, gleich welcher Ursache“, sagt er. „Meine Forderung ist ganz klar: Wer betroffen ist, muss auch die Unterstützung bekommen – wir dürfen da nicht differenzieren.“

    Um derartige Anstöße dürfte es der Autorin Birte Viermann gegangen sein. „Ich habe eine ganz schwere Geschichte mit der Krankheit, aber ich bin hier, weil es um Hoffnung geht“, betont sie. Silja habe die nötige Energie, für Verbesserungen zu kämpfen, nicht mehr gehabt. „Aber wir haben sie“, sagt die Schwester der Verstorbenen zum Ende ihrer Lesung. Es klingt wie ein Appell an die Abgeordneten.

    Zumindest ein Nachdenken hat sie ausgelöst. Die SPD-Politikerin Bahr, Chefin des Familienausschusses, beeilt sich gar nicht erst, aus dem Saal heraus und zum nächsten Termin zu hasten. Stattdessen blättert sie, als die Lesung längst vorbei ist, noch in Viermanns Buch, nimmt schließlich eines mit. „Das ist für mich kein gewöhnlicher Termin“, sagt sie. „Der reißt einen schon ein bisschen raus.“

    Birte Viermann „Liebe Silja, ... Meine Schwester, eine unerforschte Krankheit und ein Tod, der das Leben ehrt“. 276 Seiten, Books on Demand, 14,99 Euro .

    #Allemagne #iatrocratie

  • Ricardo Lange über Dokureihe „Inside Charité“ : Missstände in Kliniken sind in ganz Deutschland Realität
    https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/ricardo-lange-ueber-dokureihe-inside-charite-missstaende-in-klinike

    Ce n’est pas avec un reportage de télé privée qu’on changera quoi que ce soit aux problèmes dans les cliniques d’Allemagne. Les mesures néolibérales de privatisation y ont établi une peinurie qui empêche l’accès aux soins adéquats pour tous, sauf pour les patients privés et profitables.

    15.9.2024 von Ricardo Lange - Nach der Veröffentlichung einer Stern-Recherche ist die Empörung über Berlins bekannteste Klinik groß. Unser Kolumnist arbeitete selbst einmal dort und übt Kritik – an den Autoren.

    „Stern Investigativ – Inside Charité“, so heißt die erste Folge der neuen RTL-Dokureihe, die in den vergangenen Tagen für Aufregung und Empörung gesorgt hat. Der Aufschrei in den Medien und vor allem in den sozialen Netzwerken ist groß: „Boykottiert die Charité ... Schämt euch!“ oder „Unter aller Sau! Die Klinik sollte sofort geschlossen werden!“ sind noch die harmloseren Kommentare, die man unter den Beiträgen der Charité lesen kann.

    Ich kenne die Charité nicht nur vom Hörensagen oder von Kollegen, sondern habe dort selbst mehrere Jahre auf der Intensivstation gearbeitet und dabei auch ein speziell von der Charité entwickeltes 15-monatiges Traineeprogramm absolviert. Schon deshalb habe ich mir die Reportage angeschaut und bleibe, ehrlich gesagt, mit einem Stirnrunzeln zurück und frage mich, ob dafür jetzt eine Undercover-Mission nötig war.
    Fakten werden ignoriert: Missstände im Gesundheitswesen bestehen seit Jahren

    Seit Jahrzehnten weisen Experten auf die Missstände im Gesundheitswesen hin, auf den Personalmangel, der nicht nur das Personal ausbrennt und über die Grenzen der Belastbarkeit treibt, sondern auch die Sicherheit der Patienten massiv gefährdet. Immer wieder gehen Pflegekräfte teilweise wochen- und monatelang für eine bessere Patientenversorgung und einen Entlastungstarifvertrag deutschlandweit auf die Straße, und auch ich rede mir seit Ewigkeiten den Mund fusselig.

    Das Problem: Viel zu oft interessiert es keine Sau! Das Medieninteresse geht gegen null. Aber wenn man jemanden mit der Mistgabel durchs Dorf treiben kann, wie in diesem Fall die Charité, dann ist das Geschrei groß und alle reiben sich verwundert die Augen. Ich frage mich inzwischen ernsthaft, woran das liegt. Ist es pure Ignoranz oder einfach nur Dummheit? Wer heute noch nicht gemerkt hat, dass die Missstände im Gesundheitswesen ihre Opfer fordern, hat entweder die letzten Jahre in einer Höhle verbracht oder alle Fakten ignoriert.

    Die Charité ist international bekannt, sie wird zu den zehn besten Kliniken der Welt gezählt. Sie hat eine eigene Fernsehsendung, eine jahrhundertealte Geschichte und Tradition. Das weckt Erwartungen und lässt das Bild einer perfekten Hochglanzklinik entstehen.

    Doch wer glaubt, dass die Charité deshalb von Missständen und Personalmangel verschont bleibt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Auch sie hat mit Personalmangel zu kämpfen, auch sie kann sich keine neuen Mitarbeiter aus den Rippen schneiden, und auch die Charité steht – wie in der Reportage mehrfach betont – unter finanziellem Druck. Ob man das wahrhaben will oder nicht.
    Missstände und Personaldruck in Kliniken sind in ganz Deutschland Realität

    Trotzdem versucht die Charité, den Personalmangel durch gut bezahlte Prämien für eigene Mitarbeiter, die aus dem Frei einspringen, abzufedern und ist auch eine der wenigen Kliniken, die nicht um jeden Cent feilschen, um im Notfall mit Leasingpersonal eine unterbesetzte Station zu unterstützen.

    Die einzelnen Fälle in der Reportage sind natürlich ausschnitthaft und verkürzt dargestellt, und da ich nicht vor Ort war, kann und will ich kein abschließendes Urteil abgeben. Die Bewertung und die Aufarbeitung der Vorfälle sind Aufgabe der Charité.

    Man muss sich aber auch vor Augen führen, dass die investigativen Journalisten laut Berichterstattung ein ganzes Dreivierteljahr vor Ort recherchiert haben und nur eine Handvoll Situationen zusammengekommen sind, in denen scheinbar Missstände dokumentiert wurden, die man selbstverständlich beleuchten muss.

    Auf der anderen Seite – und das gehört zur Wahrheit dazu – behandelt die Charité fast eine Million Patienten im Jahr. Darunter sind viele komplizierte Fälle, die extra aus dem Ausland eingeflogen oder aus anderen Kliniken hierher verlegt werden, weil diese mit ihren Behandlungsmöglichkeiten am Ende sind. Für viele Patienten ist die Charité die letzte Hoffnung. Fakt ist, dass die gleichen Probleme, die in der investigativen Reportage „Inside Charité“ thematisiert werden, in vielen, vielen anderen Kliniken in ganz Deutschland Realität sind.
    Der eigentliche Skandal: Die Politik kennt die Probleme, handelt aber nicht

    Man macht es sich also ziemlich einfach damit, mit dem Finger abwertend auf die Charité zu zeigen. Die Ursachen liegen zu einem großen Teil ganz woanders: angefangen bei den Ländern, die seit Jahren ihrer Finanzierungspflicht aus dem Krankenhausfinanzierungsgesetz nicht nachkommen, um die Krankenhäuser zum Beispiel bei der Anschaffung neuer Geräte oder bei notwendigen Sanierungen zu unterstützen, über die Politik, die die Probleme genau kennt, es aber bis heute nicht auf die Kette bekommt, etwas daran zu ändern. Das ist der eigentliche Skandal.

    In meinen Augen gibt es eine gewisse Unausgewogenheit in der Berichterstattung. Man hat sich den großen Player herausgepickt, um Quote zu machen, und hat es versäumt, den Blick nach rechts und links zu wagen und das große Ganze in den Fokus zu rücken. Investigativer Journalismus hat auch Schattenseiten und hinterlässt in vielen Fällen verbrannte Erde.

    Hier ist es das zerstörte Vertrauen der Kollegen untereinander. Der künftig misstrauische Seitenblick auf jeden Neuen. Die Patienten und Angehörigen, die sich nun ohne Einwilligung in ihren verletzlichsten Momenten trotz Verpixelung auf jeder medialen Plattform wiedererkennen. Und nicht zuletzt ein Imageschaden, der viele Patienten verunsichert zurücklässt. Hätte man die Hoffnung, dass sich durch die Reportage tatsächlich etwas im Gesundheitswesen zum Besseren wenden würde, könnte man das alles vielleicht mit halbem Herzen hinnehmen. So bleibt nur ein bitterer Nachgeschmack.

