24 Jahre nach Anschlag in Mahlow : Neonazi-Opfer Noël Martin gestorben

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    14.07.20 - 24 Jahre nach Anschlag in Mahlow Neonazi-Opfer Noël Martin gestorben

    Nach einer Hetzjagd durch Neonazis in Mahlow landete Noël Martin mit seinem Auto vor einem Baum - seit jenem Juniabend im Jahr 1996 saß der Brite im Rollstuhl. Jetzt ist er im Alter von 60 Jahren in Birmingham gestorben, wie der rbb erfuhr.

    Der Brite Noël Martin, der nach einem Neonazi-Angriff 1996 in Mahlow (Teltow-Fläming) eine Querschnittslähmung erlitten hatte, ist am Dienstag in einem Krankenhaus in seiner Heimatstadt Birmingham (Großbritannien) gestorben. Das hat der rbb von seiner Pflegerin erfahren. Martin wurde 60 Jahre alt.

    Attacke am 16. Juni 1996

    Martin hatte 1996 als Verputzer auf Baustellen in Brandenburg gearbeitet. Am Abend des 16. Juni wurde der gebürtige Jamaikaner in Teltow von Neonazis beschimpft und verfolgt. Die beiden Männer warfen einen sechs Kilo schweren Stein in die Frontscheibe von Martins Wagen, der gegen einen Baum krachte. Die Täter wurden später zu Haftstrafen von fünf bzw. acht Jahren verurteilt.

    Martin war seit dem Anschlag querschnittsgelähmt. Er kehrte nach Birmingham zurück, wo er von Pflegekräften rund um die Uhr versorgt werden musste. „Ich begreife nicht, wie zwei Jungen so sehr hassen, dass sie Menschen töten oder verletzen – denn sie kannten mich nicht und ich sie auch nicht“, sagte er bei einem Besuch im vergangenen Sommer.

    2001 Rückkehr nach Mahlow

    Zusammen mit seiner Frau Jacqueline hatte Noël Martin eine Stiftung, die Schülerreisen nach Birmingham und Mahlow organisiert, um Vorurteile abzubauen. 2001 kehrte Martin noch einmal nach Mahlow zurück, um eine Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus anzuführen.

    Sendung: Brandenburg aktuell, 14.07.2020, 19.30 Uhr

    7 Kommentare

    7. Kurt MeisterCottbusDienstag, 14.07.2020 | 19:57 Uhr
    Mein allerherzlichstes Beileid!
    Ein Kommentator erwähnte es bereits.. Strafverschärfungen wären mehr als angebracht.

    6. Muth Gisela Westhofen Rheinhessen Dienstag, 14.07.2020 | 19:48 Uhr
    Ruhe in Frieden
    Bruder in Jesus Christus. Die Engel mögen deine Seele zum Himmel tragen
    Es ist mehr als traurig, dass NAZIS wieder ungehindert marschieren, ihr Gift versprühen und sich in die Köpfe der GUTEN RECHTSCHAFFENDEN MITBÜRGER UND MITBÜRGERINNEN schleichen. Wie Schlangen, Leise Leise........ Steht auf Freundinnen und Freunde, Christenmenschen.

    5. SchanBerlinDienstag, 14.07.2020 | 19:30 Uhr
    Mein Beileid der Familie und den Freunden. Es ist eine Schande, was Menschen Menschen antun. RIP

    4. DicksterEwaldeDienstag, 14.07.2020 | 19:21 Uhr

    Mein Beileid den Hinterbliebenen!
    Eine weitere Geschichte voller Tragik und Fassungslosigkeit ausgelöst durch Blödheit und Hass!
    Kein Vergeben kein Vergessen!
    Nazis raus!

    3. Alt-WestberlinerinDienstag, 14.07.2020 | 19:13 Uhr
    OMG! Möge er nun gut umsorgt in Frieden geborgen sein. Sehr traurig...

    2. Markus2BerlinDienstag, 14.07.2020 | 19:08 Uhr
    Ich schäme mich für meine „Landsleute“.

    1. RealistBerlin NeuköllnDienstag, 14.07.2020 | 18:59 Uhr
    Schreckliche und traurige Tat, habe mich daran auch erinnert. Was für ein Leben musste das Opfer Noel Martin fristen, um so früh zu versterben. Ich bin maßlos wütend über die fünf und acht Jahre

    #Allemagne #Brandebourg #racisme