MH17-Prozess : Gericht gewährt Verteidigung weitere Zeugenanhörungen und Untersuchungen

/MH17-Prozess-Gericht-gewaehrt-Verteidig

    • #mh17

      lien propre :

      https://www.heise.de/tp/features/MH17-Prozess-Gericht-gewaehrt-Verteidigung-weitere-Zeugenanhoerungen-und-Unter

      [...]

      Es handelt sich vornehmlich um Zeugen, die sagen, dass sie ein ukrainisches Kampfflugzeug in der Nähe von MH17 gesehen haben und mitunter glauben, dass dieses das Passagierflugzeug abgeschossen hat. Solche Zeugenaussagen hat das Gemeinsame Ermittlungsteam nicht zugelassen, wobei es keinen Zeugen gibt, die das Buk-System beim Abschuss gesehen haben, und wahrscheinlich nur einen, der eine Rakete gesehen haben will.

      Dass ein solches Buk-System aus Russland zu den Separatisten gebracht, von dem von diesen kontrolliertem Gebiet MH17 abgeschossen und dann wieder nach Russland zurückgebracht wurde, wird von im Internet von Bellingcat gefundenen Fotos und Videos sowie von abgehörten Telefongesprächen, die alle vom ukrainischen Geheimdinest SBU stammen, abgeleitet. Darauf stützt sich die Klage gegen die vier Beschuldigten, denen nicht vorgeworfen wird, am Abschuss beteiligt gewesen zu sein, sondern in der Kommandokette entscheidend gewesen zu sein. Die Staatsanwaltschaft hatte zuletzt ein vom SBU abgehörtes Gespräch zwischen den Angeklagten Dubinsky und Girkin dem Gericht vorgelegt, das aber kaum deren Mitverantwortung beweisen kann, vielleicht aber, dass die Separatisten doch über ein einsatzfähiges Buk-System verfügt haben. Danach habe zuerst ein ukrainisches Kampfflugzeug MH17 abgeschossen, ein zweites sei von einer Buk der Separatisten abgeschossen worden.

      US-Satellitenbilder bleiben ein Phantom

      Das Gericht stimmte zu, dass ein Experte Bilder und abgehörte Gespräche auf Manipulationen prüft. Überprüft werden sollen auch die Berechnungen für den Abschussort. Überdies kann die Verteidigung mit einem eigenen Experten das teilweise rekonstruierte Flugzeug besichtigen. Interessant ist auch, dass die USA noch einmal aufgefordert werden, die Satellitendaten zur Verfügung zu stellen, die sie angeblich als Beweis besitzen, aber nicht herausrücken wollen (MH17-Prozess: Keine belastbaren Satelliten- und Radardaten).

      Der damalige US-Verteidigungsminister John Kerry hatte seinerzeit behauptet, man habe Satellitenbilder, die beweisen, dass MH17 von den Separatisten abgeschossen wurde. Angeblich wurde dem niederländischen Geheimdienst unter Geheimhaltungsverpflichtung Einblick gewährt. Offen ist, ob Kerry geschwindelt hatte, um eine Front gegen die Separatisten und Russland aufzubauen, was auch erfolgreich war, oder ob es tatsächlich diese Bilder gibt.

      [...]