Wirecard : Guttenberg wusste viele Details

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    L"ancien ministre de défense allemand travaillait comme lobbyiste pour la frauduleuse entreprise Wirecard.

    12.1.2021 von Michael Maier - Eine Email zeigt: Karl-Theodor von Guttenberg kannte viele Details über den Deal seiner Firma Spitzberg Partners mit Wirecard.

    Der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg vor der Sitzung des Wirecard-Untersuchungsausschusses des Bundestages im Dezember 2020.

    Der frühere Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wusste offenbar sehr genau Bescheid, wie der Deal zwischen seinem Beratungsunternehmen Spitzberg Partners und der Wirecard AG im Hinblick auf die Übernahme eines chinesischen Zahlungsdienstleisters aussehen sollte. In einer Email an die damaligen Wirecard-Manager Burkhard Ley und Georg von Waldenfels, die der Berliner Zeitung vorliegt, skizzierte Guttenberg im Juli 2019 die Struktur der Vergütung, die Spitzberg von Wirecard erhalten sollte. Guttenberg schreibt, es sollte eine „finder`s fee“ in der Höhe von „1,5 Prozent auf das Gesamtvolumen der Projekt Heron Transaktion“ geben. Bei dem Projekt ging es um die Beratung von Spitzberg für den Erwerb der chinesischen AllScore. Neben der feststehenden Vergütung wurde noch eine Variable vereinbart, die Guttenberg in der Email „Kicker“ nennt. Es handelt sich laut Guttenberg um „1,0 Prozent auf den Majority Purchase Price für die erfolgreiche Umsetzung von Wirecards geplantem historischen Markteintritt“, welche Guttenberg „für angemessen“ hielt. Guttenberg schreibt, er und der Spitzberg-Manager Ulf Gartzke freuten sich „sehr auf das geplante Gespräch“ im August, bei dem die „kompensationsbezogenen Punkte“ kommuniziert werden sollten.
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    Im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss am 17. Dezember 2020 hatte Guttenberg auf die Frage der SPD-Abgeordneten Cansel Kiziltepe, wer die Verträge von Spitzberg mit Wirecard unterschrieben habe, geantwortet: „Die Verträge werden verhandelt und unterschrieben vom Managing Partner Dr. Gartzke.“ Er, Guttenberg, habe „ein gewisses Vertrauen in meine Mitarbeiter, dass sie das anständig machen“. Kiziltepe sagte der Berliner Zeitung zu den neuen Erkenntnissen: „Die uns vorliegenden Informationen zeigen, das Guttenberg sehr tief mit den Details der Verhandlungen befasst war. Er hat uns im Untersuchungsausschuss gerade so viel gesagt, dass es ihm nicht schadet. Er hat entgegen seiner Aussagen persönlich die Vertragskonditionen für die Beratung und Lobbyarbeit verhandelt.“

    Der Wirecard-Untersuchungsausschuss wird am Dienstag unter anderem mit der Anhörung des Zeugen Lars-Hendrik Röller fortgesetzt. Der Linke Abgeordnete Fabio De Masi sagte dieser Zeitung: „Die Aktenlage ist klar: die Payment-Lizenzen für Wirecard in China waren seit Ende 2018 Thema für die Bundesregierung. Anders als vom Kanzleramt dargestellt, hat Wirecard nicht zufällig zum deutsch-chinesischen Finanzdialog gepasst, weil Herr Guttenberg gerade zu Besuch bei der Bundeskanzlerin war. Der deutsch-chinesische Finanzdialog im Januar 2019 wurde vielmehr von Beginn an mit einem Schwerpunkt auf Wirecard geführt und dafür ein eigener Absatz in der Erklärung verankert. Dem Kanzleramt sollte ein Erfolg anlässlich der China-Reise der Kanzlerin serviert werden. Wirecard war ,Irgendwas’ mit Internet und FinTech. Die Bundeskanzlerin hat beim mächtigsten Mann Chinas für die kriminelle Bude Wirecard lobbyiert. Und dies, obwohl ihr das Kanzleramt aufgrund der Vorwürfe gegen Wirecard zuvor von einem Treffen mit dem damaligen Wirecard CEO Markus Braun abgeraten hatte.“

    De Masi weiter: „Das Bundeskanzleramt hat den Leihbeamten der Bundesbank, der von einem Treffen mit Dr. Markus Braun abgeraten hatte, zudem auf den Untersuchungsausschuss gezielt vorbereitet. Dieser berief sich bei einfachsten Fragen auf Erinnerungslücken. So konnte er nicht beantworten, ob er in weiteren Fällen von Treffen mit CEOs von DAX 30 Konzernen aus Termingründen abgeraten hat, obwohl er nicht den Terminkalender der Kanzlerin führte. All diese Widersprüche werden auch Herrn Röller einholen!“

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