    #iatrocratie #Allemagne #Berlin #hôpital #médecine #soins #privatisation

  • Neue RKI-Files : Was ist los mit den deutschen Leitmedien ?
    https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/neue-rki-files-was-ist-los-mit-den-deutschen-leitmedien-li.2238274


    Von rechts : Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité Berlin, Lothar Wieler, ehemaliger Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), und Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, bei einem Treffen der Bundespressekonferenz zur Corona-Lage Kay Nietfeld/dpa

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    On continue notre observation « comment je me suis fait avoir pendant l épidémie du covid » : La réaction des médias à la publication des RKI files montre une fois de plus à quel point Der Spiegel , Tagesschau et les autres médias dominants sont serviables au gouvernement et aux administrations fédérales.

    Avec les RKI files on vient d’obtenir les preuves nécessaires pour confirmer les faits qui jusqu’à il y a quelques jours n’étaient que soupçons : les mesures anti-covid décrétées étaient du n’importe quoi aléatoire et ont nuit à tout le monde sauf aux compagnies pharmaceutiques et aux médecins. Les politiciens aux manettes du pouvoir, médecins ou non, ont suivi les idées et conseils de groupes d’intérêt favorisant l’enrichissement des uns et entrainant la mort et la souffrance des autres bien plus nombreux.

    Là on essaie de se tirer de l’affaire et traite de conspirationniste la journaliste qui a publié les documents gênants.

    25.7.2024 von Ruth Schneeberger - Anstatt die nun ohne Schwärzungen veröffentlichten RKI-Protokolle zu prüfen, werfen sich manche Journalisten schützend vor die Politik. Warum dieses Anbiedern? Ein Kommentar.

    Die ersten Reaktionen der großen Medien waren schon entlarvend. Sie kamen erst am Abend des Dienstags dieser Woche, an dem die freie Journalistin Aya Velázquez frühmorgens verkündet und dann vormittags auf einer Pressekonferenz vorgestellt hatte, was eigentlich eine kleine Sensation war: Ein Whistleblower hatte ihr die kompletten RKI-Protokolle zugespielt, ohne Schwärzungen und alle Pandemie-Jahre betreffend.

    Somit liegen nunmehr die schwer umstrittenen Protokolle des Corona-Expertenrats des Robert-Koch-Instituts erstmals in voller Länge und ohne politische Schwärzungen vor. Umstritten deshalb, weil der Chefredakteur des Online-Magazins Multipolar diese schon seit Jahren versucht hatte herauszuklagen und bisher doch nur in Teilen und eben mit teils erheblichen Schwärzungen Erfolg hatte. Umstritten auch deshalb, weil im März, als die ersten Teile öffentlich wurden, Politik, Öffentlichkeit und Medien schon einmal sehr uneins darüber waren, ob sich in den Protokollen nun größere Erkenntnisse und Anlässe zu Untersuchungsausschüssen oder doch eher Belege dafür fanden, dass Politik und Behörden damals ausgewogen um Erkenntnisse in der Pandemie gerungen hätten.

    RKI-Files komplett entschwärzt: „Pandemie der Ungeimpften aus fachlicher Sicht nicht korrekt“

    Doch nun liegt eben alles offen da, dank des Whistleblowers und der auf X sehr engagierten Journalistin aus Berlin mit dem wohlklingenden Pseudonym. Folgende Sätze aus den Protokollen, um nur eine wirklich kleine Auswahl zu nennen, lassen sich nicht einfach wegdiskutieren:

    „In den Medien wird von einer Pandemie der Ungeimpften gesprochen. Aus fachlicher Sicht nicht korrekt. Gesamtbevölkerung trägt bei. Soll das in Kommunikation aufgegriffen werden?“ (RKI-Protokolle, 5. November 2021)

    „Es gibt keine Evidenz für die Nutzung von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes, dies könnte auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“ (RKI-Protokolle, 30. Oktober 2022)
    Meistgelesene Artikel

    „Textentwurf Christian Drosten: Empfehlung für den Herbst, Darstellung der Ideen und Einschätzung. Kontext: Der Artikel ist vertraulich. Hr. Drosten hat zwischenzeitlich entschieden, das Papier nicht zu publizieren, da ungezielte Testung im Text als nicht sinnvoll betrachtet wird und dies dem Regierungshandeln widerspricht.“ (RKI-Protokolle, 29. Juli 2020)

    „Aus Altenheimausbrüchen (Exposition für alle gleich) weiß man, dass die Wirkung der Impfung eher überschätzt wird. Schwieriges Thema, sollte nicht im Impfbericht formuliert werden.“ (RKI-Protokolle, 26. Oktober 2022)

    „Impfung von Kindern: Auch wenn (von) STIKO die Impfung von Kindern nicht empfohlen wird, BM Spahn plant trotzdem ein Impfprogramm.“ (RKI-Protokolle, 19. Mai 2021)

    Dass es nun weiterer Anstrengungen bedarf, um die offensichtlichen Widersprüche zu klären, die sich aus den RKI-Protokollen ergeben, liegt auf der Hand. Ein Untersuchungsausschuss, wie von manchen Seiten gefordert und von politischen Hauptakteuren naturgemäß in ihrem eigenen Interesse abgelehnt, scheint wahrscheinlicher zu werden.
    „Faktenchecker“ wiegeln ab, „Wissenschaftsjournalisten“ werden parteiisch

    Doch was tun große Teile der Presse, deren ureigenste Aufgabe es nun wäre, sich die Protokolle genauer anzuschauen? Sie wiegeln ab.

    Zunächst war auffällig, dass den ganzen Tag lang nach Erscheinen der neuen RKI-Files außer kleineren oder Alternativmedien kaum jemand berichtete, obwohl es eine – wenn auch sehr kurzfristig einberufene – Pressekonferenz dazu gab, die in Berlin etwa in Laufweite zum ARD-Hauptstadtstudio stattfand.

    Erst am Abend berichteten die ersten Medien und auch die dpa zögerlich – und merkwürdig verdreht: Anstatt erst mal die Neuigkeiten zu verkünden, lauteten die ersten Meldungen, so auch beim ZDF: Das RKI sei empört über die Leaks. Damit wurde schon mal gegen die erste journalistische Grundregel verstoßen, zuallererst die Fakten zu benennen: nämlich dass es überhaupt solche Leaks gegeben hat, von wem sie stammen und was darin zu finden ist.

    Die ARD berichtete dann zwar in der „Tagesschau“ anderthalb Minuten über die RKI-Files und ließ auch kritische Stimmen zu Wort kommen. In dem gesamten Beitrag wurde aber nicht einmal der Name der Journalistin genannt, die das Ganze initiiert hatte. Das ist unseriös.

    Offenbar war es dem öffentlich-rechtlichen Sender wichtiger, vorab online einen sogenannten Faktencheck zu veröffentlichen, in dem auf die schon während der Pandemie bewährte Weise alle Zweifel an der Rechtschaffenheit der Maßnahmen zerstreut wurden.

    Am gestrigen Mittwoch dann bequemten sich auch die größeren Print- und Leitmedien, sich zu der Sache zu äußern – nachdem sie mit den Hauptkritisierten gesprochen und diese ihnen versichert hatten, es gebe keinerlei Anlass zur Sorge. Anstatt aber diese erwartungsgemäßen Sprechblasen zu hinterfragen, schließen sich Teile der Leitmedien diesen Narrativen einfach an – wie auch schon oft genug während der Pandemie.

    Das ist besonders auffällig in einem Text der Süddeutschen Zeitung von gestern, in dem schon in der Überschrift steht: „Und wo soll jetzt der Skandal sein?“ Christina Berndt, die etwa während Corona sehr oft im Fernsehen für die Impfung warb und dabei versicherte, es könne keine Langzeitwirkungen geben und man müsse daher auch keine Angst vor schweren Nebenwirkungen haben, und die trotzdem zur Wissenschaftsjournalistin des Jahres 2021 gewählt wurde, springt hier vor allem dem Berliner Charité-Virologen Christian Drosten zur Seite. Der gerade zusammen mit dem (mit der SZ einst verbandelten) Investigativjournalisten Georg Mascolo ein Buch zur Aufarbeitung geschrieben hat.
    Drosten, Spahn und Lauterbach sehen kein Problem

    Drosten, heißt es darin, könne sich nicht erklären, wie ein solches Zitat in die RKI-Protokolle gelangt sei, es handele sich dabei auch nicht um ein „Papier“, sondern um einen Artikel, der kurz darauf sehr wohl erschienen sei, und zwar in der Zeit.

