• Tod eines koreanischen Ministerialbeamten: Erschossen und verbrannt - taz.de
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    taz | Der jüngste innerkoreanische Grenzkonflikt ist ein weiteres trauriges Kapitel zwischen den zwei Nachbarländern, die seit knapp sieben Jahrzehnten eine verminte Demarkationslinie trennt. Am Montag hat sich laut südkoreanischen Militärs ein Beamter vom Ministerium für Ozeane und Fischerei während einer Dienstfahrt auf einem Patrouillenschiff abgesetzt – nur wenige Kilometer von nordkoreanischen Gewässern entfernt. Offenbar wollte der Mann ins Reich von Kim Jong Un fliehen.

    Dort jedoch soll er kaum Land betreten haben, als nordkoreanische Soldaten den Eindringling umzingelten. Geheimdienstinformationen aus Seoul legen nahe, dass er nach einem kurzen Verhör erschossen und seine Leiche schließlich mit Öl übergossen und verbrannt wurde.

    Seouls Präsidialamt nannte die Tötung ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Nordkorea müsse sich für den Vorfall entschuldigen und dafür sorgen, dass sich solche Tragödien nicht wiederholten.

    Die Fluchtmotive des getöteten Südkoreaners bleiben bislang vollkommen offen. Das Handeln des nordkoreanischen Militärs lässt sich jedoch schlüssig ergründen: Schon seit mehreren Wochen heißt es von der Armeeführung der US-Truppen in Südkorea, dass das Kim-Regime einen Schießbefehl gegen Schmuggler aus China erteilt habe, um einen Import des Coronavirus zu verhindern.

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