    Dass das RKI ein Problem mit dem Nutzen von Masken habe, sei außerdem schon lange bekannt gewesen – und auch das sieht die Redakteurin aus München offenbar bis heute anders als das RKI. Schließlich wird noch Karl Lauterbach zitiert, der es ebenfalls richtig findet, nicht allzu viel auf das Robert-Koch-Institut als beratende Behörde zu hören.

    Lauterbach zu RKI-Protokollen: „Zu verbergen gibt es trotzdem nichts“

    Der Gesundheitsminister wird auch vom Spiegel zitiert, der sich am späten Mittwochabend dann doch noch sehr länglich unter Zuhilfenahme von fünf Autoren damit beschäftigt, „worum es in der Diskussion über die Pandemie der Ungeimpften geht“ (Überschrift). Der Text legt aber vor allem sehr ausführlich dar, wer außer Jens Spahn (CDU) als damaliger Gesundheitsminister noch alles den bösen Satz von der angeblichen Pandemie der Ungeimpften geäußert habe, der dann leider doch gar nicht stimmte. Unter anderem nämlich der Spiegel selbst (in Form von Nikolaus Blome) und als Erster – laut Spiegel – schon im Juli 2021 US-Präsident Joe Biden.

    Es geht in diesem Text um fast nichts anderes als darum, wer wann diesen Satz gesagt hat – und das Hamburger Magazin hilft Karl Lauterbach sogar dabei, so zu tun, als hätte nur sein Vorgänger Spahn dieses Narrativ verbreitet und nicht auch er selbst.

    Warum tun diese Leute das? Warum biedern sie sich so an die Politik an und verbreiten Narrative, die ihnen helfen, sich aus der Affäre zu ziehen? Obwohl genau das Gegenteil ihre Aufgabe wäre? Nämlich als vierte Gewalt die Entscheidungsträger aus der Politik zu kontrollieren und kritisch zu hinterfragen, anstatt wie eine PR-Abteilung für die Regierenden zu fungieren? Was ist passiert mit diesen deutschen Leitmedien, die einst so unerschrocken das „Sturmgeschütz der Demokratie“ (im Falle des Spiegel) verkörperten und keine Angst davor, sondern eher Spaß daran hatten, sich mit den größten Playern im Politbetrieb anzulegen (wie eigentlich jahrzehntelang die SZ)?

    Es liegt hier wohl daran, wie diese Medien selbst sich während der Pandemie verhalten haben und dass viele der dortigen Journalisten bis heute nicht wahrhaben wollen, dass sie vielleicht in der einen oder anderen Einschätzung, in der sie offenbar fragwürdigen Experten gefolgt sind, grundfalsch lagen.
    Irren ist menschlich, aber irgendwann sollten grobe Fehler mal auffallen

    Dabei ist Irren menschlich und kommt täglich vor; wir alle machen Fehler. Man sollte allerdings gerade als Journalist in der Lage sein, seine eigene Einschätzung, die Weltlage, die Quellen, die Experten, politische Akteure und auch wissenschaftliche Erkenntnisse immer wieder neu zu hinterfragen.

    Zu Beginn der Pandemie lag naturgemäß noch vieles im Unklaren. Ich selbst etwa habe auch anfangs länger an die Wirksamkeit der Maßnahmen geglaubt, um die Alten zu schützen. Ich wurde erst skeptisch, als immer stärker auf die Impfung als Allheilmittel gedrängt, die Möglichkeit von Nebenwirkungen verdrängt und schließlich das in sich unschlüssige 2G-Konzept verkündet wurde. Spätestens als sich Ende 2021 bei uns Hunderte Impfgeschädigte meldeten, war mir klar, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann.

    Und da ich weiß, dass sich dieselben teils schwerst Impfgeschädigten auch an andere Verlage und Fernsehstationen Hilfe suchend gewendet haben, dort aber in der Mehrzahl abgewiesen oder ignoriert wurden, frage ich mich: Was ist da los? Wie kann man es erstens übers Herz bringen, diese oft schweren und schlimmen Schicksale zu ignorieren, und zweitens wie zuvor weiterzumachen mit der Berichterstattung über die angeblich so sicheren und wirksamen Impfstoffe und die Unhinterfragbarkeit der Maßnahmen?

    Nach Corona-Impfpflicht bei Bundeswehr: Ungeimpfter Soldat tritt Gefängnis-Strafe an

    Die SZ brachte es sogar fertig, erst vor kurzem, am 14. Juli, unter „Top-News“ ein Thema als neu und als aufklärerisch zu verkaufen, das Querdenker schon seit 2020, alle anderen spätestens seit 2021 kannten: Dass nämlich ein Strategiepapier des Innenministeriums schon zu Beginn der Pandemie verlangte, man müsse an die „Urangst“ appellieren, dass Menschen von Kliniken abgewiesen werden und „qualvoll zu Hause sterben“. Das ist ein Witz, damit nach vier Jahren anzukommen und es dann noch als neue Erkenntnis zu verkaufen. Soll die Aufarbeitung jetzt in diesem Tempo weitergehen?

    Wiederum andere große Medien aus dem eher konservativen Spektrum, wie etwa die Welt, Cicero, auch die Schweizer NZZ mit Dependance in Berlin, hatten nach einer gewissen Übergangszeit ein feineres Gespür für Ungerechtigkeiten während der Pandemie und blickten etwas häufiger auf die Rechte der Bürger als auf Interessen der Politik. Oder kam dieser Wechsel bei manchen der Konservativen eher mit dem Wechsel der Bundesregierung, Ende 2021?

    Jedenfalls berichten Letztere, wenn auch wieder mit einiger Verzögerung, inzwischen auch wieder gewohnt kritisch über die neuesten RKI-Files, was immerhin eine gute Sache ist.

    Nichtsdestotrotz lässt sich dieser Trend auch abseits von Corona beobachten, und hier auch eher über die politischen Lager hinweg: Gerade die großen Medien und der ÖRR, die eigentlich aufgrund ihrer personellen und finanziellen Kapazitäten in der Lage wären, besonders gute unabhängige journalistische Arbeit zu leisten, scheinen in vielen großen Debatten unserer Zeit zu versagen und sich immer öfter an von der Regierung vorgegebene Narrative zu klammern und sie bisweilen bis aufs Blut – auch gegen Leser oder Zuschauer – zu verteidigen.

    Oder, wie es am Mittwoch ein User auf X formulierte, im Zuge der Debatte, warum ein Whistleblower des Robert-Koch-Instituts sich lieber an eine unabhängige Journalistin wendet als etwa an den Spiegel oder die Zeit: „Guten Tag, liebe Leser. Wir haben während der Corona-Krise als Kritiker und Korrektiv staatlicher Entscheidungen versagt und beschlossen, dieses Versagen bis heute zu verschleiern. Wir befinden uns in Abwicklung. Wir werden ersetzt durch kleinere unabhängigere Formate.“

    Das ist zwar ziemlich sarkastisch, aber ich fürchte, es trifft es ganz gut.

    Il faut noter que le journal Berliner Zeitung , son éditeur Holger Friedrich et sa rédaction font preuve de courage et d’esprit indèpendant en sortant des rangs de la presse alignée sur la ligne officielle des publications majoritaires.

    Nous ne sommes pas encore arrivés dans une situation de "Gleichschaltung" des médias allemands, mais les sources dominantes sont agréablement accordés et nous jouent le même air qui veut nous endormir pendant que notre liberté d’expression et nos moyens démocratiques sont systématiquement réduits.

    J’ai comme l’impression que les puissants sont en train de préparer les prochaines guerres.

    23.7.2024 Gefängnis für Soldaten : Wer bis 13 Uhr nicht geimpft war, galt als Befehlsverweigerer Von Camilla Hildebrandt
    https://www.berliner-zeitung.de/open-source/nach-corona-impfpflicht-bei-bundeswehr-ungeimpfter-soldat-tritt-gef

    #Allemagne #covid-19 #médias #épidémie #politique #iatrocratie #wtf

  • Corona-Maßnahmen: Lauterbach wollte 1G für Gastronomie und Handel
    https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/corona-massnahmen-lauterbach-wollte-1g-fuer-gastronomie-und-handel-

    9.8.2024 von Michael Maier - Die Bundesregierung hat die Protokolle des Corona-Expertenrats weiter entschwärzt. Die Ergebnisse, die der Berliner Zeitung vorliegen, sind bemerkenswert.

    Die Bundesregierung hat in einem Schreiben an den Frankfurter Arzt Christian Haffner wichtige Passagen aus den von Haffner eingeklagten Protokollen des Corona-Expertenrats entschwärzt. Aus den Entschwärzungen, die der Berliner Zeitung vorliegen, geht unter anderem hervor, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dem Gremium im Winter 2021 vorschlug, Ungeimpften den Zutritt zu Restaurants und Einkaufsläden vollständig zu verwehren – selbst, wenn diese Personen den amtlich anerkannten Genesenen-Status nachweisen konnten. Der Vorschlag wurde schließlich nicht umgesetzt. Es ist unklar, ob die Experten Lauterbach von seinen radikalen Ideen abgebracht haben oder ob sich der Minister von sich aus korrigiert hat. Im Protokoll des Expertenrats vom 28.12.2021 heißt es: „BM Lauterbach ändert seinen in der letzte (sic) Sitzung unterbreiteten Vorschlag (1G in Gastronomie und Handel) dahingehend ab, dass auch 2GPlus in der Gastronomie denkbar sei, wobei Geboosterte vom Testerfordernis ausgenommen werden. In der Gastronomie bestehe grds. ein höheres Infektionsrisiko (keine Masken am Platz, ältere Kunden).“

    Nachdem Lauterbach bei den Experten mit einer drakonischen Regel offenbar nicht durchgekommen war, verkürzte im Januar 2022 das von Lauterbach beaufsichtigte Robert Koch-Institut (RKI) schließlich den Genesenen-Status von sechs auf drei Monate. Die Anwältin Jessica Hamed schrieb damals im Magazin Cicero von einer „Nacht-und-Nebel-Aktion des Bundesgesundheitsministeriums im Hinblick auf die überraschende und zudem noch rückwirkend geltende Halbierung des Genesenenstatus sowie die Aberkennung der Einmal-Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson“. Hamed äußerte den Verdacht, dass eine unliebsame, aber politisch gewollte Entscheidung unter dem Deckmantel der Wissenschaft der Bevölkerung als alternativlos verkauft werden soll“.

    In einer Sitzung vom 9.2.2022, an der auch Bundesjustizminister Marco Buschmann teilnahm, wurde über die Impfpflicht diskutiert. Unter der Überschrift „Kommunikation zu Impfpflicht“ wird festgestellt: „Auf der Datenbasis von Umfragen stagniert Impfkampagne, der Anteil der Impfgegner bleibt konstant. Ungeimpfte bleiben demnach weiterhin eher skeptisch ggü. einer Impfung. Anreize werden hier nicht reichen. Eine Beratung und Öffentlichkeitsarbeit werden trotzdem weiterhin als notwendig und wichtig erachtet. Zusätzlich muss man sich auch mit der Gruppe von Ärzten auseinandersetzen, die eine Impfung ablehnen, da Empfehlungen von Ärzten im Allgemeinen sehr deutlich wirken.“ Schließlich wird der Eindruck erweckt, dass eine allgemeine Impfpflicht zwar wissenschaftlich nicht begründet, politisch jedoch anzustreben sei. In dem Protokoll heißt es: „Eine Impfpflicht nur für ältere Menschen wird kritisch gesehen, da es ein falsches Signal für alle anderen Altersgruppe (sic) sein könnte (als wenn diese keine Impfung mehr bräuchten).“

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    Eine weitere Entschwärzung zeigt, dass der Schutz vor einer Omikron-Infektion durch einen Booster bei weitem nicht so hoch war, wie in den diversen Booster-Kampagnen behauptet wurde. Am 4.1.2022 notiert das Protokoll: „Eine neue Haushaltskontaktstudie aus DNK zeige, dass die mRNA-Booster-Impfung einen 46%igen Schutz vor Infektionen mit Omikron biete, die zweifache Impfung jedoch nicht.“
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    Das Bundeskanzleramt hat die Entschwärzungen dem Verwaltungsgericht Berlin zur Kenntnis gebracht, vor welchem der Allgemeinmediziner Christian Haffner laut FAZ geklagt hatte. Am kommenden Montag ist eine Verhandlung angesetzt, die das Bundeskanzleramt jedoch nicht mehr für nötig hält. Das Amt schreibt in dem der Berliner Zeitung vorliegenden Schriftsatz an das Gericht: „Wir gehen davon aus, dass sich durch die weitgehende Entschwärzung der Protokolle die Klage vollumfänglich erledigt hat.“

    Christian Haffner sieht das nicht so und zieht seine Klage trotz des überraschenden Schritts der Bundesregierung nicht zurück. Er sagte der Berliner Zeitung: „Es ist bei so gravierenden Einschränkungen der Grundrechte wichtig zu wissen, dass das Ganze im Interesse der Bevölkerung ist und nicht im Interesse einer Industrie.“ Haffner will die vollständige Entschwärzung, weil wichtige Passagen der Protokolle weiter geheim bleiben sollen. Laut Bundeskanzleramt sollen zum „Schutz der öffentlichen Sicherheit“ die „Namen der Urheber von Sitzungsbeiträgen“ und Gästen des Expertenrats geschwärzt bleiben. Zum „Schutz fiskalischer Interessen“ sollen Passagen unter Verschluss blieben, die „Rückschlüsse auf eine Bewertung bestimmter Pharmahersteller, Pharmapräparate (Medikamente oder Impfstoffe) beziehungsweise Bezugsquellen von Medikamenten zulassen“. Außerdem bleiben zum „Schutz der bilateralen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zur Volksrepublik China … Textpassagen geschwärzt, die u.a. Wertungen zum chinesischen Regierungshandeln beinhalten“.

    #covid19 #iatrocratie

  • Charité-Arzt verurteilt : Totschlag kein Einzelfall, „Täter gelten als sehr engagierte, sehr empathische Mensch
    https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/berlin-charite-arzt-verurteilt-totschlag-kein-einzelfall-taeter-gel


    Le médecin qui aime son patient, tue son patient , parole de nazi. Et il économise 60k RM à la communauté nationale. C’est que j’appelle de l’empathie nationale .

    Voici la dernière ligne de défense des médecins face à la critique de leur rôle meurtrier.

    Ich halte die Behauptung, es handele sich bei den Tätern um schwarze Schafe und bei den Taten um Einzelfälle, für genauso ungerechtfertigt wie einen Generalverdacht.
    Karl-Heinz Beine

    Un médecin spécialiste de la question de l’homicide médical décrit qu’il est impossible de connaître le chiffre et le rythme exact des homicides commis par ses collègues. Puisque ici les méthodes statistiques sont aussi peu efficaces comme dans tous les domaines où le personnes interrogées veulent rester dans l’ombre on ne peut approcher la question que d’une manière analytique.

    Il faut commencer par la collection d’informations sur tout ce qui peut avoir une signification pour les actes et exclure les jugements biaisés et idéologiques qui sont la conséquence de la nécessité de s’arranger avec une situation insupportable ou d’obscurcir des parties problématiques de la question. Ensuite il faut analyser les fonctions et besoins de acteurs. A la fin on n’aura toujours pas de chiffre précis mais on obtiendra une idée de la signification du phénomène et du rôle des acteurs.

    Bien entendu il faut se situer dans la perspective des personnes les plus faibles qu’on écoute le moins d’habitude, car en emplifiant ces voix on se rapproche d’une représentation complète du problème. Si par hasard on comprend qu’on fait partie d’eux on a gagné la première bataille dans la lutte pour la vérité.

    Nous sommes toutes et tous des patients. Pour nous il est important de suivre la recommandation du professeur à la fin de l’interview, mais ce n’est qu’une première étape sur le chemin vers l’essentiel, l’indépendance de la domination médicale.

    26.4.2024 von Christian Schwager - Ein Arzt der Charité Berlin ist für die Tötung zweier Patienten verurteilt worden. Der Experte Karl-Heinz Beine sagt, dies sei kein Einzelfall, doch Patienten könnten sich schützen.

    Der Charité-Arzt Gunther S. ist am Freitag vor dem Landgericht Berlin wegen zweifachen Totschlags zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Er wurde für schuldig befunden, dem Leben der beiden Patienten mit einer hohen Dosis des Anästhetikums Propofol ein Ende gesetzt zu haben anstatt, wie üblich, Schmerzen mit Morphinen zu behandeln. Fast ein Jahr lang saß der Oberarzt der kardiologischen Intensivstation in Moabit in Untersuchungshaft. Karl-Heinz Beine ist emeritierter Professor an der Universität Witten/Herdecke. Er hat zur Gewalt in Krankenhäusern geforscht und den Prozess intensiv verfolgt. Im Interview spricht er über die Motive der Täter, das Leben von Patienten vorzeitig und vorsätzlich zu beenden. Er sagt, es handele sich nicht um Einzelfälle, ein Generalverdacht sei aber nicht berechtigt. Und er erklärt, was Patienten tun könnten.

    Herr Prof. Beine, entspricht das Urteil Ihren Erwartungen?

    Ich bin mit der Beweisführung des Gerichts sehr einverstanden. Die Tatsachen, die zugrunde lagen, waren erheblich. Das Gericht hat völlig zurecht großes Gewicht auf die Dosierung von Propofol gelegt und als Todesursache gewürdigt. Dieses Anästhetikum wird in solchen medizinischen Problemlagen eher selten eingesetzt.

    Sie haben den Prozess seit Beginn an den meisten Prozesstagen verfolgt. Im Publikum saß auch medizinisches Personal. Wie waren die Reaktionen?

    Ich hatte erst heute vor dem Richterspruch eine mehr als lebhafte Auseinandersetzungen mit einem ärztlichen Kollegen. Er meinte, wenn der angeklagte Arzt verurteilt werde, würde an deutschen Kliniken niemand mehr als Arzt arbeiten wollen.

    Ist das so?

    Eine solche Einschätzung hat mit Fakten nichts zu tun. Es kommt immer auf die Kompetenz und die Motivation der Ärztinnen und Ärzte an. Selbstverständlich sind sie auf der sicheren Seite, wenn sie einem Menschen Schmerzen nehmen wollen und dafür ein Medikament wählen, bei dem es unter Umständen sein kann, dass es auch das Leben verkürzt. Unabhängig davon muss das Motiv sein, dem Patienten Schmerzen und Ängste zu nehmen und nicht das Leben zu verkürzen.

    Warum sollte das primäre Ziel von Dr. S. gewesen sein, den Tod der Patienten herbeizuführen?

    Ich habe ihn nicht psychiatrisch begutachtet. Doch mein Eindruck im Gerichtssaal war, dass er große Schwierigkeiten hat, unkontrollierbare Situationen zu ertragen, also auch das Sterben von Menschen. Er hat Probleme, die Grenzen ärztlichen Handelns zu akzeptieren. Man könnte das so beschreiben: Wenn ich das Leiden eines Menschen nicht kontrollieren kann, dann kontrolliere ich den Träger des Leidens, indem ich ihn mit Medikamenten so behandele, dass ich ihn – in Anführungszeichen – erlöse. Es ist so, dass Herr S. nicht in der Lage ist, solche Situationen auszuhalten und zu begleiten.

    Ist das ein typisches Tatmotiv?

    Für fast alle Täter, die ich kenne, ist das eine typische Motivlage, ja. Sie gelten als sehr engagierte, sehr empathische Menschen, die sich um Sterbende und ihre Angehörigen kümmern. Dadurch können sich die betroffenen Ärztinnen und Ärzte oder Krankenpfleger das Gefühl verschaffen, die Situation im Griff zu haben. Und wenn das nicht der Fall ist, lösen sie die Situation auf, indem sie die Patienten mit Medikamenten übermäßig ruhigstellen.

    Es gab den Fall des Pflegers Niels Högel, der Patienten an den Rand des Todes brachte mit dem Ziel, sie im letzten Moment zu retten und als Held dazustehen. Ist das ebenfalls typisch?

    Diese Motivlage ist weltweit selten. Meist handelt es sich um Mitleidstörungen. Im Fall von Herrn S. hat das Gericht jetzt ebenfalls festgestellt, dass auch bei ihm Mitleid eine Rolle gespielt hat. Insofern gibt es Parallelen zum Fall von Irene B., die sich ja damals auch auf Mitleide berufen hat.

    Sie meinen die Krankenpflegerin an der Charité, die mehrere Patienten umgebracht hat. Ihr Fall hat dazu geführt, dass die Charité ein Whistleblower-System etablierte. Wie sicher ist ein solches System vor Missbrauch?

    Ein höheres Maß an Sicherheit als das, das man in diesem Prozess erlebt hat, ist kaum möglich. Jedes Whistleblower-System gerät an seine Grenzen, wenn es um schwere Straftaten geht.

    Warum?

    Solche Informationen der Whistleblower müssen an die Ermittlungsbehörden weitergeleitet werden. Das hat die Krankenschwester, die sich im Fall des Dr. S. an die Vertrauensanwälte der Charité wandte, nicht bedacht. Sie hat sich nicht ausgemalt, dass sie irgendwann vor dem Landgericht erscheinen muss. Und sie hat sich nicht ausgemalt, dass sie an drei Prozesstagen schwierigen Verhören ausgesetzt war. Man könnte auch sagen: Sie wurde gegrillt.

    Wie lässt sich so ein Whistleblower-System schonend für die Beschuldigten und schonend für die Hinweisgeber organisieren?

    Das ist eine schwierige Frage, auf die es bis heute keine abschließende Antwort gibt. Wie macht man Menschen Mut, die Missstände aufdecken? Wie schützt man Menschen davor, ungerechtfertigt beschuldigt zu werden, die nichts anderes tun als ihre schwere Arbeit?

    Sind die Ärzte durch das Urteil jetzt verunsichert?

    Die Verunsicherung ist da, aber die Grauzone, von der immer die Rede ist, wird nicht verschwinden, indem wir sie verschweigen. Wir müssen genau hinschauen und darüber immer wieder diskutieren, und ich glaube, dass das mit diesem Urteil etwas leichter fällt.

    Sie sprechen von Grauzone: Lässt sich abschätzen, wie viele Fälle nicht ans Licht kommen?

    Die Dunkelziffer lässt sich nicht beziffern. Ich selbst habe im Herbst 2020 eine Studie veröffentlicht, die wissenschaftlich bewertet wurde. Von 2507 teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten räumten 1,8 Prozent ein, innerhalb der zurückliegenden zwölf Monate das Leben eines Patienten vorsätzlich und willentlich verkürzt zu haben, ohne dass sie darum gebeten worden waren. Es handelt sich um eine nicht unerhebliche Zahl. 2507 Teilnehmer sind nicht wenig, allerdings handelt es sich nicht um einen repräsentativen Querschnitt durch die Ärzteschaft.

    Also liegt das Ausmaß des Problems völlig im Dunkeln?

    Es ist nicht quantifizierbar. Doch ich halte die Behauptung, es handele sich bei den Tätern um schwarze Schafe und um Einzelfälle, für genauso ungerechtfertigt wie einen Generalverdacht. Wir wissen es schlichtweg nicht.

    Wie kann ich als Patient für meine größtmögliche persönliche Sicherheit sorgen?

    Indem Sie eine Vorsorgevollmacht und/oder eine Patientenverfügung hinterlegt haben, deren Existenz bekannt ist. Und indem ich selbst oder meine Angehörigen auf Aufklärung bestehen, am besten von zwei unterschiedlichen Ärzten. Menschliches Leben darf nicht abgewertet werden, auch nicht wenn es schwierig wird.

    Inwiefern?

    Der Verteidiger von Dr. S. hat im Prozess einen Zollstock ausgepackt, um den Fall aus seiner Perspektive zu verdeutlichen. Ein Zwei-Meter-Zollstock, den er Glied für Glied eingeklappt hat. Er wollte damit die Vergänglichkeit des Lebens symbolisieren. Am Schluss hat er die schmale Kappe abgenommen, die sich am Ende jedes Zollstocks befindet. Er hat gesagt, dieses Fitzelchen sei das, was auf einer Intensivstation ankommt. Das ist eine derart verzerrende Darstellung des Wertes von menschlichem Leben an dessen Ende, die unabsehbare Folgen hat. Es muss jedem klar sein, dass das menschliche Leben schützenswert ist bis zum letzten Atemzug. Und dass Ärzte nichts tun dürfen, um das Leben vorsätzlich zu verkürzen. Das kann allenfalls der Betroffene selbst.

    __

    Zur Person

    Karl-Heinz Beine, geboren 1951, ist ein deutscher Humanmediziner, Hochschullehrer und Sachbuchautor. Seit 2019 ist er emeritierter Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Witten/Herdecke. Er veröffentlichte unter anderem mit Jeanne Turczynski das Buch: „Tatort Krankenhaus. Wie ein kaputtes System Misshandlungen und Morde an Kranken fördert“. (Verlag Droemer Knaur, München 2017)

    Vernichtung lebensunwerten Lebens
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vernichtung_lebensunwerten_Lebens

    ... et les pauvres ...
    https://www.youtube.com/watch?v=oFSd_mUSBkw

    #iatrocratie #meurtre #euthanasie

  • Patienten getötet : Charité-Oberarzt in Berlin zu Haftstrafe verurteilt
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/herzmediziner-der-charite-berlin-zu-haftstrafe-verurteilt-li.220981


    Der Charité-Mediziner Gunther S. musste am Freitag nicht in die Untersuchungshaftanstalt zurück. Er wurde von der Haft verschont. Foto Katrin Bischoff/Berliner Zeitung

    Au fond rien n’a changé depuis l’assassinat de centaines de milliers de patients par les médecins nazis dans le contexte de l’action T4 et des institutions du Reich . Malgré quelques lois qui semblent imposer le contraire l’état, ses juges et la morale publique ne mettent pas en question le pouvoir sur ta vie et ta mort des demi-dieux en blouse blanche. Tous les jours les médecins tuent des patients sans égard de leur volonté ou de celle de leurs proches sous le prétexte de l’élimination d’une vie qui ne vaut pas d’être vécue („Vernichtung lebensunwerten Lebens“).

    Quand un spéciment de cette caste d’assassins se fait prendre, la morale dominante veut qu’il soit jugé avec clémence. Un acte qui serait considéré comme un meurte chez n’importe qui d’autre passe pour de l’empathie professionnelle quand l’auteur du crime est médecin.

    En tant que patients que nous sommes tous sans exception il ne faut jamais oublier avec qui nous avons à faire quand nous allons voir les maîtres de la distribution de soins et de médicaments. Ils détiennent ce qu’Ian Fleming a surnommé "a licence to kill".

    Là un de ces tueurs vient d’écoper une condamnation pour homicide au premier degré avec libération immédiate parce que la durée de sa détention provisoire de moins d’un an a été plus longue que la peine prononcée. Une condamnation pour homicide était incontournable mais la cour a voulu qu’elle soit la moins dure possible. Les juges ne considèrent pas comme du meurte la terminaison de la vie de deux patients sur simple décision de médecin. Voilà ce qui est grave.

    Je suis convaincu qui faut en finir avec ce pouvoir et cette morale par l’action collective et publique.

    26.4.2024 von Katrin Bischoff - .Nach dem Tod zweier Patienten kommt ein Kardiologe der Charité Berlin vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord vor. Nun gibt es ein Urteil.

    Als Gunther S. am Freitagnachmittag gegen 15.15 Uhr aus dem Saal 142 des Kriminalgerichts tritt, eine durchsichtige Plastiktüte mit Prozessunterlagen in den Händen, wird er erst einmal umarmt. Kollegen und Bekannte warten. Gunther S. ist die Erleichterung anzusehen, dass er zunächst nicht mehr in seine Gefängniszelle zurück muss.

    Gerade wurde der Arzt der Charité wegen zweifachen Totschlags in minderschwerem Fall zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt, doch die 30. Große Strafkammer des Landgerichts Berlin setzte auch seinen Haftbefehl außer Vollzug. Fast ein Jahr lang saß der Oberarzt der kardiologischen Intensivstation (ITS) in Moabit in Untersuchungshaft. „Wir werden gegen das Urteil selbstverständlich in Revision gehen“, kündigt Jan Smollich an, einer der Verteidiger des promovierten Arztes. Die Anwälte hatten auf Freispruch plädiert.

    24 Verhandlungstage sind vergangen, in denen sich der Oberarzt wegen eines schweren Vorwurfs verantworten musste. Er soll zwei schwerstkranke Patienten auf der kardiologischen Intensivstation 47i am Charité-Campus Virchow-Klinikum mit einer Überdosis Propofol getötet haben. Der Staatsanwalt hatte in seinem Plädoyer sogar eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen heimtückischen Mordes verlangt, weil sich Dr. S. zum Herrn über Leben und Tod aufgeschwungen habe.

    Doch der Argumentation des Anklägers konnten die Richter der Schwurgerichtskammer nicht folgen. „Wir sind überzeugt, dass es sich in beiden Fällen um eine gezielte Abkürzung des Lebens und damit eine gezielte Tötung handelt“, sagte Gregor Herb, der Vorsitzende Richter. Vieles spreche aber dafür, dass es die Zugewandtheit zu den Patienten war, die Dr. S. zu diesem Handeln bewegt habe. Es fehle an einer lebensfeindlichen Haltung.
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    Herb erklärte, dass der „Gesetzgeber uns vor Probleme“ stelle, wenn es um Fälle ärztlichen Handelns am Ende eines Lebens gehe. Aber hier sei eine eindeutige strafrechtliche Beurteilung möglich. Was geschehen war, beschrieb der 52-jährige Richter so: Am 22. November 2021 musste der eine Woche zuvor eingelieferte schwerstkranke Patient Ulrich B. über eine halbe Stunde reanimiert werden, dann hatte er wieder einen Kreislauf.

    Was Gunther S. bei dem folgenden Notfallkadiogramm des 73-jährigen Patienten sah, ließ ihn zu der Überzeugung gelangen, dass Ulrich B. nicht mehr mit dem Ziel einer Genesung oder Besserung des Gesundheitszustandes behandelbar war. „Zwar schlug das Herz noch, aber der Arzt hatte keine Zuversicht, dass da noch was zu machen war“, so Herb.

    Zwei Minuten später war Ulrich B. tot

    Um 10.36 Uhr habe Gunther S. die Krankenschwester Katja W. angewiesen, ihr eine hohe Dosis des Sedierungsmittels Propofol zu spritzen. Als die 39-Jährige zögerte, forderte sie der Arzt nochmals auf. In der Überzeugung, der Mediziner könne die Dosierung besser beurteilen, habe die Krankenschwester das Propofol verabreicht, so Herb. Zwei Minuten später war Ulrich B. tot.

    Sophie J., eine junge, noch unerfahrene Krankenschwester, war mit in dem Patientenzimmer. Sie unternahm zunächst nichts, wandte sich aber acht Monate später, nach dem Tod der 73-jährigen Marianne G., an die Vertrauensanwälte der Charité. Die Stelle war eingerichtet worden, nachdem die Krankenschwester Irene B. in der Charité mehrere Patienten umgebracht hat. Sie wurde 2008 wegen Mordes und Totschlags an fünf Menschen zu lebenslanger Haft verurteilt.

    Marianne G., ebenfalls 73 Jahre alt, kam am 23. Juli 2022 mit lebensbedrohlichen Vorerkrankungen auf die ITS 47i. Ihr Herz hatte immer wieder ausgesetzt. Am Abend entschieden zwei Ärzte, darunter Gunther S., auf palliative Behandlung umzustellen. Die Patientin war nicht sediert, Gunther S. spritzte ihr im Beisein von Sophie J. zunächst 200 Milligramm Propofol. Er beendete die Beatmung. „Und erwartete den Tod, den er herbeizuführen beabsichtigte“, so Herb.

    Doch Marianne G. starb nicht. Deswegen holte Gunther S. erneut Propofol und injizierte ihr 400 Milligramm. „Wenige Augenblicke später verstarb die Patientin“, erklärte der Vorsitzende Richter. Der Ablauf beruhe auf den Angaben von Sophie J. und decke sich „in den allerweitesten Teilen mit der Einlassung des Angeklagten“.

    Dabei sei die Dosis ein zentraler Punkt, erklärte Herb. Gunther S. hatte zugegeben, den Patienten das Sedierungmittel gespritzt zu haben - jedoch in wesentlich geringerer Menge. Er habe damit die Sterbenden abschirmen, ihnen unnötiges Leid, Schmerzen und Todesangst ersparen wollen.

    Fünf Sachverständige hatten in dem Prozess ausgesagt, dass die Menge von 500 Milligramm bei Ulrich B. und 600 Milligramm bei Marianne G. all das übersteige, was therapeutisch sinnvoll wäre. Selbst die von Gunther S. angegebene geringere Dosierung sei „ein Ritt auf der Rasierklinge“ gewesen, so der Richter.

    Wir sind überzeugt, dass es sich in beiden Fällen um eine gezielte Abkürzung des Lebens und damit eine gezielte Tötung handelt
    Gregor Herb, Vorsitzender Richter

    Herb machte klar, dass die Kammer der Hauptbelastungszeugin in diesem Prozess glaube. Ihre Aussage sei in Einzelheiten voll belastbar. Sie habe nicht den Eindruck gemacht, als würde sie „das Blaue vom Himmel“ herunterlügen.

    Die Richter gehen in ihrem Urteil aber auch davon aus, dass allen klar gewesen sei, dass die Patienten todgeweiht waren. Trotzdem sei das Vorgehen des Arztes nicht mit einer Palliativbehandlung in Einklang zu bringen. Propofol habe bei der palliativen Sedierung nicht zu suchen, das hätten mehrere Gutachter und auch andere in dem Verfahren ausgesagt. Das Vorgehen von Dr. S. habe gegen alle Regeln verstoßen. Auch wenn die Patienten im Sterbeprozess waren: „Auch einem sterbenden Herz kann man den Rest geben“, so der Richter.

    Für den Angeklagte spreche, dass sich Gunther S. noch nie etwas habe zuschulden kommen lassen. Zudem werde der Schuldspruch, so er rechtskräftig werde, einschneidende beruflich Konsequenzen nach sich ziehen. Andererseits habe der Angeklagte auch seine berufliche Stellung und das Vertrauen von Patienten und Angehörigen ausgenutzt.

    Herb erklärte in seiner fast einstündigen Urteilsbegründung auch, es gebe vielleicht viele, die sich einen Dr. S. wünschen würden. „Letztlich möchte man aber als Angehöriger bei der Entscheidung über Leben und Tod gefragt werden.“

    Unklar ist, ob auch Staatsanwalt Martin Knispel Revision gegen das Urteil einlegen wird. Er hatte Gunther S. wegen Mordes angeklagt, doch das Gericht hatte die Anklage lediglich wegen Totschlags zugelassen. Das Verfahren gegen die zunächst mitangeklagte Krankenschwester Katja W. war im Februar gegen eine Geldauflage eingestellt worden.

    Gunther S. erklärt nach dem Urteil, er werde nun erst einmal nach Hause gehen. Zweimal in der Woche muss er sich bei der Polizei melden, so die Auflage des Gerichts.

    Charité-Arzt verurteilt : Totschlag kein Einzelfall, „Täter gelten als sehr engagierte, sehr empathische Menschen“
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    #Allemagne #Berlin #iatrocratie #meurtre #euthanasie

  • Ricardo Lange : Darum öffnen wir das Fenster, wenn jemand stirbt – Blick hinter die Krankenhaus-Kulissen
    https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/ricardo-lange-darum-oeffnen-wir-das-fenster-wenn-jemand-stirbt-li.2

    Nous vivons et mourons dans le comfort. Pas de soucis, pas de puanteur, pas de sang, pas d’excréments. Ricardo et ses collègues préparent nos morts pour la dernière visite.

    20.1.2024 von Ricardo Lange - Warum haben Kühlfächer an der Innenseite Hebel? Und passen im Sitzen gestorbene Patienten in den Sarg? Ein Blick hinter die Kulissen eines Krankenhauses.

    Ein wallendes schwarzes Gewand, die Kapuze tief über den Schädel gezogen, die Sichel in der knöchernen Hand – wenn man dem Tod eine Gestalt geben müsste, wäre dieses wohl das Bild, das die meisten Menschen vor Augen hätten. Kein Wunder also, dass der Tod uns Angst macht. Dennoch wird er jeden von uns treffen, egal wie alt wir sind, von wem wir abstammen, welche Hautfarbe wir haben, ob wir reich oder arm sind, ob wir gute Menschen sind oder hinterhältige Kanaillen.

    Doch das Sterben und der Tod sind für die meisten von uns immer noch Tabuthemen. Ich auf der Intensivstation und auch viele andere Kollegen erleben täglich, was für die meisten im Verborgenen bleibt.

    Wenn bei uns auf der Intensivstation ein Patient gestorben ist, entfernen wir alle Zugänge und den Tubus mitsamt dem Beatmungsschlauch. Wir waschen den Verstorbenen ein letztes Mal, wechseln blutige und schmutzige Bettwäsche, ziehen ein frisches Nachthemd an, legen die Arme links und rechts neben den Körper und schließen noch geöffnete Augenlider. Wir öffnen das Fenster, einerseits um den leichten Geruch des Todes durch frische Luft zu vertreiben, andererseits in dem Glauben, dass die Seele so den Raum verlassen kann.

    Oft ist es so, dass Angehörige während des Sterbeprozesses oder kurz danach zum Abschiednehmen kommen. Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als durchgeblutete Verbände provisorisch mit der Bettdecke abzudecken und sichtbare Blutspuren notdürftig von der Haut zu wischen, um dem Anblick etwas von seiner Grausamkeit zu nehmen. Elektrische Kerzen werden an das Bett gestellt und Taschentücher bereitgelegt. Wir versuchen, den Abschied für die Angehörigen so würdevoll wie möglich zu gestalten.

    Eine Sache wurde mir damals in meiner Einarbeitung ans Herz gelegt: „Stell immer das Patientenbett flach!“ Etwa ein bis zwei Stunden nach dem Tod tritt der Rigor mortis ein, die sogenannte Leichenstarre. Sie kann dazu führen, dass der Körper des Toten in der aufrechten Position verbleibt, wenn das Kopfteil des Bettes nicht heruntergeklappt wird. Dann aber würde der Tote später nicht mehr ins Kühlfach passen.

    Ehrlich gesagt habe ich das bisher nie erlebt. Ich habe dazu extra Michael Tsokos gefragt, den Gerichtsmediziner der Charité. Er hat mir bestätigt, dass das für den Krankenalltag keine Rolle spielt. Die Leichenstarre macht sich zuerst an den Augenlidern und dem Unterkiefer bemerkbar und erreicht ihre volle Ausprägung nach sechs bis acht Stunden. Sinnvoll ist, den Kiefer so lange mit einer Handtuchrolle abzustützen, damit der Mund geschlossen bleibt.

    Zehenzettel mit persönlichen Daten

    Es kommt vor, dass die Kripo bei uns auftaucht und eine Leiche beschlagnahmt, und zwar dann, wenn der Arzt die Todesart als ungeklärt einstuft – zum Beispiel nach einem Treppensturz – und ein Fremdverschulden nicht ausgeschlossen werden kann. In diesem Fall dürfen wir am Zustand der Leiche nichts ändern: Alle Zugänge bleiben drin. Lediglich Infusions- und Beatmungsschläuche dürfen entfernt werden.

    Zurück zum Alltag: Wenn die Angehörigen mit ihrer Trauer irgendwann nach Hause gehen, geht für uns der Umgang mit den Verstorbenen weiter. Der Arzt füllt den Totenschein aus und wir befestigen den sogenannten Zehenzettel mit den persönlichen Daten am Fuß des Verstorbenen. Der Tote wird entweder abgeholt, oder wir bringen ihn persönlich in die Leichenhalle, wo wir ihn dann in ein freies Kühlfach schieben.

    Wer hier – wie ich früher – denkt, dass es für jeden Verstorbenen ein einzelnes, abgetrenntes Fach gibt, der irrt. Hinter den einzelnen Türen befindet sich ein großer gemeinsamer Kühlraum, in dem die Leichen nebeneinander liegen. Jedes Mal, wenn ich den Hebel einer Tür umlege und die Luke schließe, muss ich mit leichtem Schaudern daran denken, dass es in manchen Krankenhäusern an der Innenseite der Luke auch einen Hebel gibt, also dort, wo sich der Kühlraum mit den Leichen befindet. Ein Pfeil zeigt an, in welche Richtung man drehen muss, um die Luke zu öffnen. Wer diesen Hebel umlegen soll, frage ich mich bis heute – ich habe bisher noch keinen Toten wieder auferstehen sehen.

    Eine Sache ist mir sehr wichtig: Ich versorge verstorbene Menschen immer so, als würden sie noch leben. Ich rede mit ihnen, lege Kopf und Gliedmaßen sanft zur Seite. Dieser Akt der Menschlichkeit hilft mir bis heute dabei, mit dem Tod umzugehen und ihn besser zu verarbeiten.

    #mort #Allemagne

    • Un texte que j’aime bien.
      Quand quelqu’un meurt, la première chose à faire est de ne rien faire.
      Ne cours pas . Ne décroche pas. Respirez profondément et soyez présent à l’ampleur du moment.
      Il y a une grâce d’être au chevet de quelqu’un qu’on aime alors qu’il fait sa transition hors de ce monde. Au moment où ils prennent leur dernier souffle, il y a un sacré incroyable dans l’espace. Le voile entre les mondes s’ouvre.
      Nous ne sommes tellement pas préparés et pas formés à gérer la mort que parfois une sorte de réponse de panique fait son effet. « Ils sont morts ! »
      Nous savions qu’ils allaient mourir, donc leur mort n’est pas une surprise. Ce n’est pas un problème à résoudre. C’est très triste, mais ce n’est pas une raison de paniquer.
      S’il y a quelque chose, leur mort est une raison de respirer profondément, de s’arrêter et d’être vraiment présente à ce qui se passe. Si vous êtes à la maison, peut-être mettre de l’eau et faire une tasse de thé.
      Asseyez-vous au chevet et soyez juste présent à l’expérience dans la pièce. Que se passe-t-il pour vous ? Que pourrait-il se passer pour eux ? Quelles autres présences y a-t-il ici qui pourraient les soutenir sur leur chemin ? Soyez à l’écoute de toute la beauté et de la magie.
      Faire une pause donne à votre âme une chance de s’adapter, car peu importe à quel point nous sommes préparés, une mort reste un choc.
      Si nous passons directement en mode « faire » et appelons le 911, ou si nous appelons l’hospice, nous n’avons jamais la chance d’absorber l’énormité de l’événement.
      Accordez-vous cinq minutes ou 10 minutes, ou 15 minutes juste pour être. Vous ne retrouverez jamais ce temps si vous ne le prenez pas maintenant.
      Après ça, faites la plus petite chose que vous pouvez. Appelez la seule personne qui doit être appelée. Engagez tous les systèmes qui doivent être engagés, mais engagez-les au niveau le plus minimal.
      Bougez vraiment, vraiment, vraiment, lentement, car c’est une période où il est facile pour le corps et l’âme de se séparer.
      Nos corps peuvent galoper en avant, mais parfois nos âmes ne se sont pas rattrapées. Si vous avez l’occasion d’être tranquille et d’être présent, saisissez-la. Acceptez et acclimatez et ajustez-vous à ce qui se passe. Ensuite, alors que le train commence à rouler, et que toutes les choses qui se passent après un décès frappent, vous serez mieux préparé.
      Vous n’aurez pas l’occasion de reprendre votre souffle plus tard. Tu dois le faire maintenant.
      Être présent dans les moments après la mort est un cadeau incroyable pour soi-même, c’est un cadeau pour les gens avec qui tu es, et c’est un don pour la personne qui vient de mourir. Ils sont juste à un cheveu à couper le souffle. Ils commencent tout juste leur nouveau voyage dans le monde sans corps. Si vous gardez un espace calme autour de leur corps, et dans la pièce, ils sont lancés d’une manière plus belle. C’est un service pour les deux côtés du voile.
      Sarah Kerr, Doula de la Mort

  • Kommentar : Deutsche Fleischpolitik: Unbeirrt egoistisch
    https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/deutsche-fleischpolitik-unbeirrt-egoistisch-li.83848

    Böcke und Gärtner, Aushilfsdocs und Religionspauker sind die ausführenden Organe von Konzernen und Schlachthofbetreibern. Als Landwirtschafts- und Verkehrsminister tun Klöckner und Scheuer alles, damit Fleisch und Mietwagen billig bleiben, während Taxi- und Handwerksbetriebe ihre Leute nicht mehr bezahlen können.

    Was sich kaum jemand klar macht: Wenn in einer Brnache legal kein Geld mehr zu verdienen ist, übernehmen die Kriminellen. Die profitieren vom Risikozuschlag, der beim Ignorieren von Gesetzen des Gesundheits- Lebensmittel und Arbeitsschutz verdient wird.

    Wer zahlt? Zunächst die ausgebeuteten Arbeiter und Scheinselbständigen, alle Armen, die Hormonfleisch kaufen, und später alle einfachen Mitglieder der gesetzlichen Sozialversicherung, wenn Kosten für Unfälle, Krankheiten und Sozialleistungen übernommen werden müssen. Gut verdienenden Unternehmern und Beamten bleibt die Kostenbeteiligung erspart, denn sie sind meist privat versichert.

    Die ausgebeuteten Arbeitern haben es schwer, sich zu wehren. Sie müssen die kriminellen Machenschaften ihrer Bosse mitmachen oder verlieren ihr Einkommen. Anders als die Bosse können Sie sich der Strafverfolgung nur schlecht entziehen. Das Geld reicht ihnen einnfach nicht für Grundbesitz und Pass eines Landes ohne Auslieferungsabkommen mit der BRD.

    19.5.2020 von Annika Leister - Die Zahlen sind deutlich: In vier Bundesländern vermelden Schlachthöfe insgesamt Hunderte Infizierte. Zum allergrößten Teil sind die Betroffenen Arbeitsmigranten sowie deren Familien aus Osteuropa, besonders aus Polen, Rumänien und Bulgarien. Nordrhein-Westfalen verzeichnet das Maximum von rund 300 infizierten Angestellten in zwei Schlachthöfen, der Kreis Coesfeld kratzt deswegen an der Grenze zum Shutdown.

    Arbeitsmarkt-Experten und Branchenkenner verblüffen diese Zahlen nicht. Sie kritisieren seit Jahren massive Rechtsverstöße in der Branche, ein undurchsichtiges Subunternehmersystem und ausbleibende Kontrollen der Behörden. NRW hat sich 2019 gegen den Trend des Wegschauens gestemmt und in einer „Überwachungsaktion“ von Juli bis September 30 Fleischbetriebe und 90 Subunternehmer mit 17.000 Beschäftigten unter die Lupe genommen. Das katastrophale Ergebnis: In ausnahmslos allen Betrieben wurden Arbeitsschutzmängel festgestellt, in 85 Prozent der Betriebe in „gravierendem“ Ausmaß – 16-Stunden-Schichten inklusive.

    Das ist Ausbeutung mit System. Wer, wie Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU), da noch über „schwarze Schafe“ lamentiert, die eine Branche in Verruf bringen, der drückt die Augen lobbyhörig zu.

    Der Aushilfsdoc
    https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Scheuer#Schule_und_Studium

    Dieser akademische Grad, der heute der sogenannten 2. Bologna-Stufe (Master-Ebene) zugehört, ist heute im Gegensatz zu 2004 nicht mehr äquivalent zu einer Promotion, berechtigt seinen Inhaber aber zur Führung des Titels PhDr. Dessen ungeachtet – und obwohl in Deutschland nur im Gebiet der Bundesländer Bayern und Berlin erlaubt – stellte Scheuer seinem Namen bundesweit den Zusatz Dr. voran. Als Dr. Andreas Scheuer bestritt er auch den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2005.

    Die Religionspaukerin
    https://de.wikipedia.org/wiki/Julia_Kl%C3%B6ckner#Familie,_Ausbildung_und_Beruf

    Politikwissenschaft, katholische Theologie und Pädagogik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Ihre Studienschwerpunkte waren Internationale Politik, Agrarpolitik sowie Sozialethik, Wirtschafts- und Bioethik. Das Thema ihrer Magisterarbeit lautete „Struktur und Entwicklung der europäischen Weinmarktpolitik“. 1998 schloss sie das Studium mit dem Grad der Magistra Artium in den Fächern Theologie, Politikwissenschaft und Pädagogik ab; zusätzlich legte sie das Erste Staatsexamen für ein Lehramt an Gymnasien für die Fächer Sozialkunde und Katholische Religion ab

    Scherz beiseite: Das Schöne ander Politik ist, dass auf der parlamentarischhen Bühne jeder und jede alles sein kann, was die Parteifreunde ihm zutrauen. Für einfache Arbeitslose geht das nur als Videophantasie.

    Passend zum Thema ein Arbeitsloser als Brathähnchenwitwer.
    https://www.youtube.com/watch?v=hYJIAHpDRMs

    #Arbeit #Ausbeutung #Ernährung